Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V.
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. (GKSt)
auch "GKSt"
- Adresse
- Fleethörn 9 (Rathaus), 24103 Kiel
- Vorstand
- Rolf Fischer
- Mitglieder
- ca. 1.400
- Aktiv
- ja
- Gemeinnützig
- ja
- Telefon
- 0431/901-3962
- Web
- [GKSt GKSt]
Die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V. (GKSt) wurde am 10. Dezember 1875 von Kieler Bürgern gegründet.
Ihr Ziel war und ist, die Forschung über die Kieler Stadtgeschichte zu fördern, das Bewusstsein für die eigene Geschichte zu wecken und einen Beitrag zum Kieler Kulturleben zu leisten. Dazu tragen vor allem ihre regelmäßig erscheinenden stadtgeschichtlichen "Mitteilungen" sowie jährlich 2-4 Sonderveröffentlichungen bei.
Mit ca. 1.400 Mitgliedern zählt sie heute zu den größten stadtgeschichtlichen Vereinigungen Deutschlands.[1]
Geschäftsstelle
- AP: Otto Rohde / Dr. Martin Rackwitz
- Öffnungszeiten: Mi-Do 11-16 Uhr
- Ort: Stadtarchiv der Landeshauptstadt Kiel, Zi. 515
- Postadresse: Rathaus, Fleethörn 9, 24103 Kiel
- Telefon: 0431/901-3962
- E-Mail: info@kieler-stadtgeschichte.de
- Internet: Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V.
Mitgliedschaft
Die Mitgliedschaft wird durch schriftliche Anmeldung erworben, Formulare können in der Geschäftsstelle angefordert oder über die Homepage abgerufen werden. Der Jahresbeitrag beträgt zur Zeit mindestens 12 Euro, für fördernde Mitglieder mindestens 40 Euro. Zusätzliche Spenden sind willkommen.
Mitglieder der GKSt
- erhalten jährlich zwei Mitteilungshefte sowie zwei Sonderveröffentlichungen kostenfrei zugesandt,
- erwerben alle Publikationen der Gesellschaft bei der Geschäftsstelle zu vergünstigten Konditionen,
- werden zu den Vorträgen, landesgeschichtlichen Exkursionen und anderen Veranstaltungen der GKSt eingeladen,
- werden über alle Veranstaltungen des Stadtarchivs und des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums informiert.
Geschichte
Unter den Gründungsmitgliedern befanden sich u. a. der Bankier Dr. Wilhelm Ahlmann, Prof. Dr. Heinrich Handelmann (Direktor des Museums Vaterländischer Altertümer), Dr. Friedrich Volbehr (Redakteur), die Historiker Prof. Dr. Carl Schirren (* 20. November 1826 Riga, † 11. Dezember 1910 Kiel) und Prof. Dr. Christian Volquardsen (* 6. Oktober 1840 Hadersleben, † 1. August 1917 Kiel), Alexander Niepa (Redakteur) und Werner Kraus (unbesoldeter Stadtrat).
Eine Aufgabe war Gründung einer Stadtbibliothek, eine Fachbibliothek zu Kiel und Schleswig-Holstein. 1898 wurde sie mit der Provinzial-, der späteren Landesbibliothek vereinigt. 1908 wurden Restbestände an das neu errichtete Kieler Stadtarchiv übergeben, die der Stadtarchivar Dr. Franz Gundlach (1871 – 1941) reorganisierte. Seitdem unterhält die GKSt keine eigene Bibliothek mehr und eine ihrer Hauptaufgaben der Gründungszeit war abgeschlossen.
Durch die schlechte Finanzlage musste ab 1916 das Veröffentlichungsprogramm eingeschränkt werden, 1920 wurde überlegt, der Mitgliederversammlung die Auflösung der GKSt vorzuschlagen. Es wurden jedoch nur die Mitgliederbeiträge und die Preise der Veröffentlichungen mehrfach erhöht.
Ab 1920 betrieb die GKSt mehr Öffentlichkeitsarbeit und bildete 1921 mit anderen Vereinen die kurzlebige Arbeitsgemeinschaft der kulturellen Vereine in Kiel, die vorwiegend Vorträge zum Themenkreis Geschichte, Heimat und Kultur anbot. Die GKSt intensivierte die Beziehung zur Universität und zur Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte.
