Anna-Pogwisch-Platz: Unterschied zwischen den Versionen

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Anna Pogwisch war mit Bartram Pogwisch verheiratet, der Herzog August-Friedrich von Holstein-Gottorf eine Zeitlang als Hofmeister diente. Später wurde er Amtmann von Eutin und Landrat im Amt Tondern. Sie überlebte ihren Mann nach nur siebenjähriger, kinderloser Ehe um 50 Jahre. Beide Ehepartner wurden in einer Grabkapelle der Familie außen am Chor der Kieler [[Nikolaikirche]] beigesetzt.
Anna Pogwisch war mit Bartram Pogwisch verheiratet, der Herzog August-Friedrich von Holstein-Gottorf eine Zeitlang als Hofmeister diente. Später wurde er Amtmann von Eutin und Landrat im Amt Tondern. Sie überlebte ihren Mann nach nur siebenjähriger, kinderloser Ehe um 50 Jahre. Beide Ehepartner wurden in einer Grabkapelle der Familie außen am Chor der Kieler [[Nikolaikirche]] beigesetzt.


Die Grabkapelle wurde laut Kiel-Lexikon im späten 19. Jahrhundert abgetragen, laut Kieler Straßenlexikon im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört. Die Gebeine wurden 1972 bei Straßenarbeiten entdeckt und auf dem [[Friedhof Eichhof]] erneut beigesetzt. Erhalten blieben unter anderem die wertvollen feuervergoldeten Beschläge von Anna Pogwischs Sarg, die neben anderen archäologischen Funden im [[Stadtmuseum Warleberger Hof]] zu sehen sind.<ref>Tillmann/Rosenplänter in: Kiel Lexikon, Wachholtz Verlag, 2. Auflage, 2010, Stichwort: Pogwisch, Anna, ISBN 978-3-529-02556-3</ref>
Die Grabkapelle wurde laut Kiel-Lexikon im späten 19. Jahrhundert abgetragen, laut Kieler Straßenlexikon im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört. Die Gebeine wurden im Februar 1972 bei Straßenarbeiten entdeckt und auf dem [[Friedhof Eichhof]] erneut beigesetzt. Erhalten blieben unter anderem die wertvollen feuervergoldeten Beschläge von Anna Pogwischs Sarg, die neben anderen archäologischen Funden im [[Stadtmuseum Warleberger Hof]] zu sehen sind.<ref>Tillmann/Rosenplänter in: Kiel Lexikon, Wachholtz Verlag, 2. Auflage, 2010, Stichwort: Pogwisch, Anna, ISBN 978-3-529-02556-3</ref>


Der Platz war vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] altstädtisch bebaut. Nach den Kriegszerstörungen erfolgte keine Neubebauung, sondern die Nutzung als Parkplatz.
Der Platz war vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] altstädtisch bebaut. Nach den Kriegszerstörungen erfolgte keine Neubebauung, sondern die Nutzung als Parkplatz.

Version vom 25. Dezember 2019, 13:56 Uhr

Anna-Pogwisch-Platz

Ort
Kiel
PLZ
24103
Stadtteil
Altstadt
Querstraßen
Kehdenstraße, Faulstraße
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Straßengestaltung
Parkplatz
Hinten li.: die Faulstraße, quer: die Kehdenstraße

Der Anna-Pogwisch-Platz ist der als Parkplatz genutzte Platz an der Ecke Kehdenstraße/Faulstraße.

Geschichte

Der Platz wurde wurde am 20. September 2001 von der Kieler Ratsversammlung benannt.[1] Bis dahin wurde er in der Öffentlichkeit üblicherweise Kehdenplatz genannt.

Der Name bezieht sich auf Anna Pogwisch, geb. Rantzau (* 2. Juni 1634 in Kiel; † 27. Dezember 1722 auf Gut Weißenhaus).

Anna Pogwisch war mit Bartram Pogwisch verheiratet, der Herzog August-Friedrich von Holstein-Gottorf eine Zeitlang als Hofmeister diente. Später wurde er Amtmann von Eutin und Landrat im Amt Tondern. Sie überlebte ihren Mann nach nur siebenjähriger, kinderloser Ehe um 50 Jahre. Beide Ehepartner wurden in einer Grabkapelle der Familie außen am Chor der Kieler Nikolaikirche beigesetzt.

Die Grabkapelle wurde laut Kiel-Lexikon im späten 19. Jahrhundert abgetragen, laut Kieler Straßenlexikon im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Gebeine wurden im Februar 1972 bei Straßenarbeiten entdeckt und auf dem Friedhof Eichhof erneut beigesetzt. Erhalten blieben unter anderem die wertvollen feuervergoldeten Beschläge von Anna Pogwischs Sarg, die neben anderen archäologischen Funden im Stadtmuseum Warleberger Hof zu sehen sind.[2]

Der Platz war vor dem Zweiten Weltkrieg altstädtisch bebaut. Nach den Kriegszerstörungen erfolgte keine Neubebauung, sondern die Nutzung als Parkplatz.

Ausblick

Der Rahmenplan Perspektiven für die Kieler Innenstadt beinhaltet nicht nur die in der öffentlichen Diskussion im Vordergrund stehende Wiederöffnung der Holstenbrücke als Wasserverbindung vom Bootshafen zum Kleinen Kiel ("Kleiner Kiel Kanal", "Holstenfleet"), sondern auch eine Reihe von Begleitmaßnahmen. Dazu gehört auch eine Umgestaltung des Anna-Pogwisch-Platzes.[3]

Bilder

Weblinks

Kiel „Anna-Pogwisch-Platz“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Quellen

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Tillmann/Rosenplänter in: Kiel Lexikon, Wachholtz Verlag, 2. Auflage, 2010, Stichwort: Pogwisch, Anna, ISBN 978-3-529-02556-3
  3. Geplante Umgestaltungen im Stadtzentrum bei kiel.de