Kiel 1848 bis 1919 Flottenstützpunkt & Reichskriegshafen
Inhaltsverzeichnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Inhaltsverzeichnis
- Kiel, Flottenstützpunkt & Reichskriegshafen 1848 - 1919
- Einleitung
- Das politische Umfeld 1848 - 1852
- Reichsflotte 1848 - 1852
- Schleswig-Holsteinische Marine 1848 - 1852
- Kiel Flottenstützpunkt 1848 - 1854
- Flottenstützpunkt der schleswig-holsteinischen Marine 1848
- Flottenstützpunkt während des Krim Krieges 1854
- Das politische Umfeld 1852 - 1867
- Kiel eine zweigeteilte Stadt 1864 - 1866
- Kiel Flottenstützpunkt 1865 - 1871
- Flottenstützpunkt der preußischen Marine 1865 - 1866
- Flottenstützpunkt des Norddeutschen Bundes ab 1867
- Der Ausbau zum Reichskriegshafen ab 1865
- Kiel Reichskriegshafen ab 1871
- Auswirkung auf den Kieler Handelshafen
- Befestigungsanlagen rund um die Kieler Förde
- Erste Planungen für ein Marine Etablissement
Kiel, Flottenstützpunkt & Reichskriegshafen 1848 - 1919[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die in Berlin am 24. März 1865 getroffene Entscheidung, die preußische Marinestation von Danzig nach Kiel zu verlegen und damit den Kieler Hafen als preußischen Marinestützpunkt zu nutzen, wurde für die weitere Entwicklung der Stadt richtungsweisend.
Die in der Ostsee stationierten preußischen Flotteneinheiten unter dem Kommando von Konteradmiral Jachmann verlegten gemäß Anweisung des Oberbefehlshabers Prinz Adalbert am 30. März 1865 in den Kieler Hafen. Am 24. Juni 1865 verlegte das Kommando der Marinestation Ostsee aus Danzig ebenfalls nach Kiel. Die Kieler Förde war damit Kriegshafen der preußischen Marine geworden, während im Kieler Schloss ab dem 5. September 1865 der österreichische Statthalter General Ludwig von Gablenz als Statthalter von Holstein residierte. Die gemeinsame Nutzung des Kieler Hafens hatten Preußen und Österreich in der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 geregelt.
Diese Entscheidung für den Kriegshafen war eigentlich der Abschluss einer seit 1848 eingeleiteten Entwicklung. Für die bisher beschauliche Universitätsstadt Kiel mit knapp 20 000 Einwohnern, erwartete man nun, dass sich Kiel in kurzer Zeit zu einer modernen Großstadt und zu einem leistungsfähigen Industriestandort entwickelte. Letztendlich wurde daher die zukünftige Stadt- und Hafenentwicklung von der expansiven Entwicklung der preußischen, ab 1871 kaiserlichen, Marine getrieben.
Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das politische Umfeld 1848 - 1852[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der im Jahr 1815 gegründete Deutsche Bund stützte sich militärisch auf die Landstreitkräfte der Bundesmitglieder. Eine eigene deutsche Marine gab es nicht. Der Deutsche Bund konnte Schiffe der deutschen Handelsflotte nicht schützen. Man ging davon aus, dass auswärtige Bundesmitglieder den Schutz der Handelsflotte übernehmen, da Hannover mit Großbritannien und Holstein mit Dänemark in Personalunion verbunden waren. Lediglich Österreich verfügte über eine eigenständige Marine.
Im Frühjahr 1848, als Dänemark das Herzogtum Schleswig in den dänischen Staat integrieren wollte, kam es zum Konflikt zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark. In Kiel wurde am 24. März 1848 eine provisorische Regierung für die beiden Herzogtümer gebildet und eine eigene schleswig-holsteinische Armee aufgestellt. Einzelne deutsche Staaten unterstützten die Schleswig-Holsteiner militärisch gegen die dänische Armee. Nach der Niederlage der schleswig-holsteinischen Armee bei Bau/Bov nahe Flensburg im April 1848 erklärte der Deutsche Bund den Bundeskrieg gegen Dänemark. Es wurde ein Bundesheer unter dem Kommando des preußischen Generals v. Wrangel zur Unterstützung der Schleswig-Holsteiner entsandt. Das Bundesheer schaffte es die dänischen Streitkräfte bis nach Jütland zurückdrängen.
Wegen der nur geringen bzw nicht vorhandenen Präsenz deutscher Seestreitkräfte beherrschte die dänische Marine uneingeschränkt die Nord- und Ostsee. Dänemark erklärte umgehend nach Beginn der Erhebung eine Seeblockade der Herzogtümer. Am 14. April 1848 beschlagnahmte Dänemark erstmals in größerer Zahl preußische Schiffe. Am 29. April 1848 nach Ausbruch des deutsch dänischen Krieges wurde die Blockade auf alle deutschen Küsten ausgedehnt. Der deutsche Seehandel kam zum Erliegen und es wurde verstärkt der Ruf nach einer deutschen Marine laut. In fast allen größeren deutschen Städten bildeten sich Flottenvereine und Ausschüsse, die Geld für eine deutsche Flotte sammelten. Es entwickelte sich eine richtige Flottenbegeisterung.
Die Diskussion hinsichtlich einer notwendigen deutschen Marine führte man in Frankfurt zweigleisig. Zwei Arbeitsgruppen (Vorparlament / Siebzehnerausschuss) der Bundesversammlung und des Bundestages behandelten zunächst das Problem und riefen dann Bundestag, Küstenstaaten und das deutsche Volk zur Bildung einer Kriegsmarine auf. Der Bundestag wurde am 15. April 1848 aufgefordert entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten. Drei Tage später setzte der Bundestag einen Marineausschuss ein, der aus den Gesandten Preußens, Hannovers, Mecklenburgs, Oldenburgs, Hamburgs, Bremens und Lübecks bestand.
Am 31. Mai 1848 verlangte der Deutsche Marinekongress in Hamburg von der Nationalversammlung in Frankfurt zwecks Aufbau einer Flotte, ein Marineministerium zu gründen. Die Nationalversammlung war das erste frei gewählte deutsche Parlament und tagte in der Frankfurter Paulskirche.
Wie der Bundestag gründete auch die Frankfurter Nationalversammlung am 26. Mai 1848, einen Marineausschuss. Ihm gehörten der Österreicher Karl Ludwig von Bruck, der preußische General Joseph von Radowitz und der Hamburger Reeder und Kaufmann Edgar Roß an, den später Ernst Merck ersetzte. Der Ausschuss sollte die Funktionen der Flotte festlegen, einen Stufenplan zum Bau von Schiffen erarbeiten und eine Finanzierungsplanung vorlegen. Die neue Flotte sollte ein Zeichen der deutschen Einigung sein. Die Nationalversammlung nahm am 14. Juni 1848 die Anträge des Marineausschusses an.
Reichsflotte 1848 - 1852[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gründung der Reichsflotte erfolgte am 14. Juni 1848 durch die Nationalversammlung in Frankfurt am Main. Es war die erste gesamtdeutsche Marine. Sie sollte als deutsche Seestreitkraft deutsche Handelsschiffe schützen und im schleswig-holsteinischen Krieg gegen Dänemark eingesetzt werden. Die deutsche Zentralgewalt in Frankfurt arbeitete eng mit den deutschen Küstenstaaten und der Provisorischen Regierung Schleswig-Holsteins zusammen. Mit an den Plänen beteiligt war Prinz Adalbert von Preußen, der als Marine-Experte galt und auch das Königreich Preußen beriet.
Zwischen 1848 und 1849 gelang es einige Schiffe zu kaufen und umzurüsten. Neben zwei kleineren unbedeutenden Gefechten mit dänischen Einheiten vor Helgoland und Cuxhaven kam die Reichsflotte im deutsch / dänischen Krieg nicht mehr zum Einsatz.
Während der Dresdner Konferenzen von 1850/1851, wollte kein Staat des Deutschen Bundes die neue Reichsflotte übernehmen. Preußen wollte die Schiffe rasch verkauft sehen und lehnte die Bewilligung weiterer Zahlungen von Bundesmitteln für die Aufrechterhaltung der Flotte ab. Auch Österreich drängte auf die Auflösung der Flotte. So fasste der Bundestag den Beschluß die Flotte aufzulösen und die Schiffe zu veräußern.
Der Deutsche Bund hatte also nach 1853 weiterhin keine eigenen Seestreitkräfte. Die Bundeszentralkommission, gebildet von Österreich und Preußen, übernahm die Aufgaben der Zentralgewalt und richtete eine Marineabteilung ein. Dieser Institution unterstand seit dem 31. Januar 1850 das Oberkommando der Marine und die Seezeug-Meisterei mit nachgeordneter Marine-Intendantur.
Schleswig-Holsteinische Marine 1848 - 1852[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Seestreitkräfte der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein während der schleswig-holsteinischen Erhebung von 1848 bis 1851 werden als schleswig-holsteinische Marine bezeichnet.
Als sich die Schleswig-Holsteiner 1848 gegen Dänemark erhoben, stellte die provisorische Regierung zunächst eine schleswig-holsteinische Armee auf. Alsbald setzte sich danach aber auch sehr schnell die Erkenntnis durch, dass zum Schutz der eigenen Küsten und Häfen eigene Seestreitkräfte erforderlich waren. Diese Erkenntnis konnte aber trotz entsprechender Bedrohungslage nicht schnell umgesetzt werden. Der Kriegsminister der Provisorischen Regierung, Prinz von Noer, war für den Verbleib der relativ autonomen Herzogtümer im dänischen Staatsverband. Seestreitkräfte sah er als Aufgabe des dänischen Gesamtstaats an. Da „schleswig-holsteinische“ Schiffe nach Ende des Konflikts in jedem Falle an die dänische Marine abzugeben gewesen wären, wollte er keinen unnötigen Aufwand betreiben und Schiffe für Dänemark bauen.
