Hanse

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Die Hanse war seit dem 12. Jahrhundert zunächst nur ein Zusammenschluss von Kaufleuten. Daraus entwickelte sich im 14. Jahrhundert eine politische Allianz von Städten.

Die heutige Landeshauptstadt Kiel war in ihrer frühen Zeit zweimal für jeweils über 100 Jahre Jahre Mitglied im Städtebund der Hanse.

Kiel als Mitglied der Hanse

Kiel hatte bereits 1283, nur 41 Jahre nach seiner Gründung, vom dänischen König Erik gemeinsam mit Hamburg das Privileg erhalten, auf den Märkten in Schonen Heringe zu verkaufen. Damit war Kiel am Handel innerhalb der Hansestädte beteiligt. Neben der dominierenden Hansestadt Lübeck, war Kiel die einzige weitere Hansestadt in Schleswig-Holstein.

Damit Kieler Kaufleute auch Zugang zum Peterhof, dem Kontor der Hanse in Nowgorad erhielten, musste die Stadt zustimmen, dass sie in Rechtsstreitigkeiten die Stadt Lübeck anrufen würde. Damit unterwarf sich Kiel dem Lübischen Recht.

1363 führte die Hanse Krieg gegen Dänemark. Dabei verlor die Stadt Kiel ihr gesamtes Aufgebot. Am zweiten Hansischen Krieg gegen Dänemark beteiligte sich Kiel nicht, weil es keinen Ausgleich für seine Verluste in der ersten Auseinandersetzung erhalten hatte. Die Stadt stand im Widerspruch zur Hanse, weil sie am Handel mit Dänemark festhielt. Zudem warf die Hanse der Stadt vor, Münzen mit zu geringem Silbergehalt in Verkehr zu bringen. Dies führte dazu, dass Kiel 1388 "verhanst" wurde, das heißt: aus der Hanse ausgeschlossen.

1407 trat Kiel aber bereits wieder als Mitglied der Hanse auf. Die Stadt beteiligte sich am Kriegszug gegen die Vitalienbrüder, die dem Handel in der Ostsee schwer zu schaffen machten. Die Stadt war damals auch noch regelmäßig auf den Hansetagen vertreten. Das änderte sich in den 1500er-Jahren, als Kiel immer stärker vom Adel dominiert wurde. Die Stadt musste zwischen den Interessen des Adels und der Hanse lavieren. Wahrscheinlich führte das 1518 zur endgültigen Verhansung der Stadt. Denn es gab Zweifel daran, dass in Kiel die Beschlüsse der Hansetage geheim bleiben konnten.[1]

1554 scheiterte eine Wiederaufnahme Kiels in die Hanse am Einspruch Lübecks.

Einzelnachweise

  1. Erlenbusch, Timo: Hanse, in: Tillmann/Rosenplänter: Kiel Lexikon, 2. Auflage, Neumünster 2010, ISBN 978-3529025563, S. 134 f.