Bearbeiten von „Werft“
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Eine '''Werft''' (alt-niederländisch/friesisch: ''Der am Wasser baut'', niederdeutsch „werf“ seit 1700) ist ein Betrieb zum Bau und zur Reparatur von Booten und Schiffen.<br> | Eine '''Werft''' (alt-niederländisch/friesisch: ''Der am Wasser baut'', niederdeutsch „werf“ seit 1700) ist ein Betrieb zum Bau und zur Reparatur von Booten und Schiffen.<br> | ||
Der klassische Schiffbauplatz einer Werft ist die ''[[Zur Helling|Helling]]'' oder der ''Helgen''<ref>{{WP}}</ref>, die man vielerorts an der Kieler Förde fand | Der klassische Schiffbauplatz einer Werft ist die ''[[Zur Helling|Helling]]'' oder der ''Helgen''<ref>{{WP}}</ref>, die man vielerorts an der Kieler Förde fand.<br> | ||
In Kiel waren Hellinge und Werften anfangs am Kieler Hafen in der heutigen [[Altstadt]] vom [[Schuhmacherstraße|Schuhmachertor]] Richtung Norden zu den entstandenen Hafenanlagen unterhalb des [[Kieler Schloss|Schlosses]] zu finden.<ref>[https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/kiel_erkunden/blauer_weg/seegarten.php Der blaue Weg: Kieler Schloss und Seegarten] auf kiel.de, abgerufen am 06. Januar 2019</ref> | In Kiel waren Hellinge und Werften anfangs am Kieler Hafen in der heutigen [[Altstadt]] vom [[Schuhmacherstraße|Schuhmachertor]] Richtung Norden zu den entstandenen Hafenanlagen unterhalb des [[Kieler Schloss|Schlosses]] zu finden.<ref>[https://www.kiel.de/de/kultur_freizeit/kiel_erkunden/blauer_weg/seegarten.php Der blaue Weg: Kieler Schloss und Seegarten] auf kiel.de, abgerufen am 06. Januar 2019</ref> | ||
In den Jahren kurz vor der Deutschen Reichsgründung von 1871 erfolgten in Kiel Werftgründungen.<br> | |||
Hintergrund war die unter Marineminister Albrecht von [[Roonstraße|Roon]] betriebene Politik, eine Kriegsflotte aus Eisenschiffen mit Dampfantrieb aufzubauen und dabei die einheimische Schiffbauindustrie zu fördern, die im Gegensatz zu fortschrittlicheren, vor allem britischen Werftbetrieben, bislang nur auf den Bau von Holzschiffen ausgerichtet war.<br> | Hintergrund war die unter Marineminister Albrecht von [[Roonstraße|Roon]] betriebene Politik, eine Kriegsflotte aus Eisenschiffen mit Dampfantrieb aufzubauen und dabei die einheimische Schiffbauindustrie zu fördern, die im Gegensatz zu fortschrittlicheren, vor allem britischen Werftbetrieben, bislang nur auf den Bau von Holzschiffen ausgerichtet war.<br> | ||
Die Schiffbaubetrieb verlagerte sich an die [[Hörn]] und an das [[Ostufer]] mit drei großen Werften. | Die Schiffbaubetrieb verlagerte sich an die [[Hörn]] und an das [[Ostufer]] mit drei großen Werften. | ||
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* '''Schweffel & Howaldt''' (1838-1889): 1825 pachtete [[Johann Schweffel]] einen Schiffbauplatz auf der ''Rosenwiese'' südlich der Altstadt an der heutigen [[Kaistraße]], um eine Maschinenfabrik und Eisengießerei zu errichten, die 1838 mit [[August Howaldt]] unter dem Namen ''Schweffel & Howaldt'' firmierte, später die ''Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt''.<ref>[https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/sp/stadtpraesident_schweffel.php Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten: Johann Schweffel 1796-1865] und [https://www.kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=251 Kieler Erinnerungstag: 1. Oktober 1838 Gründung der Maschinenfabrik und Eisengießerei Schweffel & Howaldt] auf kiel.de, abgerufen am 06. Januar 2019</ref><br> | * '''Schweffel & Howaldt''' (1838-1889): 1825 pachtete [[Johann Schweffel]] einen Schiffbauplatz auf der ''Rosenwiese'' südlich der Altstadt an der heutigen [[Kaistraße]], um eine Maschinenfabrik und Eisengießerei zu errichten, die 1838 mit [[August Howaldt]] unter dem Namen ''Schweffel & Howaldt'' firmierte, später die ''Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt''.<ref>[https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/sp/stadtpraesident_schweffel.php Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten: Johann Schweffel 1796-1865] und [https://www.kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=251 Kieler Erinnerungstag: 1. Oktober 1838 Gründung der Maschinenfabrik und Eisengießerei Schweffel & Howaldt] auf kiel.de, abgerufen am 06. Januar 2019</ref><br> | ||
