Walther Schücking

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Walther Schücking, 1919

Walter Schücking (* 6. Januar 1875 in Münster; † 26. August 1935 in Den Haag) war liberaler Politiker, Völkerrechtler, Pazifist und als erster und einziger Deutscher von 1931 bis zu seinem Tod ständiger Richter am Ständigen Internationalen Gerichtshof in Den Haag.[1]

Kurzbiografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schücking hatte Rechts- und Staatswissenschaft studiert und sich als Pazifist für die von Bertha von Suttner begründete Deutsche Friedensgesellschaft engagiert. Im Ersten Weltkrieg setzte er sich gegen den Zeitgeist öffentlich für einen Verständigungsfrieden ein, was ihm 1915 ein Korrespondenzverbot mit ausländischen Kollegen und ein Auslandsreiseverbot sowie das Verbot der internationalen Betätigung einbrachte.

In der Weimarer Republik war er zunächst Vorsitzender von Kommissionen und Untersuchungsausschüssen zur Aufklärung von Kriegsverbrechen. Ab 1921 nahm er eine Lehrtätigkeit in Berlin und dann ab 1926 in Kiel auf. Seit 1921 war er schon deutscher Vertreter am Ständigen Schiedshof in Den Haag und 1930 wurde er dort auch als einziger Deutscher zum Richter am Ständigen Internationalen Gerichtshof berufen.

1933 wurden ihm durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, das als Handhabe geschaffen war, missliebige Personen aus dem öffentlichen Dienst zu entfernen, der Lehrstuhl und das Institut in Kiel genommen. Schücking blieb darauf in Den Haag und starb dort 1935.

Ehrungen in Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Straßennamen wird Walther Schücking auch durch die Benennung seines ehemaligen Instituts an der Kieler Universität geehrt: Das Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht trägt seit 1995 seinen Namen. Es befindet sich seit 2002 im ehemaligen Gebäude der Universitätsbibliothek im Westring 400.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]