Damenstift aus Dankbarkeit
Das Damenstift aus Dankbarkeit war eine 1884 errichtete Stiftung, die im Knooper Weg 12, unmittelbar neben der Jakobikirche, ein Haus besaß, in dem sich „Wohnungen für unverheiratete Damen gebildeten Standes“ befanden.
Die Jauchschen Stiftungen
Die Stiftung ging auf die Hamburger Philantrophin Auguste Jauch, geb. Stubbe (1822-1902) zurück. Sie war von der Stifterin mit einem Kapital von 100.000 Mark ausgestattet worden[1] Auguste Jauch war in Kiel geboren - ihr Vater war der Kieler Uhrmacher Nicolaus Georg Stubbe - und hatte nach Hamburg geheiratet. Sie überlebte ihren Mann um 26 Jahre und errichtete aus ihrem beträchtlichen ererbten Vermögen in Hamburg eine Reihe von Stiftungen, die sich vor allem der Linderung der Not der ärmeren Bevölkerung widmeten. Ihre Stiftungen waren so reichlich mit Kapital ausgestattet, dass sie sogar die Inflation in den 1920er-Jahren überlebten und erst durch Zerstörung der Stiftungshäuser im Zweiten Weltkreig empfindlich getroffen wurden.
Damenstift
Das Damenstift aus Dankbarkeit wurde ab 1885 vom Architekten Heinrich Moldenschardt neben der Jakobikirche im Knooper Weg auf einem Grundstück errichtet, das von der Stadt Kiel unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden war[2]. Es konnte nach der Fertigstellung am 1. November 1886 eröffnet werden.
Im Haus befanden sich 17 (andere Quelle: 18) Wohnungen. Am 1. November 1936 konnte das Damenstift sein goldenes Jubiläum begehen, aber bereits 1944 fiel das Gebäude dem Bombenkrieg zum Opfer. 1954 wurde die Stiftung mit dem Kieler Stadtkloster vereinigt. Das überführte Stiftungskapital in Höhe von mehr als 106.000 DM floss in den Wiederaufbau der Gebäude des Stadtklosters.[3] Das Damenstift wurde nicht wieder aufgebaut.
Bilder
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Notiz vom April 1884 in der Zeitschrift "Die Frau"
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Die Bewohnerinnen des Damenstifts nach dem Adressbuch 1888
Literatur
Stubbe, Dr. Christian: "Damenstift aus Dankbarkeit: Festschrift zum 50jährigen Jubiläum am 11.11.1936", Kiel (Verlag Damenstift aus Dankbarkeit, Pastor D. P[aul Franz August] Klappstein), 1936, 24 S., (hektographiert mit eingeklebten Fotos; Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Signatur 4 SHw 945, Präsenzbestand)
Einzelnachweise
- ↑ Biernatzki, Wilhelm (Red.): „Schleswig-Holsteinische Jahrbücher – Zeitschrift für die wirtschaftliche Kultur, die sozialen Bestrebungen und das öffentliche Leben der Gegenwart“ I. Bd.(1884), S. 351 online
- ↑ Biernatzki, Wilhelm (Red.): „Schleswig-Holsteinische Jahrbücher – Zeitschrift für die wirtschaftliche Kultur, die sozialen Bestrebungen und das öffentliche Leben der Gegenwart“ II. Bd.(1885), S. 181. online
- ↑ Quelle zur Vereinigung mit dem Stadtkloster, gelesen am 11. September 2018