Schloßgarten (Park)
Der Kieler Schloßgarten ist eine Grünfläche im Stadtteil Düsternbrook. Er wird begrenzt durch die gleichnamige Straße sowie durch die Hegewischstraße, den Düsternbrooker Weg und den Prinzengarten.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ursprünglich wurde der Kieler Schlossgarten als kleiner Renaissancegarten angelegt. Durch Herzogin Friederike Amalie (Gottorf) wurde er dann 1695 zu einem prachtvollen Barockgarten ausgebaut. Nach der seiner Blütezeit erfuhr der Garten wechselvolle Zeiten der Zuwendung und Verwahrlosung. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umwandlung in einen Englischen Landschaftsgarten, mit landschaftlich geschwungenen Wegen und lockeren Gehölzpflanzungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein großer Teil des Parks als Parkplatz genutzt; erst im neuen Jahrtausend wurde der Garten wiederhergestellt. [1]
Denkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das von Adolf Brütt geschaffene Reiterstandbild zu Ehren Kaiser Wilhelm I. und das Kriegerdenkmal 1870/71 sind - ebenso wie die gesamte Fläche des Parks - eingetragen in die Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Düsternbrook.[2]
Das Kriegerdenkmal wurde zwischen 1879 und 1905 in Etappen von dem Kieler Architekten Heinrich Moldenschardt und dem Berliner Bildhauer Rudolf Siemering geschaffen. Das Moldenschardtsche Sandsteinbauwerk wurde zunächst mit einem Figurenfries aus Terrakotta ergänzt, der 1905 so verwittert war, dass er durch einen Bronzeguss ersetzt wurde. Der halbrunde Bau mit seiner Sitzbank trägt den in der Mitte geteilten Fries, zwischen dessen beiden Hälften sich eine höher aufragende Tafel befindet, welche die Namen der 26 Kieler Bürger trägt, die 1870/71 im deutsch-französischen Krieg gefallen sind.
Der Fries vermeidet die Darstellung der Schrecken des Krieges, sondern zeigt lediglich Szenen zum Abschied der Soldaten von der Heimat. Er wurde insgesamt dreimal an verschiedenen Orten ausgeführt. Eine vorübergehende Ausführung aus Holz und Gips befand sich am Berliner Stadtschloss und begrüßte dort die aus dem Krieg zurückkehrenden Truppen. Ein zweites Mal wurde das Siemeringsche Relief in Görlitz 1873 für das sogenannten "Kanonendenkmal" ausgeführt. Es wurde dort um 1950 eingeschmolzen. Die dritte Ausführung erfuhr es 1879 für den Kieler Schloßgarten.
Das Reiterstandbild des Kaisers entstand, nachdem Kaiser Wilhelm I. 1888 gestorben war. Eine Spendensammlung erbrachte genügend Mittel, um mit Adolf Brütt einen der renommiertesten Bildhauer jener Jahre zu beauftragen. Am 24. November 1896 konnte das Denkmal eingeweiht werden. Außer zwei Bronzereliefs an den Seitenflächen des Sockels besaß es ursprünglich auch noch allegorische Figuren auf den Stirnseiten: An der Kopfseite des Pferdes saßen Holsatia und Sleswica als Symbole für die Landwirtschaft und den Fischfang. An der gegenüberliegenden Seite fand sich ein Seemann mit Flagge und Schwert.
Während die Sockelfiguren im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden, blieben die Relieftafeln an den Seiten erhalten. Eine zeigt eine Schlachtszene aus dem Seegefecht vor Eckernförde im April 1849. Die andere ein Bild der Grundsteinlegung des Nord-Ostsee-Kanals im Jahr 1987. Auf dieser Tafel hat Adolf Brütt seinem Lehrmeister, dem Kieler Steinbildhauer Adolph Müllenhoff, ein Denkmal gesetzt, indem er ihn dort mit Lederschurz und Werkzeug darstellt.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Blick in Nord-Süd-Richtung
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Blick auf den Ostseekai
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Bepflanzung
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Kriegerdenkmal
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Kanonendenkmal in Görlitz
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Das Reiterstandbild 1897 im Ursprungszustand
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Denkmal für Kaiser Wilhelm I.
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Blick in Richtung Uniklinik
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Schloßgarten“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Informationen zum Schlossgarten auf kiel.de, zuletzt abgerufen 23.12.2016
- ↑ Liste der Kulturdenkmale in Kiel (nach Stadtteilen gegliedert) in der deutschsprachigen Wikipedia