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Die einzige Tageszeitung in Kiel sind heute die [[Kieler Nachrichten]]. Doch das war nicht immer so. Die Kieler Nachrichten sind [[1946]] aus den [[Kieler Neuesten Nachrichten]] hervorgegangen. In diesem Jahr hat die britische Militärverwaltung drei Zeitungslizenzen für Kiel vergeben, die jeweils politischen Richtungen entsprechen sollten. Sie sollten aber keine Parteizeitungen sein. Die Lizenz für eine bürgerlich-konvervative Zeitung ging an den ehemaligen Verleger der Kieler Neuesten Nachrichten und der 1936 eingestellten [[Kieler Zeitung]] [[Curt Heinrich|Dr. Curt Heinrich]]. Das war die CDU-Lizenz. Die Lizenz für eine SPD-nahe [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] ging an den Sozialdemokraten [[Karl Ratz]]. Die dritte Lizenz ging an eine KPD-Zeitung, die in der Tradition des bis 1933 erschienen [[Norddeutsches Echo|Norddeutschen Echos]] stand. Sie wurde bereits nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung gab [[1968]] auf.<ref>Rickers, Karl: ''Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970'' (Neumünster 1992) ISBN 3-529-02723-5</ref> In ihrer Nachfolge probierte sich die "[[Nordwoche]]" bis 1974. Von 1980 bis 1988 versucht es noch einmal die [[Kieler Rundschau]] mit einem Gegengewicht zu den Kieler Nachrichten.
Die einzige Tageszeitung in Kiel sind heute die [[Kieler Nachrichten]]. Doch das war nicht immer so. Die Kieler Nachrichten sind [[1946]] aus den [[Kieler Neueste Nachrichten|Kieler Neuesten Nachrichten]] hervorgegangen. In diesem Jahr hat die britische Militärverwaltung drei Zeitungslizenzen für Kiel vergeben, die jeweils politischen Richtungen entsprechen sollten.<ref>Markus Oddey: "[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_18/Demokratische_Geschichte_Band_18_Essay_6.pdf Lizenzen, Entnazifizierung und Konzentration - Die Presse in Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus nach 1945]" in: Demokratische Geschichte, Band 18</ref> Sie sollten aber keine Parteizeitungen sein. Die Lizenz für eine bürgerlich-konvervative Zeitung ging an den ehemaligen Verleger der Kieler Neuesten Nachrichten und der 1936 eingestellten [[Kieler Zeitung]] [[Curt Heinrich|Dr. Curt Heinrich]]. Dies war die CDU-nahe Lizenz. Die Lizenz für eine SPD-orientierte [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] ging an den Sozialdemokraten [[Karl Ratz]]. Die dritte Lizenz ging an die KPD-nahe Zeitung ''Norddeutsches Echo''<ref>{{WP|Norddeutsches_Echo|Norddeutsches Echo}}</ref>, die in der Tradition der bis 1933 erschienenen ''Norddeutschen Zeitung'' stand. Sie wurde bereits im August 1956 mit dem Parteiverbot der KPD wieder eingestellt. Die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung gab [[1968]] auf.<ref>Rickers, Karl: ''Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970'' (Neumünster 1992) ISBN 3-529-02723-5</ref> In ihrer Nachfolge probierte sich die "[[Nordwoche]]" bis 1974. Von 1980 bis 1988 versuchte es noch einmal die [[Kieler Rundschau]]<ref>{{WP|Kieler_Rundschau|Kieler Rundschau}}</ref> mit einem Gegengewicht zu den Kieler Nachrichten.
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Zeitung]]

Aktuelle Version vom 3. Juli 2018, 21:00 Uhr

Die einzige Tageszeitung in Kiel sind heute die Kieler Nachrichten. Doch das war nicht immer so. Die Kieler Nachrichten sind 1946 aus den Kieler Neuesten Nachrichten hervorgegangen. In diesem Jahr hat die britische Militärverwaltung drei Zeitungslizenzen für Kiel vergeben, die jeweils politischen Richtungen entsprechen sollten.[1] Sie sollten aber keine Parteizeitungen sein. Die Lizenz für eine bürgerlich-konvervative Zeitung ging an den ehemaligen Verleger der Kieler Neuesten Nachrichten und der 1936 eingestellten Kieler Zeitung Dr. Curt Heinrich. Dies war die CDU-nahe Lizenz. Die Lizenz für eine SPD-orientierte Schleswig-Holsteinische Volkszeitung ging an den Sozialdemokraten Karl Ratz. Die dritte Lizenz ging an die KPD-nahe Zeitung Norddeutsches Echo[2], die in der Tradition der bis 1933 erschienenen Norddeutschen Zeitung stand. Sie wurde bereits im August 1956 mit dem Parteiverbot der KPD wieder eingestellt. Die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung gab 1968 auf.[3] In ihrer Nachfolge probierte sich die "Nordwoche" bis 1974. Von 1980 bis 1988 versuchte es noch einmal die Kieler Rundschau[4] mit einem Gegengewicht zu den Kieler Nachrichten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Markus Oddey: "Lizenzen, Entnazifizierung und Konzentration - Die Presse in Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus nach 1945" in: Demokratische Geschichte, Band 18
  2. Wikipedia: „Norddeutsches Echo“
  3. Rickers, Karl: Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970 (Neumünster 1992) ISBN 3-529-02723-5
  4. Wikipedia: „Kieler Rundschau“