St.-Jürgen-Friedhof

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Der St.-Jürgen-Friedhof war der erste Friedhof, der außerhalb der Altstadt mit ihrem Nikolaikirchhof angelegt wurde. Er bestand mindestens seit 1793 und wurde 1954 beseitigt.

Lage und Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Friedhof befand sich auf der Ostseite des Sophienblatts. Er begann, auf das heutige Straßennetz abgebildet, gegenüber der Ringstraße und endete zwischen der Harmsstraße und der Hummelwiese.

Der Name war von der St.-Jürgen-Kapelle abgeleitet. Sie ist schon 25 Jahre nach der Stadtgründung (1242) gegenüber der heutigen Ringstraße bezeugt. 1904 wurde sie durch die im Zweiten Weltkrieg zerstörte St.-Jürgen-Kirche ersetzt.

Nutzung des Friedhofs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur St.-Jürgen-Kapelle gehörte das St.-Jürgen-Kloster, welches u. a. der Pflege von unheilbar Kranken diente. Es befand sich deutlich außerhalb der damaligen Stadt, um die Ausbreitung ansteckender Krankheiten innerhalb der Stadt zu begrenzen. Es ist zu vermuten, dass dort Verstorbene beim Kloster bestattet wurden, auch wenn es dafür keine frühen Belege gibt. Später diente der dortige Friedhof auch der Bestattung von Selbstmördern oder Hingerichteten, die damals keinen Anspruch auf ein Grab in der Stadt hatten.

Erst im späten 18. Jahrhundert wurde der Friedhof zur allgemeinen Begräbnisstätte für Kieler Bürger, als der Friedhof an der Nikolaikirche zu klein wurde. 1793 hatten die Nikolai- und die Heiliggeistkirche deshalb etwa die Hälfte des späteren Friedhofsgeländes gekauft und darauf den Neuen Friedhof angelegt. Schon 1836 erhielt der Friedhof durch den Zukauf einer weiteren Fläche seine endgültige Ausdehnung.

Damit war der Neue Friedhof zum Alten Friedhof geworden und die Erweiterung wurde als Neuer Friedhof bezeichnet. Mit dem rasanten Wachstum der Stadt nach der Verlegung der Marinestation Ostsee von Danzig nach Kiel (1867) entstanden in rascher Folge weitere Friedhöfe: Der Südfriedhof 1869, der Nordfriedhof 1878 und der Friedhof Eichhof 1896. Daher mussten die beiden Friedhöfe am Sophienblatt erneut umbenannt werden und erhielten den gemeinsamen Namen St.-Jürgen-Friedhof.

Der St.-Jürgen-Friedhof diente neben den neu entstandenen Friedhöfen bis 1909, fünf Jahre nach dem Bau der St.Jürgen-Kirche als regulärer Begräbnisort. Danach wurden dort keine Beisetzungen mehr vorgenommen.

Ende des Friedhofs und Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: St.-Jürgen-Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]