Howaldtswerke Kiel / Aristoteles Onassis 1949-1964

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Howaldtswerke Kiel / Aristoteles Onassis 1949-1964[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffsneubau in Deutschland war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ab 1945 verboten. Für Kiel bedeutete dieser Umstand, dass die britische Militärverwaltung einen möglichen Wiederaufbau der Kieler Schiffbaubetriebe verhinderte. Die britische Militärregierung veröffentlichte am 5. November 1948 einen entsprechenden Sprengungs- und Demontageplan. Trotz starker Proteste der zivilen Bevölkerung wurden u. a. der U-Boot-Bunker Kilian bei Howaldt und auf dem Gelände der DWK der U-Boot-Bunker Konrad gesprengt

Inhaltsverzeichnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuanfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem, seit 1943 kaufmännischen Leiter der Howaldtswerke Kiel, Adolf Westphal gelang es in Verhandlungen mit den zuständigen britischen Verantwortlichen, dass am 10. Juni 1945 auf einer Admiralitätssitzung der Royal Navy die geplanten Sprengungen und Demontagen auf dem Gelände der Howaldtswerke Kiel gestoppt wurden. Einen weiteren Verhandlungserfolg erzielte Westphal mit der Genehmigung der britischen Besatzungsbehörden, dass die Howaldtswerke Kiel den Betrieb als Reparaturwerft wieder aufnehmen konnte.

Am 28. Juni 1946 übernahm Adolf Westphal die Leitung des Kieler Betriebes und wurde am 20. August 1946 in den Vorstand der Howaldtswerke AG berufen. Am 30. August 1946 und am 12. September 1946 wurde von der Militärregierung bestätigt, dass die Kieler Howaldtswerke vom Reparationskonto gestrichen und für die Umstellung auf Friedenswirtschaft freigegeben wurde. Ein von der britischen Verwaltung beschlagnahmtes Trockendock und die aus dem Demontageplan gestrichenen beiden Trockendocks der Deutschen Werke wurden von den Briten zur Nutzung durch die Howaldtswerke Kiel freigegeben.

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1946 Vorstand der Howaldtswerke Kiel

Bildnachweis:

Signatur: 109.543 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Howaldtswerke Beschreibung: Firmenvorstand. Im Bild u.a. die Direktoren Adolf Westphal (sitzend), Erich Tohtz (1.v.l.), Arno Klehn (2.v.l.) und Heinrich Röhrs (3.v.l.). Datierung: 05.04.1946 Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

Die ersten Aufträge durch die Tripartite Merchant Marine Commission (TMMC) umfassten die Reparatur und den Umbauten von beschlagnahmten deutschen Handelsschiffen, so z.b. die Milwaukee der HAPAG für die Überführung in die Vereinigten Staaten. Gleichzeitig erlaubten die britischen Behörden auch die Reparatur ausländischer Handelsschiffe.

Um die Auftragslage der Werft zu verbessern, knüpfte Adolf Westphal neue geschäftliche Kontakte in Skandinavien. Für die norwegische Reederei Skaugen konnte so die Werft zwei bereits fertige Rümpfe in die Auswanderschiffe Skaugum (Bau Nr. 907) und Skaubryn (Bau Nr. 959) umbauen. Das schwedische Passagierschiff Gripsholm wurde ebenfalls in Kiel modernisiert.

Mit dem Petersberger Abkommen vom 22. November 1948 wurde die Beschränkungen für den Schiffbau teilweise aufgehoben. Die Geschäftsentwicklung bei der Howaldtswerke Kiel entwickelten sich nach der Aufhebung der Schiffbaubeschränkungen positiv. 1949 konnte die Werft bereits drei Trawler und zwei Potsdam Frachter abliefern.

Ein Nachkriegsauftrag der ersten Stunde war die Reparatur und Modernisierung eines Walfangmutterschiffes zwischen Juli und November 1945

Das 1929 in England gebaute ehemalige deutsche Walfangmutterschiff Wikinger (1938-1945) lag nach einem Bombentreffer in der Heikendorfer Bucht auf Grund und wurde noch im Mai von der britischen Regierung beschlagnahmt. Im August wurde das Schiff an das Ministry of War Transport als Empire Venture übertragen. Das Ministerium beauftragte ab Juli 1945 bis November 1945 die Howaldtswerke Kiel mit der Instandsetzung/Modernisierung der Empire Venture und drei weiteren Fangbooten (Empire Venture I/II/III). Die Empire Venture sollte Bereits in der Walfangsaison 1945/46 von den Engländern eingesetzt werden.

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1945 Reparatur Walfangmutterschiff Empire Venture

1929-1938 ex Vikingen, ex 1938-1945 Wikinger

Bildnachweis:

Signatur: 109.537 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Walfangmutterschiff EMPIRE VENTURE Beschreibung: im Ausrüstungshafen im Werk Dietrichsdorf der Howaldtswerke. Im Vordergrund rechts drei Walfangboote. Datierung: 04.10.1945 Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

1946 wurde dann die Empire Venture auf Weisung der TMMC an die Sowjetunion abgeliefert. Unter dem Namen Slawa war das Walfangmutterschiff bis zur Saison 1958 als einziges sowjetisches Fabrikschiff im Südpolarmeer eingesetzt.

Dieser Auftrag führte letztendlich dazu, dass der Walfang und die damit verbundenen Walfangmutterschiffe und Walfangboote eine bedeutende Rolle in der Nachkriegsentwicklung der Kieler Howaldtswerke spielten.

Adolf Westphal schaffte es 1949 zu dem griechischen Reeder und späteren Tankerkönig Aristoteles Onassis eine nicht nur geschäftliches Beziehung aufzubauen. Dieser Beziehung verdankten die Howaldtswerke Kiel den am 26. Dezember 1949 erteilten Auftrag eine Walfangflotte bis zum Oktober 1950 an den Auftraggeber abzuliefern.

Aristoteles Onassis (1906-1975)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aristoteles Onassis wurde im Januar 1906 in Smyrna (heute Izmir) als Sohn eines Tabakhändlers geboren. Mit 16 Jahren im Oktober 1922 emigrierte er nach Argentinien. In Buenos Aires begann er mit 60 Dollar seinen außerordentlichen Aufstieg.

Zunächst importierte er türkischen Tabak nach Argentinien. Nach wenigen Jahren konnte er sich eine Zigarettenfabrik mit eigener Zigarettenmarke kaufen.

Seine nächsten Unternehmungen war der Export von Getreide und Futtermittel sowie Häute und Felle nach Europa. Um seine Transportkosten zu senken stieg er in das Reedereigeschäft ein.

Der Reeder Onassis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Weltwirtschaftskrise konnte Onassis 1932 von kanadischen Reedern sechs Schiffe mit minimalen finanziellen Aufwand zu erwerben. Zwei dieser Schiffe konnte er aber lediglich mit seinen eigenen Exporten auslasten. Kostendeckende Frachtraten erzielte man zur damaligen Zeit lediglich in der Tankschifffahrt. Ab 1935 bereederte er Tanker und bereits ab 1938 ließ er neue Tanker bauen. 1939 bereederte Onassis bereits 46 Fracht- und Tankschiffe. Im zweiten Weltkrieg, der Bedarf an Transportkapazitäten war enorm, stiegen die Frachtraten an. Onassis erwirtschaftete sich bis 1945 ein Vermögen von 100 Mio. US $.

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1950 Schornsteinmarke der Reederei Olympic Whaling Company (OWC)

Bildnachweis:

Signatur: 111.010 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Walfangmutterschiff OLYMPIC CHALLENGER Beschreibung: im Ausrüstungshafen im Werk Dietrichsdorf der Howaldtswerke. Schornsteinmarke. Datierung: 22.10.1950 Fotograf: Unbekannt Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

Nach dem Kriegsende hatte sich der Preis für Walöl gegenüber 1937 vervierfacht. Zunächst plante Onassis sich mit norwegischen Partnern im Marktsegment Walfang zu etablieren. Diese geschäftliche Verbindung konnte aber nicht realisiert werden.

In der Bundesrepublik hatte die Tochter der Düsseldorfer Henkel & Cie., die Erste Deutsche Walfang Gesellschaft (EDWG) als einzige deutsche Walfanreederei den Krieg überstanden. Zwischen 1947 und 1949 bemühte sich der Mutterkonzern Henkel, genau wie Onassis um einen erneuten Einstieg bei anderen Walfangunternehmen.

Nach dem fehlgeschlagenen Versuch einer Zusammenarbeit mit norwegischen Partnern, suchte Onassis den Kontakt mit deutschen Walfangexperten der EDWG. Onassis war es bewusst, dass die Erste Deutsche Walfang Gesellschaft über die nötigen Erfahrungen und gleichzeitig aber auch die notwendige Logistik für den Betrieb einer Walfangflotte verfügte. Weiterhin gab es in der Bundesrepublik ausreichend Seeleute, sowohl Nautiker wie auch Techniker, mit Erfahrungen im Walfang. Von der rund 530 Mann starken Besatzung für den Betrieb der neuen Walfangflotte waren mehr als 60% bundesdeutsche Seeleute. Das noch nicht aufgehobene alliierte Schiffbauverbot kann Onassis umgehen, weil er gebrauchte Schiffe aufkaufte und diese dann bei der Howaldtswerke Kiel zu einem Wallfangmutterschiff und zu mehreren Walfangbooten umbauen lässt.

Im November 1949 wurden die letzten Schiffbau Beschränkungen des Potsdamer Abkommens aufgehoben. Onassis gründete in New York die Olympic Whaling Company (OWC). Im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung wurde der EDWG von der OWC die Verantwortung für Umbau, Ausrüstung und Bemannung der neuen Walfangflotte übertragen.

Dieser, an die Howaldtswerke Kiel am 26. Dezember 1949 erteilte Großauftrag beinhaltete den Umbau des von Onassis beigestellten T2-Tanker Herman F. Whiton in ein Walfangmutterschiff, die Olympic Challenger (Bau Nr. 930). Weiterhin sollten zwölf, von Onassis beigestellte Korvetten der Flower Klasse zu Walfangbooten umgebaut werden. Von diesen zwölf Umbauten vergab Howaldt drei Aufträge an die Howaldtswerke Hamburg und drei weitere Aufträge an die Werft Nobiskrug in Rendsburg, wobei Nobiskrug aber nur zwei Umbauten realisieren konnte, wurde das dritte Walfangboot dann in Kiel fertigstellt.

Bereits 1951 erweiterte Onassis den Auftrag um den Umbau drei weiterer Korvetten. Diese Umbauten wurden ebenfalls in Hamburg ausgeführt.

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1950 Walfangmutterschiff Olympic Challenger (Bau Nr. 930) auf Probefahrt

Bildnachweis links:

Signatur: 111.019 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Walfangmutterschiff OLYMPIC CHALLENGER Beschreibung: Probefahrt. Datierung: 21.10.1950 Fotograf: Unbekannt

Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

Bildnachweis rechts:

Signatur: 111.710 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Walfangmutterschiff OLYMPIC CHALLENGER Beschreibung: Probefahrt. Datierung: 09.1951 Fotograf: Unbekannt

Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

Wie vertraglich vereinbart wurden die Umbauten des Walfangmutterschiffes und der Walfangboote von der Henkel Tochter EDWG (Erste Deutsche Walfang Gesellschaft) beaufsichtigt. Auch die Bereederung übernahm die EDWG. Die zeitlich knapp bemesse Zeit bis zur Ablieferung wurde am 27. Oktober 1950 mit der Lieferung des letzten Walfangbootes mit geringer Verzögerung eingehalten. Am 28. Oktober 1950 verließ das Walfangmutterschiff Olympic Challenger und zwei Fangboote Kiel. 10 Fangboote hatten bereits einige Tage vorher Kiel verlassen. Damit konnte Onassis mit seiner neuen Walfangflotte erfolgreich an der Walfangsaison 1950/1951 teilnehmen.