Die schleswig-holsteinischen Behörden beauftragten im Sommer 1848 lediglich den Bau von zwei Kanonenbooten, zu einem späteren Zeitpunkt wurden dann nochmals 8 weitere Boote beauftragt. Die Bewaffnung wurde von der Firma Schweffel & Howaldt geliefert. Der planmäßige Aufbau einer schleswig-holsteinischen Marine erfolgt aber erst nach dem Waffenstillstand von Malmö vom 26. August 1848.
Hinweis:
Waffenstillstand von Malmö
Nach dem Sieg der dänischen Armee bei Bau/Bov nahe Flensburg im April 1848 erklärte der Deutsche Bund den Bundeskrieg gegen Dänemark. Ein Bundesheer unter dem Kommando des preußischen Generals v. Wrangel entsandt. Das Bundesheer konnte die dänischen Streitkräfte bis nach Jütland zurückdrängen. Die europäischen Großmächte Russland, Frankreich und Großbritannien zwangen Preußen unter Vermittlung Schwedens am 26. August 1848 zu dem Vertrag von Malmö. Der Vertrag beinhaltete unter anderem die Einstellung der Feindseligkeiten zu Wasser und zu Land für die Dauer von sieben Monaten. Gekündigt wurde der Vertrag von Malmö am 22. Februar 1849 durch Dänemark. So begann die zweite Phase des Krieges zwischen Dänemark und einem deutschen Heer unter dem preußischen General Karl von Prittwitz.
Der Nationalversammlung entsprechend führten die Schiffe der schleswig-holsteinischen Flottille auch die Flagge der Reichsflotte. Handelsschiffe aus den beiden Herzogtümern führten eine rote Flagge mit dem schleswigschen Löwen und dem holsteinischen Nesselblatt.
Eine große Niederlage der dänischen Marine wurde das Gefecht bei Eckernförde am 9. April 1849 . Sie verlor durch eine Explosion nicht nur das Linienschiff Christian VIII und auch die Fregatte Gefion musste sich ergeben und konnte in die Reichsflotte übernommen werden.
Nach Kündigung des Waffenstillstandes von Malmö durch Dänemark im März 1849 gab es wieder Kampfhandlungen an der Nord- und Ostsee. Bereits am 24. Juli 1849 setzten die Großmächte erneut einen Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark durch. Preußen und auch die Frankfurter Zentralgewalt schieden aus der Koalition gegen Dänemark aus. Dem preußisch-dänischen Waffenstillstand folgten Verhandlungen zum Berliner Frieden zwischen Preußen und Dänemark. Während der Verhandlungen fanden keine Kampfhandlungen statt. Nach dem Friedensschluss am 2. Juli 1850 war Schleswig-Holstein in seinem Kampf gegen Dänemark auf sich allein gestellt. Deshalb wurde auch die Marine im Juli 1850 wieder aktiviert.
Nachdem Friedensschluss kam es zu entscheidenden Kampfhandlungen zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark. Am 24. und 25. Juli 1850 errangen die Dänen einen entscheidenden Sieg in der Schlacht von Idstedt. Die Dänen rückten nun weiter nach Süden vor.
Nach letzten Gefechten akzeptierte am 11. Januar 1851 die Schleswig-Holsteinische Landesversammlung die Bedingungen, die sich nach der preußisch-österreichischen Einigung über die Fortführung des Deutschen Bundes in der Olmützer Punktation ergaben. Die Schiffe der schleswig-holsteinischen Flottille und ihre Bewaffnung fielen mit dem Ende des Krieges größtenteils an Dänemark. Sie wurden ab Mitte 1851 nach und nach übergeben. Die Übergabe wurde mit der formellen Übertragung der Kommandogewalt am 4. März 1852 abgeschlossen.
Kiel Flottenstützpunkt 1848 - 1854[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Flottenstützpunkt der schleswig-holsteinischen Marine 1848[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit dem Vertrag von Zarskoje Selo zwischen Dänemark und Russland im Jahre 1773 trat der Sohn des russischen Zaren Peter III., Großfürst Paul, seine holsteinischen Besitzungen an den dänischen König ab. Somit wurde auch die Stadt Kiel Teil des dänischen Gesamtstaates. In Kiel entwickelte sich ein wirtschaftlicher Aufschwung, der neben der Erweiterung des wirtschaftlichen Einzugsgebietes auch durch nachfolgende in die Zukunft gerichtete Investitionen getragen wurde:
- 1784 Eröffnung des Schleswig-Holsteinischen Kanals (ab 1853 Eiderkanal)
- 1832 Fertigstellung der ersten Chaussee zwischen Altona und Kiel
- 1844 Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke zwischen Kiel und Altona
Die Stadt Kiel war aber auch dänische Garnisonsstadt. Den zentralen Schutz des Hafens übernahm an der engsten Stelle der Kieler Förde die Festung Friedrichsort. Kiel war kein dänischer Flottenstützpunkt, obwohl der dänischen Marine am Hafen entsprechende unterstützende Einrichtungen zur Verfügung standen.
Ab 1848 während der schleswig-holsteinischen Erhebung war der Kieler Hafen der einzige Stützpunkt, der die logistische Unterstützung der schleswig-holsteinischen Marine gewährleisten konnte. Die Stadt Kiel war somit zum ersten Mal zentraler Flottenstützpunkt einer deutschen Marine.
Für die technisch logistische Unterstützung dieser Marine gab es in den Herzogtümern eine leistungsfähige Schiffbauindustrie. Die lokalen Werften war weitestgehend in der Lage kleinere Schiffe zu bauen. So konnte man die von der schleswig-holsteinischen Marine benötigten Kanonenboote parallel an mehreren Orten bauen. Das Kieler Unternehmen Schweffel & Howaldt betrat bei der Fertigung von zwei Neubauten für die schleswig-holsteinischen Marine (Schraubenkanonenboot Von der Tann, U-Boot Brandtaucher) sogar technisches Neuland.
Für Betrieb und Instandsetzung der Flotte benötigte die Marine neben den vorhandenen, privaten Schiffbaubetrieben auch eigene, militärische Unterstützungskapazitäten und Einrichtungen. Die Marinekommission stellte daher eine Maschinenabteilung unter Leitung des Kieler Ingenieurs Diederichsen auf. Dieser erhielt den Dienstgrad eines Obermaschinenmeisters. Ab 1849 errichtete auf dem Kieler Ostufer die schleswig-holsteinische Marine eine eigene Werft (Marineplatz) für Instandsetzungsaufgaben. So konnten im Winter 1849/50 auf dieser kleinen Werft die meisten Kanonenboote der Marine überholt werden.
Am westlichen Ufer der Förde, in Düsternbrook wurde von der schleswig-holsteinischen Marine ein weiteres Depot eingerichtet. Im neuen Depot lagerten Waffen und Munition für die schleswig-holsteinische Marine. Die von der Marine benötigte Munition stellte man in einem neu erbauten Munitionslaboratorium mit Pulverturm her.
In Kiel-Holtenau wurde das Zollpackhaus als Marinedepot hergerichtet. Es diente zugleich als Kaserne, Vorratsraum, Gefängnis, Küche und Werkstattgebäude. Gleichzeitig stand auch das Packhaus am Binnenhafen als Verpflegungslager für die Marine zur Verfügung.
Die als Marineplatz bekannte Werft auf dem Ostufer und die Depots der schleswig-holsteinischen Marine wurden 1851 von der dänischen Marine übernommen und genutzt.
Die Marinekommission gründete zusätzlich auch noch in Kiel-Holtenau eine „Seeoffizierschule“. Diese Schule wurde am 1.12.1848 eröffnet. Der erste Lehrgang umfasste 25 Kadetten im Alter zwischen 12 und 16 Jahren. Die Schule hatte nur den Zweck, Unterricht zu erteilen. Die Schüler hatten ein Eintrittsgeld von 31.200 Talern zu zahlen, welches bei vorzeitiger Entlassung nach Abzug der Unkosten zurückerstattet wurde. Für seinen Unterhalt hatte jeder Schüler selbst zu sorgen. Bekleidung und Ausrüstung stellte die Schule. Die Ausbildung sollte 4 bis 5 Jahre dauern.
Auf dem ehemaligen dänischen Schoner „Elben“ waren jährliche Übungsfahrten vorgesehen. Das Schiff war im März 1848 im damals dänischen Altona im Handstreich genommen und in die schleswig-holsteinischen Marine integriert. Nach dem Friedensschluss (1851) wurde die „Elben“, die in der schleswig-holsteinischen Marine „Elbe“ hieß, an Dänemark zurückgegeben.
Zum Friedensschluss mit Dänemark im Jahre 1851 wurde die Seeoffizierschule aufgelöst. Das Schulgebäude wurde noch vor der Wende zum 20. Jahrhundert abgerissen.
Außerdem wurde 1849 in Kiel Holtenau am Kanal in der Nähe des bereits von der Marine genutzten Packhauses ein Hospital für leicht Erkrankte mit einer Kapazität von 20 Betten eingerichtet. Da der Krankenstand sehr hoch war (zwischen April und Dezember wurden 483 Marineangehörige behandelt) musste die Kapazität auf insgesamt 30 Betten erweitert werden. Mit der Auflösung der schleswig-holsteinischen Marine wurde das Kieler Hospital zum 01.04.1851 geschlossen.
