Alt-Ellerbek

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Alt-Ellerbek bezeichnet den von der Fischereiwirtschaft geprägten Siedlungskern des Dorfes Ellerbek am ,,Hohen Ufer" an der Ostküste der Förde. Das Dorf entstand Mitte des 13. Jh. zusammen mit einer Fährstation, die den Handelsweg aus der Probstei mit der Stadt Kiel verband. Hier wurde eine Küstenfischerei zur Versorgung der städtischen Bevölkerung betrieben, deren wichtigste Erzeugnisse die Kieler Sprotten waren.

Aus der romantischen Geisteshaltung heraus und mit der zunehmenden Verstädterung bzw. Industrialisierung Kiels erfolgte seit Mitte des 19. Jh. eine Verklärung und ldealisierung des ursprünglichen Fischerlebens; speziell Alt-Ellerbek galt als Hort von Tradition und unberührter Natürlichkeit. Das auch als Ausflugsort beliebte Dorf wurde zum Motiv vieler Landschaftsmaler. Die Fischersiedlung wich seit 1868 schrittweise der Expansion der Kaiserlichen Werft. 1904 erfolgte der Abbruch der historischen Katen am ,,Hohen Ufer" und die Fischerfamilien zogen nach Wellingdorf. Die Umsiedlung der Fischer gab in den Folgejahren der Alt-Ellerbeker Traditionspflege erheblichen Vorschub. Eines der abgebrochenen Häuser wurde nach Gaarden transloziert und dort als ,,Alt-Ellerbeker Fischerhaus" museal eingerichtet. Die vor der Kriegszerstörung gerettete Museumssammlung dieses Hauses gehört heute zum Bestand des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Doris Tillmann und Johannes Rosenplänter (Hrsg.): Kiel Lexikon. Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e.V., Bd. 63, Neumünster (Wachholtz) 2010, ISBN 978-3-529-02556-3.