Gemeinschaftskraftwerk: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Gemeinschaftskraftwerk Kiel''' | {{Infobox Historisches Unternehmen | ||
|Name=Gemeinschaftskraftwerk Kiel | |||
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|Straße=Hasselfelde | |||
|Hausnummer=40 | |||
|Ort=Kiel | |||
|Stadtteil=Neumühlen-Dietrichsdorf | |||
|PLZ= 24149 | |||
|Gegründet= 1970 | |||
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|Geschäftsführung= | |||
|Branche=Energieversorgung | |||
|Mitarbeiter= | |||
|Aktiv=nein (stillgelegt) | |||
|Telefon= (0431) 2002-0 | |||
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|Bild zeigt=Gemeinschaftskraftwerk Kiel | |||
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Das '''Gemeinschaftskraftwerk Kiel''' wurde von den Stadtwerken Kiel gemeinsam mit [[E.ON]] und später mit der dort abgespaltenen [[Uniper]] betrieben. Das mit importierter Steinkohle befeuerte Kohlekraftwerk erzeugte Strom und versorgte mehr als 60 000 Haushalte mit [[Fernwärme]]. zum [[31. März]] [[2019]] wurde das Kraftwerk stillgelegt und durch ein neu errichtetes, modular aufgebautes [[Küstenkraftwerk|Gasmotorenkraftwerk]] ersetzt.<ref>{{WP|Gemeinschaftskraftwerk_Kiel}}</ref> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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Im Jahr 1965 entwickelten die Stadtwerke Kiel Pläne für ein neues Kraftwerk, das eine Leistung von 100 MW haben sollte. Da neue Kraftwerke nach einem Gesetz jedoch mindestens 300 MW haben sollten, kooperierten die Stadtwerke mit der Nordwestdeutschen Kraftwerke AG, die ebenfalls ein neues Kraftwerk errichten wollten. Hierfür wurde eine Betreibergesellschaft gegründet, die Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH, an der die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG mit zwei Dritteln und die Stadtwerke Kiel AG mit einem Drittel beteiligt waren. 1987 kam es zu einer Änderung der Beteiligungsverhältnisse. PreussenElektra, in der die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG inzwischen aufgegangen war, verkaufte einen Teil ihres Anteils an die Stadtwerke Kiel, sodass beide Partner nun 50 % am Kraftwerk hielten. Als im Jahr 2000 PreussenElektra mit der Bayernwerk AG fusionierte, ging deren Anteil auf das daraus neu gegründete Unternehmen E.ON über. 1990 wurde der [[Fernwärmetunnel]] Kiel zur anderen Seite der Kieler Förde fertiggestellt, in dem zwei Fernwärmeleitungen mit 700 mm Durchmesser verlaufen. | Im Jahr 1965 entwickelten die Stadtwerke Kiel Pläne für ein neues Kraftwerk, das eine Leistung von 100 MW haben sollte. Da neue Kraftwerke nach einem Gesetz jedoch mindestens 300 MW haben sollten, kooperierten die Stadtwerke mit der Nordwestdeutschen Kraftwerke AG, die ebenfalls ein neues Kraftwerk errichten wollten. Hierfür wurde eine Betreibergesellschaft gegründet, die Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH, an der die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG mit zwei Dritteln und die Stadtwerke Kiel AG mit einem Drittel beteiligt waren. 1970 konnte das Kraftwerk in Betrieb gehen. | ||
1987 kam es zu einer Änderung der Beteiligungsverhältnisse. PreussenElektra, in der die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG inzwischen aufgegangen war, verkaufte einen Teil ihres Anteils an die Stadtwerke Kiel, sodass beide Partner nun 50 % am Kraftwerk hielten. Als im Jahr 2000 PreussenElektra mit der Bayernwerk AG fusionierte, ging deren Anteil auf das daraus neu gegründete Unternehmen E.ON über. | |||
1986 wurde das Kraftwerk um ein Heizwerk ergänzt, welches das Ostufer mit Fernwärme versorgte. Am [[27. Oktober]] [[1987]] wurde zur Unterstützung des Heizwerks eine Großwärmepumpe mit maximal 9 MW Leistung in Betrieb genommen. Dazu heizte sie das aus dem Verteilnetz zurückfließende Heizwasser durch Wärmeenergie, die der Kieler Förde entnommen wurde, von 50 °C auf 85 °C vor.<ref>Bericht bei www.dgs.de zum [https://www.dgs.de/fileadmin/sonnenenergie/SE-1-1987-ganz/14-Kiel_setzt_auf_Fernwaerme.PDF Kieler Fernwärmeausbau] in "Sonnenenergie", Heft 1/1987, gelesen am 13. Febr. 2020</ref> 1990 wurde der [[Fernwärmetunnel]] Kiel zur anderen Seite der Kieler Förde fertiggestellt, in dem zwei Fernwärmeleitungen mit 700 mm Durchmesser verlaufen. Er ist ein Bestandteil des Verbundnetzes, mit dem die Insellösungen der Kieler Fernwärmeversorgung verbunden wurden. | |||
== Technik == | == Technik == | ||
Das Kraftwerk | Das Kraftwerk hatte eine Bruttoleistung von 354 MW, die Nettoleistung betrug 323 MW. Darüber hinaus konnten bis zu 295 MW<sub>th</sub> als Fernwärme ausgekoppelt werden. Dies geschah, indem Dampf vor Durchströmen der Niederdruckturbine abgezweigt und in Wärmetauscher geleitet wurde, in denen das Heizwasser auf eine Temperatur von 130 °C erwärmt wurde. Der elektrische Wirkungsgrad des Kraftwerks lag nach mehreren Modernisierungen mittlerweile bei ca. 39,5 %; der Gesamtwirkungsgrad inklusive der Fernwärmeauskopplung lag bei etwas über 50 %. Bei Volllast wurden pro Stunde ca. 110 Tonnen Steinkohle verfeuert. Der Netzanschluss erfolgte auf der Höchstspannungsebene (220 kV) in das Stromnetz der TenneT TSO, ehemals E.ON Netz GmbH. | ||
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Gemeinschaftskraftwerk Kiel im Bau.jpg|März 1969 | |||
Fotos_31930.jpg|Richtfest, [[26. Juni]] [[1969]] | |||
Fotos_31941.jpg|Einweihung, [[12. November]] [[1970]] | |||
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Fotos_31972.jpg|Einweihungsfeier | |||
Fotos_31935.jpg|Kohlenanlieferung, November 1970 | |||
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2023, 08:46 Uhr
Gemeinschaftskraftwerk Kiel
- Aktiv
- nein (stillgelegt)
- Gegründet
- 1970
- Adresse
- Hasselfelde 40
24149 Kiel - Stadtteil
- Neumühlen-Dietrichsdorf
- Telefon
- (0431) 2002-0
- sekretariat@gkk-kiel.de
- Web
- www.gkk-kiel.de
- Branche
- Energieversorgung
Das Gemeinschaftskraftwerk Kiel wurde von den Stadtwerken Kiel gemeinsam mit E.ON und später mit der dort abgespaltenen Uniper betrieben. Das mit importierter Steinkohle befeuerte Kohlekraftwerk erzeugte Strom und versorgte mehr als 60 000 Haushalte mit Fernwärme. zum 31. März 2019 wurde das Kraftwerk stillgelegt und durch ein neu errichtetes, modular aufgebautes Gasmotorenkraftwerk ersetzt.[1]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 1965 entwickelten die Stadtwerke Kiel Pläne für ein neues Kraftwerk, das eine Leistung von 100 MW haben sollte. Da neue Kraftwerke nach einem Gesetz jedoch mindestens 300 MW haben sollten, kooperierten die Stadtwerke mit der Nordwestdeutschen Kraftwerke AG, die ebenfalls ein neues Kraftwerk errichten wollten. Hierfür wurde eine Betreibergesellschaft gegründet, die Gemeinschaftskraftwerk Kiel GmbH, an der die Nordwestdeutsche Kraftwerke AG mit zwei Dritteln und die Stadtwerke Kiel AG mit einem Drittel beteiligt waren. 1970 konnte das Kraftwerk in Betrieb gehen.
1987 kam es zu einer Änderung der Beteiligungsverhältnisse. PreussenElektra, in der die Nordwestdeutschen Kraftwerke AG inzwischen aufgegangen war, verkaufte einen Teil ihres Anteils an die Stadtwerke Kiel, sodass beide Partner nun 50 % am Kraftwerk hielten. Als im Jahr 2000 PreussenElektra mit der Bayernwerk AG fusionierte, ging deren Anteil auf das daraus neu gegründete Unternehmen E.ON über.
1986 wurde das Kraftwerk um ein Heizwerk ergänzt, welches das Ostufer mit Fernwärme versorgte. Am 27. Oktober 1987 wurde zur Unterstützung des Heizwerks eine Großwärmepumpe mit maximal 9 MW Leistung in Betrieb genommen. Dazu heizte sie das aus dem Verteilnetz zurückfließende Heizwasser durch Wärmeenergie, die der Kieler Förde entnommen wurde, von 50 °C auf 85 °C vor.[2] 1990 wurde der Fernwärmetunnel Kiel zur anderen Seite der Kieler Förde fertiggestellt, in dem zwei Fernwärmeleitungen mit 700 mm Durchmesser verlaufen. Er ist ein Bestandteil des Verbundnetzes, mit dem die Insellösungen der Kieler Fernwärmeversorgung verbunden wurden.
Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kraftwerk hatte eine Bruttoleistung von 354 MW, die Nettoleistung betrug 323 MW. Darüber hinaus konnten bis zu 295 MWth als Fernwärme ausgekoppelt werden. Dies geschah, indem Dampf vor Durchströmen der Niederdruckturbine abgezweigt und in Wärmetauscher geleitet wurde, in denen das Heizwasser auf eine Temperatur von 130 °C erwärmt wurde. Der elektrische Wirkungsgrad des Kraftwerks lag nach mehreren Modernisierungen mittlerweile bei ca. 39,5 %; der Gesamtwirkungsgrad inklusive der Fernwärmeauskopplung lag bei etwas über 50 %. Bei Volllast wurden pro Stunde ca. 110 Tonnen Steinkohle verfeuert. Der Netzanschluss erfolgte auf der Höchstspannungsebene (220 kV) in das Stromnetz der TenneT TSO, ehemals E.ON Netz GmbH.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Januar 1969, im Bau
-
März 1969
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Einweihung, 12. November 1970
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Turbinenhaus
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Einweihungsfeier
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Kohlenanlieferung, November 1970
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- „Gemeinschaftskraftwerk“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
- Website des Gemeinschaftskraftwerks Kiel
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wikipedia: „Gemeinschaftskraftwerk“
- ↑ Bericht bei www.dgs.de zum Kieler Fernwärmeausbau in "Sonnenenergie", Heft 1/1987, gelesen am 13. Febr. 2020