Flottenstützpunkt während des Krim Krieges 1854[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahre 1854 wurde der Kieler Hafen kurzzeitig während des Krim Krieges zu einem wichtigen Flottenstützpunkt der englischen und der französischen Marine. Beide Staaten wollten im Rahmen der laufenden militärischen Aktionen die Festung Kronstadt vor St. Petersburg angreifen.
Am 29. März 1854 erreichte ein englisches Geschwader, insgesamt 22 Einheiten, Kiel und ankerte vor Bülk. Flaggschiff war die „Duke of Wellington“ (131 Kanonen, 1100 Mann Besatzung). Als sich die Kieler gerade an die neuen Gäste gewöhnt hatten, verließen diese auch schon wieder die Kieler Förde.
Am 21. Mai 1854 liefen acht französische Kohlenschiffe in den Kieler Hafen ein. Vor Bülk begrüßte die dänische Fregatte Thor das Geschwader mit Salut. Dann dampften die größeren Einheiten in die Förde hinein und ankerten vor Bellevue. Flaggschiff des Geschwaders war die „Inflexible“. Das Geschwader wurde in Kiel neu ausgerüstet.
Für die Stadt Kiel war der Besuch der französischen Marine ein herausragendes Ereignis hatte aber ein unschönes Nachspiel. Als das Geschwader am 30. Mai 1854 den Kieler Hafen wieder verließ, musste eine Einheit im Hafen bleiben. Auf der „Breslau“ waren die Blattern ausgebrochen. Die Zahl der Erkrankten stieg trotz erster Impfversuche auf 300 Personen an. Fast täglich musste die Besatzung Kameraden auf dem St.-Nikolai-Friedhof beisetzen. Als die Krankheit dann zurück ging, konnte die Breslau am 20 Juni 1854 ebenfalls die Kieler Förde verlassen.
Das politische Umfeld 1852 - 1867[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Ende der schleswig-holsteinischen Erhebung behielt die dänische Krone die Hoheit über die Herzogtümer Schleswig (als dänisches Lehen) und Holstein sowie Lauenburg (als Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes). Dänemark verpflichtete sich aber, diese drei Herzogtümer weiterhin als selbstständige Einheiten innerhalb des dänischen Gesamtstaates zu behandeln. Zudem sollte nach dem Londoner Protokoll von 1852 Schleswig verfassungsmäßig nicht enger als Holstein und Lauenburg, die staatsrechtlich zu Deutschland gehörten, an Dänemark gebunden werden. Dennoch strebten die nationalliberalen sog. Eiderdänen eine vollständige Integration von Schleswig, aber nicht die Integration von Holstein, in den dänischen Staat an. Aber auch die holsteinischen Stände verweigerten eine Zusammenarbeit mit der dänischen Krone. Ab 1859 forderten deutsch nationale Kreise offen Unabhängigkeit von Holstein und Schleswig von Dänemark. In der Novemberverfassung von 1863 sah der dänische König Christian IX. schließlich in der die letzte Möglichkeit, den Gesamtstaat vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Diese Verfassung sollte, die Bestimmungen des Londoner Protokolls missachtend, für Dänemark und Schleswig gelten und sie bezog rechtswidrig Schleswig in den dänischen Gesamtstaat ein.
Daraufhin wurde vom Deutschen Bund am 1. Oktober 1863 eine Bundesexekution beschlossen, die gegen die Herzogtümer Holstein und Lauenburg als Mitglieder des Deutschen Bundes gerichtet war.
Dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck gelang es auf dem beschlussfassenden Bundestag, die Einbeziehung Österreichs in die Bundesexekution zu erwirken, so dass mit der Durchführung der Besetzung von Holstein und Lauenburg Österreich, Preußen, Sachsen und Hannover gemeinsam beauftragt wurden. Die Besetzung der bundesangehörigen Staaten Lauenburg und Holstein durch das Bundesheer wurde schließlich am 23. Dezember 1863 durchgeführt. Die Verwaltung der beiden Herzogtümer wurde zwei Bundeskommissaren übertragen. In Schleswig marschierten die deutschen Truppen daher zunächst noch nicht ein, sondern blieben auf dem Territorium des Deutschen Bundes.
Am 16. Januar 1864 stellten beide Großmächte Dänemark ein 48-Stunden-Ultimatum zur Aufhebung der Novemberverfassung und zur Räumung Schleswigs, das Dänemark verstreichen ließ. Die ersten Schüsse des Krieges fielen nahe der deutschen Bundesfestung Rendsburg an der Eider: Österreichische und preußische Truppen überschritten nach Ablauf des Ultimatums am Morgen des 1. Februar 1864 die Eider, die seit einem Jahrtausend die Grenze zwischen Holstein und Schleswig markierte. Gleichzeitig versuchten die Preußen erfolglos und unter recht hohen Verlusten, die Schlei bei Missunde zu überqueren. Die Österreicher rückten bis auf zehn Kilometer an das Danewerk heran. Bei Oberselk, Jagel, am Königshügel und bei Wedelspang kam es daraufhin am 3. Februar 1864 zu schweren Gefechten, bei denen die Dänen in ihre Verschanzungen zurückgedrängt wurden. Die Preußische Armee überquerte die Schlei am 6. Februar bei Arnis. Die Dänen räumten das Danewerk, um einer preußischen Umfassung zu entgehen und zogen sich über Flensburg zurück. Die Dänen zogen sich auf die Insel Alsen zurück und verschanzten sich nun bei Düppel vor den Toren der Stadt Sonderburg.
Dort kam es schließlich am 18. April 1864 zur entscheidenden Schlacht bei den Düppeler Schanzen, einer oberhalb von Sonderburg an der Flensburger Förde und am Alsensund gelegenen Festungsanlage. Der Erstürmung der zehn Schanzen ging eine mehrwöchige Belagerung durch die preußischen Truppen voraus. Die Preußen stürmten die Schanzen und die dänische Besatzung wurde überwältigt. Mit dem Ausgang dieser Schlacht war der Krieg im Grunde entschieden, da die dänische Hauptarmee auf Alsen gebunden war und nicht mehr in den Kampf um Jütland eingreifen konnte. Die österreichischen Truppen belagerten zur selben Zeit die Festung Fredericia, die schließlich ebenfalls von den dänischen Verteidigern aufgegeben wurde. Am 12. Mai trat nach Friedensverhandlungen in London ein Waffenstillstand in Kraft. Von Preußen wurde nun eine Teilung des Herzogtums Schleswig entlang der deutsch-dänischen Sprachgrenze vorgeschlagen, jedoch seitens Dänemarks abgelehnt, so dass der Krieg erneut aufflammte.
Am 29. Juni 1864 gelang den Preußen und Österreichern der Übergang nach Alsen. Weitere preußische Truppen erreichten wenig später sogar die Nordspitze Jütlands. Die dänische Regierung musste erneut in Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen eintreten, nun allerdings unter für sie sehr viel ungünstigeren Bedingungen. Im Oktober endete der Krieg mit dem Frieden von Wien.
Mit dem Friedensvertrag von Wien verlor Dänemark alle seine Rechte in den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg zugunsten Österreich und Preußen. Damit war die Verbindung der Herzogtümer mit dem dänischen Staat gelöst. Preußen und Österreich übten nun die Regierungsgewalt in den Herzogtümern durch zwei Regierungskommissare gemeinsam aus, bedingt aber durch die nationale preußisch-österreichische Rivalität, mit einer unterschiedlichen Interessenlage. Bismarck wünschte die Annexion Schleswig-Holsteins für Preußen, Österreich dagegen ein vereinigtes Herzogtum unter den Augustenburgern im Rahmen des Deutschen Bundes. Der Konflikt der Bundesgenossen von 1864 schien daher unvermeidlich.
Die eigentliche Ursache für den sich bereits 1865 abzeichnenden Krieg zwischen Österreich und Preußen war die Auseinandersetzung beider Länder um die Führungsrolle im Deutschen Bund. Die Politik Preußens unter Bismarck unternahm alles, um Österreich zu isolieren und zu provozieren. Unter diesen politischen Randbedingungen muss man auch die königlich-preußische Entscheidung vom 24. März 1865, die preußische Marinestation von Danzig nach Kiel zu verlegen, verstehen.
Mittels der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 wurde eine vorläufige Verwaltungsteilung in den Herzogtümern vereinbart und so vorerst die Kriegsgefahr zwischen Preußen und Österreich gebannt. An Preußen fiel Schleswig, an Österreich Holstein. Lauenburg ging in den Besitz Preußens über, das dafür an Österreich eine Entschädigung von 2,5 Millionen dänische Taler zahlte. Außerdem sollte Rendsburg Bundesfestung werden und Preußen zwei Militärstraßen durch Holstein erhalten.
Dass gerade Kiel der Ostseehafen der preußischen und dann später der deutschen Marine werden sollte, darüber gingen die Meinungen der preußischen Führung auseinander. Auch Sonderburg und Arkona wurden ins Gespräch gebracht. Aber der Kieler Hafen hatte sich während der schleswig-holsteinischen Erhebung gegen Dänemark und während des Krimkrieges gegen Russland bewährt. Hinzu kamen Kostengründe, denn im Kieler Hafen gab es bereits eine gewisse Infrastruktur, die bei einer Anlage eines neuen Hafens am Alsensund oder am Jasmunder Bodden erst hätte geschaffen werden müssen. Außerdem verfügte Kiel über einen besonders geeigneten Naturhafen. Die lang eingeschnittene Förde war gegen Wind geschützt, sie verengte sich von 7 km Breite auf 1 km bei Friedrichsort und war daher gut zu verteidigen und die Wassertiefe bis zu 12m war für das Anlegen tief gehender Kriegsschiffe günstig.