Am 9. Oktober 1955 verließ die Olympic Challenger nach der Werftliegezeit zum letzten Mal die Howaldtswerke Kiel. Nach sinkenden Erträgen hatte sich Onassis entschlossen seine Walfangflotte 1956 für 8,5 Millionen Dollar an ein japanisches Unternehmen zu verkaufen. Die Kyokuyo Maru No. 2 (ex Olympic Challenger) war bis zur Saison 1970/1971 im Walfang aktiv.

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1950 Walfangschiff Olympic Leader #1 (Bau Nr. 947) und Olympic Cruiser #2 (Bau Nr. 945 auf Probefahrt

Bildnachweis links:

Signatur: 110.802 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Walfangschiff OLYMPIC LEADER Beschreibung: Probefahrt. Datierung: 22.08.1950 Fotograf: Unbekannt

Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

Bildnachweis rechts:

Signatur: 110.924 Bestand: 2.13 - Howaldtswerke AG, Kiel Titel: Walfangschiff OLYMPIC CRUISER Beschreibung: Probefahrt. Datierung: 03.10.1950 Fotograf: Unbekannt

Nutzungsrechte: Stadtarchiv Kiel

Die von Onassis bei den Howaldtswerken 1949 beauftragte Walfangflotte mit der Auftragserweiterung 1951 **

Ablieferung Bau Nr. Name Reederei Typ
1951 ex 908 Olympic Tracer Olympic Maritime S.A. Walfangboot #13
23.10.1950 929 Olympic Victor Olympic Maritime S.A. Walfangboot #10
12.10.1950 930 Olympic Challenger Olympic Whaling Inc., New York, NY, USA Walfangmutterschiff
05.10.1950 944 Olympic Promotor Olympic Maritime S.A. Walfangboot #4
02.10.1950 945 Olympic Cruiser Olympic Maritime S.A. Walfangboot #2
27.09.1950 946 Olympic Explorer Olympic Maritime S.A. Walfangboot #3
12.09.1950 947 Olympic Leader Olympic Maritime S.A. Walfangboot #1
16.10.1950 948 Olympic Fighter Olympic Maritime S.A. Walfangboot #5
14.10.1950 949 Olympic Chaser Olympic Maritime S.A. Walfangboot #6
13.10.1950 HowHmbg. Olympic Conqueror Olympic Maritime S.A. Walfangboot #7
27.10.1950 HowHmbg. Olympic Arrow Olympic Maritime S.A. Walfangboot # 9
03.10.1950 HowHmbg. Olympic Runner Olympic Maritime S.A. Walfangboot #8
14.10.1950 NobRensbg. Olympic Champion Olympic Maritime S.A. Walfangboot #11
26.10.1950 NobRensbg. Olympic Lightning Olympic Maritime S.A. Walfangboot #12
Auftragserweiterung für die Howaldtswerke Hamburg
25.09.1951 HowHmbg. Olympic Rider Olympic Maritime S.A. Walfangboot #14
13.10.1951 HowHmbg. Olympic Hunter Olympic Maritime S.A. Walfangboot #15
20.11.1951 HowHmbg Olympic Winner Olympic Maritime S.A. Walfangboot #16


**Quelle: Hans H. Meyer, Schiffe von Howaldt und HDW, DSM + Oceanum, 2013

HowHmbg. = Howaldtswerke Hamburg

NobRensbg. = Nobiskrug Rendsburg

Ab Frühjahr 1951 plante Onassis außerhalb der Walfangsaison ein Walfangboot als Privatyacht im Mittelmeer zu nutzen. Aus diesem Grunde ließ er 1951 das in Kiel im September 1950 an die Reederei Olympic Whaling Company (OWC) abgelieferte Walfangboot Olympic Leader (Bau Nr. 947) nach seinen Vorstellungen zu einer Privatyacht umbauen. Im Sommer 1951 konnte Onassis dann das umgebaute Walfangboot als Yacht im Mittelmeer nutzen. Ab 1954 wurde die Olympic Leader dann wieder uneingeschränkt als Walfangboot genutzt.

