Kieler Kunstkeramik AG

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Die Kieler Kunstkeramik AG (KKK) war eine Keramikmanufaktur, die 1924 auf Anregung des Magistrats und durch die Initiative des Stadtbaurats Willi Hahn (1887-1930) entstand. Die Stadt Kiel war durch Aktienkapital an der Manufaktur beteiligt. Die Gründung stand auch im Zeichen der nach dem Ersten Weltkrieg gebotenen Umstellung der Marinestadt Kiel auf eine Friedenswirtschaft.

Die KKK fertigte Fein- und Baukeramiken. Sie war im ehemaligen Elektrizitätswerk in Gaarden ansässig. Der Kunsthandwerker Philipp Danner (1893-1964) aus Karlsruhe wurde zum künstlerischen und technischen Leiter der Manufaktur bestellt. Durch ihn kam ebenfalls aus Karlsruhe der Keramiker Fritz Theilmann (1902-1991) an die KKK, der 1925 die Leitung der Abteilung Baukeramik übernahm. Die Baukeramik besaß in der Manufaktur gegenüber der Feinkeramik einen deutlich größeren Anteil. Ein weiterer Mitarbeiter wurde neben 14 anderen auch der Künstler Alwin Blaue (1896-1958).

Die KKK verarbeitete zunächst Ton aus einer Grube in Elmschenhagen, der mit Ton aus Meißen verfeinert wurde. Mit Elmschenhagener Ton hatten bereits die Kieler Fajence-Manufakturen im 18. Jahrhundert gearbeitet. Nach der Erschöpfung der Elmschenhagener Grube musste Ton aus Böhmen,Bockhorn und Meißen verwendet werden.

Bei der Kieler Kunstkeramik ließen etliche Künstler jener Zeit ihre Werke fertigen. Insbesondere produzierte sie aber ihrem Bestimmungszweck zufolge Gebäudeschmuck für Kieler Bauten. Etliche Produkte der KKK sind auch über den Zweiten Weltkrieg hinaus in Kiel erhalten geblieben. Hierzu zählt vor allem die Ausstattung des Marineviertels, aber auch Werke in der Gellertstraße, dem Westring und an etlichen anderen Plätzen in Kiel.

Zu Beginn der 1930er-Jahre musste die Kieler Kunstkeramik aufgrund der wirtschaftlichen Lage in der Weltwirtschaftskrise ihren Betrieb einstellen. Eine private Nachfolgefirma, die 1933 gegründete Kieler Kunstkeramik Edmund Jensen, konnte nicht die Bedeutung ihrer Vorgängerin erreichen.