Preußischer Gouverneur für das Herzogtum Schleswig wurde Generalleutnant Edwin von Manteuffel, der in seinem Amtssitz auf Schloss Gottorf am 29. August 1865 eintraf. Zum Statthalter für das Herzogtum Holstein hatte Kaiser Franz Joseph Feldmarschall-Leutnant Freiherr Ludwig von Gablenz ernannt. Am 15. September 1865 nahm er seinen Dienst im Kieler Schloss auf.
Vorwand des deutsch - deutschen Krieges von 1866 war der Streit um die Verwaltung der Herzogtümer Schleswig und Holstein nach dem Ende des Deutsch-Dänischen Krieges. Die zentrale Weichenstellung für einen Krieg gegen Österreich um die Vorherrschaft in Deutschland fiel auf einer Sitzung des Kronrates am 28. Februar 1866.
Wegen der sich verschärfenden Spannungen zwischen Österreich und Preußen verließen am 7. Juni 1866 die österreichischen Truppen mit dem Statthalter Gablenz Kiel. Preußen besetzte Holstein, ohne auf österreichischen Widerstand zu stoßen. Als die Preußen am 12. Juni die Regierungsgewalt in Holstein übernahmen und die Österreicher bei Altona die Elbe überquerten, endete auch die Teilung der Stadt Kiel.
Die Entscheidung über das weitere Schicksal der Herzogtümer Schleswig und Holsteins fiel am 3. Juli 1866 in der Schlacht bei Königgrätz. Im Prager Frieden musste Österreich seine Rechte auf die Herzogtümer dem König von Preußen übertragen.
Der Ausgang des Krieges von 1866 zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft in Deutschland ermöglichte Preußen eine Annexion der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Nach Verabschiedung des Annexionsgesetzes wurde Schleswig-Holstein durch königliches Patent am 12. Januar 1867 preußische Provinz.
Das Herzogtum Lauenburg wurde bereits seit 1865 in preußischer Personalunion regiert und wurde daher erst 1876 als Kreis Herzogtum Lauenburg in die Provinz Schleswig-Holstein integriert.
Kiel eine zweigeteilte Stadt 1864 - 1866[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Entsprechend der Gasteiner Konvention von 1865, Artikel 2, sollte die Kieler Förde Bundeshafen einer noch zu gründenden Bundesflotte werden. Bis dahin konnten sowohl österreichische und preußische Schiffe den Kieler Hafen nutzen.
Den preußischen Marinetruppen wurden die Orte an der Ostküste der Förde von Laboe bis Gaarden überlassen, ebenso Düsternbrook und Wik. Damit war das Ufer der Kieler Förde weitgehend in der Hand Preußens. Die Festung Friedrichsort, da diese im Herzogtum Schleswig lag, gehörte ebenfalls zum preußischen Einflussgebiet.
Eine Kommission von preußischen und österreichischen Offizieren koordinierten die Aufteilung des Stadtgebietes zwischen Österreich und Preußen. Das Ergebnis der Beratungen wurde in einem Protokoll vom 10. September 1865 festgelegt. Kiel mit 18.770 Einwohnern wurde zu einer zweigeteilten Stadt.
Im Kieler Hafen, der vom Südende der Förde bis nach Friedrichsort reichte, hatte Preußen die Kommando- und Polizeigewalt über eigene und ausländische Kriegs- und Handelsschiffe. Preußen war verpflichtet, ständig ein Wachschiff in Dienst zu haben. Sämtliche Handelsschiffe im Kieler Hafen hatten den Anordnungen der preußische Hafenpolizei Folge zu leisten. Weiterhin konnte Preußen auf holsteinischem Boden eine Marinestation und ein „Marine-Etablissement“ errichten. Befestigung und Überwachung der Hafeneinfahrt übernahm ebenfalls Preußen. So konnte Preußen erforderlichen Marinetruppen und Mannschaften“ in Kiel und Umgebung stationieren. Unter diesen Umständen war es eigentlich keine große Überraschung das ab März 1865 die preußische Marinestation von Danzig nach Kiel verlegt wurde.
Im Ostteil der Stadt stationierte Preußen seine Truppen und im Westteil Österreich. Die Grenze innerhalb des Stadtgebietes verlief durch folgende Straßen, die jeweils in ganzer Breite zu Preußen gehörten: Hamburger Chaussee, Sophienblatt, Klinke, Vorstadt, Holstenstraße, Schloßstraße, Kattenstraße bis zur Wasserallee. Der Marktplatz lag im österreichischen Gebiet. Der Exerzierplatz, das Exerzierhaus unterhalb des Schlosses, der Schießstand zwischen Knooper Weg und Schreventeich und die Badeanstalt in Düsternbrook konnten nach Vereinbarung gemeinschaftlich genutzt werden.
Für die Kieler war die Grenze zwischen dem österreichische und preußischen Bezirk in der Stadt nicht zu erkennen. Es gab keine trennende Demarkationslinie. Offiziere und Beamte der beiden Truppen waren z. B. in der Wahl ihrer Wohnung innerhalb der Stadt nicht eingeschränkt. Für die Kieler Bürger dagegen waren die anwesenden Truppen eine Belastung. Sie hatten den Soldaten ihres Bezirkes und den Offizieren aller Truppen Unterkunft zu gewähren.
Der Magistrat der Stadt Kiel wurde in seinen Rechten und Tätigkeiten während der Zeit der Teilung, bis auf die preußische Kommando- und Polizeigewalt im Hafen, kaum eingeschränkt. Kiel war also keine Stadt mit unterschiedlich verwalteten Bezirken. Außerdem war der österreichische Statthalter Gablenz bemüht, wenig in die vorhandenen Strukturen einzugreifen, weil er die Besatzung Österreichs in Holstein nur als eine vorläufige ansah.
Kiel Flottenstützpunkt 1865 - 1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Flottenstützpunkt der preußischen Marine 1865 - 1866[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die, die Zufahrt zum Kieler Hafen beherrschende Festung Friedrichsort wurde am 20. Januar 1864 während des deutsch-dänischen Krieges von preußischen Truppen besetzt und ausgebaut. Erst im Januar 1866 übernahm dann die preußische Marine diese Festungsanlagen.
Bereits im Winter 1864/1865 waren Schiffe der preußischen Marine im Kieler Hafen stationiert. Wie zu damaliger Zeit üblich gaben diese Einheiten im Winter ihre Gebrauchsgegenstände und Takellage an Land und lagerten diese in einem Zollschuppen bei Holtenau.
Als am 24. März 1865 die Entscheidung fiel, die preußische Marinestation von Danzig nach Kiel zu verlegen, wurde Kiel zunächst Stützpunkt der preußischen Marine. Die in der Ostsee stationierten preußischen Flotteneinheiten unter dem Kommando von Konteradmiral Jachmann verlegten gemäß Anweisung des Oberbefehlshabers Prinz Adalbert dann am 30. März 1865 in den Kieler Hafen. Am 24. Juni 1865 verlegte das Kommando der Marinestation Ostsee aus Danzig ebenfalls nach Kiel. Die Kieler Förde wurde zum Kriegshafen der preußischen Marine, obwohl im Kieler Schloss immer noch der österreichische Statthalter General von Gablenz residierte. In der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 regelten beide Staaten die gemeinsame Nutzung des Kieler Hafens.
In dieser Konvention wurde Preußen zugestanden zum Schutz des Hafens Befestigungsanlagen anzulegen und die Festung Friedrichsort zu nutzen. Der preußische Kriegs- u. Marineminister General v. Roon ordnete am 26. September 1865 die provisorische Sicherung der Hafeneinfahrt an. Die notwendigen Arbeiten wurden Oberst v. Mertens übertragen.
Flottenstützpunkt des Norddeutschen Bundes ab 1867[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ausgang des Krieges 1866 zwischen Preußen und Dänemark um die Vorherrschaft in Deutschland ermöglichte Preußen eine Annexion der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein. Nach Verabschiedung des Annexionsgesetzes wurde Schleswig-Holstein durch königliches Patent am 12. Januar 1867 preußische Provinz. Das Herzogtum Lauenburg wurde aber erst 1876 als Kreis Herzogtum Lauenburg in die Provinz Schleswig-Holstein integriert.
Die Stadt Kiel wurde als Teil Preußens ab 1867 Flottenstützpunkt der neuen Marine des Norddeutschen Bundes. Zwischenzeitlich wurde die Preußische Marine in die neu gegründete Marine des Norddeutschen Bundes überführt. In der Verfassung des Norddeutschen Bundes vom 16. April 1867 wurde der Kieler Hafen als Bundeskriegshafen festgeschrieben. Der Norddeutsche Reichstag bewilligte im Dezember 1867 dem Bund die Anleihe für eine Bundesflotte Die Marine war sowohl für den Schutz des Seehandels als auch den Küstenschutz verantwortlich.
Die königlich-preußische Entscheidung vom 24. März 1865 (Verlegung der Marinestation) hatte umfangreiche Baumaßnahmen am Hafen, im städtischen Bereich und dem östlichen Ufer der Förde zur Folge. Wie bereits erwähnt wurden der Wiederaufbau der Festung in Friedrichsort und der Ausbau weiterer Hafenbefestigungen in Angriff genommen. Die notwendigen Sicherungsmaßnahmen konnten aber nicht wegen des Mangels an Arbeitskräften sofort beginnen. Der Mangel an Arbeitskräften wurde zum Teil durch stationierte Soldaten aus Friedrichsort und Kiel ausgeglichen.
