Feuerlösch- und Rettungskompanie: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Vorstand des [[Kieler Männerturnverein]]s (KMTV) hatte der Stadt schon 1850 erfolglos angeboten, ein freiwilliges Feuerlöschkorps aufzustellen. Die Stadt stellte stattdessen 1852 ein ''Brandwachen-Corps'' auf, das aus 200 hierzu verpflichteten Kieler Bürgern bestand.
Der Vorstand des [[Kieler Männerturnverein]]s (KMTV) hatte der Stadt schon 1850 erfolglos angeboten, ein freiwilliges Feuerlöschkorps aufzustellen. Die Stadt stellte stattdessen 1852 ein ''Brandwachen-Corps'' auf, das aus 200 hierzu verpflichteten Kieler Bürgern bestand.


Der Turnwart des KMTV, Banjamin Schmidt, hatte beim ersten deutschen Turnfest in Coburg Übungsvorführungen von freiwilligen Feuerwehren erlebt und daraufhin die Bildung einer entsprechenden Einrichtung in Kiel angeregt. Bis zum Februar 1861 waren rund 60 der 350 Mitglieder des KMTV bereit, einer freiwilligen Turnerfeuerwehr beizutreten. Der Verein beschloss dafür die Statuten und es wurde aus den Mitgliedern der Feuerwehr eine Leitung gewählt. Am [[26. Februar]] [[1861]] genehmigte der Magistrat der Stadt Kiel die Satzung.<ref name="Kettenbeil">Kettenbeil, Lutz: ''Bürger gegen den Roten Hahn'', Neumünster (Wachholtz) 1986, ISBN 3-529-07206-0, S. 23-25.</ref>
Der Turnwart des KMTV, Benjamin Schmidt, hatte beim ersten deutschen Turnfest in Coburg Übungsvorführungen von freiwilligen Feuerwehren erlebt und daraufhin die Bildung einer entsprechenden Einrichtung in Kiel angeregt. Bis zum Februar 1861 waren rund 60 der 350 Mitglieder des KMTV bereit, einer freiwilligen Turnerfeuerwehr beizutreten. Der Verein beschloss dafür die Statuten und es wurde aus den Mitgliedern der Feuerwehr eine Leitung gewählt. Am [[26. Februar]] [[1861]] genehmigte der Magistrat der Stadt Kiel die Satzung.<ref name="Kettenbeil">Kettenbeil, Lutz: ''Bürger gegen den Roten Hahn'', Neumünster (Wachholtz) 1986, ISBN 3-529-07206-0, S. 23-25.</ref>


Dieses Datum gilt als der Gründungstermin der ersten Einheit einer freiwilligen Feuerwehr in Schleswig-Holstein.
Dieses Datum gilt als der Gründungstermin der ersten Einheit einer freiwilligen Feuerwehr in Schleswig-Holstein.
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== Weitere Entwicklung ==
== Weitere Entwicklung ==
1864 verließ Advokat Nitzsch die Stadt. Bis dahin hatte sich die Kompanie großes Ansehen in der Kieler Bevölkerung erworben. Nach einer Interimszeit der Führung durch die Zugführer übernahm Stadtbauret [[Gustav Ludolf Martens]] die Führung. Matrens sorgte nicht nur für drei Karrenspritzen und zwei Schlauchwagen mit Zubehör, sondern auch für das erste Kieler Spritzenhaus an der vorstädtischen Seite der [[Kehdenbrücke]] sowie ein Steigerhaus auf dem Turnplatz. 1867 löste sich die Lösch- und Rettungskompanie auf, als aus ihren Mitgliedern und dem Gewerbeverein die freiwillige Feuerwehr gegründet wurde.<ref name="Kettenbeil" />
1864 verließ Advokat Nitzsch die Stadt. Bis dahin hatte sich die Kompanie großes Ansehen in der Kieler Bevölkerung erworben. Nach einer Interimszeit der Führung durch die Zugführer übernahm Stadtbauret [[Gustav Ludolf Martens]] die Führung. Martens sorgte nicht nur für drei Karrenspritzen und zwei Schlauchwagen mit Zubehör, sondern auch für das erste Kieler Spritzenhaus an der vorstädtischen Seite der [[Kehdenbrücke]] sowie ein Steigerhaus auf dem Turnplatz. 1867 löste sich die Lösch- und Rettungskompanie auf, als aus ihren Mitgliedern und dem Gewerbeverein die freiwillige Feuerwehr gegründet wurde.<ref name="Kettenbeil" />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Feuerwehr]]
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Version vom 9. November 2024, 15:27 Uhr

