Gaardener Fähre

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Gaardener Fähre

Aktiv
Nein
Gegründet
1908
Beendet
1945
Adresse
Zur Fähre
Kiel
Stadtteil
Gaarden-Ost
„Primus“ und „Secundus“, um 1916

Die Gaardener Fähre war eine Fährverbindung zwischen dem Ost- und dem Westufer Kiels. Sie wurde aufrechterhalten durch die beiden von den Howaldtswerken gebauten Fährschiffe Primus, „Secundus“ und „Tertius“[1] (Lateinisch: "der erste", "der zweite" und "der dritte"). Die Schiffe konnten anhand ihrer Schornsteine auseinander gehalten werden; diese trugen dem Namen entsprechend eine unterschiedliche Anzahl von Ringen.

Die Städtischen Kollegien nahmen die Pläne von Stadtbaurat Maximilian Kruse zur der Errichtung einer Fährlinie an, nachdem man in einer eigens gegründete Kommission über ein Schwebefähre, einen Tunnel und eine Brücke über die Förde diskutiert hatte.

Die „Secundus“ wurde bald ausgemustert und verkauft. Fährschiff „Primus“ ging 1945 an die Verwaltung des Nord-Ostsee-Kanals und wurde als Kanalfähre in Brunsbüttel eingesetzt. Sie fuhr dort unter dem gleichen Namen bis Ende der 1960er Jahre, wo sie erneut verkauft wurde und schließlich als Arbeitsprahm einer Wasserbaufirma endete.

Fähre PRIMUS 1909

1952 organisierte Kapitän Willy Zenner erneut einen Personenfährdienst auf fast dem gleichen Kurs wie die früheren Fähren. Dazu wurde zunächst ein ehemaliges Alsterboot aus dem Jahr 1920 eingesetzt. Das Unternehmen litt allerdings unter der Konkurrenz der neuen Straßenbahnlinie 4 und des zunehmenden Autoverkehrs und musste 1962 Konkurs anmelden. Die KVAG übernahm die Linie und setzte bis 1974 andere Schiffe auf der Route ein.[2]

In einem Interview zu den Vorgängen während der Tage des Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstands erzählt Martha Riedl von der "Hin-und-Her-Fähre" nach Gaarden. Die waren am 4. November 1918 - am Tag nach den Toten beim Demonstrationszug in der Karlstraße - ständig voll besetzt und brachten, ohne auf den Fahrplan zu achten, Arbeiter von den Werften ans Westufer: "In der Zwischenzeit kam aber alles von der Werft rein, rüber, alles was einen Dampfer zu fassen kriegte, war auf dem Dampfer, die fuhren einfach hin und her. Da war kein Fahrplan mehr."[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]