1933 wurde der Vorstand fast vollständig neu besetzt und dem Führerprinzip unterworfen. Neues Ziel war, dass "eine planmäßige Pflege stadtgeschichtlicher Erkenntnis und Forschung ein wirksames Glied in unserem Ringen um Volkwerdung werden kann und muss". Daher sollten künftig "wertvolle kleinere, volkstümlich gehaltene Arbeiten" gefördert werden, nicht hochwissenschaftliche Werke.[2]. Dieser Anspruch der herrschenden Ideologie war vielen Mitgliedern nicht erwünscht und möglich, so dass die Zahl von Mitglieder von 939 (1921) auf 257 (1934) zurückging.
Im Jahr 1947 fanden Vorstandswahlen wieder statt und mit dem Wiederaufbau stabilisierte sich die Lage der GKSt. Seit 1976 erhält die GKSt, deren Haupttätigkeit sich auf die Veröffentlichung stadtgeschichtlicher Beiträge verlagert hat, auch finanzielle Förderung vom Land Schleswig-Holstein.[3]
Weblinks
Gemeinfreie Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte mit Beiträgen, Berichte der Gesellschaft und Mitglieder (Public Domain Mark 1.0) von 1877 bis 1908.
Beiträge:
Heft 1 - Heft 8 Volltext Internet Archiv:
- Friedrich Volbehr, Die Kieler adeligen Freihäuser. Kiel 1877
- Friedrich Volbehr, Zur Geschichte der ehemaligen Kieler Stadtdörfer. Kiel 1879
- Friedrich Volbehr, Beiträge zur Topographie der Stadt Kiel in den letzten drei Jahrhunderten Erste Hälfte: Schloß und Altstadt. Kiel 1881
- August Wetzel (Hg.), Die Lübecker Briefe des Kieler Stadtarchivs 1422 - 1534. Kiel 1883
- Friedrich Volbehr, Kieler Prediger-Geschichte seit der Reformation; ein Beitrag zur Geschichte des Kieler Kirchenwesens. Kiel 1884
- Friedrich Volbehr (Hg.), Zur Geschichte von Rath und Bürgerschaft in Kiel. Kiel 1886
- Karl Jansen, Die Stadt Kiel und ihr Weichbild im Munde der Vorzerit. Kiel 1890
Heft 9 - Heft 11 Volltext Internet Archiv:
- Christian Reuter (Hg.), Das älteste Kieler Rentebuch (1300 - 1487). Kiel 1891
Heft 12 Volltext Internet Archiv:
- Carl Rodenberg, Aus dem Kieler Leben im 14. und 15. Jahrhundert. Kiel 1894
Heft 13 - Heft 15 Volltext Internet Archiv:
- Johann Heinrich Eckardt, Kiel's bildliche und kartographische Darstellung in den letzten dreihundert Jahren. Kiel 1895
- Christian Reuter (Hg.), Das Kieler Erbebuch (1411 - 1604). Kiel 1896
Heft 16 - Heft 19 Volltext Internet Archiv:
- Otto Wolff, Das Lübsche Recht in der Stadt Kiel. Kiel 1898
- Hermann Luppe (Hg.), Das Kieler Varbuch (1465 - 1546). Kiel 1899
- Moritz Stern (Hg.), Chronicon Kiliense tragicum-curiosum 1432 - 1717 Die Chronik des Asmus Bremer, Bürgermeisters von Kiel. Kiel 1901
Heft 20 - Heft 24 Volltext Internet Archiv:
- Johann Hermann Eckardt, Geschichte der Gesellschaft "Harmonie" in Kiel. Kiel 1903
- Moritz Stern (Hg.), Das zweite Kieler Rentebuch (1487 - 1586). Kiel 1904
- Johannes Biernatzki (Hg.), Kieler Schloßrechnungen des 17. Jahrhunderts. Kiel 1906
- Carl Rodenberg (Hg.), Akten zum Hafenprozeß der Stadt Kiel (1899 - 1904). Kiel 1908; im Anhang: Carl Rodenberg, Die älteste Urkunde für die Stadt Kiel, 1242; Franz Gundlach, Noch einige Worte zu dem Privileg von 1242
- Franz Gundlach (Hg.), Das Kieler Denkelbok. Kiel 1908[4]
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: „Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e. V.“
- ↑ Zitate aus Klaus Wriedt, “Hundert Jahre Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte” (Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 59 Heft 7/8, S. 89-120), zit. in Geschichte der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V., abgerufen am 17. Februar 2019
- ↑ Geschichte der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V., abgerufen am 17. Februar 2019
- ↑ Siehe Veröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte