Marinegang: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
(typo)
(Bild in der Infobox; Abschnitt →‎Bilder: neu)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Zeile 4: Zeile 4:
|Stadtwappen=
|Stadtwappen=
|Kategorie=Straße
|Kategorie=Straße
|Bild=
|Bild=Marinegang.jpg
|Bild zeigt=  
|Bild zeigt= Blick von der Adolfstraße zur Feldstraße
|Ort=Kiel
|Ort=Kiel
|Ortsteil=Brunswik
|Ortsteil=Brunswik
Zeile 28: Zeile 28:
Der Name wurde erstmalig 1959 im Kieler Adressbuch aufgeführt.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref> Die Bezeichnung muss aber älter sein, da der Name schon in den Tagungsunterlagen für die Sitzung der Kieler Ratsversammlung vom [[19. Februar]] [[1953]] genannt wird. Der Wegeverlauf zwischen der Adolfstraße und der Feldstraße ist ohne Namensnennung bereits im Stadtplan von 1936 und im Messtischblatt von 1924 eingezeichnet.
Der Name wurde erstmalig 1959 im Kieler Adressbuch aufgeführt.<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref> Die Bezeichnung muss aber älter sein, da der Name schon in den Tagungsunterlagen für die Sitzung der Kieler Ratsversammlung vom [[19. Februar]] [[1953]] genannt wird. Der Wegeverlauf zwischen der Adolfstraße und der Feldstraße ist ohne Namensnennung bereits im Stadtplan von 1936 und im Messtischblatt von 1924 eingezeichnet.


Im Marinegang befindet sich ein letzter Mauer- und Zaunrest der Umzäunung der ehemaligen Marine-Arrestanstalt. Die Arrestanstalt war das Ziel eines Demonstrationszuges der [[Kieler Matrosenaufstand|revolutionären Matrosen]] am Abend des [[3. November]] [[1918]]. Die Demonstration zog vom [[Krusenrotter Weg|Großen Exerzierplatz]] am [[Vieburger Gehölz]] zur Arrestanstalt, um die dort wegen Befehlsverweigerung inhaftierten Kameraden zu befreien. Nur wenige hundert Meter vor dem Ziel kam es unmittelbar vor dem Erreichen des Kasernenkomplexes an der Ecke [[Langer Segen]]/[[Karlstraße]] zu einer Schießerei, die neun Tote forderte. Dies gilt als eigentlicher Auslöser für die Ausbreitung der Revolution am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]].
Im Marinegang befindet sich ein letzter Mauer- und Zaunrest der Umzäunung der ehemaligen Marine-Arrestanstalt. Die Arrestanstalt war das Ziel eines Demonstrationszuges der [[Kieler Matrosenaufstand|revolutionären Matrosen]] am Abend des [[3. November]] [[1918]]. Die Demonstration zog vom [[Krusenrotter Weg|Großen Exerzierplatz]] am [[Vieburger Gehölz]] zur Arrestanstalt, um die dort wegen Befehlsverweigerung inhaftierten Kameraden zu befreien. Nur wenige hundert Meter vor dem Ziel kam es an der Ecke [[Langer Segen]]/[[Karlstraße]] unmittelbar vor dem Erreichen des Kasernenkomplexes zu einer Schießerei, die neun Tote forderte. Dies gilt als eigentlicher Auslöser für die Ausbreitung der Revolution am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]].


Sowohl am Ort der Schießerei (heute: Feldstraße 5) als auch am Mauerrest im Marinegang finden sich heute Gedenktafeln, die auf diese Ereignisse hinweisen.
Sowohl am Ort der Schießerei (heute: Feldstraße 5) findet sich heute eine Gedenktafel, die auf diese Ereignisse hinweisen. Am Mauerrest im Marinegang befand sich in der Vergangenheit auch eine; sie ist dort aber nicht nehr vorhanden.
 
== Bilder ==
<gallery>
Abriss Marinegefängnis (Butterburg) in der Feldstraße (Kiel 33.251).jpg|Sprengung der "Butterburg" (ehemalige Marine-Arrestanstalt), rechts der heutige Mauerrest; Juni 1964
Mauerrest Marinegefängnis.jpg|Mauerrest der ehemaligen Marine-Arrestanstalt im Marinegang
</gallery>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 23. Mai 2022, 21:40 Uhr

Marinegang

Ort
Kiel
PLZ
24105
Stadtteil
Brunswik
Querstraßen
Adolfstraße, Feldstraße
Nutzung
Fußverkehr, Radverkehr
Blick von der Adolfstraße zur Feldstraße

Der Marinegang ist ein Verbindungsweg für Fußgänger und Radfahrer, der in der Verlängerung der Schauenburgerstraße zwischen der Feldstraße und der Adolfstraße über das Gelände der ehemaligen Marinekaserne führt.

Geschichte

Der Name wurde erstmalig 1959 im Kieler Adressbuch aufgeführt.[1] Die Bezeichnung muss aber älter sein, da der Name schon in den Tagungsunterlagen für die Sitzung der Kieler Ratsversammlung vom 19. Februar 1953 genannt wird. Der Wegeverlauf zwischen der Adolfstraße und der Feldstraße ist ohne Namensnennung bereits im Stadtplan von 1936 und im Messtischblatt von 1924 eingezeichnet.

Im Marinegang befindet sich ein letzter Mauer- und Zaunrest der Umzäunung der ehemaligen Marine-Arrestanstalt. Die Arrestanstalt war das Ziel eines Demonstrationszuges der revolutionären Matrosen am Abend des 3. November 1918. Die Demonstration zog vom Großen Exerzierplatz am Vieburger Gehölz zur Arrestanstalt, um die dort wegen Befehlsverweigerung inhaftierten Kameraden zu befreien. Nur wenige hundert Meter vor dem Ziel kam es an der Ecke Langer Segen/Karlstraße unmittelbar vor dem Erreichen des Kasernenkomplexes zu einer Schießerei, die neun Tote forderte. Dies gilt als eigentlicher Auslöser für die Ausbreitung der Revolution am Ende des Ersten Weltkrieges.

Sowohl am Ort der Schießerei (heute: Feldstraße 5) findet sich heute eine Gedenktafel, die auf diese Ereignisse hinweisen. Am Mauerrest im Marinegang befand sich in der Vergangenheit auch eine; sie ist dort aber nicht nehr vorhanden.

Bilder

Weblinks

Kiel „Marinegang“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise

  1. Hans-G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon. Fortgeführt nach 2005 durch Dietrich Bleihöfer, ab 2022 durch Frank Mönig, Amt für Bauordnung, Vermessung und Geoinformation der Landeshauptstadt Kiel, Stand: Januar 2021. Abrufbar auf www.kiel.de oder als .pdf-Datei, ca. 1,5 MB