Der Ausbau zum Reichskriegshafen ab 1865[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ausbaupläne für den Kieler Hafen wurden bereits ab Dezember 1864 von der preußischen Marine ausgearbeitet. 1865 wurde das Gelände der alten Badeanstalt (heute Standort der Landesregierung) vom preußischen Fiskus erworben. Die preußische Marine ließ dort ein Depot, für die in Kiel stationierten Einheiten, errichten. Die Aus- und Aufbaumaßnahmen veränderten das Ufer der Förde fundamental. Gleichzeitig veränderte sich aber auch zusehends das Stadtbild.
Die am 24. März 1865 an Admiral Jachmann übermittelte königliche Anweisung verbunden, mit der am 30. März 1865 eingeleiteten Stationierung von preußischen Flotteneinheiten in Kiel, dem Umzug des Kommandos der Marinestation Ostsee von Danzig an die Kieler Förde ab dem 24. Juni 1865 folgende Umzug blieb für die Entwicklung der Stadt Kiel nicht ohne Folgen.
Beide Herzogtümer Schleswig und Holstein waren ab 1867 eine Provinz des preußischen Staates. Am 18. April erreichte die Stadt Kiel die Eingemeindung des Flecken Brunswik mit dem Brunswiker Feld. Im Jahre 1873 erwarb dann die Stadt Kiel auch noch das Düsternbrooker und das Düvelsbeker Gehölz vom preußischen Staat. Durch diese erstmalig vorgenommene Stadterweiterung konnte nun die Kaiserliche Marine die notwendige Konzentration der Marinedienststellen im Stadtgebiet realisieren. Die für den notwendigen Aufbau/Ausbau erforderlichen Infrastruktur Maßnahmen umfassten u.a.
- Ausbau der Kieler Förde zum Reichskriegshafens
- Ausbau / Neubau von bereits vorhandenen und geplanten Befestigungsanlagen rund um die Kieler Förde
- Neubau / Ausbau der Garnison in Friedrichsort
- Neubau / Ausbau der Garnison an der Karlstraße
- Neubau / Ausbau von Ausbildungseinrichtungen für die Marine
- Neubau / Ausbau der Garnison in der Wik
- Aufbau eines neuen Marine Etablissement auf dem Ostufer
In der Brunswik zwischen damaliger Feld- und Karlstraße wurden 2 Kasernen für die I. Matrosendivision, ein Marinebekleidungsamt und die Marinewaschanstalt errichtet. Zwischen Feldstraße und Schwanenweg entstand ein Marinelazarett.
Hinweis:
Am 20. Februar 1868 wurde das Sanitätswesen der Marine gegründet. In Kiel war die Marine lange auf Armeelazarette angewiesen und erhielt ihre erste eigene Einrichtung erst am 01.09.1864 mit der Übernahme des dänischen Garnisonslazaretts in der Friedrichstraße Nr. 13 und Nr. 11. Das erste preußische Marinelazarett (367 Betten) in Kiel wurde an der Feldstraße eingerichtet und zwischen 1870-1872 erbaut.
Von dem angeordneten Umzug der Marinestation von Danzig nach Kiel war die gesamte Zentrale der preußischen Marine mit nachgeordneten Behörden betroffen. Admiral Jachmann nutzte zunächst ab 1865 das ehemalige Dänische-General-Kommando als seinen Dienstsitz. Im Kieler Schloss konnte man den Stab der kaiserlichen Kommandantur und den Stab der Marinestation Ostsee sowie nachgeordnete Marinebehörden unterbringen. Für weitere Marine Dienststellen wurden im gesamten Stadtgebiet entsprechende Büroräume angemietet.
1879 erfolgte der Umbau des Kieler Schlosses zur kaiserlichen Residenz. Der Stab der Marinestation Ostsee zog in das neue Gebäude der Admiralität am Düsternbrooker Weg. Für den Stab der kaiserlichen Kommandantur wurde an der Adolfstraße die Intendantur und Kommandantur der Marinestation Ostsee zwischen 1891/1893 errichtet.
Kiel Reichskriegshafen ab 1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab dem 23. August 1866 begann dann der preußische Fiskus mit dem eigentliche Ausbau des Reichskriegshafens. Am 16. April 1871 wurde Kiel gemäß Artikel 53 der Reichsverfassung zum Reichskriegshafen erklärt. In den ersten Jahren lag die gesamte Hochseeflotte der Kaiserlichen Marine in Kiel. Erst ab Frühjahr 1910 wurde dem 1. Geschwader Wilhelmshaven als Hauptliegeplatz zugewiesen.
Mit dem Reichskriegshafengesetz vom 19. Juni 1883 wurde dann die Grundlage für einen systematischen Aufbau der notwendigen Infrastruktur geschaffen.
Auswirkung auf den Kieler Handelshafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die neuen politischen Verhältnisse ab 1864 / 1871 führte aber auch dazu, dass der Kieler Handelshafen und die mit dem Hafen verbundenen Wirtschaft von den bisherigen Handelspartnern in Dänemark abgeschnitten wurden. Ab 1874, die Stadt Kiel wurde in ihrem Aufsichtsrecht über den Kieler Hafen von der Marine sehr stark beschnitten, verlief die Grenze zwischen dem Kriegshafen (nördlich / Handelshafen (südlich) auf einer Line Barbarossabrücke am Schlossgarten bis zur Wilhelminenhöhe auf dem Ostufer. Somit standen der Stadt für den Handelshafen von der Gesamthafenfläche südlich des Friedrichsorter Leuchtturms lediglich 30ha zur Verfügung. Diese Fläche schrumpfte aber noch weiter, als die Marine die Fläche vor der kaiserlichen Werft auf einer Breite von 60m zum Reichkriegshafengebiet erklärte.
Die restriktiven Maßnahmen der Marine, hinsichtlich einer weiteren Entwicklung des Hafens hielten an. So schrieb ab 1875 die Marine den Handelsschiffen einen Zwangsweg auf der Kieler Förde bei der Passage der der Flotteneinheiten vor. Ab 1879 übernahm dann auch die Marine die Betonnung der Förde.
Ab 1883 bestimmte ein Reichskriegshafengesetz, dass alle Erweiterungen und baulichen Veränderungen im Kieler Hafen vom Stationschef der Ostsee hinsichtlich Auswirkung auf Fahrwasser und Wassertiefe genehmigt werden müssen. Der Zustand des Hafens wurde jährlich von der Marine und der preußischen Landesverwaltung im Rahmen einer Besichtigungsfahrt überprüft.
Es bleibt anzumerken, dass bei der Ausarbeitung des Reichskriegshafengesetzes von 1883 städtische Kieler Interessen nicht berücksichtigt wurden und die Kontrollfahrten ohne städtische Beteiligung stattgefunden haben.
Weiterhin wurde die polizeiliche Befugnisse der Stadt im Bereich des Handelshafen durch die Seepolizeiverordnungen von 1892 und 1897 aufgehoben. Diese Verordnungen schrieben u. a. den Handelsschiffen eine eingeschränkte Geschwindigkeit und Ausweichpflicht gegenüber Marineeinheiten vor.
Marine Proviantmagazin an der Hörn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der preußische Fiskus erwarb 1879 außerhalb des Reichskriegshafens am südlichen Ende der Hörn auf dem Ostufer ein Grundstück für den Aufbau eines Proviantmagazins. Dieses Grundstück grenzte zunächst direkt an die Germaniawerft. Zunächst wurde an dieser Grundstücksgrenze zur Werft ein Marinetonnenschuppen 1882/83 eingerichtet. Ein weiterer Teil des Grundstückes wurde als Kohlenhof und eine weitere Fläche als Gasanstalt (Leuchtgas) von der Werft genutzt. Das Proviantmagazin befand sich an der südlichen Grundstücksgrenze. Wegen der Verlagerung der Germaniawerft 1899 wurden die drei Teilgrundstücke an die Werft abgetreten. Das Proviantmagazin verblieb am südlichen Grundstücksrand. Sowohl Marinetonnenhof wie auch Proviantmagazin schränkten mit den Ladebrücken und Dalben die Bewegungsfreiheit der Schifffahrt im Handelshafen ein. Am südlichen Ufer der Hörn errichtete die Stadt Kiel ab 1887 einen städtischen Schlachthof.
Erste Planungen für ein Marine Etablissement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Marine Etablissement umfasste sämtliche Gebäude, Werkstätten und Anlagen, die für die logistische Unterstützung der Flotte notwendig waren. Während Werftliegezeiten oder Außerdienststellungen von Einheiten im Winter mussten entsprechende Gebäude (Arsenale, Schiffskammern und Magazine) für die Einlagerung der Ausrüstung zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sollte sowohl Neubau von Marineeinheiten und die laufende Instandsetzung der Marineeinheiten garantiert werden. Seit Juli 1862 gab es vom damaligen Kriegs- und Marineminister General v. Roon entsprechende Pläne die preußische Flotte zu vergrößern und den Hafen Arkona als Flottenstützpunkt auszubauen. Ein entsprechendes Marine Etablissement sollte am Jasmunder Bodden errichtet werden. Dieser Flottenausbauplan (Volumen 1,4 Mill. Taler) wurde vom preußischen Parlament abgelehnt. Das Parlament stellte lediglich 0,2 Mill. Taler zur Verfügung.
Schon im Juli 1864 bereiste eine Kommission des preußischen Kriegsministeriums mit Vertretern des Marineministeriums mögliche Standorte eines geplanten Marinedepots in Schleswig-Holstein. Diese Kommission schlug den Kieler Hafen als geeigneten Standort für ein neues Marine Etablissement vor. Das neue Depot sollte entweder an der Mündung der Schwentine oder zwischen Holtenau und Friedrichsort angesiedelt werden. Nachdem nun Kiel preußische Marinestation wurde begann der preußische Fiskus mit dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur. So wurde in Düsternbrook die Badeanstalt aufgekauft und auf dem Gelände u.a. ein Depot für die Flotte errichtet (heutiger Sitz des Landtages und der Landesregierung).
