Schwebefähre
Zur Verbindung der Ellerbeker und Gaardener Teile der Kaiserlichen Werft wurde von 1909 bis 1910 über der Einfahrt vom Hafen in die Werftbassins eine Schwebefähre gebaut, die bald ein Wahrzeichen Kiels war.[1]
Durch die Flottenpolitik Wilhelms II. wuchs die Kaiserliche Werft, und das Werftgelände wurde nach Süden und Norden erweitert. In den Jahren 1899 bis 1904 dehnte sich die Fläche der Werft so weit aus, dass die Germaniawerft im Süden einen Teil ihres Geländes an die Kaiserliche Werft abtreten musste.
Die Schwebefähre war 56 m hoch und 118 m lang. Die Stahlkonstruktion, hergestellt von der Gutehoffnungshütte in Oberhausen, hatte der Marinehafendirektor Georg Franzius (1842–1914) entworfen, nach dem die Franziusallee im Kieler Stadtteil Ellerbek benannt ist.[2]
Die große Durchfahrtshöhe war notwendig, damit Kriegsschiffe die Werfteinfahrt passieren konnten. Der Rückbau der Werft nach dem Ersten Weltkrieg machte die Einrichtung überflüssig, so dass sie Anfang der 1920er-Jahre stillgelegt und abgebaut wurde. Beim Abbau rissen im Februar 1923 die Halteseile des nördlichen Pylons, so dass dieser mit 125 t Stahl umstürzte und zu großen Teilen ins Wasser fiel. Glücklicherweise kam dabei niemand uns Leben.
Weblinks
- Errichtung einer Marinewerft in Kiel
- Die Welt der Schwebefähren
- SPIEGEL ONLINE: Schwebefähren - "Würdig wie Apollo, stark wie Herkules", 05.12.2007
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Wenzel: Bevölkerung, Wirtschaft und Politik im kaiserlichen Kiel zwischen 1870 und 1914, Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 7, Kiel 1978
- ↑ Wikipedia: „Schwebefähre Kiel“