Bearbeiten von „Gaarden

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'''Gaarden''' ist ein Teil von Kiel, der sich in die Stadteile [[Gaarden-Ost]] und [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Gaarden-Süd]] gliedert. Ortsfremde meinen mit „Gaarden“ meist Gaarden-Ost.<ref>{{WP}}</ref>
'''Gaarden''' ist ein Stadtteil von Kiel, der sich in [[Gaarden-Ost]] und [[Gaarden-Süd / Kronsburg|Gaarden-Süd]] gliedert. Ortsfremde meinen mit „Gaarden“ meist Gaarden-Ost.<ref>{{WP}}</ref>
[[Datei:Blick über Gaarden.jpg|300px|thumb|right|Blick über Gaarden]]
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Das heutige ''Gaarden-Ost'' ist aus den Dorf ''Hemminghestorpe'' hervorgegangen und wurde 1233 unter den Dörfern des Klosters Preetz genannt. Damit wurde Gaarden-Ost als ''Klösterlich Gaarden'' bezeichnet.<br>
Das heutige ''Gaarden-Ost'' ist aus den Dorf ''Hemminghestorpe'' hervorgegangen und wurde 1233 unter den Dörfern des Klosters Preetz genannt. Damit wurde Gaarden-Ost als ''Klösterlich Gaarden'' bezeichnet.<br>


''Fürstlich Gaarden'' nannte man früher das heutige ''Gaarden-Süd'': Es entstand aus dem Dorf ''Wulvesbrooke'', das im Jahre 1402 erwähnte wurde. Der Adlige ''Marquard Wulff'' (ca. 1345 - 1408) aus dem Haus Pogwisch, ein Lehnmann des Holsteinischen Fürsten, verkaufte das „Gudt und Dorp to dem Wulvesbrooke by dem Kile" der Stadt Kiel, namentlich dem ''Heiligengeist-Hospital'' des [[St.-Jürgen-Kirche#St.-Jürgen-Kapelle|St.-Jürgen-Klosters]]), so dass Wulvesbrooke eines der 16 [[Stadtdörfer]] war, die Kiel bis zum Jahre 1657 besaß.
Das ''Fürstlich Gaarden'' nannte man das heutige Gaarden-Süd: es entstand aus dem Dorf ''Wulvesbrooke'', das im Jahre 1402 erwähnte wurde. Der Adlige aus dem Haus Pogwisch ''Marquard Wulff'' (ca. 1345 - 1408), ein Lehnmann des Holsteinischen Fürsten, verkaufte das „Gudt und Dorp to dem Wulvesbrooke by dem Kile" der Stadt Kiel, namentlich dem ''Heiligengeist-Hospital'' des [[St.-Jürgen-Kirche#St.-Jürgen-Kapelle|St.-Jürgen-Klosters]]), so dass Wulvesbrooke eines der 16 [[Stadtdörfer]] war, die Kiel bis zum Jahre 1657 besaß.


