Uwe Jens Lornsen
Uwe Jens Lornsen (* 18. November 1793 in Keitum auf Sylt; † 12. Februar 1838 in Collonge-Bellerive am Genfersee) war ein deutscher Jurist und Beamter der dänischen Regierung. Durch seine Schrift Ueber das Verfassungswerk in Schleswigholstein wurde er zum Vorkämpfer eines vereinten und unabhängigeren Schleswig-Holsteins.[1]
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lornsen hatte in Kiel und Jena Rechtswissenschaften studiert und war danach fast zehn Jahre in Oldesloe und Kopenhagen als Beamter tätig. 1830 unterbrach er in Kiel seine Reise nach Sylt, wo er das Amt des Landvogts antreten sollten und veröffentlichte seine nur 14-seitige Schrift, die auf eine umfassende Veränderung der politischen Struktur in den damals zum dänischen Gesamtstaat gehörenden Herzogtümern abzielte. Er trat anschließend sein Amt auf Sylt an, wurde aber wegen seiner politische Tätigkeit bereits nach wenigen Wochen auf Betreiben des dänischen Königs verhaftet. Lornsen wurde seines Amtes enthoben und zu einem Jahr Festungshaft verurteilt, die er 1831/32 in Kiel und Rendsburg verbüßte.
Nach seiner Entlassung lebte er für vier Jahre in Brasilien, um sich von einer möglicherweise nur eingebildeten Krankheit heilen zu lassen. Anschließend kehrte er nach Europa zurück und suchte weitere Heilung in der Schweiz. Dort vollendete er sein bereits in Brasilien begonnenes Werk Die Unions-Verfassung Dänemarks und Schleswig-Holsteins. Nachdem er vom Freitod seiner Schwester erfahren hatte, beging er am Genfersee selber Selbstmord.
Lornsen wurde in der Schweiz beerdigt. Sein Grab wurde dort nicht gepflegt und der Friedhof einige Jahre später aufgelöst, so dass davon keine Reste mehr vorhanden sind. Der Kieler Medizinprofessor Franz Hermann Hegewisch (1783–1865) war mit Lornsen befreundet gewesen und hatte ihn auch finanziell unterstützt. Er ließ eine Gedenkplatte für Uwe Jens Lornsen auf dem Grab von dessen Eltern anbringen, das auf dem St.-Jürgen-Friedhof lag. Seit der Auflösung des Friedhofs im Jahr 1954 befindet sich diese Platte auf dem Friedhof Eichhof.
Nachwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der unmittelbare Erfolg seiner Schrift von 1830 blieb Lornsen zwar versagt, sie führte aber zu einer breiten öffentlichen Diskussion der schleswig-holsteinischen Frage. Diese mündete zehn Jahre nach seinem frühen Tod in die Schleswig-Holsteinische Erhebung und führte weitere 16 Jahre später zur Loslösung der Herzogtümer von Dänemark.
Ehrungen in Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Lornsen wurden die Lornsenstraße und die Uwe-Jens-Lornsen-Schule benannt.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wikipedia: „Uwe Jens Lornsen“
Personendaten | |
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NAME | Lornsen, Uwe Jens |
ALTERNATIVNAMEN | Lorensen, Uwe Jens |
KURZBESCHREIBUNG | schleswig-holsteinischer Jurist, Beamter und Publizist |
GEBURTSDATUM | 18. November 1793 |
GEBURTSORT | Keitum, Sylt |
STERBEDATUM | 12. Februar 1838 |
STERBEORT | Collonge-Bellerive am Genfersee |