Mahnmal Kilian e.V.

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Mahnmal Kilian
auch "Flandernbunker"

Logo:
Adresse
Kiellinie 249, 24106 Kiel
Vorstand
Jens Rönnau
Aktiv
ja
Gemeinnützig
ja
Telefon
0431 2606309
Web
http://mahnmalkilian.de/


Ruine des Bunkers Kilian im Mai 1957

1995 gründete der Kieler Journalist und Kunstwissenschaftler Jens Rönnau zusammen mit Kieler Bürgern den Verein Mahnmal Kilian, um die Ruine des U-Boot-Bunkers „Kilian“ auf dem Kieler Ostufer als ein eindrucksvolles Mahnmal aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu erhalten. Damit sollten auch Bestrebungen für einen geplanten Abriss des eingetragenen Kulturdenkmals verhindert werden. 2000 wurden die unter Denkmalschutz stehende Bunkerruinen zugunsten der Erweiterung des Ostuferhafens eingeebnet.

2001 erwarb der Verein durch Ersteigerung für rund 30.000 DM den sogenannten Flandernbunker, einen ehemaligen Marine-Hochbunker am Ende des Hindenburgufers am Tirpitzhafen. Der Flandernbunker steht nun im Zentrum der Tätigkeit des Vereins als Begegnungs- und Bildungsstätte, Museum und Mahnmal.

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Damit die wesentlichen Ereignisse der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten, müssen sie präsent gehalten werden - als Begreifen der sozialen Zusammenhänge innerhalb eines Prozesses, der bis in die Gegenwart führt. Diese Zielsetzung auf die jüngere Geschichte anzuwenden, unter besonderer Berücksichtigung der Kriegs- und Gewaltproblematik, ist das primäre Anliegen des Vereins.

Mit dem Ersten Weltkrieg – auch als Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet – begann das, was im Zweiten Weltkrieg in erschreckender Weise weiterentwickelt wurde: die Technisierung der Kriegsführung. Wurden schon im Ersten Weltkrieg alle „Säbelträume“ eines heldenhaften Kriegertums zerstört, während die Zivilbevölkerung noch weitgehend verschont blieb, erfassten im Zweiten Weltkrieg die motorisierten mobilen Zerstörungskräfte die Gesamtheit des Landes. Der Bunker als erdgebundenes Gegenstück einer weitreichenden Transporttechnik für Bomben veranschaulicht in drastischer Weise die Schrecken der selbsterzeugten Bedrängnis.

Damit die Schrecken des Bombenkrieges und die Untaten des Faschismus nicht in Form von Statistiken abstrahiert bleiben, sondern als persönlich erlebtes Leiden auch den nachwachsenden Generationen deutlich werden, hat der Verein im Jahr 2005 das „Kriegszeugenprojekt“ initiiert.

Da das Zeitalter der Gewalt aber nicht abgeschlossen ist, sondern die Menschheit sich seit Urzeiten und bis heute darin befindet, sind auch neuere diesbezügliche Thematiken Gegenstand der Arbeit des Vereins - vom Kalten Krieg über die Nahost-Problematik bis hin zu den aktuellen Kriegen im Irak und Afghanistan, im Nahen Osten und an anderen Orten der Welt. Für die Auseinandersetzung mit diesen Problematiken bietet der Verein mit dem Flandernbunker ein Diskussionsforum für alle Menschen und Gruppen mit diesbezüglichem Interesse an. Der intellektuellen Durchdringung dieser Themen soll auch durch künstlerische Annäherung Raum gewährt werden. Dafür ist der Flandernbunker Bühne, Ausstellungsraum und Veranstaltungsort. Der Verein Mahnmal Kilian e. V. freut sich über Menschen und Einrichtungen, die Veranstaltungsvorschläge haben.
Ehrenamtler und Spenden sind jederzeit hochwillkommen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: U-Boot-Bunker Kilian – Sammlung von Bildern

Karte „Flandernbunker“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de