Hinsichtlich der doch schleppenden Errichtung des neuen Marine Etablissements in Kiel wandte sich der Kieler Stationschef Konteradmiral Jachmann am 7. September 1865 an das königliche Oberkommando in Berlin. Als Reaktion auf diesen Hilferuf wurde auf Anweisung König Wilhelms ein Immediat Kommission eingerichtet, die nochmals auf Basis der Ergebnisse vom Juli 1864 über die Ansiedlung eines Marine Etablissement beraten sollte. Mitglieder dieser Kommission waren die Generalleutnants Freiherr v. Moltke, Chef des preußischen Generalstabes, v. Hindersin, Freiherr v. Canstein sowie Konteradmiral Jachmann und Oberst v. Mertens.
Die Kommission trat zum ersten Mal am 8. November 1865 in Kiel zusammen. Nach sechs Sitzungen erfolgte am 21. November der Abschlussbericht. Die Kommission einigte sich auf einen Werftenstandort in Kiel. Mit 4 Stimmen gegen 1 Stimme wurde eine Ansiedelung in Ellerbek empfohlen.
In Berlin entschied man sich aber in einer Kabinettsentscheidung vom 29. Dezember 1865 für den Standort Friedrichsort und Holtenau. Hinsichtlich des Flottenausbaus (Eisenschiffbau) musste oder wollte man sich auf Erfahrungen ausländischer Anbieter verlassen. In Kiel Gaarden hatte sich zwischenzeitlich die Norddeutsche Schiffbau Gesellschaft (NSG) etabliert. Die preußische Marine unterstützte die NSG und verzichtete auf die Unterstützung von ausländischen Anbietern.
Nach dem Ende des Krieges gegen Österreich drängte Moltke am 12. Februar 1867 Moltke die Berliner Administration auf eine baldige Entscheidung über die Ansiedlung des neuen Marine Etablissements. Nach weiteren Beratungen fiel dann endgültig die Entscheidung am 4. Juli 1867 für den Standort in Ellerbek. Am 11. Juni 1869 wurde die Planung für das Marine Etablissement bei Ellerbek abschließend genehmigt.
Ergänzend erfolgte am 18.11.1869 aus Berlin die Anordnung das bisherige Marine Depot in Düsternbrook entsprechend dem Reglement für Marinestationen vom 18. Juni 1862 in eine Werft umzuwandeln. Der bisherige Depotdirektor Korvetten Kapitän Berger wurde zum Oberwerftdirektor ernannt.
Bereits im März 1868 erwarb der preußische Fiskus das Gelände der ehemaligen schleswig-holsteinischen Marinewerft auf dem Ostufer. Georg Howaldt war gezwungen das von ihm seit 1865 als Werft genutzte Gelände aufzugeben. Er selbst war dann von 1867 bis 1875 als Direktor der Norddeutschen Schiffbau AG tätig.
Das Dorf Ellerbek musste insgesamt ca. 36,6 ha Land an den Fiskus abtreten. Mittels weiteren Abtretungen von Grundstücken in Gaarden und der Ausdeichung der Ellerbeker Bucht, die mit den Anfallenden Erdaushüben trockengelegt wurde, umfasste das ursprüngliche Werftgelände ca. 70 ha. Die Kosten für den getätigten Grunderwerb beliefen sich auf rund 2Mill. Mark.
Befestigungsanlagen rund um die Kieler Förde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Dänenkönig Friedrich III. ließ 1663 an der engsten Stelle der Förde die Festung Friedrichsort erbauen. 1848 wurde diese Festung während der Erhebung der Herzogtümer Schleswig und Holstein von der Kieler Bürgerwehr eingenommen. Nach dem Ende des Kriegesende übergab man die Festung an die Dänen, die die Festung 1851 entmilitarisierten. Im Deutsch -Dänischen Krieg wurde die Festung Friedrichsort am 20. Januar 1864 von Preußen (Westfälische Artillerie Brigade Nr. 7) besetzt und für die Verteidigung der Förde wieder hergerichtet. Die Marine, die für den Küstenschutz verantwortlich war, übernahm erst im Januar 1866, nach Verlegung einer Kompanie der Seeartillerie von Stralsund nach Kiel, die Festung Friedrichsort.
Die Instandsetzung der für die Hafenverteidigung notwendigen Befestigungsanlagen wurden ab dem 26. September 1865 gemäß Verfügung von Kriegs- und Marineminister v. Roon mit provisorischen Mitteln ausgeführt. Die notwendige Artillerie, insgesamt brachte man 46 Geschütze auf dem Seewege an die Kieler Förde, waren freigewordene Geschütze der Marinestation Danzig.
Die Festung Friedrichsort war der zentrale Punkt der geplanten Hafenverteidigung. Zusätzlich wurden auf dem Westufer das Fort Falckenstein (Brauner Berg), Herwarth und Holtenau sowie auf dem östlichen Ufer das Fort Korügen mit der Batterie Möltenort und das Fort Stosch mit der Batterie Jägersberg und Laboe eingerichtet.
Die Instandsetzung der für die Hafenverteidigung notwendigen vorhandenen Befestigungsanlagen wurden ab dem 26. September 1865 gemäß Verfügung von Kriegs- und Marineminister v. Roon mit provisorischen Mitteln ausgeführt. Kurz vor Beginn des Krieges mit Österreich konnte der Chef der Marinestation Ostsee (Admiral Jachmann) dem Marine Oberkommando am 26. Mai 1866 die Einsatzfähigkeit der Hafenbefestigungen melden.
Ab 11. Januar 1866 wurde in Friedrichsort für die Küstenbefestigungen ein Artilleriedepot geschaffen.
Die Festung Friedrichsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die preußische Marine, die für den Küstenschutz verantwortlich war, übernahm erst im Januar 1866, nach Verlegung einer Kompanie der Seeartillerie von Stralsund nach Kiel, die Festung Friedrichsort. Die notwendige Artillerie, insgesamt schaffte man 46 Geschütze auf dem Seewege an die Kieler Förde, waren freigewordene Geschütze der Marinestation Danzig.
In den Jahren zwischen 1865 bis 1876 wurde die Festungsanlage nach neuesten Gesichtspunkten modernisiert, wobei lediglich aus dänischer Zeit das Zeughaus und die westliche Torbaracke erhalten blieben. Bis 1865 war die Festungsanlage nicht von anderen Gebäuden umgeben (Ausnahme: Gutspächterhaus, Abbruch erfolgte 1876).
Ausbau des Standortes Friedrichsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab 1865 wurde in ca. 500m Entfernung westlich der Festung eine Laboratoriums-Redoute erbaut. Das Gebäude war zunächst bis 1888 eine Marinemunitionsfabrik. Anschließend wurde die Redoute bis 1919 als Kaserne und Brieftaubenstation genutzt.
Ab 1870 wurde auch in der Kaiserlichen Marine der Torpedo eingeführt. Von 1877 bis 1889 war Kapitänleutnant Alfred Tirpitz für die Entwicklung und den Einsatz der Torpedowaffe verantwortlich. Zunächst wurde 1877 in Friedrichsort ein Depot für die Torpedo Lagerung und Erprobung westlich der Festung direkt am Strand eingerichtet. Ein entsprechender Schieß- und Erprobungsstand befand sich ebenfalls am Strand. 1886 teilte man von dem Gelände des Torpedodepots ein Minendepot ab.
Zwischen 1875 und 1877 wurde südlich der Laboratoriums-Redoute die Matrosen-Artillerie-Kaserne errichtet. Diese 145m lange Kasernenbau wurde auch das „graue Schloss am Meer“ genannt. Westlich der Kaserne entstand weiterhin ein Marinelazarett mit einer Kapazität von 76 Betten.
In der Kaserne war auch bis 1911 die Schiffsjungen-Division der Kaiserlichen Marine untergebracht. Den neuen Schiffsjungen erhielten hier ihre infanteristische Ausbildung und den entsprechenden theoretischen Unterricht.
Ab 1891 ging aus dem Torpedodepot die Kaiserliche Torpedowerkstatt hervor. Die notwendigen Betriebsgebäude und Werkstätten wurden zwischen Festung und Marine-Artillerie-Kaserne errichtet. Bis 1914 war die Torpedowerkstatt der einzige Betrieb der Torpedos und Torpedoausstoßrohre für die Marine herstellte. Das Betriebsgelände wurde erheblich in Richtung Norden und Nordwesten erweitert. Die Zahl der Beschäftigten wuchs von 120 (1885), auf 1000 (1900) und auf 2400 (1913). Zwischen 1914 und 1918 stieg die Zahl der Beschäftigten sogar auf 5500 zivile Facharbeiter.
Ab 1867 wurde für die stationierten Soldaten und zivilen Beschäftigten westlich der Festung entsprechende Wohngebiete erschlossen. Bis 1890 entstand eine ca. 8 Hektar große Siedlung mit Garnisonsschule und Garnisonskirche.
Marine Munitionsdepot Neumühlen-Dietrichsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits 1849 etablierte die schleswig-holsteinische Marine in Düsternbrook ein Munitionsdepot., dass auch ein Marinelaboratorium und Pulverturm umfasste. 1865 erwarb die preußische Verwaltung neben der alten Badeanstalt auch dieses Gelände und errichtete hier ein Marinedepot für die preußische Marine.
