Seehundbecken

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Das Seehundbecken an der Kiellinie ist ein Aquariumsbecken, das sich zum Teil im Freien, zum anderen Teil im Gebäude befindet. Es wird von bis zu fünf Seehunden (phoca vitulina) bewohnt. Das Becken ist Bestandteil des öffentlichen Aquariums im Gebäude des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung (GEOMAR) im Düsternbrooker Weg 20 und bildet einen touristischen Anziehungspunkt an der Kiellinie.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Außenbecken befinden sich an der Kiellinie außerhalb des Aquariumgebäudes und sind für Besucher frei zugänglich. Der Innenbereich ist nicht öffentlich. Er steht mit der Wasserfläche des Außenbeckens in direkter Verbindung, dient den Tieren als Ruhe- und Rückzugsbereich und wird vom Aquarium als "Nachtstall" bezeichnet.

Der öffentliche Bereich ist durch eine hüfthohe Mauer mit aufgesetzter Glaswand gegen die Kiellinie abgegrenzt und besitzt über dem Wasserspiegel liegende Trockenbereiche, auf denen die Seehunden in der Sonne ihr Fell trocknen können. Von der Kiellinie aus können die Besucher ein paar Treppenstufen unter den Wasserspiegel des Beckens heruntersteigen und die Tiere durch eine Glasscheibe im Wasser beobachten.

Die Anlage erhielt bei einem Umbau im Jahr 2008 ihre heutige Form. Sie umfasst jetzt drei Außenbecken verschiedener Größe. Vorher besaß sie nur ein Außenbecken mit einem künstlichen Felsen in der Mitte. Während der Umbauzeit waren die Seehunde in Käfige ausquartiert, die im Bereich der Schiffsbrücken vor dem Aquarium im Hafen lagen. Die Becken werden mit gefiltertem Wasser aus der Kieler Förde gespeist, das laufend erneuert wird.

Die Tiere werden täglich (außer freitags) um 10.00 und um 14.30 Uhr mit Fischen, Krabben, Tintenfischen und Garnelen gefüttert. Mit dem fütterungsfreien Tag wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Tiere auch in der freien Natur nicht an jedem Tag Futter finden.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das öffentliche Aquarium wurde 1972 eröffnet und 2008 grundlegend modernisiert. Am 10. Mai 1972 bezogen die beiden ersten Seehunde das neu gebaute Becken. Mit Bezug auf die ein Viertel Jahr später in Kiel stattfindende Segelolympiade wurden sie auf die Namen Kielius und Olympia getauft. Bereits im November 1973 kam ein weiteres Weibchen hinzu, das den Namen Kiek bekam. 1978 kam mit dem einjährigen Jimmy der vierte Seehund hinzu. Er starb im März 2015 im Alter von 37 Jahren.[2]

Bewohner des Seehundbeckens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Lauf der über viereinhalb Jahrzehnte, seit das Seehundbecken eröffnet wurde, haben darin mehrere Generationen von Seehunden gelebt. Ein Seehund wird in der Natur rund 25 Jahre alt; aufgrund der tierärztlichen Betreuung im Aquarium auch deutlich länger. Allein in den letzten 18 Jahren des vergangenen Jahrhunderts sind in der Kieler Anlage neun Seehunde geboren worden.

Derzeit (Stand Juni 2024) sind 4 Seehunde in Kiel zuhause: Findus, Krümel, Sally und Luna.[3][4]

Einige Informationen zu den Tieren
Name Geschl. Geburtsort geboren in Kiel ab gestorben
Kielius m. 10. Mai 1972
Olympia w. 10. Mai 1972
Kiek w. 1973
Jimmy m. Helgoland Aug. 1977 1978 19. März 2015
Kielius m. Kiel 1994 März 2024[3]
Krümel w. Kiel 2000
Sally w. 2011
Luna w. Neumünster
(Tierpark)
2011 2. Nov. 2011
Matje w. Kiel 3. Juni 2000 Geburt 4. Mai 2011
Dagmar w.
Bea w. 26. Mai 2012
Findus m. St. Peter-Ording Juli 2021 7. Juni 2024

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Seehunde in Kiel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bericht einer Schülerin über das Seehundbecken bei geomar.de, gelesen am 1. März 2018
  2. Zeitungsbericht von 2014 zum Tod von Seehund Jimmy, gelesen am 1. März 2018
  3. 3,0 3,1 Willkommen in Kiel, Findus! auf geomar.de, abgerufen am 15. Juni 2024
  4. Kieler Aquarium: "Findus" komplettiert Seehund-Quartett wieder auf ndr. de, abgerufen am 15. Juni 2024