Metro-Kino im Schloßhof

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metro-Kino im Schloßhof

Gegründet
2006
Adresse
Holtenauer Straße 162-170
24105 Kiel
Telefon
0431-220789-0
Fax
0431-220789-1
Web
https://metrokino-kiel.de/
Rechtsform
GmbH
Handelsregister
HRB 8328 KI
Branche
Kino, Kultur

Das Metro-Kino im Kieler Schloßhof (offizielle Bezeichnung und Schreibweise „metro – Kino im Schloßhof“) ist ein mit Unterbrechungen seit 1939 bestehendes Filmtheater, in dem mehrere Weltpremieren stattfanden.

Nach dem Zweiten Weltkreig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorkriegsbesitzer (Agnes Küster und Theodor Lagerquist) der 1944 zerstörten Schlosshof-Lichtspiele ließen das Haus im Winter 1951/52 neu aufbauen und am 10. April 1952 eröffnete dort August G. Scepanik mit "Maria Theresia" (Regie: Emil-Edwin Reinert) das "Metro im Schloßhof" mit 1004 Plätzen als damals größtes Kieler Kino.[1] Es gelang in den Folgejahren, dort verschiedene Weltpremieren stattfinden zu lassen, die das Kino deutschlandweit bekannt machten.

Zu Beginn der 1980er-Jahre pachtete die Universum Film AG (Ufa) das Gebäude. Aus dem Kinosaal mit 700 Plätzen wurden durch Umbau vier kleinere Säle. Die Konkurrenz eines Multiplex-Kinos führte im Sommer 1996 zur Schließung des Hauses.

Nach der Insolvenz der Ufa Theater AG 2004 fand sich 2006 ein neuer Pächter, der das Kino am 13. September 2006 wieder eröffnete. Statt der ursprünglichen vier wird das Kino jetzt nur noch mit drei Sälen betrieben. Das Metro-Kino wird neben dem cineastischen Programm auch als Veranstaltungsort für andere Kulturevents genutzt (z. B. Autorenlesungen).

Bis zum Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1889 war an derselben Stelle Meltz' Biergarten ansässig, ein beliebtes Ausflugslokal außerhalb der damaligen städtischen Bebauung, das der Gärtner August Meltz dort als zweites wirtschaftliches Standbein neben seiner Gärtnerei betrieb. Meltz war lange die Endstation der Pferdebahn, bis diese 1896 elektrifiziert und bis zum Belvedere verlängert wurde.

Ab 1889 wurde dort anstelle des Biergartens und der Treibhäuser ein "Gesellschaftshaus", für Versammlungen, Aufführungen, Feiern, Tanzveranstaltungen etc. errichtet. Ab 1897 gehörte das Gebäude der Schloß-Brauerei, die ihren Betrieb in der Holtenauer Straße hatte (am späteren Standort der Holstenbrauerei, heute Brauereiviertel) und das Kieler Schloss im Wappen führte. Sie nannte ihr Etablissement folgerichtig Schloßhof.

Schon 1912 gab es Pläne, im Schloßhof auch Filme zu zeigen, sie wurden aber nicht verwirklicht. Erst am 9. Dezember 1939 eröffneten die Schloßhof-Lichtspiele mit dem Veit Harlan Film Die Reise nach Tilsit nach Hermann Sudermanns Erzählung von 1917. Den Schlosshof-Lichtspielen war nur eine kurze Existenz vergönnt, denn nach kaum vierjägriger Existenz wurde der Schoßhof am 5. Januar 1944 durch einen Bombenangriff zerstört.

(Der Doppelangriff in der Mittagszeit am 4. und am 5. Januar 1944 mit jeweils fast zwei Stunden Dauer forderte mit 216 Toten fast 10 % aller 2263 Bombenopfer in Kiel; beim zweiten wurde nicht nur der Schloßhof zerstört, sondern neben vielem anderen auch das Continental-Hotel im Sophienblatt 6 und das Hansa-Hotel am Bahnhofsplatz.)[2]

Dachschäden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei geplanten Renovierungsarbeiten im Juni 2024 lösten sich plötzlich Putzteile von der abgehängten Schmuckdecke im Kinosaal. Eine Untersuchung durch Handwerker und Statiker am 4. Juli 2024 ergab gravierende Mängel am Tragwerk des Daches. Daraufhin musste der laufende Kinobetrieb in allen 3 Sälen bis auf weiteres, voraussichtlich aber mindestens für einige Monate, vollständig eingestellt werden.[3][4]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte „Metro-Kino im Schloßhof“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reimers, Horst: Von der Kaiserkrone zum CinemaxX - Die Geschichte der Kieler Filmtheater (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; Bd. 33), Husum (Husum), 1999, ISBN 3-88042-916-2, S. 265 ff..
  2. Reimers, Horst: Von der Kaiserkrone zum CinemaxX - Die Geschichte der Kieler Filmtheater (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; Bd. 33), Husum (Husum), 1999, ISBN 3-88042-916-2, S. 417. ff.
  3. Das Leben ist eine Baustelle auf metrokino-kiel.de (Archivversion), abgerufen am 8. Juli 2024
  4. Metro-Kino Kiel geschlossen: Decke einsturzgefährdet auf kn-online.de, abgerufen am 8. Juli 2024