Am 11. Juli 1866 wurde die Errichtung eines Artilleriedepots für die Hafenbefestigungen der Kieler Förde in Friedrichsort angeordnet. Da die Anzahl der in Kiel stationierten Einheiten stetig anwuchs stieß das Friedrichsorter Depot an die Grenzen seiner Kapazitäten.
Für die notwendige Erweiterung plante man zunächst in der Nähe des neuen Marine Etablissement in Kiel Ellerbek eine neue Einrichtung. Um aber auch einen möglichen Transport der Munition auf dem Wasser zu nutzen wurde sich für ein Gelände in der Dietrichsdorfer Feldmark direkt am Förde Ufer zwischen Salzredder und der nördlichen Gemeindegrenze zu Mönkeberg entschieden. Am 20. September 1869 wurde der Auftrag für den Grunderwerb des benötigten Geländes erteilt. Der Erwerb des Grundstückes durch den preußischen Fiskus verzögerte sich und erst 1870 konnte mit dem Aufbau des Artillerie-Munitionsdepot der kaiserlichen Marine in Dietrichsdorf begonnen werden.
Das Depot umfasste zunächst zwei Schuppen, ein Wachgebäude, erforderliche Gleisanlagen und eine große Landungsbrücke. Am 25. Juli 1871 nahm das Depot seinen Betrieb auf. Der weitere Ausbau des Depots mit Pulverschuppen und Werkstätten ging langsam voran. 1874 wurde eine weitere Landungsbrücke erreichtet. Es folgte ein Schießwollmagazin und 1879 eine dritte Landungsbrücke am nördlichen Ende des Depots.
Das Depot wurde, wie zu damaliger Zeit üblich vom übrigen Dietrichsdorfer Gemeindegebiet durch eine Backsteinmauer und an den beiden Enden durch einen Stacheldrahtzaun der gut 20 Meter in den Hafen reichte, hermetisch abgeriegelt.
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Blick von den Howaldtswerken in Richtung Hasselfelde. Im Hintergrund die Landungsbrücken des Marinedepots Hasselfelde um 1910, Kieler Stadtarchiv Signatur: 108.461 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel
Ausbau zum Reichskriegshafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Übersicht der Landungsbrücken zwischen Schlossbrücke und Marinedepot, Quelle: Ausschnitt aus Neuester Plan von Kiel 1903, 1:11.000, Ernst Uebermuth
Das westliche Ufer der Förde zwischen Wasserallee und dem Marinedepot Düsternbrook wurde entsprechend der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 von Preußen genutzt. Für den notwendigen Ausbau des Reichskriegshafens erwarb der Marinefiskus die notwendigen Grundstücke entlang der Kieler Förde zwischen der Brunswik und Düsternbrook.
Ab 1865 stellte sich die Frage wie und wo man die zusätzlichen Marinesoldaten in Kiel unterbringen könnte. Für den Neubau von Kasernen auf städtischen Gelände gab es politische Bedenken, da in der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 die Verantwortlichkeiten im Kieler Stadtgebiet zwischen Preußen und Österreich geregelt waren. So mussten die Mannschaften der im Hafen liegenden preußischen Einheiten zunächst auf Kasernenschiffen untergebracht werden. Als erstes wurde ab August 1865 der Hulk Barbarossa ein Liegeplatz an der Wasserallee zwischen Schloss und Seeburg zugewiesen. Der Barbarossa folgte als weiteres Kasernenschiff 1873 die Hulk Gefion.
Man begann zunächst mit dem Ausbau des Förde Ufers zwischen Seegarten und dem Gelände der alten Badeanstalt in Düsternbrook. Die Straßen die parallel zum Förde Ufer verliefen, Am Wall, Damenstraße, Wasserallee (bis zur Seeburg) und Düsternbrooker Weg wurden ausgebaut. Später wurde dann ab der Seeburg ein Verbindungsweg an den Kieler Hafen angelegt. Dieser Verbindungsweg wurde ab 1933 als Wasserallee (heute Kiellinie) bezeichnet.
Die beiden Kasernenschiffe wurden an ihren Liegeplätzen an Duckdalben festgemacht. Daher positionierte man vor der Wasserallee (heute Wall - Düsternbrooker Weg) an den Liegeplätzen Duckdalben in die Kieler Förde.
Hinweis:
Duckdalben bestehen aus mehreren, miteinander verbundenen Pfählen, die in den Hafengrund eingerammt wurden.
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Duckdalben vor der Seeburg um 1900
1835-1918, Wilhelm Wegener 18Kieler Stadtarchiv Signatur 44.737 Bestand 1.6 (APhoS) der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte(APhoS) der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Titel: Seeburg, Beschreibung: von der Wasserseite aus gesehen. Datierung: um 1900 Fotograf: Schmidt & Wegener (Joh. Schmidt
Mit dem Bau der Duckdalben war das Marinedepot in Düsternbrook beauftragt. Schon während dieser Ausbauphase gab es Abstimmungsschwierigkeiten zwischen der Marine und der Stadt Kiel hinsichtlich notwendiger Ausbaggerungen an der Wasserallee. Zur Streitvermeidung wurden daraufhin die Duckdalben in den Hafenuntergrund in entsprechender Wassertiefe gerammt.
Parallel zu den Aktivitäten der Aufstellung von Duckdalben plante die Marine entlang der Wasserallee und auf der inneren Hafenreede die Verlegung von Mooring Bojen. An diesen Bojen sollten Einheiten der Marine festmachen.
Hinweis:
Die Einheiten der Marine sollten in an Mooring Bojen vor der Wasserallee und dem inneren Hafen festmachen. Die Moorings oder auch Mooring Bojen boten ein gewisses Maß an Sicherheit, schonten den Förde Grund und gewährleisteten durch das geringe Drehen (Schwojen) der Schiffe eine bessere Ausnutzung der Liegeplätze.
Zunächst wurden insgesamt 12 Mooring Bojen beschafft. 4 Bojen wurden zwischen Wasserallee und Seeburg verankert und 2 weitere Bojen verankerte die Marine vor dem Düsternbrooker Depot. Die übrigen 6 Bojen wurden 1869 auf Reede verankert. Im Dezember 1872 wurden zusätzlich 6 Mooring Bojen beschafft.
Zwei Mooring Bojen wurden als Deviationsbojen genutzt. Auf einer in die Seekarten eingetragene Linie Barbarossa Brücke / Mooring Boje Nr. 6 / Wilhelminenhöhe wurde die südliche Grenze zwischen Reichskriegshafen und Handelshafen (Hörn) festgelegt. Eine zweite Boje wurde in der Wiker Bucht verankert.
Hinweis:
Diese Mooring Bojen (Deviationsbojen) wurden in den Seekarten vermerkt. Durch Peilungen zu festen Landmarken konnte so u. a. die Missweisung des Magnetkompasses kompensiert werden.
Landungsbrücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab Sommer 1865 ankerten vermehrt preußische Marineeinheiten im Kieler Hafen. Da im Kieler Hafen zum Anlanden der V-Boote der Marineeinheiten lediglich die Schlossbrücke (am Seegarten) vorhanden war, führte dieses zu starken Behinderungen der Förde-Schifffahrt. Die Marine errichtete daher zunächst 1865 eine eigene Landungsbrücke. Als Standort wählte man eine Verlängerung des Verbindungsweges Düsternbrooker Chaussee zum Strandweg an der Seebadeanstalt (heute Bernhard Harms Weg). Im November 1866 wurde die Landungsbrücke durch einen Sturm zerstört. Auf einen Wiederaufbau verzichtete die Marine, da in Nähe des Schlossgartens bereits eine neue Landungsbrücke (Barbarossabrücke) im Entstehen war.
Zum Schutz der parallel zum Förde Ufer zwischen Schloss und Seeburg verlaufenden und höher gelegenen Ulmenallee wurde in Verlängerung der Damenstraße (heute Wall) ein Damm aufgeschüttet und mit Bäumen bepflanzt (Ulmenallee). Die tieferliegende Promenade wurde ab 1901 im Kieler Adressbuch als Wasserallee aufgeführt. Die Wasserallee verlief von der Damenstraße (später Wall) unterhalb des Schlossgartens parallel am Ufer der Förde entlang. Bei der Seeburg mündete die Wasserallee dann in den Düsternbrooker Weg.
Innerhalb dieses Bereiches errichtete der Marinefiskus folgende Landungsbrücken:
- Barbarossabrücke
- Gefionbrücke
- Hansabrücke
- Elisabethbrücke
In Richtung Düsternbrook folgten dann die Admiralsbrücke und die Landungsbrücken an der Marineakademie und am Marinedepot.
Barbarossabrücke u. Gefionbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Kieler Hafen nutzte man zunächst ab 1865 zwei ausgediente Einheiten der preußischen Marine als schwimmende Mannschaftsunterkünfte. Ab Februar 1866 stellte der preußische Fiskus Finanzmittel für den Bau einer festen Landungsbrücke für die Barbarossa zur Verfügung. So konnten für die beiden Hulks Barbarossa und Gefion an der Wasserallee zwischen Damenstraße und Seeburg die Barbarossabrücke (1865) und die Gefionbrücke (1873) nördlich der Schlossbrücke errichtet werden.
Hinweis:
Hulk ist ein außer Dienst gestelltes Schiff, das keinen Antrieb mehr hat. (Segelschiff ohne Masten, Dampf- und Motorschiffe ohne Maschine
Im August 1865 traf das Wohnschiff Barbarossa aus Danzig kommend in Kiel ein. Zum Festmachen der Barbarossa wurden Duckdalben in den Hafengrund eingeschlagen. Die Landverbindung wurde durch einen von der Stadt geliehenen Prahm gewährleistet. Die Landverbindung mittels Prahm war nicht ausreichend. Die Marine begann am 28. Februar 1866 mit der Planumsetzung für eine feste Brücke. Die Brücke sollte ca. 165 Fuß lang werden. Die Barbarossa Brücke wurde mehrfach umgebaut. Gleichzeitig war sie Teil der südlichen Grenze des Reichskriegshafens.
