Packhausstraße
Packhausstraße
Umbenannt in Wall
- Ort
- Kiel
- Stadtteil
- Altstadt
- Angelegt
- 1856
- Anschlussstraßen
- Fischerstraße, Flämische Straße
Die Packhausstraße war eine Straße in der Kieler Altstadt. Sie wurde 1856 erstmalig erwähnt und am 19. Oktober 1926 durch Beschluss der Städtischen Collegien in den Wall einbezogen.[1]
Zwischen der Damenstraße (heute: Wall) und der Uferkante des Hafens entstanden im 19. Jahrhundert von der Fischerstraße bis zur Flämischen Straße eine Reihe von Gewerbebauten und Hafenspeichern, die als Packhäuser bezeichnet wurden. An dieser Stelle befinden sich heute der Sartori- und der Sellspeicher.
Die Packhäuser standen rund 25 Meter von der Damenstraße entfernt. Dadurch entstand vor dem Packhäusern eine eigene Zufahrtstraße, die parallel zur Damenstaße verlief. Diese Straße hieß Packhausstraße. Der Zwischenraum zur Damenstraße blieb unbebaut.
Nördlich der Packhausstraße befand sich im Bereich der 1910 gebauten Fischhalle und des Seegartens eine Holzschiffwerft.
Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um 1890 standen an der Ostseite der Packhausstraße eine Gaststätte, zwei Ladengebäude, ein Güterschuppen und insgesamt sieben Speicher.
Den nördlichen Abschluss bildete der imposante Bielenbergsche Speicher mit seinen sechs Etagen, dem drei Etagen überspannenden Krüppelwalm-Mansarddach und einem eindrucksvollen Lastenkran. Er gehörte anfangs (1888) dem langjährigen Bürgerworthalter Christian Kruse (vgl. Christian-Kruse-Straße), später (1914) der Stadt Kiel. Seinen Namen hatte er jedoch nach dem langjährigen Mieter, dem Getreidehändler Bielenberg. Der Speicher wurde Ende 1930 abgebrochen.
Im Süden begrenzte der Fabersche Speicher die Bebauung. Das würfelförmige Gebäude war 1868 von dem Architekten Heinrich Moldenschardt für den Kaufmann W. Faber erbaut worden. Später gehörte er Georg Amtrup, dem Sohn des durch die Aufschrift am Gebäude weithin sichtbaren Andreas Ferdinand Amtrup.
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im März 2014 ging einem Möltenorter Fischer als Beifang eine Flaschenpost ins Netz, die etwas länger als 100 Jahre unterwegs gewesen war. Sie galt bis zum Fund noch älterer Stücke als älteste Flaschenpost der Welt. Die Bierflasche, in der sich jene Flaschenpost befunden hatte, war ausweislich ihrer Prägung eine Flasche der Biergroßhandlung Heinrich F. Lüthje, die in der Packhausstraße 4 ansässig war.[2]
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Der Bielenbergsche Speicher 1878. Vorne rechts die Gaststätte "Fährhalle"
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Der von Heinrich Moldenschardt gebaute Fabersche Speicher um 1895
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
- ↑ Bericht zum Möltenorter Flaschenpost-Fund bei kn-online, gelesen am 11. März 2019