Städtepartnerschaft Brest

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Mit der französischen Stadt Brest ist die Stadt Kiel seit dem 1. August 1964 durch ihre älteste Städtepartnerschaft verbunden.[1]

Die Partnerstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brest ist eine Hafenstadt in der Bretagne mit rund 140 000 Einwohnern (Stand 2014). Die Stadt wurde bei der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg am 19. Juni 1940 durch die deutsche Wehrmacht eingenommen und anschließend zu einem wichtigen Stützpunkt an der Atlantikküste für U-Boote und Schlachtschiffe ausgebaut. Dies führte dazu, dass Brest im Krieg und bei der 43-tägigen Belagerung nach der Invasion (bis zum 20. September 1944) weitgehend zerstört wurde. Ähnlich wie Kiel besitzt es daher heute nur wenige historische Bauten.[2]

Die Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kontakt mit der Partnerstadt Brest geht auf eine Initiative der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG)[3] Anfang der 1960er-Jahre zurück, als sie vom Magistrat der Stadt mit der Suche nach einer französischen Partnerstadt beauftragt wurde. Herr Prof. Albert Raasch, damaliges Vorstandsmitglied der DFG, handelte als „Botschafter“ Kiels die Partnerschaft in Brest aus.

Während einer Sondersitzung der Ratsversammlung am 26. Juni 1964 unterzeichnet Oberbürgermeister Hans Müthling den Partnerschaftsvertrag.

Am 1. August 1964 wurde der offizielle Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Städten geschlossen. Die verbriefte Verbindung zwischen beiden Kommunen ist damit nur wenig jünger als der am 22. Januar 1963 zwischen Frankreich und Deutschland geschlossene Élysée-Vertrag.

Die Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seither wird die Partnerschaft auf der Ebene der Stadtverwaltungen, aber vielmehr noch auf zivilgesellschaftlicher Ebene, gelebt und gepflegt. Beide Städte haben viel Gemeinsames, sind Hafen-, Marine- und Universitätsstädte und wurden beide im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Brest und Kiel sahen in ihrer Partnerschaft von Anfang an einen Beitrag zur Festigung der deutsch-französischen Freundschaftsbeziehungen und zum Zusammenwachsen Europas.

Zahllose Begegnungen und gemeinsame Projekte zwischen Vereinen, Schulen, Hochschulen und anderen Institutionen bilden die breite Basis der Städtepartnerschaft. Die Auslandsabteilungen der Stadtverwaltungen in Brest und Kiel begleiten und fördern die engen Kontakte und die gegenseitigen Besuche zwischen Chören und Theatern, die wechselseitige Beteiligung an Ausstellungen, Festivals, Märkten, Messen und Konferenzen, Studienreisen sowie den Austausch von Praktikantinnen und Praktikanten. Offizielle Delegationen aus der französischen Partnerstadt sind jährlich zur Kieler Woche und zum Internationalen Städteforum in Kiel zu Gast - ebenso finden Besucher aus dem Kieler Rathaus zu besonderen Gelegenheiten freundliche Aufnahme in Brest.

2014 fanden in Brest und in Kiel besondere Veranstaltungen zum 50. Jahrestag der Städtepartnerschaft statt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brest besitzt insgesamt zehn Städtepartnerschaften in zehn verschiedenen Ländern (Stand Oktober 2017).

Die Brest-Halle an der Ecke Lantziusstraße/Winterbeker Weg wurde nach der Partnerstadt benannt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Details zur Städtepartnerschaft mit Brest bei kiel.de
  2. Wikipedia: „Brest“
  3. Deutsch-Französische Gesellschaft Schleswig-Holstein in Kiel e. V.