Stadtteile

Aus Kiel-Wiki
Version vom 7. Januar 2025, 19:10 Uhr von M. Hammer-Kruse (Diskussion | Beiträge) (ergänzt, noch unvollständig)

Stadtteile bilden die verwaltungsmäßige Gliederung des Stadtgebiets. Kiel besteht seit 1970 aus 30 Stadtteilen.

Geschichte

Die Stadtteilgliederung existiert seit 1903. Sie trat an die Stelle der bis dahin gültigen Stadtquartiere, die aus den 1700er-Jahren stammten und für die rasant gewachsene Stadt nicht mehr geeignet waren.

Aus den damaligen fünf Quartieren wurden durch Zusammenlegung in der (Altstadt) bzw. Aufteilung (in der Vorstadt und der Brunswik) neun "statistische Bezirke", die später als Stadteile bezeichnet wurden. Damals waren mit der Wik und dem Dorf Gaarden (heute: Gaarden-Ost) bereits zwei Stadtteile hinzugekommen. Sie waren 1893 bzw. 1901 eingemeindet worden, ohne danach zu einem Quartier zu gehören. Alle Nachbargemeinden, die seitdem eingemeindet wurden, sind ebenfalls eigene Stadtteile geworden.[1]

Heutiger Stand

Die treibende Kraft für Eingemeindungen durch eine Großstadt besteht meist im Bedarf der Stadt nach Wohn- und Gewerbeflächen. Dabei spielt auch mit, dass Umlandgemeinden häufig unter einem Wohndruck aus der dicht bevölkerten Stadt stehen, dem aber infrastrukturell (Ver- und Entsorgung, Verkehrsanbindung, Schulen usw.) nicht nachkommen können. Daher sind Eingemeindungen üblicherweise von einem Eingemeindungsvertrag getragen, der u. a. festlegt, dass die Gemeinde Bestandteil der Stadt wird und diese im Gegenzug dort die dortige Infrastruktur ausbaut.

Nachdem Kiel mit 24 000 Einwohnern 1867 preußische Provinz und Marine- und Werftenstadt geworden war, wuchs die Stadt so rasant, dass das nur 13 km² große Stadtgebiet schon 1880 von 43 000 Menschen bewohnt wurde. Die Möglichkeit zu Eingemeindungen war 1869 durch die preußische Städteordnung begünstigt worden. Sie sah für die Städte ein Eingemeindungsrecht vor, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben waren. Diese lagen in Kiel vor und so war schon 1869 der Flecken Brunswik als fünftes Quartier zur Stadt gekommen. Mit der erwähnten Eingemeindung der Wik und des Dorfes Gaarden gab es so 1903 elf Stadtteile.

Einzelnachweise

  1. Rosenplänter, Johannes: Stadtgebietsgliederung, in: Tillmann/Rosenplänter: Kiel Lexikon, 2. Auflage, Neumünster 2010, ISBN 978-3529025563, S. 352 f.