Marinegang
Marinegang
- Ort
- Kiel
- PLZ
- 24105
- Stadtteil
- Brunswik
- Querstraßen
- Adolfstraße, Feldstraße
- Nutzung
- Fußverkehr, Radverkehr
Der Marinegang ist ein Verbindungsweg für Fußgänger und Radfahrer, der in der Verlängerung der Schauenburgerstraße zwischen der Feldstraße und der Adolfstraße über das Gelände der ehemaligen Marinekaserne führt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Name wurde erstmalig 1959 im Kieler Adressbuch aufgeführt.[1] Die Bezeichnung muss aber älter sein, da der Name schon in den Tagungsunterlagen für die Sitzung der Kieler Ratsversammlung vom 19. Februar 1953 genannt wird. Der Wegeverlauf zwischen der Adolfstraße und der Feldstraße ist ohne Namensnennung bereits im Stadtplan von 1936 und im Messtischblatt von 1924 eingezeichnet.
Im Marinegang befindet sich ein letzter Mauer- und Zaunrest der Umzäunung der ehemaligen Marine-Arrestanstalt. Die Arrestanstalt war das Ziel eines Demonstrationszuges der revolutionären Matrosen am Abend des 3. November 1918. Die Demonstration zog vom Großen Exerzierplatz am Vieburger Gehölz zur Arrestanstalt, um die dort wegen Befehlsverweigerung inhaftierten Kameraden zu befreien. Nur wenige hundert Meter vor dem Ziel kam es an der Ecke Langer Segen/Karlstraße unmittelbar vor dem Erreichen des Kasernenkomplexes zu einer Schießerei, die neun Tote forderte. Dies gilt als eigentlicher Auslöser für die Ausbreitung der Revolution am Ende des Ersten Weltkrieges.
Am Ort der Schießerei (heute: Feldstraße 5) findet sich heute eine Gedenktafel, die auf diese Ereignisse hinweisen. Am Mauerrest im Marinegang befand sich in der Vergangenheit auch eine; sie ist dort aber nicht mehr vorhanden.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Sprengung der "Butterburg" (ehemalige Marine-Arrestanstalt), rechts der heutige Mauerrest; Juni 1964
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Mauerrest der ehemaligen Marine-Arrestanstalt im Marinegang
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Marinegang“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB