Werftpark: Unterschied zwischen den Versionen
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''Bildnachweis: Signatur: 76.006 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Brunnen von Georg Mahr im Volkspark Gaarden Beschreibung: Im Hintergrund das Jugendheim. Datierung: 1928 Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel'' | ''Bildnachweis: Signatur: 76.006 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Brunnen von Georg Mahr im Volkspark Gaarden Beschreibung: Im Hintergrund das Jugendheim. Datierung: 1928 Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel'' | ||
1936 wurde der Werftpark dann in Horst-Wessel-Park umbenannt. Diese Namensänderung durch die Nationalsozialisten wurde von der Stadt Kiel nach Kriegsende bereits am 23. Juni 1945 aufgehoben. Bis 1947 die von Hahn erschaffenen Grünfläche wieder in Werftpark umbenannt. | |||
Das Jugendheim und der Brunnen sowie das Ellerbeker Fischerhaus wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Lediglich der Spielplatz und das Planschbecken überstanden den Krieg fast unbeschadet. | |||
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Version vom 11. Oktober 2025, 13:25 Uhr
Werftpark 1892 - 1947
Für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft wurde vom Wohlfahrtsverein für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft der Werftpark als Erholungsfläche angelegt. Die 15,2 Hektar große Parkfläche (500 Meter lang und 300 Meter breit) liegt parallel zur Werftstraße und zum Ostring zwischen Gaarden (Ost) und Ellerbek. Verwaltungsmäßig gehört der Werftpark zu Ellerbek.
Quellen:
SVKStG Band 48 Hrsg. Jürgen Jensen, 2004, Dörte Beier Kiel in der Weimarer Republik, S. 207 - 223
SVKStG Band 29 Hrsg. Jürgen Jensen, 1995, Wilde, L. Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel
Walter Ehlert, Das historische Gaarden, 2021, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3-96717-042-9, S. 30, S 81 – 86, S 131
Inhaltsverzeichnis
Soziale Einrichtungen für Angestellte und Arbeiter
Erwerb des Grundstückes
Der Werftpark 1893 - 1921
Der Werftpark 1921 - 1947
Literaturverzeichnis
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte
Soziale Einrichtungen für Angestellte und Arbeiter
Nach der am 17. März 1890 erfolgten Entlassung von Reichskanzler Bismarck und der am 30. September 1890 erfolgten Aufhebung der seit dem 21. Oktober 1878 gültigen Sozialistengesetze ordnete Kaiser Wilhelm II im Februar 1890 zur Schaffung von sozialen Einrichtungen für die Beschäftigten von Staatsbetrieben die Bildung von Arbeiterausschüssen an.
Die Schaffung solcher sozialen Einrichtungen erfolgte durch einen 10 Mitglieder umfassenden Arbeitsausschuss (Vorsitz: Hafenbaudirektor Georg Franzius sowie neun weitere Werftarbeiter) aus dem sich später dann der Wohlfahrtsausschuss für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft entwickelte. Zunächst errichtete der Werft-Frauenverein direkt an der Kaiserstraße einen Kinderhort (Kinder-Warteschule) für Arbeiterkinder im Vorschulalter, der Betrieb wurde mit staatlichen Zuschüssen abgesichert. Ebenfalls schaffte man es durch die Finanzierung mit staatliche Mittel ein neues Werftspeisehaus (Werkskantine und Badeanstalt) an gleicher Stelle zu errichten.
Erwerb des Grundstückes
Die Kaiserstraße, der älteste in Nordsüdrichtung verlaufende Straßenzug in Gaarden begrenzte im nördlichen Teil die Ausdehnung neu angelegter Wohnviertel in Richtung Ellerbek. Ein, südlich der Kaiserlichen Werft parallel zur Werftstraße verlaufendes und steil ansteigenden Gelände (500 Meter lang, 300 Meter breit), zwischen der Einmündung der Kaiserstraße und der Gemeindegrenze zu Ellerbek (Finkberg, Heidberg, Hasselberg)* wurde zunächst für eine weitere Bebauung nicht genutzt. Für die Erschließung dieses rund 26m hohen, hügeligen Geländes (höchster Punkt war der Heidberg) wären erhebliche, zusätzliche Erdarbeiten notwendig gewesen**.
*SVKStG Band 29 Hrsg. Jürgen Jensen, 1995, Wilde, L. Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel, S. 55
Walter Ehlert, Das historische Gaarden, 2021, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3-96717-042-9, S. 131
Dieses ca. 14 Hektar umfassende hügelige Grundstück, das sich direkt entlang der Werftmauer erstreckte, wurde vom Wohlfahrtsausschuss der Kaiserlichen Werft angekauft. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel wurden, durch die von der Kaiserlichen Werft in Abstimmung mit dem Wohlfahrtsausschuss errichteten, sozialen Einrichtungen (Werftkantine, drei Verkaufsstellen für Lebensmittel und Kleidung) erwirtschaftet. Entscheidend für diesen Grundstückskauf war neben dem günstigen Kaufpreis aber auch die Nähe zur Werft und zur Siedlung des Ellerbeker Bauvereins. Zwischen 1893 und 1899 wurde nun der Werftpark, in Anlehnung an einen damals üblichen öffentlichen Volkspark, für die Beschäftigten der Kaiserlichen Werft angelegt.
Foto: Blick auf den Werftpark und die Kaiserliche Werft um 1910
Bildnachweis: Signatur: 49.385 Bestand: 1.1 - Fotosammlung Titel: Gaarden und Kaiserliche Werft Beschreibung: Blick zwischen Elisabethstraße, Hügelstraße und Kaiserlicher Werft. Im Vordergrund der Werftpark und im Hintergrund die Altstadt mit Nikolaikirche und Schloss (ganz rechts). Datierung: um 1910, Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Der Werftpark 1893 - 1921
Der Zugang zum Werftpark erfolgte von der Kaiserstraße aus. Hier befand sich ein hölzerner Torbogen mit der Aufschrift „Werftpark“ und darüber symbolisierte ein Bild eines umschwärmten Bienenkorb den Fleiß der Werftarbeiter. Neben in sich miteinander verbundenen Spazierwege legte man am westlichen Rand zwischen Kaiserstraße und Pickertstraße einen Jugendspielplatz (heute Blaschkeplatz) mit Umkleidekabine an. Am Rande eines künstlich nordöstlich des Spielplatzes angelegten Teiches, der im Winter zum Schlittschuhlaufen genutzt wurde, gab es ein Drahtgehege für Kleintiere und Geflügel. Entsprechend des damaligen Zeitgeistes wurden Gedenksteine für Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich III. sowie für den Reichskanzler Bismarck im Park aufgestellt.
Nachdem Alt-Ellerbek dem Ausbau der Kaiserlichen Werft zum Opfer fiel, ließ man auf Initiative des Geheimen Admiralitätsrat Franzius ein Kulturdenkmal zur Erinnerung an die alte Fischersiedlung im Werftpark errichten. Das im Jahre 1699 auf dem Theedenberg am Ellerbeker Strand als gemeinsames, reetgedecktes Wohnhaus für vier Fischerfamilien errichtete Wohnhaus wurde abgetragen und auf dem ansteigenden Ufergelände östlich des Werftparkteiches wieder aufgebaut. Der Zugang erfolgte über eine den originalen Treppen am Theedenberg nachempfundene aus roh behauenen Findlingen errichtete Treppe*
*SVKStG Band 48 Hrsg. Jürgen Jensen, 2004, Dörte Beier Kiel in der Weimarer Republik, S. 83 Am 12. März 1904 wurde das Ellerbeker Fischerhaus im Werftpark durch den Geheimen Admiralitätsrat Franzius eingeweiht. 1910 zerstörte ein Feuer das Gebäude. Nach dem Wiederaufbau wurde das Fischerhaus im 2. Weltkrieg am 9. April 1945 durch Bomben völlig zerstört. Als letzte große Veränderung des Werftparks wurde 1914/1915 die katholische St.-Joseph-Kirche im Südosten der Parkanlage an der Gebhardstraße (Ostring) errichtet. Als Betreiber des Werftparks verfügte der Wohlfahrtsverein über ein begrenztes finanzielles Budget. Da der Unterhalt der Tiergehege sehr Kosten intensiv war, verzichtete der Verein auf das Anlegen von Blumen- und Rosengärten im Werftpark.
Foto: Blick auf den Werftpark mit Teich, Fischerhaus und Kirche um 1910
Bildnachweis: Signatur: 27.949 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung; Kasten 8 Gebäude, Denkmäler Titel: Joseph Kirche in Gaarden Beschreibung: Blick vom Werftpark mit dem Fischerhaus (links). Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei. Datierung: um 1910
Im Zentrum des Werftparks, dem Heidberg (rund 26m hoch) wurde das Erholungshaus errichtet. Der Eingang des Erholungshauses war in Richtung Westen zum Haupteingang an der Kaiserstraße ausgerichtet. Über dem Eingang war in goldenen Buchstaben der Name „unser Erholungs-Haus“ angebracht. Das in Hanglage errichtete Gebäude hatte neben dem Kellergeschoß ein Erd- und ein Obergeschoß. Daneben war am südlichen Ende des Gebäudes ein Aussichtsturm in das Gebäude integriert. 1899 wurde das Erholungshaus durch den Oberwerftdirektor von Ahlefeld eingeweiht.
In der der Nähe des Erholungshauses gab es seit Jahren einen ungenutzten Eiskeller. Dieser Keller wurde 1911 in Form einer Turmruine zu einer Aussichtsplattform umgestaltet. Im nördlichen Teil des Parks wurde an der Ecke des abfallenden Geländes an den Wasserturm der Werft ein Bärenzwinger angegliedert. Dieser Zwinger beherbergte zeitweise drei, aus verschiedenen Ländern stammende Bären. Diese Tiere hatte die Kaiserliche Marine von ihren Auslandsfahrten mitgebracht. Der Bärenzwinger war eine Hauptattraktion im Werftpark. Foto: Blick auf das Erholungshaus im Werftpark um 1910
Bildnachweis: Signatur: 98.984 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung; Kasten 11 Parks, Friedhöfe Titel: Werfterholungshaus im Werftpark (später Volkspark) in Gaarden Datierung: um 1910, Fotograf: Dieterle, Martin (1867-1942) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Foto: Blick auf den Bärenzwinger im Werftpark, rechts das Wasserwerk der Kaiserlichen Werft um 1905
Bildnachweis: Signatur: 28.170 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung; Kasten 7 Werften, Firmen Titel: Kaiserliche Werft Beschreibung: Blick vom Werftpark zum Baubassin (Bildmitte). Im Vordergrund rechts das Wasserwerk. Datierung: um 1905, Fotograf: Edlefsen, Hermann (1877-1914) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Der Werftpark 1921 - 1947
Quellen:
SVKStG Band 48 Hrsg. Jürgen Jensen, 2004, Dörte Beier Kiel in der Weimarer Republik, S. 207 - 223
SVKStG Band 29 Hrsg. Jürgen Jensen, 1995, Wilde, L. Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel
Walter Ehlert, Das historische Gaarden, 2021, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3-96717-042-9, S. 30, S 81 – 86, S 131
Das Ende des ersten Weltkrieges führte zu einem schrumpfenden Wirtschaftswachstum und brachte daher sowohl soziale wie auch wirtschaftliche Veränderungen mit sich. Von der Einstellung des militärischen Schiffbaus war auch die ehemalige Kaiserliche Werft (ab 12. November 1918 Reichswerft, ab 28. Mai 1925 Deutsche Werke Kiel AG) stark betroffen. Der Wohlfahrtsausschuss für die Angehörigen der Kaiserlichen Werft stand kurz vor der Auflösung. Das Ostufer verfügte lediglich über kleinere Grünflächen, daher kaufte die Stadt Kiel am 1. Juli 1921 den Werftpark auf. Die Stadt Kiel entwickelte Pläne den Werftpark mit den vorhandenen Einrichtungen als Gelände für die neu gegründete Nordischen Messe zu nutzen oder das Erholungshaus als Veranstaltungsort für Kongresse zu nutzen. Um die grünen Flächen auf dem östlichen Ufer der Förde zu erweitern, kaufte die Stadt Kiel Anfang der 20er Jahre das östlich an die Siedlung des Ellerbeker Bauvereins angrenzende Schwanenseegelände von privaten Eigentümern.
Ab 1920 entwickelte Stadtbaurat Willy Hahn mit dem Landschaftsarchitekten Leberecht Migge eine neue, umfassende Stadtentwicklungsplanung. Die existierende Hochbauzone (Stübben-Plan) sollte durch einen Grüngürtel eingefasst werden. Die im Freiflächen- und Siedlungsplan 1922 von Hahn und Migge eingeplanten Grünflächen zeigten, welche Bedeutung diesem Grüngürtel von beiden beigemessen wurde. Die Grünflächen wurden als aktiv nutzbare Flächen ausgelegt und das Betreten dieser Flächen war sogar erwünscht. Dieser Grundgedanke ist noch heute im Volkspark erkennbar.
Stadtbaurat Hahn gestaltete den Werftpark in den 1920er Jahren radikal um. Das Wegenetz aus der Kaiserzeit wurde zugunsten der Zeit entsprechender gerader Wege unterschiedlicher Breite umgebaut. Der Hauptweg zwischen Kaiserstraße und Prinzenstraße teilte die als begehbare Rasenfläche angelegte Grünfläche in zwei Teile. Auf dem Steilhang entlang der Werftstraße wurde eine Allee angelegt. Die parallel zur Werftstraße verlaufende Allee mündete in Richtung Ellerbek in einen, am Platz des ehemaligen Bärenzwinger errichteten sechseckigen Aussichtspavillon. Am südlichen Ende der Allee verband ein Verbindungsweg einen neu angelegten Tennisplatz mit dem nordöstlichen Ufer des Teiches und dem Ellerbeker Fischerhaus.
Foto: Werftpark, Blick auf die oberhalb vom Planschbecken abgesenkte Allee 1928
Bildnachweis: Signatur: 76.029 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Volkspark Gaarden Beschreibung: Weg oberhalb vom Planschbecken. Datierung: 1928, Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel
Das abgesenkte mittlere Plateau war über Treppen von den ursprünglich höher liegenden seitlichen Teilstücken der Allee erreichbar. Am südlichen Ende der Allee verband ein Verbindungsweg einen neu angelegten Tennisplatz mit dem nordöstlichen Ufer des Teiches und dem Ellerbeker Fischerhaus. Auf Anregung des städtischen Gesundheitsamtes wurde ein Kinderluftbad mit Planschbecken. Von dem durch eine Feldsteinmauer befestigten Teil der abgesenkten Allee konnte man über Treppen den vorgelagerte Spielplatz (Kinderluftbad) mit Planschbecken erreichen.
Foto: Werftpark, Blick auf die oberhalb vom Planschbecken abgesenkte Allee 1928
Bildnachweis: Signatur: 98.960 Bestand: 1.3 - Postkartensammlung; Kasten 11 Parks, Friedhöfe Titel: Werftpark (später Volkspark) in Gaarden Beschreibung: Planschbecken. Datierung: um 1925, Fotograf: Crull, Ernst (1873-1949) Nutzungsrechte: Gemeinfrei
Am Platz des ehemaligen Bärenzwinger neben dem Wasserturm der Werft endete die angelegte Allee in einem errichteten sechseckigen Aussichtspavillon. Ein in Richtung St. Joseph Kirche parallel zur Pikkertstraße verlaufender Weg begrenzte, den in seiner heutigen Form umgestalteten, ehemaligen Werftspielplatz (ab Oktober 1924 Blaschkeplatz). Kurz vor Erreichen des Kirchengebäudes und führte entlang der neu angelegten Kleingärten, die das Werftparkgelände begrenzten, zum Hauptweg zurück.
Foto: Blick aus dem Werftpark in Richtung Gebhardstraße 1930
Bildnachweis: Signatur: 63.687 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Volkspark Gaarden Beschreibung: Blick über den Teich zum Ellerbeker Fischerhaus. Im Hintergrund die St. Joseph Kirche in der Gebhardstraße 112-114. Datierung: 1930, Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel
Foto: Blick auf eine Liegewiese , Beispiel einer aktiv nutzbaren Flächen Grünfläche im Werftpark 1930
Bildnachweis: Signatur: 63.683 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Volkspark Gaarden Beschreibung: Liegewiese. Im Hintergrund links das Jugendheim. Datierung: 1930, Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel
Einen weiteren Bruch mit dem alten Kaiserreich stellte der von Hahn durchgeführte Umbau des alten Erholungshauses dar. Hahn ließ das alte, existente Gebäude in ein der modernen Baugesinnung entsprechendes Jugendheim umbauen. Das umgebaute Gebäude wurde verputzt , erhielt eine neue Satteldachkonstruktion und der Abschluss des Turmes bildete ein Pyramidendach. Durch den Haupteingang gelang man durch die Eingangshalle zu einer Terrasse mit südlich angrenzender Laube. Über die Terrasse konnte man einen eingefassten Spielplatz erreichen.
Die vordere und die rückwertige Fassade des Gebäudes wurden fast einheitlich gestaltet. Lediglich im Eingangsbereich hob sich die umrahmende Baukeramik des Eingangsportals der Kieler Kunstkeramik AG ab. Der Umbau konnte 1925 abgeschlossen werden.
Foto: Blick aus dem Werftpark in Richtung Gebhardstraße 1930
Bildnachweis: Signatur: 79.756 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Jugendheim im Volkspark Gaarden Datierung: 1925, Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel
Vor dem Jugendheim wurde bereits 1926 ein, von der Kieler Kunstkeramik AG gelieferter Brunnen errichtet. Der Entwurf stammte von dem aus Frankfurt a. M. stammenden Bildhauer Georg Mahr. Aus einem Bassin am Haupteigang floss Wasser zu einem tiefer gelegenen Becken. Im oberen Becken war ein auf dem Kopf stehender Fisch und im unteren Becken ein Seehund und ein Seelöwe integriert. Vor dem Haupteingang war ein von Baumreihen eingefasster Vorplatz angelegt. Von diesem Vorplatz verlief ein Pfad entlang des Brunnens zum Hauptweg.
Foto: Blick aus dem Werftpark in Richtung Gebhardstraße 1930
Bildnachweis: Signatur: 76.006 Bestand: 2.1 - Städtische Lichtbildstelle Titel: Brunnen von Georg Mahr im Volkspark Gaarden Beschreibung: Im Hintergrund das Jugendheim. Datierung: 1928 Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel
1936 wurde der Werftpark dann in Horst-Wessel-Park umbenannt. Diese Namensänderung durch die Nationalsozialisten wurde von der Stadt Kiel nach Kriegsende bereits am 23. Juni 1945 aufgehoben. Bis 1947 die von Hahn erschaffenen Grünfläche wieder in Werftpark umbenannt.
Das Jugendheim und der Brunnen sowie das Ellerbeker Fischerhaus wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Lediglich der Spielplatz und das Planschbecken überstanden den Krieg fast unbeschadet.
Literaturverzeichnis
Beier, D. (2004). Kiel in der Weimarer Republik (Bd. Sonderveröffentlichung der GKStG Band 48). (J. Jensen, Hrsg.) Kiel: Ludwig, Kiel.
Ehlert, W. (2021). Das historische Gaarden. Husum: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft.
Grieser, H., Jensen, J., Krüger, K., Künne, A., Lange, U., Nievers, K., . . . Wulf, P. (1991). Geschichte der Stadt Kiel. (J. Jensen, & P. Wulf, Hrsg.) Kiel / Neumünster: Karl Wachholtz Verlag, Neumünster.
Sievert, H. (1963). Kiel einst und jetz. Kiel: Walter G. Mühlau Kiiel.
Wilde, L. (1995). Denkmaltopographie Landeshauptstadt Kiel (Bd. Sonderveröffenlichung 29 der GKStG). (J. Jensen, Hrsg.) Neumünster: Wachholtz Verlag.
Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte
MGKStG, Band 55, 1966, Hg. Sievert, Ellerbek
Entwicklungsgeschichte Alt-Ellerbeks, Von Julius Prange, 1937, Seite 17ff
Alt-Ellerbek, Siedlung, Bevölkerung und Brauchtum 1937, Von Andreas Blass 1937, Seite 39ff
MGKStG, 2004, Band 82, Heft 1, Tillmann, Alt Ellerbek
MGKStG. 1957, Heft 1/2, Radunz, Kieler Werften im Wandel der Zeit
Wikipedia.de
Volkspark (Kiel), pdf