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* '''[[Kaiserliche Werft Kiel]] (1867 bis 1920)''': ''Königliche Werft Kiel'' auf dem ehemaligen Gelände der Werft von Georg Howaldt in Ellerbek, nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 umbenannt in ''Kaiserliche Werft Kiel'' und bis in Gaarden-Ost erweitert.<br> | * '''[[Kaiserliche Werft Kiel]] (1867 bis 1920)''': ''Königliche Werft Kiel'' auf dem ehemaligen Gelände der Werft von Georg Howaldt in Ellerbek, nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 umbenannt in ''Kaiserliche Werft Kiel'' und bis in Gaarden-Ost erweitert.<br> | ||
* '''[[Germaniawerft]] (1880 bis 1945)''' : ab 1902 die Friedrich Krupp Germaniawerft war Nachfolger der Norddeutsche Werft auf dem Gelände in Gaarden-Ost | * '''[[Germaniawerft]] (1880 bis 1945)''' : ab 1902 die Friedrich Krupp Germaniawerft war Nachfolger der Norddeutsche Werft auf dem Gelände in Gaarden-Ost<br> | ||
* '''[[ThyssenKrupp Marine Systems GmbH|Howaldtwerke]] (ab 1889)''': am 22. Juni 1889 wurden die Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt und die Kieler Schiffswerft von Georg Howaldt, in die Aktiengesellschaft Howaldtswerke vereinigt. Ende 1968 fusionierten Howaldtswerke Hamburg und ''Deutsche Werft'' mit den Kieler Howaldtswerke zu ''Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW)''.<br >Das heutige ''ThyssenKrupp Marine Systems GmbH''-Gelände in Kiel-Gaarden am Ostufer der Kieler Förde erstreckt sich über das Gelände der ehemaligen Kieler Großwerften Kaiserliche Werft/DWK/Howaldtswerke und Germaniawerft.<ref>{{WP|Howaldtswerke-Deutsche_Werft|Howaldtswerke-Deutsche Werft}}; {{WP|Kaiserliche_Werft_Kiel|Kaiserliche Werft Kiel}} {{WP|Germaniawerft|Germaniawerft}}</ref><ref name="A" group="Anm.">Die deutsche ''German Naval Yards Holdings GmbH'' (GNYH) vereint die Werften German Naval Yards Kiel (vormals HDW), Lindenau (Kiel) und die Nobiskrug im Rendsburg. {{WP|German_Naval_Yards_Holdings|German Naval Yards Holdings}}</ref><br> | * '''[[ThyssenKrupp Marine Systems GmbH|Howaldtwerke]] (ab 1889)''': am 22. Juni 1889 wurden die Maschinenfabrik Gebrüder Howaldt und die Kieler Schiffswerft von Georg Howaldt, in die Aktiengesellschaft Howaldtswerke vereinigt. Ende 1968 fusionierten Howaldtswerke Hamburg und ''Deutsche Werft'' mit den Kieler Howaldtswerke zu ''Howaldtswerke-Deutsche Werft AG (HDW)''.<br >Das heutige ''ThyssenKrupp Marine Systems GmbH''-Gelände in Kiel-Gaarden am Ostufer der Kieler Förde erstreckt sich über das Gelände der ehemaligen Kieler Großwerften Kaiserliche Werft/DWK/Howaldtswerke und Germaniawerft.<ref>{{WP|Howaldtswerke-Deutsche_Werft|Howaldtswerke-Deutsche Werft}}; {{WP|Kaiserliche_Werft_Kiel|Kaiserliche Werft Kiel}} {{WP|Germaniawerft|Germaniawerft}}</ref><ref name="A" group="Anm.">Die deutsche ''German Naval Yards Holdings GmbH'' (GNYH) vereint die Werften German Naval Yards Kiel (vormals HDW), Lindenau (Kiel) und die Nobiskrug im Rendsburg. {{WP|German_Naval_Yards_Holdings|German Naval Yards Holdings}}</ref><br> | ||
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* '''[[Yachtwerft Dick]] (1994)''': gegründet von Helmut Dick am Kieler [[Scheerhafen]]<ref>[https://www.yachtwerft-dick.de/index.php Website der Yachtwerft Dick], abgerufen am 06. Januar 2019</ref><br> | * '''[[Yachtwerft Dick]] (1994)''': gegründet von Helmut Dick am Kieler [[Scheerhafen]]<ref>[https://www.yachtwerft-dick.de/index.php Website der Yachtwerft Dick], abgerufen am 06. Januar 2019</ref><br> | ||
== Anmerkungen == | == Anmerkungen == |