Nach den Erfahrungen mit der Olympic Leader ließ Onassis eins der drei 1951 in Hamburg zusätzlich beauftragten Walfangboote, die Olympic Winner (Fangboot Nr. 16) wesentlich luxuriöser umbauen. Im Sommer 1952 und 1953 wurde die Olympic Winner von Onassis als private Yacht genutzt. Ab 1954 wurde dann auch die Olympic Winner wieder uneingeschränkt als Walfangboot genutzt.

Nach diesen beiden Versuchen erwarb die Onassis nahestehende Firma Olympic Maritime S.A. 1951 die 1942/43 erbaute kanadische Korvette der River Class Stormont (K 327). Das Schiff traf am 12. Juli 1951 in Hamburg ein. Ab Mai 1952 wurde die Stormont zur Privatyacht Christina des Reeders Aristoteles Onassis bei den Howaldtswerken Kiel umgebaut. Für die Gestaltung der Christina war der Hamburger Architekt Cäsar Pinnau verantwortlich.

An Bord der Luxusyacht gab es neben einer Segelyacht, ein Wasserflugzeug und auch ein Tragflächenboot. Ein Schwimmbad mit minoischen Mosaiken, das in eine Tanzfläche umgewandelt werden konnte fand in der damaligen Fachwelt besondere Beachtung. Vergoldete Wasserhähne und eine exklusive Bar waren ebenfalls selbstverständlich.

Am 8.Juli 1954, wurde die Luxusyacht Christina nach erfolgreicher Erprobung von den Howaldtswerken in Kiel an den griechischen Reeder Aristoteles Onassis übergeben. Die ersten Kapitäne der Yacht Sven Thienemann und Willy Schlatermund waren deutsche Nautiker, die Onassis von seiner Walfangflotte her kannte.

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1954 Yacht Christina auf der Kieler Förde

Bildnachweis:

Signatur: 57.733 Bestand: 2.4 - Bildnachlass Hermann Nafzger (1914-1995) Titel: Yacht CHRISTINA O. Beschreibung: auf Probefahrt. Datierung: 11.07.1954 Fotograf: Nafzger, Hermann (1914-1995)

Nutzungsrechte: Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte

Die Olympic Maritime A.S., seit 1952 die Reederei von Aristoteles Onassis war noch bis in die 1990er Jahre geschäftlich aktiv. Die deutsche Tochtergesellschaft Olympic Maritime Agency GmbH hatte ihren Sitz in Hamburg am Harvestehuder Weg (die Villa Beit wurde 1952 ebenfalls von Cäsar Pinnau restauriert). Ab 1951 wurden von der Olympic Maritime Agency GmbH für Onassis mehr als 20 Tanker bei deutschen Werften in Auftrag gegeben. 1954 übernahm die Olympic Maritime Agency GmbH die Bereederung der Onassis Walfangflotte. Daraufhin stellte im Jahre 1956 auch die Henkel Tochter EDWG (Erste Deutsche Walfang Gesellschaft) ihren Geschäftsbetrieb ein.

Ab Mitte der 1950er-Jahre hängt mehr als 50% der bundesdeutschen Schiffsproduktion von dem griechischen Großreeder ab. Onassis hatte Tankschiffe im Wert von 300 Millionen DM bei drei deutschen Werften bestellt. Zu den damaligen Supertankern gehörte der Turbinentanker Tina Onassis der Howaldtswerke Hamburg mit einer Tragfähigkeit von 50.000t. Bei der A.G. Weser (6 Neubauten) und bei den Kieler Howaldtswerken (11 Neubauten) bestellte Onassis insgesamt 17 Turbinentanker mit einer Tragfähigkeit von 21.500t.


für Onassis in Kiel gebaute Tanker 1952 - 1964 **

Ablieferung Bau Nr. Name Reederei Tonnage

tdw.

