Bearbeiten von „Sternwarte Kiel“
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Der Hauptspiegel, der ursprünglich 47,5 cm Durchmesser bekommen sollte, wurde dann aber mit 33,2 cm deutlich kleiner ausgeführt, um Kosten zu sparen und um das Instrument schneller fertig stellen zu können. Die Brennweite, die im Wesentlichen die Länge des Teleskoptubus bestimmt, betrug 7,60 m. Damit war das Lilienthaler Instrument zwar in der Brennweite, aber nicht im Durchmesser übertroffen. So konnte das Schradersche Teleskop zwar eine stärkere Vergrößerung liefern, das aber bei geringer Lichtstärke. Dennoch war es das drittgrößte seiner Zeit. | Der Hauptspiegel, der ursprünglich 47,5 cm Durchmesser bekommen sollte, wurde dann aber mit 33,2 cm deutlich kleiner ausgeführt, um Kosten zu sparen und um das Instrument schneller fertig stellen zu können. Die Brennweite, die im Wesentlichen die Länge des Teleskoptubus bestimmt, betrug 7,60 m. Damit war das Lilienthaler Instrument zwar in der Brennweite, aber nicht im Durchmesser übertroffen. So konnte das Schradersche Teleskop zwar eine stärkere Vergrößerung liefern, das aber bei geringer Lichtstärke. Dennoch war es das drittgrößte seiner Zeit. | ||
1798 folgte Schrader einem Ruf in die damalige russische Hauptstadt St. Petersburg wo er offenbar mit geringem Erfolg teils als Professor, teils als physikalischer Instrumentenbauer tätig war. Über das weitere Schicksal seiner Kieler Sternwarte und des Fernrohrs ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde das Gebäude bald nach seinem Weggang zur Wiederverwendeung des Holzes abgebaut. Vom Teleskop sind keine Reste erhalten und nicht einmal der genaue Standort ist heute noch feststellber, nachdem Gaarden durch die Ansiedlung der Werften grundlegend verändert wurde.<ref>Lühning, Felix: "... eine ausnehmende Zierde und Vortheil - Geschichte der Kieler | 1798 folgte Schrader einem Ruf in die damalige russische Hauptstadt St. Petersburg wo er offenbar mit geringem Erfolg teils als Professor, teils als physikalischer Instrumentenbauer tätig war. Über das weitere Schicksal seiner Kieler Sternwarte und des Fernrohrs ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde das Gebäude bald nach seinem Weggang zur Wiederverwendeung des Holzes abgebaut. Vom Teleskop sind keine Reste erhalten und nicht einmal der genaue Standort ist heute noch feststellber, nachdem Gaarden durch die Ansiedlung der Werften grundlegend verändert wurde.<ref>Lühning, Felix: "... eine ausnehmende Zierde und Vortheil - Geschichte der Kieler Univeritätssternwarte und ihrer Vorgängerinnen - 1770-1950", Neumünster (Wachholtz), 2007, ISBN 978 3 529 02479 9 (Habilitationsschrift; Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 56), dort S. 40-65</ref> | ||
=== Universitätssternwarten === | === Universitätssternwarten === | ||
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Die Universitätssternwarte wurde 1938 geschlossen und ihre Geräte auf andere Sternwarten in Deutschland aufgeteilt.<br> | Die Universitätssternwarte wurde 1938 geschlossen und ihre Geräte auf andere Sternwarten in Deutschland aufgeteilt.<br> | ||
Trotzdem überlebte der Name für Jahrzehnte durch das ''Institut für Theoretische Physik und Sternwarte'' (später umbenannt in ''Institut für Theoretische Physik und Astrophysik - ITAP''): Dem Kieler Astrophysiker ''Albrecht Unsöld'' (* [[20. April]] [[1905]] in Bolheim, † [[23. September]] [[1995]] in Kiel), der bereits im Jahr 1932 als 26-jähriger den ''Lehrstuhl für Theoretische Physik'' der CAU übernommen hatte, gelang es nach der Schließung der Sternwarte, die wertvolle astronomische Bibliothek vor dem [[Luftangriffe auf Kiel|Bombenkrieg]] zu retten und in Kappeln zwischenzulagern. | Trotzdem überlebte der Name für Jahrzehnte durch das ''Institut für Theoretische Physik und Sternwarte'' (später umbenannt in ''Institut für Theoretische Physik und Astrophysik - ITAP''): Dem Kieler Astrophysiker ''Albrecht Unsöld'' (* [[20. April]] [[1905]] in Bolheim, † [[23. September]] [[1995]] in Kiel), der bereits im Jahr 1932 als 26-jähriger den ''Lehrstuhl für Theoretische Physik'' der CAU übernommen hatte, gelang es nach der Schließung der Sternwarte, die wertvolle astronomische Bibliothek vor dem [[Luftangriffe auf Kiel|Bombenkrieg]] zu retten und in Kappeln zwischenzulagern.<br> | ||
Im Jahr 1956 wurde auf Unsölds Initiative der Bau des deutschlandweit ersten Radioteleskops auf dem Gelände der CAU bewilligt. Heute befindet es sich am Ende der [[Max-Eyth-Straße]].<ref>[http://ag15.astrophysik.uni-kiel.de/index_html_files/WF-Radioteleskop_Kiel-2015.pdf Gudrun Wolfschmidt: Das Kieler Radioteleskop] auf [http://ag15.astrophysik.uni-kiel.de Institut für Theoretische Physik und Astrophysik], abgerufen am 25. Dezember 2018. ''Weitere Informationen zum Thema [https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Uns%C3%B6ld Albrecht Unsöld] in der deutschsprachigen [https://de.wikipedia.org/ Wikipedia]'';</ref> | |||
Eine kleine Sternwarte zu Übungszwecken für Studierende steht auf dem Dach des in den 1970er Jahren bezogenen Instituts in der [[Leibnizstraße]].<ref>[https://www.ub350.uni-kiel.de/de/podcast/medien-podcast/sternwarte-script Die Sternwarte der Universität Kiel (pdf)] auf der Webseite [http://www.medienwissenschaft.uni-kiel.de/de/podcast/die-sternwarte-der-cau Die Sternwarte der CAU], abgerufen am 25. Dezember 2018</ref> | Eine kleine Sternwarte zu Übungszwecken für Studierende steht auf dem Dach des in den 1970er Jahren bezogenen Instituts in der [[Leibnizstraße]].<ref>[https://www.ub350.uni-kiel.de/de/podcast/medien-podcast/sternwarte-script Die Sternwarte der Universität Kiel (pdf)] auf der Webseite [http://www.medienwissenschaft.uni-kiel.de/de/podcast/die-sternwarte-der-cau Die Sternwarte der CAU], abgerufen am 25. Dezember 2018</ref> | ||