Stauffenbergring

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Stauffenbergring

Ort
Kiel
PLZ
24145
Stadtteil
Wellsee
Anschlussstraßen
Kreisauer Ring
Querstraßen
Kreisauer Straße, Tresckowweg, Witzlebenweg, Beckweg, Olbrichtweg, Goerdelerring, Julius-Leber-Straße
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr


Der Stauffenbergring ist ein Teil des Straßenringes Stauffenberg-, Goerdeler- und Kreisauer Ring des in den 1980er-Jahren entstandenen Wohngebiets in Wellsee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name wurde am 24. Mai 1983 von der Ratsversammlung festgelegt.[1]

Er erinnert an Claus Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen/Bayern; † 21. Juli 1944 in Berlin-Tiergarten), der am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler ausführte.

Kurzbiografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stauffenberg trat nach seinem Abitur 1926 in die Reichswehr ein und war beim Beginn des Zweiten Weltkrieges Rittmeister, ein Kavalleriedienstgrad, der dem Hauptmann entspricht. Im Krieg war er an allen Fronten im Einsatz und verlor in Nordafrika im April 1943 ein Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken.

Zwischenzeitlich war er bereits im Januar 1940 zum Hauptmann im Generalstab (i. G.), im April 1941 zum Major i. G. und im Januar 1943 zum Oberstleutnant i. G. befördert worden. In dieser Zeit war er unter anderem im Oberkommando des Heeres und dort im Generalstab tätig. Ab Juni 1944 war er Chef des Stabes bei Generaloberst Friedrich Fromm und wurde am 1. Juli 1944 zum Oberst i. G. befördert.

Im Herbst 1943 hatte sich Stauffenberg nach Berlin versetzen lassen und dort gemeinsam mit den Mitgliedern des Kreisauer Kreises an Plänen für die Beendigung des Krieges und der Judenverfolgung sowie die Wiederherstellung des Rechtsstaates gearbeitet. Obwohl es insbesondere keine Einigung über die künftige Staatsform gab, war er spätestens nach der Verhaftung Julius Lebers Anfang Juli 1944 überzeugt, dass schnelles Handeln notwendig sei, um vor allem das nationalsozialistische Regime zu beseitigen.

Stauffenberg gehörte zu den Planern des „Walküre“-Plans[2], der offiziell für die militärische Niederschlagung von Aufständen von Fremdarbeitern im Inneren gedacht war, tatsächlich aber als Umsturzplan für einen Putsch nach der Ermordung Hitlers angelegt war. Den Plänen zufolge sollte Stauffenberg nach dem Umsturz Staatssekretär im Reichskriegsministerium werden.

Stauffenberg hatte aufgrund seiner Dienststellung Zugang zu den Lagebesprechungen in den Führerhauptquartieren. Daher fiel ihm sowohl die Aufgabe zu, am 20. Juli 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen das Attentat auf Hitler zu verüben, als auch anschließend vom Berliner Bendlerblock aus die Operation Walküre auszulösen und zu steuern.

Am Mittag des 20. Juli schlug das Sprengstoffattentat fehl und Hitler überlebte ohne größere Verletzungen. Nach Stauffenbergs Rückkehr gestaltete sich die Auslösung des Walküre Plans so holprig, dass die Nachrichten vom misslungenen Attentat die Befehle aus dem Bendlerblock an die militärischen Einheiten überholten. Damit brach auch der geplante Staatsstreich zusammen, ehe er richtig begonnen hatte.

Am späten Abend wurden Stauffenberg und weitere dort anwesende Verschwörer verhaftet und gegen Mitternacht im Innenhof des Bendlerblocks erschossen.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiel „Stauffenbergring“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB
  2. Wikipedia: „“Walküre“-Plan“
  3. Wikipedia: „Claus Schenk Graf von Stauffenberg“