Kiellinie (Fernwärmeprojekt)

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Unter dem Namen Kiellinie lief im Jahr 2011 eine Projektstudie für eine Fernwärmeleitung, die Kiel und Neumünster verbinden sollte. Es handelte sich um eine 33 (andere Quelle: 40) Kilometer lange Druckwasserleitung, durch welche die Stadtwerke Neumünster (SWN) 120 °C heißes Wasser an die Kieler Stadtwerke liefern sollten.[1]

Projektanlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hintergrund war, dass das Gemeinschaftskraftwerk Kiel (GKK) , welches 60 000 Kieler Haushalte mit Fernwärme versorgte, in absehbarer Zeit stillgelegt werden sollte. In Neumünster waren dagegen mit der seit 2005 betriebenen Thermischen Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage (TEV) Kapazitäten geschaffen worden, die es ermöglichten, dort auch Fernwärme über den Bedarf von Neumünster hinaus zu erzeugen.

Die TEV verwendet Haus-, Sperr- und Gewerbemüll als Brennmaterial, dem durch eine Vorbehandlung Wert- und Störstoffe entzogen wurden. Der nutzbare Anteil kann in Pressballen eingelagert werden und verringert im Winter den Heizöleinsatz des Kraftwerks in der Neumünsteraner Bismarckstraße.

Projektende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lieferung von Fernwärme nach Kiel hätte die Fernwärmeproduktion des Gemeinschaftskraftwerks ersetzen können. Das Projekt wurde aber im November 2011 beendet, nachdem deutlich geworden war, dass die finanziellen Risiken nicht kalkulierbar waren und es daher möglicherweise zu unvertretbar hohen Fernwärmekosten für die Kieler Bevölkerung gekommen wäre.[2] Das Kieler Gemeinschaftskraftwerk wurde 2019 stillgelegt; als Ersatz dafür wurde 2020 das Küstenkraftwerk in Betrieb genommen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bericht der shz, online seit 14. Mai 2011
  2. Kieler Nachrichten (Holsteiner Zeitung) vom 18. August 2022 (Druckausgabe)