Sagen und Stadtlegenden: Unterschied zwischen den Versionen

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== Alte Sprüche und Reime ==
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| '''Eine Predigt.'''
''Hört mien lewen Herren,''<br>
''Appeln sünd keen Bęrn.''
''Bęrn sünd keen Appeln,''<br>
''Un de Wust hett twee Schnappeln.''<br>
''Twee Schnappeln hett de Wust,''<br>
''Un de Buer litt groten Dost.''<br>
''Groten Dost litt de Buer,''<br>
''Un dat Lęben wart em suer.''<br>
''Suer wart em dat Lęben,''<br>
''Un de Winstock hett twee Ręben.''<br>
''Twee Ręben hett de Winstock,''<br>
''Un dat Kalf is keen Zęgenbock.''<br>
''De Zęgenbock is ken Kalf''<br>
''Un nu is mien Prędig half.''<br>
''Half is nu mien Prędig,''<br>
''Un mien Brootschapp is ledig.''<br>
''Ledig is mien Brootschapp''<br>
''Un nu stieg ik van de Kanzel h'raf.''<br>
''aus Kiel''<ref>[http://www.zeno.org/nid/20005411068 Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, S. 491] auf zeno.org</ref>
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||''Kiel is dat hoge Fest''<br>''Rendsburg dat Kraiennest''<br>
''Schleswig is de Waterpohl''<br>''Eckernförd' de Kackstohl. <ref>[http://www.zeno.org/nid/20004958365 Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1054-1055] auf zeno.org</ref>
|}
== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Kieler Volksmund]]
* [[Kieler Volksmund]]

Version vom 19. Januar 2019, 08:00 Uhr

Abseits des Geschehens im Land (zumindest bis 1867) hat Kiel wenige alten Sagen[1] und Legenden[2] hervorgebracht.[3]

Die meistens der wenigen alten Kieler Sagen und Erzählungen sind zu finden bei

  • Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg (Kiel 1845) des Germanisten und Mittelalterforschers Karl Viktor Müllenhoff (* 1818, † 1884)[4];
  • Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929) des Volkskundlers und Heimatforschers Gustav Friedrich Meyer (* 1878, † 1945). Sein Archiv befindet sich heute in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel.[5]

Die (Groß-)Stadtlegenden sind moderne Sagen (englisch urban legends, urban myths, urban tales), die man grob nach den Typen Modernisierte Volkssagen, Kriminalsagen, Rachegeschichten, Angstgeschichten und Sagen zur Volksart eingeteilt werden.
Manche Moderne Sagen sind strukturverwandt mit den Gerüchten (FOAF tales“: „Friend of a friend tales“ - Freund eines Freundes-Erzählungen) und den Verschwörungstheorien.
Man erzählt sich, dass man durch das Untersuchen solcher Sagen viel über urbane und moderne Kultur lernen kann.[6]

Stadtlegende

  • Paternostersage

Wenn man dem alten Aufzug in dem Kieler Rathaus nutzen will, sollte man vor dem Einstieg ein Vaterunser sprachen - deshalb der Namen Paternoster.
Und wer in einem Paternoster vergisst, rechtzeitig auszusteigen, der rumpelt gegen die Decke und fährt kopfüber wieder zurück.

Sagen

Alte Sprüche und Reime

Eine Predigt.

Hört mien lewen Herren,
Appeln sünd keen Bęrn. Bęrn sünd keen Appeln,
Un de Wust hett twee Schnappeln.
Twee Schnappeln hett de Wust,
Un de Buer litt groten Dost.
Groten Dost litt de Buer,
Un dat Lęben wart em suer.
Suer wart em dat Lęben,
Un de Winstock hett twee Ręben.
Twee Ręben hett de Winstock,
Un dat Kalf is keen Zęgenbock.
De Zęgenbock is ken Kalf
Un nu is mien Prędig half.
Half is nu mien Prędig,
Un mien Brootschapp is ledig.
Ledig is mien Brootschapp
Un nu stieg ik van de Kanzel h'raf.

aus Kiel[7]

Kiel is dat hoge Fest
Rendsburg dat Kraiennest

Schleswig is de Waterpohl
Eckernförd' de Kackstohl. [8]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise