Sophus Danneskjold Samsøe (Schiff)
Sophus Danneskjold Samsøe
- Schiffskategorie
- Postdampfschiff
- Land
- Dänemark
- Schiffstyp
- Fährschiff
- Rufzeichen
- NQLT
- Bauwerft
- Burmeister & Wain, Kopenhagen
- Stapellauf
- 1. Juli 1876
- Verbleib
- unbekannt
- Länge
- 66,44 m
- Breite
- 7,00 (12,50 über Schaufelräder) m
- Tiefgang
- max. 2,70 m
- Verdrängung
- 538 t
- Maschine
- Zweifach-Expansions-Dampfmaschine
- Maschinen-
leistung - 200 NHK
- Geschwindigkeit
- max. 14 kn (26 km/h)
- Propeller
- 2 Seitenschaufelräder
Die Sophus Danneskjold Samsøe war ein Schaufelraddampfer, der ab 1876 im Liniendienst zwischen Kiel und Korsör im Einsatz war.[1]
Dampfmaschinenbetriebene Schaufelraddampfer bildeten, beginnend 1819 mit der Caledonia bis zum Ende des 19 Jahrhunderts den Standard der dänischen Postschiffe. Die Sophus Danneskjold Samsøe, häufig nur als "Danneskjold Samsøe" bezeichnet, bildete einen Höhepunkt der Entwicklung dieses Schiffstyps.
Mit dem Namen des Schiffes wurde Magnus Otto Sophus greve (Graf) Danneskiold-Samsøe (1804-1894) geehrt, der von 1842 bis 1874 dänischer Generalpostdirektor gewesen war. Er hatte eine wesentliche Modernisierung des dänischen Postwesens bewirkt und u. a. auch regelmäßige Dampfschiffverbindungen eingeführt.
Das Schiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kurz bevor die Danneskjold Samsøe auf Refshaleøen vom Stapel lief, feierte die Nationaltidende (Nationalzeitung) bereits, dass es das Schiff "in seiner Schnelligkeit mit der Christiania, der Kjøbenhavn und der Freya, den schnellsten Schiffen in den dänischen Gewässern, aufnehmen" könne. Tatsächlich erreichte sie bei der Probefahrt am 28. November 1876 eine Geschwindigkeit von 14 Knoten. Vertraglich waren 13 Knoten zugesichert worden. Sie besaß einen geklinkerten Stahlrumpf.
Das Schiff war für 80 Passagiere ausgelegt und hatte damit eine um 50 % größere Kapazität als die anderen Schiffe der Linie Kiel-Korsör. Der 14 m große Salon, der als Speiseraum für 60 Personen dienen konnte, war in zwei gleich große Räume aufteilbar. Mit Kabinen verschiedener Größe und seinen beiden Waschräumen setzte die Danneskjold Samsøe für die damalige Zeit Maßstäbe.
Eigentümer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Danneskjold Samsøe war im Auftrag des dänischen Inenministeriums für die Königlich dänische Post gebaut worden und wurde am 29. November 1876 von der Bauwerft Burmeister & Wain an die Post übergeben. Nach gut zehn Jahren, am 26. Mai 1887, wurden die dänischen Staatsbahnen Eigentümer des Schiffes.
Im August 1907 wurde es an den Direktor Anders Jørgen Andersen in Kopenhagen verkauft. Nachdem die Danneskjold Samsøe im Februar 1909 das Feuerschiff Lappegrund gerammt und dabei einen Schaden auf der Backbordseite davongetragen hatte (siehe unten), wurde es im Mai des selben Jahren an einen nicht näher genannten Eigener in Hamburg verkauft. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Besondere Vorfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- In der Nacht vom 24. zum 25. März 1897 wurden während der Fahrt von Kiel nach Korsör auf dem Achterdeck der Danneskjold Samsøe ein Hut und weitere Gegenstände gefunden. Ein Passagier, ein Hamburger Kaufmann, fehlte an Bord. Aufgrund der Umstände wurde angenommen, dass er über Bord gesprungen sei. Bei der einen Monat später in Korsör vorgenommenen Untersuchung wurde festgestellt, dass kein vernünftiger Bergungsversuch vorgenommen werden konnte, weil das Verschwinden erst nach geraumer Zeit bemerkt wurde und es dunkel und stürmisch gewesen sei.[2]
- Am frühen Morgen des 18. Oktober 1901 kollidierte die Danneskjold Samsøe von Korsör kommend hinter Düsternbrook bei Nebel mit einem unbeleuchteten, mit Holz beladenen Prahm, der seitlich an der "Rosefield" aus London lag. Keines der beiden Schiffe wurde beschädigt, wohl aber der Prahm. Das Flensburger Seeamt erklärte im Januar 1902 die Rosefield zum Verursacher, weil sie anders als die Danneskjold Samsøe keine Nebelsignale gegeben habe.
- Am 9. Februar 1909 rammte die Danneskjold Samsøe kurz nach Mitternacht im Schlepp des Kopenhagener Bugsierschiffes Læsø das Feuerschiff Lappegrund, nördlich von Helsingör. Die Danneskjold Samsøe wurde auf der Backbordseite beschädigt, der Schleppzug konnte die Fahrt aber fortsetzen. Im Oktober verurteilte das Seegericht in Kopenhagen die Reederei der Læsø zur Erstattung des Schadens von 5800 Kronen am Feuerschiff und sprach den Schiffsführer der Danneskjold Samsøe von einer Mitschuld frei.[3]
Schwesterschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die beiden Schwesterschiffe Skirner und Ægir folgten der Danneskjold Samsøe 1878 bzw. 1883 auf die Kiel-Korsör-Route.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Informationen zum Schiff beim dänischen Handels- und Seefahrtsmuseum Kronborg (dänisch), dort auf S. 124-133, abgerufen am 24. März 2020
- ↑ Statistische Übersicht über Seeunglücke 1897 (dänisch), dort S. 56, abgerufen am 25. März 2020
- ↑ Statistische Übersicht über Seeunglücke 1909 (dänisch), dort S. 43, abgerufen am 25. März 2020