Typ
30.10.1952 982 Olympic Light Olympic Transport., Onassis 21.786 TT
31.09.1953 983 Olympic Mountain Olympic Transport., Onassis 21.799 TT
25.02.1954 974 Olympic Valley Olympic Transport., Onassis 21.621 TT
23.03.1954 975 Olympic Hill Olympic Transport., Onassis 21.665 TT
23.03.1954 976 Olympic Snow Olympic Transport., Onassis 21.680 TT
05.06.1954 989 Olympic Rock Olympic Transport., Onassis 21.500 TT
09.08.1954 990 Olympic Ice Olympic Transport., Onassis 21.500 TT
08.10.1954 991 Olympic Lake Olympic Transport., Onassis 21.500 TT
22.12.1954 992 Olympic Dale Olympic Transport., Onassis 21.500 TT
29.12.1954 993 Olympic Brook Olympic Transport., Onassis 21.500 TT
22.06.1959 1081 Olympic Challenger Olympic Transport., Onassis 66.188 TT
16.02.1960 1083 Olympic Champion Olympic Transport., Onassis 66.129 TT
04.11.1963 1176 Olympic Chariot Olympic Transport., Onassis 54.783 TT
10.03.1964 1177 Olympic Chivalry Olympic Transport., Onassis 54.783 TT


**Quelle: Hans H. Meyer, Schiffe von Howaldt und HDW, DSM + Oceanum, 2013

Im Januar 1973 stürzte Onassis Sohn Alexander mit dem Flugzeug ab, ein Jahr später starb seine erste Ehefrau an einer Überdosis Schlaftabletten. In Paris verstarb Aristotelis Onassis am 15. März 1975 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Die Olympic Maritime A.S. war im Jahr 1975 Eigner von 45 Tankern, die unter der Flagge Liberias die Weltmeere befuhren. Bis 1977 wurde das Unternehmen von der Tochter Christina Onassis weitergeführt. In den 1990er Jahren wurde die Tankerflotte in die Olympic Shipping & Management S.A. überführt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Howaldtswerke 1838 - 1983

Literaturverzeichnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bock, B. (1969). Kiel, Geschichte seines Hafens. Kiel: Nautischer Verein zu Kiel von 1869 e.V.

Bock, B. (1988). Gebaut bei HDW 150 Jahre Howaldtswerke Deutsche Werft AG. Herford: Köhler.

Brennecke, J. (1980, 2. erweiterte Auflage). Tanker. Herford: Koehlers Verlagsgesellschaft mbH.

Kleffel, H. (1963). 125 Jahre Kieler Howaldtswerke. Kiel: Kieler Howaldtswerke AG.

Meyer, H. H. (2013). Die Schiffe von Howaldt und HDW Band 1, Schriften des Deutschen Schifffahrtsmuseums Band 71. Bremerhaven u. Wiefelstede: Deutsches Schifffahrtsmuseum, Oceanum Verlag e.K.

Ostersehlte, C. (2004). Von Howaldt zu HDW. Hamburg: Koehlers Verlagsgesellschaft mbH.

Ostersehlte, C. u. (2014). Schiffbau in Kiel. Husum: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG.

Radunz, K. (1957). Kieler Werften im Wandel der Zeiten. Kiel: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 1957 Heft 1/2 Seite 171 / 187.

Rohwedder, J. (2013). Beständiger Wandel. Hamburg: Koehlers Verlagsgesellschaft.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DSA 19, 1996, Seite 67-86, Klaus Barthelmess

Olympic Challengers Verstoesse gegen Walfangbestimmungen, 1950-1956

hansa-online.de-2010-09-ausderseekiste-73367-

erste-deutsche-walfang-gesellschaft-mbh-1935-1951-1956

hansa-online.de-2014-10-ausderseekiste-39217

griechische-meeresgoettin-mit-neun-buchstaben

Wikipedia Aristotelis Onassis

Wikipedia Olympic Maritime

Kiel.Wiki Adolf Westphal