Bearbeiten von „Haßturm

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''Es ist dies nämlich der Pfahl, an welchen noch im Anfange dieses Jahrhunderts diejenigen Verbrecher, welche die entehrende Strafe des Staupbesens und des Brandmarks durch Henkers Hand erleiden sollten, an Händen und Füßen festgekettet wurden. Kaum drei Schritte davon befindet sich noch der Herd, auf welchen man das gräßliche Eisen glühend machte, um es seinem verirrten Mitbruder christlich - milde auf Stirn oder Nacken einzubrennen und dadurch das Ebenbild Gottes tief, tief unter das Thier herabzuwürdigen. In noch früherer Zeit war hier die sogenannte Marterkammer, wo die brutale Gewalt, mißbrauchend den Namen der Gerechtigkeit, unter dem Deckmantel des Gesetzes durch die Tortur jedes beliebige Geständniß erpreßte, was ihr zu ihren Zwecken eben dienlich schien.''<br>
''Es ist dies nämlich der Pfahl, an welchen noch im Anfange dieses Jahrhunderts diejenigen Verbrecher, welche die entehrende Strafe des Staupbesens und des Brandmarks durch Henkers Hand erleiden sollten, an Händen und Füßen festgekettet wurden. Kaum drei Schritte davon befindet sich noch der Herd, auf welchen man das gräßliche Eisen glühend machte, um es seinem verirrten Mitbruder christlich - milde auf Stirn oder Nacken einzubrennen und dadurch das Ebenbild Gottes tief, tief unter das Thier herabzuwürdigen. In noch früherer Zeit war hier die sogenannte Marterkammer, wo die brutale Gewalt, mißbrauchend den Namen der Gerechtigkeit, unter dem Deckmantel des Gesetzes durch die Tortur jedes beliebige Geständniß erpreßte, was ihr zu ihren Zwecken eben dienlich schien.''<br>
… ''Eine kleine Treppe aufwärts führt in die Region des ersten Stocks.  … Hier treten wir in ein Gefängniß, welches für leichtere Verbrecher oder für in Untersuchungshaft Befindliche scheint bestimmt gewesen zu sein. Der Rest einer schweren Eisenkette in der Mitte dieses Käfigts befestigt, zeigt, daß  auch hier eben keine milde Hand des Gesetzes waltete. Ein kleines Fenster wirft durch die 5 Fuß dicke Brandmauer ein kümmerliches Licht in die Zelle und zeigt uns die in die Mauer eingegrabenen Namen einiger der ehemaligen unglücklichen Bewohner derselben.'' …<br>
… ''Eine kleine Treppe aufwärts führt in die Region des ersten Stocks.  … Hier treten wir in ein Gefängniß, welches für leichtere Verbrecher oder für in Untersuchungshaft Befindliche scheint bestimmt gewesen zu sein. Der Rest einer schweren Eisenkette in der Mitte dieses Käfigts befestigt, zeigt, daß  auch hier eben keine milde Hand des Gesetzes waltete. Ein kleines Fenster wirft durch die 5 Fuß dicke Brandmauer ein kümmerliches Licht in die Zelle und zeigt uns die in die Mauer eingegrabenen Namen einiger der ehemaligen unglücklichen Bewohner derselben.'' …<br>
''Steigen wir jetzt noch eine Treppe hinan, so gelangen wir auf einen kleinen dunklen Vorplatz. Nur mit Mühe finden wir durch Hülfe unseres Lichts hier eine dicke, mit Eisen beschlagene Tür, die etwa 4 Fuß hoch und 1 ½ Fuß breit ist und in die 3te Zelle – das schauerlichste aller Gefängnisse – führt. Ein Loch von kaum 6 Fuß Höhe, Breite und Tiefe, dem der Zugang der Luft und des Lichts total abgeschnitten ist, starrt uns unheimlich entgegen. Hat man sich mit Mühe durch den engen Eingang hindurch gezwängt, tritt man sogleich auf das verfaulte Stroh, worauf wohl der letzte Unglückliche gelegen hat, bis er dem Beile des Nachrichters übergeben wurde. Außerdem findet man noch einige vermoderte Bretter, die ihm als Pritsche dienten, mehrere Tonscherben und die Reste schwerer Ketten. Das Atmen wird uns nach einigen Minuten schon schwer und selbst das Talglicht  in unseren Hand ist vor Dunst dem Erlöschen nahe. Voll Abscheu wenden wir diesem Schreckensorte den Rücken und freuen uns, wieder in Gottes frische Luft hinaus zu treten.''"
''Steigen wir jetzt noch eine Treppe hinan, so gelangen wir auf einen kleinen dunklen Vorplatz. Nur mit Mühe finden wir durch Hülfe unseres Lichts hier eine dicke, mit Eisen beschlagene Tür, die etwa 4 Fuß hoch und 1 ½ Fuß breit ist und in die 3te Zelle – das schauerlichste aller Gefängnisse – führt. Ein Loch von kaum 6 Fuß Höhe, Breite und Tiefe, dem der Zugang der Luft und des Lichts total abgeschnitten ist, starrt uns unheimlich entgegen. Hat man sich mit Mühe durch den engen Eingang hindurch gezwängt, tritt man sogleich auf das verfaulte Stroh, worauf wohl der letzte Unglückliche gelegen hat, bis er dem Beile des Nachrichters übergeben wurde. Außerdem findet man noch einige vermoderte Bretter, die ihm als Pritsche dienten, mehrere Tonscherben und die Reste schwerer Ketten. Das Atmen wird uns nach einigen Minuten schon schwer und selbst das Talglicht  in unseren Hand ist vor Dunst dem Erlöschen nahe. Voll Abscheu wenden wir diesem Schreckensorte den Rücken und freuen uns, wieder in Gottes frische Luft hinaus zu treten .''“Quelle: Chronik der Stadt Kiel nach den besten Quellen bearbeitet. Herausgegeben von Friedrich Pahl, Kiel 1856, S.15 f.<ref>[https://books.google.de/books?id=aWdBAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA15#v=onepage&q=Ha%C3%9Fturm&f=false google.book]</ref>
(Chronica der Städte und Flecken in den Herzogthümern Schleswig und Holstein, nach den besten Quellen bearbeitet, nebst einem historisch-humoristischen Volks-Kalender Herausgegeben von Friedrich Pahl, Kiel 1856, S.15 f.)<ref>[https://books.google.de/books?id=aWdBAAAAcAAJ&hl=de&pg=PA15#v=onepage&q=Ha%C3%9Fturm&f=false google.book]</ref>


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