St.-Andreas-Kirche

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St.-Andreas-Kirche, 2014

Die St.-Andreas-Kirche ist das Kirchengebäude der evangelisch-lutherischen Andreas-Kirchengemeinde in Wellingdorf[1]. Sie befindet sich in der Wischhofstraße 69.

Geschichte

Einweihungsgottesdienst, 1965


Die Kirche

Nachdem die alte Bugenhagenkirche im Krieg zerstört und die Wellingdorfer Gemeinde eigenständig geworden war, teilte sie sich erst zusammen mit den Gemeinden Ellerbek und Neumühlen-Dietrichsdorf eine behelfsmäßige Holzkirche, die von Christen aus der Schweiz gespendet wurde. Sie befand sich in der Schönberger Straße. Mit Einweihung der neuen Bugenhagenkirche 1961 endete die Nutzung durch die Ellerbeker Gemeinde, die auch sämtliches Inventar mitnahm, das noch aus der alten Kirche stammte. Als ab 1962 das Hochhaus Nr. 44 gebaut wurde, musste die Kirche weichen. Sie wurde vom Kleingärtnerverein Ellerbek erworben und dort als Vereinsheim wiederaufgebaut. Seitdem wurden die Gottesdienste im Gemeindesaal abgehalten und erste Planungen begonnen, eine neue Kirche zu bauen. 

Der Kirchenvorstand entschied sich für den Entwurf des Kieler Architekten Otto Schnittger. Im April 1963 wurde mit dem Bau begonnen, die Grundsteinlegung verzögerte sich jedoch um einige Monate dadurch, dass ein Stück des Bunkers in der Wischhofstraße bei dessen Sprengung auf dem Grundstück landete und in die Erde sank. Am 16. September konnte dann die Grundsteinlegung mit Propst Sontag begangen werden, am 7. April 1964 das Richtfest. Zum Reformationsfest wurden die Glocken geliefert. Am 5. März 1965 war die Kirche endlich fertig. Bischof D. Hübner vollzog die Weihe. [2]

Die Gemeinde

Ab 1909 gab es in der Kirchengemeinde Ellerbek zwei Pfarrbezirke, Ellerbek und Wellingdorf, mit jeweils einem Pastor für beide. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und das Entstehen vieler neuer Wohnungen hatte die beiden Bezirke zu groß werden lassen, so dass eine Trennung erforderlich wurde. So kam es am 23. September 1953 zur Trennung in zwei eigentständige Gemeinden. Da die Gemeinde in Ellerbek den Namen der im Krieg zerstörten Bugenhagenkirche für ihre neue Kirche verwendete, entschied sich die Gemeinde Wellingdorf, da sie sich in besonderem Maße mit der See und insbesondere mit dem Fischerberuf verbunden fühlte, fortan den Namen des Apostels Andreas, dem Bruder des Petrus, zu tragen. Der Name wurde am 22. Mai 1959 vom Kirchenvorstand beschlossen. Als Symbol führte sie von nun an den Fisch. 1959 entstand der Bezirk Andreas-West.

Architektur und Ausstattung

Das Innere der Kirche wurde von Kunstmaler Ufer gestaltet.  Die Wand hinter dem Altar wird dominiert durch ein großes Glaskreuz, hergestellt aus Abfällen von Glasbausteinen. Es soll in seiner Gestaltung den Leib Christi andeuten. Links vom Kreuz befinden sich ebenfalls aus Glas drei Fische, die “Wellingdorfer Flundern”. Einer schwimmt zum Kreuz, zwei in die entgegengesetzte Richtung. Die restliche Wand ist mit bunten Mosaikarbeiten verziert. Sie sollen an ein Fischernetz erinnern. 

Die Wand- und der Taufleuchter wurden zum 30-jährigen Jubiläum der Kirche von der Firma Laas und Sellmann in Plön angefertigt. Die Altarbibel stammt aus dem Jahr 1699. Sie wurde der Gemeinde von der früheren Wellingdorfer Kaufmannsfamilie Hansen geschenkt. An der Westseite befindet sich ein Schiffsmodell, es ist ein ostpreußisches Fischerboot aus dem Samland, gebaut und 1987 gestiftet vom Schiffbauer Fritz Klement. 

Die Orgel wurde von der Firma Detlef Kleuker in Brackwede gebaut und 1967 eingeweiht.  Sie verfügt über 24 klingende Register verteilt auf Pedal, Haupt- und Oberwerk sowie etwa 1600 Pfeifen. 

Pastoren

Für den Ostbezirk:

  • Pastor Jahn 1934-1964
  • Gottfried Christopher Hesse 1964-

Für den Westbezirk:

  • Ernst Fischer 1960-1971
  • Hartmut Liepke 1973-1978
  • Uwe Baumgarten 1980-1982
  • Regina Wichmann 1982-1988
  • Friedhelm Gutknecht 1988-

Von 1978 bis 1980 war die Stelle vakant, sie wurde vertreten durch Pastor i.R. Prieß, der vorher in Ellerbek tätig gewesen war. Ab 1982 hatte der Westbezirk nur noch eine halbe Stelle zu besetzen. 

Weblinks

Karte „St.-Andreas-Kirche“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

 Commons: St.-Andreas-Kirche (Kiel) – Sammlung von Bildern
  • Website der Andreasgemeinde Wellingdorf

Einzelnachweise

  1. gov.genealogy.net , abgerufen am 2. Dezember 2024
  2. Geschichte auf andreasgemeinde-wellingdorf.de, abgerufen am 27. Dezember 2025