1873 begann die Marine nördlich der Barbarossa mit dem Bau einer kleineren Landungsbrücke für das Wohnschiff Gefion. Die Gefionbrücke hatte ebenfalls eine feste Landverbindung an der Wasserallee. Die Gefion wurde bis April 1880 als Wohnschiff genutzt. Auch die Gefionbrücke wurde mehrfach umgebaut.
Die südliche Trennung zwischen Reichskriegshafen und Handelshafen (Hörn) erfolgte durch eine gedachte und auf den Karten eingetragene Linie Barbarossa Brücke - Mooring Boje Nr. 6 - Wilhelminenhöhe.
SMS Barbarossa:
Zum Aufbau der neuen Reichsflotte kaufte Deutschland die in Greenock, England gebaute Britannia im März 1849. Das Schiff wurde in Liverpool und Brake zum Kriegsschiff Barbarossa umgebaut. Nach Beendigung der Ausrüstung stellte man die Barbarossa als Flaggschiff der Reichsflotte in Dienst. Am 31. Dezember 1851 beschloss die Bundesversammlung die Auflösung der Flotte. Die Barbarossa wurde zusammen mit der Segelfregatte Gefion am 16. Februar 1852 an Preußen übergeben. In Danzig erfolgte eine Inspektion mit dem Ergebnis, dass Kessel und Maschine das Ende der Lebensdauer erreicht hatten. Die Barbarossa konnte nicht in den aktiven Dienst übernommen werden, sondern sollte als Kasernenschiff dienen. 1854 erfolgte ein entsprechender Umbau bei der Königlichen Werft zur Unterbringung von ca. 500 Mann. 1865 wurde sie nach Kiel in den neuen preußischen Kriegshafen geschleppt, wo sie weiterhin als Ausbildungsschiff diente. 1856 erfolgte dann in Kiel die Indienststellung der Barbarossa als "nicht seegehendes Wachtschiff". Ab 1875 diente das Schiff nur noch als Wohnhulk für Schiffsjungen. Am 5. Mai 1880 wurde die Barbarossa außer Dienst gestellt und ihre Verwendung als Zielschiff beschlossen. Am 28. Juli 1880 wurde das Schiff im Beisein des Kronprinzen durch einen Torpedoschuss von der SMS Zieten versenkt. Das Wrack wurde später gehoben und in Kiel abgebrochen.
SMS Gefion:
Die dänische Marine stellte die Gefion am 6. Mai 1844 in Dienst. 1849 (schleswig-holsteinische Erhebung) während des Gefechtes vor Eckernförde wurde die Gefion erobert und von der Reichsflotte übernommen. 1852 übernahm dann Preußen die Gefion. Die Gefion wurde ab 1870 als Wohnschiff in Kiel genutzt und ab dem 5. April 1880 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und stellte am 5. Mai außer Dienst. Der Rumpf wurde als Kohlenhulk genutzt und im Sommer 1891 bei der Kaiserlichen Werft in Kiel abgewrackt
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Blick auf das Kieler Schloss, im Vordergrund die Barbarossabrücke um 1900, Kieler Stadtarchiv Signatur 44.631 Bestand 1.6 (APhoS) der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte
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Gefionbrücke um 1900, Signatur: 101.358 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung Titel: Gefionbrücke Beschreibung: Im Bild rechts eine Barkasse. Datierung: um 1900 Fotograf: Knackstedt & Näther (Wilhelm Knackstedt 1865-1916, Hermann Näther 1866-nach1925?, Hamburg) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Hansabrücke u. Elisabethbrücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Proviantübernahme an der Hansabrücke um 1905, Signatur: 101.242 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung Titel: Proviantübernahme an der Hansabrücke Datierung: um 1905 Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Elisabethbrücke von der Wasserallee um 1910, Signatur: 49.387 Bestand: 1.1 - Fotosammlung Titel: Elisabethbrücke Beschreibung: Blick von der Wasserallee. Datierung: um 1910 Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Admiralsbrücke, Admiralität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Admiralität der Marinestation Ostsee lag auf einem Grundstück am Düsternbrooker Weg 22 (heute Geomar / Aquarium), dass am 09. Oktober 1865 vom preußischen Fiskus erworben wurde. Das Gebäude wurde als Dienstwohnung vom Stationschef und Generalinspekteur der Kaiserlichen Marine genutzt.
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Admiralitätsgebäude im Düsternbrooker Weg 22, Wohnung des Stationschefs und Generalinspekteurs der Kaiserlichen Marine um 1906
Signatur: 27.821 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung Titel: Admiralitätsgebäude im Düsternbrooker Weg 22 Beschreibung: Wohnung des Stationschefs und Generalinspekteurs der Kaiserlichen Marine. Datierung: 1906 Fotograf: Speck, Carl (1875-1915) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Für die Marinestation wurde bereits im Mai 1866 für den Kontakt des Marinechefs mit den im Hafen liegenden Einheiten der Flotte eine einfache Landungsbrücke am Ufer genehmigt. Diese Brücke wurde im Winter 1866/67 durch Eisgang schwer beschädigt und wurde im März 1867 wieder hergestellt.
Ab 1885 wurde der Garten des Admiralitätsgebäudes mittels einer Spundwand mit aufgesetzter Mauer bis ins tiefe Wasser ausgedehnt. Entsprechend der neuen Verhältnisse wurde das Gartengrundstück entsprechend aufgefüllt. Die Marine passte ebenfalls die Admiralsbrücke an die neue Uferbefestigung an.
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Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine im Reichskriegshafen vor der Marineakademie. Im Hintergrund v.l.n.r. Panzerschiff FRIEDRICH DER GROSSE, Panzerfregatte DEUTSCHLAND, Großer Kreuzer KÖNIG WILHELM, Aviso BLITZ (Bildmitte) und Artillerieschulschiff CAROLA. Im Vordergrund die Admiralsbrücke um 1895.
Signatur: 80.679 Bestand: 1.1 - Fotosammlung Titel: Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine im Reichskriegshafen Beschreibung: vor der Marineakademie. Im Hintergrund v.l.n.r. Panzerschiff FRIEDRICH DER GROSSE, Panzerfregatte DEUTSCHLAND, Großer Kreuzer KÖNIG WILHELM, Aviso BLITZ (Bildmitte) und Artillerieschulschiff CAROLA. Im Vordergrund die Admiralsbrücke. Datierung: um 1895 Fotograf: Renard, Arthur (1858-1934) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Nicht weit entfernt von der Admiralität lebte der Marineoffizier Prinz Adalbert von Preußen, dritter Sohn von Kaiser Wilhelm II in der Villa Seelust am Düsternbrooker Weg.
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Palais des Prinzen Adalbert (Prinzenhaus) im Düsternbrooker Weg 32-34, Signatur: 55.609 Bestand: 1.1 - Fotosammlung Titel: Palais des Prinzen Adalbert (Prinzenhaus) im Düsternbrooker Weg 32-34 Datierung: um 1910 Fotograf: Steinitz, Hugo (1862-1933) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Landungsbrücken der Marineakademie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem 1868 die Entscheidung für ein neues Marineetablissement auf dem Ostufer gefallen war, schlug Prinz Adalbert vor den südlichen Teil des Depotgeländes in Düsternbrook für die Errichtung einer Marineschule zu nutzen. Mit fortschreitendem Aufbau des Marine Etablissement in Ellerbek wurde der Platzbedarf des Depots in Düsternbrook geringer und es konnte ein Bauplatz für eine neue, geplante Marineakademie zur Verfügung gestellt werden. 1882 war der Entwurf fertig und ein Jahr später, 1883 begann der Bau. Am 6. Oktober 1888 wurde das große Gebäude am Düsternbrooker Weg dem damaligen Direktor, Kapitän zur See Schering, übergeben. 25 Jahrgänge von Offizieranwärtern haben hier ihre Ausbildung erhalten. Der Jahrgang 1909 siedelte dann im Herbst 1910 nach Flensburg-Mürwik über.
Zunächst errichtete man 1881/82 eine Landungsbrücke (Akademiebrücke) für die Anlieferung von Baustoffen. Nach Befestigung des Förde Ufers vor der Marineakademie wurde nördlich der Reventloubrücke für die Marineakademie ein Bootshafen errichtet. Hierzu wurden Teile der nicht mehr nutzbaren Garnisonsschwimmanstalt und die Akademiebrücke genutzt. Zusätzlich wurden dann noch 1888/89 die Vinetabrücke und die Herthabrücke gebaut.
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Reventloubrücke, im Hintergrund links die Marineakademie, Signatur: 27.807 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung Titel: Reventloubrücke Beschreibung: Im Hintergrund links die Marineakademie im Düsternbrooker Weg 70. Datierung: um 1910 Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
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Marineakademie links die Akademiebrücke, Signatur: 98.043 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung Titel: Marineakademie im Düsternbrooker Weg 70 Beschreibung: Im Bild links die Akademiebrücke. Datierung: um 1905 Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
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Blick von der Marineakademie auf die Vinetabrücke (links), Signatur: 101.699 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung Titel: Kriegshafen Beschreibung: Blick von der Marineakademie über das Chronometer-Observatorium (vorn) und die Vinetabrücke nach Gaarden. Im Bild rechts die Reventloubrücke und links die Kaiseryacht HOHENZOLLERN. Datierung: um 1905