Die Feuerlösch- und Rettungskompanie (Offiziell: Lösch- und Rettungs-Compagnie des Kieler Männer-Turnvereins, im Sprachgebrauch auch Turner-Feuerwehr) war ein Vorläufer der heutigen . Sie wurde 1861 gegründet und 1867 mit der Bildung der Freiwilligen Feuerwehr aufgelöst.

Vorgeschichte

Der Vorstand des Kieler Männerturnvereins (KMTV) hatte der Stadt schon 1850 erfolglos angeboten, ein freiwilliges Feuerlöschkorps aufzustellen. Die Stadt stellte stattdessen 1852 ein Brandwachen-Corps auf, das aus 200 hierzu verpflichteten Kieler Bürgern bestand.

Der Turnwart des KMTV, Benjamin Schmidt, hatte beim ersten deutschen Turnfest in Coburg Übungsvorführungen von freiwilligen Feuerwehren erlebt und daraufhin die Bildung einer entsprechenden Einrichtung in Kiel angeregt. Bis zum Februar 1861 waren rund 60 der 350 Mitglieder des KMTV bereit, einer freiwilligen Turnerfeuerwehr beizutreten. Der Verein beschloss dafür die Statuten und es wurde aus den Mitgliedern der Feuerwehr eine Leitung gewählt. Am 26. Februar 1861 genehmigte der Magistrat der Stadt Kiel die Satzung.[1]

Dieses Datum gilt als der Gründungstermin der ersten Einheit einer freiwilligen Feuerwehr in Schleswig-Holstein.

Organisation und Ausrüstung

Die Kompanie besaß zwei Züge, den Steigerzug (20 Mann) unter Führung von Turnwart Benjamin Schmidt und die Spritzenmannschaft (70 Mann) unter dem Friseur Martin Herchenröder. Feuerwehrhauptmann war der Advokat Nitzsch.[2]

Zur Gründung schenkte die Aachen-Münchener Feuerversicherung der Kompanie eine einrädrige Spritze. Neu beschafft wurde ein Steigerwagen mit Leitern, Rettungstuch und Fangsack. Die Kompanie übernahm den vorhandenen Zubringer. Ein Spritzenhaus existierte anfangs noch nicht; die Gerätschaften wurden bei Wind und Wetter im Freien gelagert.

Weitere Entwicklung

1864 verließ Advokat Nitzsch die Stadt. Bis dahin hatte sich die Kompanie großes Ansehen in der Kieler Bevölkerung erworben. Nach einer Interimszeit der Führung durch die Zugführer übernahm Stadtbauret Gustav Ludolf Martens die Führung. Martens sorgte nicht nur für drei Karrenspritzen und zwei Schlauchwagen mit Zubehör, sondern auch für das erste Kieler Spritzenhaus an der vorstädtischen Seite der Kehdenbrücke sowie ein Steigerhaus auf dem Turnplatz. 1867 löste sich die Lösch- und Rettungskompanie auf, als aus ihren Mitgliedern und dem Gewerbeverein die freiwillige Feuerwehr gegründet wurde.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kettenbeil, Lutz: Bürger gegen den Roten Hahn, Neumünster (Wachholtz) 1986, ISBN 3-529-07206-0, S. 23-25.
  2. Kieler Adressbuch von 1862, S. 213