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Die Bauweise, die dem Lager auch den Namen geben sollte, stellt eine Besonderheit dar. Hierbei wurde ein Holzfachwerk auf einen Kalksteinsockel gesetzt und dann von innen und außen mit 3 bis 5 cm starken, mit Draht armierten Strohplatten verkleidet. Diese wurden dann mit Kalk oder Zementmörtel verstrichen, so dass der Eindruck eines „soliden Massivbaus“ entstand. Die Innenwände waren aus doppelten Dämmplatten, die auf Fußbodenlager gesetzt wurden. Die Stubendecken bestanden aus waagerechten, dünnen Holzfaser- oder Pappplatten auf Sparschalung ohne weitere Isolierung. Die hölzernen Dachbinder waren freitragende Fachwerkträger. Die Dacheindeckung erfolgte konventionell mit Teerpappe. Diese Art des Barackenbaus wurde „Solomitbauweise“ genannt, analog der in den 1960er Jahren aufkommenden „Eternitbauweise“. Das ''„Arbeitsgemeinschaftslager Dietrichsdorf“'', das 1941 noch einen Hochbunker erhielt, wurde sowohl von den Bewohnern als auch von der Bevölkerung nur noch „Lager Solomit“ genannt.
 
Nach Ende des Krieges diente das Lager zunächst als Vertriebenen- und Flüchtlingsunterkunft. In den Folgejahren wurden hier Obdachlose untergebracht.
 
Im Juli [[1984]] wurde mit dem Abriss der ersten Baracken begonnen. 1993 konnte die [[Wohnungsbau-Genossenschaft Kiel Ost e.G.]] (WBG) mit der Stadt Kiel die erforderlichen Verträge abschließen. Im Oktober [[1994]] erfolgte dann die feierliche Grundsteinlegung für den Bau der zukünftigen ''"Wohn-Oase"''. Im Solomit und im angrenzenden [[Alfons-Huysmans-Ring]] entstanden Eigentumswohnungen in zweigeschossigen Häusern mit ausgebauten Dachwohnungen und moderne Reihenhäuser.<ref>Uwe Carstens: ''„Solomit - Vom Gemeinschaftslager zur Wohnoase“'', Malik Regional Verlag 1996, ISBN 3-932266-00-5</ref>
 
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Wohnlager Solomit.jpg|Lager Solomit, November 1972. Rechts das Gemeinschaftsgebäude, heute eine [[Kindertagesstätte Alfons-Huysmans-Ring|Kita]]
Brand Solomit.jpg|Großbrand im Barackenlager, März 1974
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== Einzelnachweise ==
<references />

Aktuelle Version vom 4. Juli 2024, 17:01 Uhr

Solomit

Ort
Kiel
PLZ
24149
Stadtteil
Neumühlen-Dietrichsdorf
Neugestaltet
1995
Querstraßen
Alfons-Huysmans-Ring, Poggendörper Weg
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr
Straßengestaltung
Verkehrsberuhigter Bereich
Häuser im Solomit 1-3


Solomit ist eine kurze Verbindungsstraße zwischen Poggendörper Weg und Alfons-Huysmans-Ring. Während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit befand sich hier das „Gemeinschaftslager Solomit“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Solomit wurde mit Beschluß vom 16. Juni 1994 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]

Im August 1939 wurden Getreidefelder östlich des Langen Rehms beschlagnahmt und von Angehörigen der Kriegsmarinewerft (KMW) mit schwerem Gerät planiert. Hier sollten Dienstverpflichtete für die Howaldtswerke und das Marinearsenal in einem Gemeinschaftslager untergebracht werden. Das neu entstandene Lager war mit dem damals größtmöglichen Komfort ausgestattet, die Bewohner konnten ihre Arbeitsstätten auf dem kürzesten Weg erreichen.

Die Bauweise, die dem Lager auch den Namen geben sollte, stellt eine Besonderheit dar. Hierbei wurde ein Holzfachwerk auf einen Kalksteinsockel gesetzt und dann von innen und außen mit 3 bis 5 cm starken, mit Draht armierten Strohplatten verkleidet. Diese wurden dann mit Kalk oder Zementmörtel verstrichen, so dass der Eindruck eines „soliden Massivbaus“ entstand. Die Innenwände waren aus doppelten Dämmplatten, die auf Fußbodenlager gesetzt wurden. Die Stubendecken bestanden aus waagerechten, dünnen Holzfaser- oder Pappplatten auf Sparschalung ohne weitere Isolierung. Die hölzernen Dachbinder waren freitragende Fachwerkträger. Die Dacheindeckung erfolgte konventionell mit Teerpappe. Diese Art des Barackenbaus wurde „Solomitbauweise“ genannt, analog der in den 1960er Jahren aufkommenden „Eternitbauweise“. Das „Arbeitsgemeinschaftslager Dietrichsdorf“, das 1941 noch einen Hochbunker erhielt, wurde sowohl von den Bewohnern als auch von der Bevölkerung nur noch „Lager Solomit“ genannt.

Nach Ende des Krieges diente das Lager zunächst als Vertriebenen- und Flüchtlingsunterkunft. In den Folgejahren wurden hier Obdachlose untergebracht.

Im Juli 1984 wurde mit dem Abriss der ersten Baracken begonnen. 1993 konnte die Wohnungsbau-Genossenschaft Kiel Ost e.G. (WBG) mit der Stadt Kiel die erforderlichen Verträge abschließen. Im Oktober 1994 erfolgte dann die feierliche Grundsteinlegung für den Bau der zukünftigen "Wohn-Oase". Im Solomit und im angrenzenden Alfons-Huysmans-Ring entstanden Eigentumswohnungen in zweigeschossigen Häusern mit ausgebauten Dachwohnungen und moderne Reihenhäuser.[2]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Solomit“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: Solomit (Kiel) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Uwe Carstens: „Solomit - Vom Gemeinschaftslager zur Wohnoase“, Malik Regional Verlag 1996, ISBN 3-932266-00-5