Die ''[[Bäche und Aue|Mühlenau]]'' kennzeichnete die natürliche Grenze zwischen den beiden Dörfern. Heute verläuft die Au hauptsächlich unterirdisch und mündet im Hafen. Lediglich im Park [[Der Brook]] fließt sie oberirdisch.<br>
Die ''[[Bäche und Aue|Mühlenau]]'' kennzeichnete die natürliche Grenze zwischen den beiden Dörfern. Heute verläuft die Au hauptsächlich unterirdisch und mündet im Hafen. Lediglich im Park [[Der Brook]] fließt sie oberirdisch.<br>
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Der Herkunft des Namens "Gaarden" ist nicht eindeutig festgestellt. Der Name kann darauf zurückgehen, dass ein großes Gebiet beider Dörfer einst Hopfengärten waren, die sich hier im Mittelalter befanden.<br>  
Der Herkunft des Namens "Gaarden" ist nicht eindeutig festgestellt. Der Name kann darauf zurückgehen, dass ein großes Gebiet beider Dörfer einst Hopfengärten waren, die sich hier im Mittelalter befanden.<br>  
Möglich ist es auch, dass der Name älter und slawischer Herkunft ist: er könnte sowohl gradъ = eingefriedete Siedlung (Burg, Stadt, auch Garten) als auch Siedlung am Berg (gora = Berg) bedeuten.<br>
Möglich ist es auch, dass der Name älter und slawischer Herkunft ist: er könnte sowohl gradъ = eingefriedete Siedlung (Burg, Stadt, auch Garten) als auch Siedlung am Berg (gora = Berg) bedeuten.<br>
Walter Ehlert stellt diese beiden Namensdeutungen in seinem Buch "Das historische Gaarden"<ref>Ehlert, Walter: "Das historische Gaarden - Bauernland wird Industriestandort", Husum (Husum Druck- und Verlagsgesellschaft), 2021, ISBN 978-3-96713-042-9</ref> einschließlich unterschiedlicher historischer Schreibweisen des Namens detailliert dar (S. 8-10). Mündlich wies er darauf hin, dass die heutige Schreibweise ''Gaarden'' exakt mit dem dänischen ''Gården'' (=''der Bauernhof'') übereinstimmt; für den Doppelvokal aa wurde im Dänischen bereits seit dem 19 Jahrhundert als Kurzform der Buchstabe å verwendet, er wurde aber erst 1948 mit einer Rechtschreibreform offiziell eingeführt.
Walter Ehlert stellt diese beiden Namensdeutungen in seinem Buch "Das historische Gaarden"<ref>Ehlert, Walter: "Das historische Gaarden - Bauernland wird Industriestandort", Husum (Husum Druck- und Verlagsgesellschaft), 2021</ref> einschließlich unterschiedlicher historischer Schreibweisen des Namens detailliert dar (S. 8-10). Mündlich wies er darauf hin, dass die heutige Schreibweise ''Gaarden'' exakt mit dem dänischen ''Gården'' (=''der Bauernhof'') übereinstimmt; für den Doppelvokal aa wurde im Dänischen bereits seit dem 19 Jahrhundert als Kurzform der Buchstabe å verwendet, er wurde aber erst 1948 mit einer Rechtschreibreform offiziell eingeführt.


Nach der Gründung dreier großer Werften auf dem Ostufer zwischen der [[Hörn]] und der [[Schwentine]] in den 1860er Jahren ([[Germaniawerft|Norddeutsche Schiffbaugesellschaft (Germaniawerft)]], [[Kaiserliche Werft Kiel|Königliche/Kaiserliche Werft Kiel]], [[HDW|Kieler Schiffswerft (Howaldtswerke)]]) entwickelte sich Gaarden langsam vom Dorf zum Stadtteil. Nach 1871, als Kiel zum Reichskriegshafen ernannt wurde und in den Werften immer mehr Arbeiter beschäftigt wurden, wuchs die Gemeinde rasch. So wurden 1871 nur 2.715 Einwohner vermerkt und im Jahr 1910 waren es schon 30.427 Einwohner. Auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Leben in Gaarden stark an die Werften geknüpft. So beeinflusste auch das Auf und Ab der Werftindustrie diesen Stadtteil wie keinen anderen.
Nach der Gründung dreier großer Werften auf dem Ostufer zwischen der [[Hörn]] und der [[Schwentine]] in den 1860er Jahren ([[Germaniawerft|Norddeutsche Schiffbaugesellschaft (Germaniawerft)]], [[Kaiserliche Werft Kiel|Königliche/Kaiserliche Werft Kiel]], [[HDW|Kieler Schiffswerft (Howaldtswerke)]]) entwickelte sich Gaarden langsam vom Dorf zum Stadtteil. Nach 1871, als Kiel zum Reichskriegshafen ernannt wurde und in den Werften immer mehr Arbeiter beschäftigt wurden, wuchs die Gemeinde rasch. So wurden 1871 nur 2.715 Einwohner vermerkt und im Jahr 1910 waren es schon 30.427 Einwohner. Auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Leben in Gaarden stark an die Werften geknüpft. So beeinflusste auch das Auf und Ab der Werftindustrie diesen Stadtteil wie keinen anderen.
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