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Der "Große Drachensee" zeigt am Süd- und Südwestufer breite Erlenwald-, | Der "Große Drachensee" zeigt am Süd- und Südwestufer breite Erlenwald-, Reet- und Seerosenzonen, welche die Verlandung fördern; im Norden und Osten dagegen fallen Abhänge steil ins Wasser ab. Dort ist die Vegetation spärlich oder fehlend.<ref>[https://www.zobodat.at/pdf/Kieler-Notizen-zur-Pflanzenkunde_12_0057-0068.pdf Bericht] über Untersuchungen am Drachensee durch einen Leistungskurs Biologie der [[Humboldt-Schule]] im Oktober 1977, abgerufen am 6. Mai 2020</ref> | ||
== Zu- und Abflüsse == | == Zu- und Abflüsse == |
Aktuelle Version vom 17. Mai 2020, 18:24 Uhr
Der Drachensee ist ein heute etwa 7 ha großer Binnensee. Er liegt im Stadtteil Hassee nordöstlich der Hamburger Chaussee zwischen der Töpfergrube und dem Hamburger Baum.
Geomorphologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Drachensee bildet zusammen mit dem Vorderen Russee und den auf Mielkendorfer Gebiet liegenden Seen Ihlsee und Hansdorfer See eine Kette von Seen, die das Urstromtal der Eider von Kiel bis zum Westensee begleitet.
Geomorphologisch handelt es sich ebenso wie beim Ihlsee, dem verlandeten Hinteren Russee und dem noch vorhandenen Vorderen Russee (heute allgemein nur als "Russee" bezeichnet) um einen durch die Weichseleiszeit entstandenen Toteissee.
Verlandung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Während die Varendorfsche Karte von 1798 noch einen deutlich größeren See zeigt, der bis an den Hamburger Baum reichte, ist der See durch Verlandung mittlerweile wesentlich kleiner geworden. Noch 1973 wurde mit 14,3 ha die doppelte Fläche gegenüber heute (2020) angegeben.
Aufgrund der Verlandung ist der See zunächst durch eine Einschnürung in einen größeren nördlichen und einen kleineren südlichen Teil zerfallen. Der so entstandene "Kleine Drachensee" droht vollends zu verlanden.
Der "Große Drachensee" zeigt am Süd- und Südwestufer breite Erlenwald-, Reet- und Seerosenzonen, welche die Verlandung fördern; im Norden und Osten dagegen fallen Abhänge steil ins Wasser ab. Dort ist die Vegetation spärlich oder fehlend.[1]
Zu- und Abflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dem Drachensee fließen keine nennenswerten Bäche zu; er wird lediglich durch den Regeneintrag und zusickerndes Wasser von den umliegenden Flächen gespeist.
Er entwässert durch einen künstlich angelegten Graben in den durch die Verlandung abgetrennten Kleinen Drachensee. Aus diesem entspringt die Speckenbeker Au, die in den Vorderen Russee mündet, der seinerseits durch die Kuhfurtsau in die Eider abfließt.
Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Während auf alten Landkarten über nicht erforschtem Land mitunter die Warnung Hic sunt dracones (Lat.: "Hier gibt es Drachen") steht, hat der Drachensee nichts mit fliegenden Echsen zu tun. Der See hieß ursprünglich Drakse, mit der Bedeutung See in einer langgestreckten Niederung. Daraus wurde später die Bezeichnug Drecksee.
Bei der "langgestreckten Niederung" handelt es sich um die Drachenseeniederung, die im Norden mit dem See beginnt und im Süden bis an den Speckenbeker Weg reicht.
Der Kieler Unternehmer Ernst Detlev Mordhorst, der um 1900 neben anderen Gewerben (Spedition, Bauunternehmen) ein Eiswerk am Schreventeich betrieb, hatte schon 1896 den Drecksee von der Stadt Kiel gekauft, um dort ein weiteres Eiswerk zu errichten. Hauptabnehmer des dort im Winter aus dem See geschnittenen und eingelagerten Eises waren die Kieler Brauereien. Weil die Herkunft des Eises aus dem Drecksee wenig verkaufsfördernd war, bat Mordhorst die Stadt 1903 um eine Umbenennung des Sees. So kam der See zu seinem heutigen Namen.[2]
Landschaftsschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 2008 bildet die Umgebung des Drachensees gemeinsam mit der des Russees das Landschaftsschutzgebiet "Drachensee, Russee und Umgebung"[3]
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Blick von der Südspitze auf den Drachensee
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Blick vom Nordufer auf den Drachensee
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Drachensee“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de