Waldwiese (Restaurant): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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[[Datei:Waldwiese 1935.jpg|mini|hochkant|''Waldwiese'', um 1935]]
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Das Gebäude wurde von den Brüdern ''Johann Hinrich'' und ''Heinrich Karl Busch'' auf einem Grundstück errichtet, das sie vom Hof Krusenrott gekauft hatten. Die Begründer stauten zusätzlich den [[Vollrathsbach]] auf und schufen so den Waldwiesenteich. Sie bauten außerdem am südlichen Teichufer einen Pavillon und legten das Gelände parkartig an. An der nördlichen Grundstücksgrenze bauten sie das eigentliche Restaurantsgebäude, das bis zu 6 000 Gäste fassen konnte.  
Das Gebäude wurde von den Brüdern Johann Hinrich und Heinrich Karl Busch auf einem Grundstück errichtet, das sie vom Hof Krusenrott gekauft hatten. Die Begründer stauten zusätzlich den [[Vollrathsbach]] auf und schufen so den Waldwiesenteich. Sie bauten außerdem am südlichen Teichufer einen Pavillon und legten das Gelände parkartig an. An der nördlichen Grundstücksgrenze bauten sie das eigentliche Restaurantsgebäude, das bis zu 6 000 Gäste fassen konnte.  


Obwohl die Gebäudefront mit dem Eingang zur [[Von-der-Goltz-Allee]] wies, blieb die Adresse stets [[Hamburger Chaussee]] 75, da die Von-der-Goltz-Allee erst zwei Jahre nach dem Gebäude entstand.
Obwohl die Gebäudefront mit dem Eingang zur [[Von-der-Goltz-Allee]] wies, blieb die Adresse stets [[Hamburger Chaussee]] 75, da die Von-der-Goltz-Allee erst zwei Jahre nach dem Gebäude entstand.
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Nach der Eröffnung zu Pfingsten 1892 bot die Waldwiese ein vielfältiges Programm mit Gesangs-, Schauspiel- und Orchesterveranstaltungen sowie Opernaufführungen und Varieté. (Sowohl das heutige Opernhaus als auch das Schauspielhaus wurden als [[Stadttheater]] bzw. als [[Kleines Theater]] erst 1907 eröffnet.)
Nach der Eröffnung zu Pfingsten 1892 bot die Waldwiese ein vielfältiges Programm mit Gesangs-, Schauspiel- und Orchesterveranstaltungen sowie Opernaufführungen und Varieté. (Sowohl das heutige Opernhaus als auch das Schauspielhaus wurden als [[Stadttheater]] bzw. als [[Kleines Theater]] erst 1907 eröffnet.)


Die Gaststätte erlebte in den folgenden Jahren durch mehrere Besitzerwechsel einen Niedergang, der erst durch den Eigentümer ''Rudolf Langerfeld'' beendet werden konnte, indem er das Programm um Volksbelustigungen für Kinder und Erwachsene ergänzte. 1903 musste Langerfeld das Restaurant aus gesundheitlichen Gründen an den Gastwirt ''Wilhelm Gau'' verkaufen, der es bis zum Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] betrieb. Dieser erweiterte das Angebot um eine künstliche Eisbahn und Kinovorstellungen. In den besten Tagen des Restaurants wurden dort an einem Tag bis zu 10 000 Gäste bewirtet.
Die Gaststätte erlebte in den folgenden Jahren durch mehrere Besitzerwechsel einen Niedergang, der erst durch den Eigentümer Rudolf Langerfeld beendet werden konnte, indem er das Programm um Volksbelustigungen für Kinder und Erwachsene ergänzte. 1903 musste Langerfeld das Restaurant aus gesundheitlichen Gründen an den Gastwirt Wilhelm Gau verkaufen, der es bis zum Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] betrieb. Dieser erweiterte das Angebot um eine künstliche Eisbahn und Kinovorstellungen. In den besten Tagen des Restaurants wurden dort an einem Tag bis zu 10 000 Gäste bewirtet.


[[Datei:Waldwiese 1941.jpg|mini|Nach Bombentreffern, 1941]]
[[Datei:Waldwiese 1941.jpg|mini|Nach Bombentreffern, 1941]]
Nachdem das Lokal im Ersten Weltkrieg als Kaserne gedient hatte, wurde es danach als größtes Ballhaus Schleswig-Holsteins wiedereröffnet. 1934 gehörte das Lokal ''Fritz Eichelberg''. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es als Lazarett-Bunker genutzt. Allerdings wurde es bei einem Bombenangriff am [[7. April]] [[1941]] stark beschädigt, die Küche und der Saal konnten aber eingeschränkt für Veranstaltungen weiter betrieben werden. Erst ein weiterer Luftangriff im August [[1944]] beschädigte das Gebäude so stark, dass die Ruine gesprengt werden musste.
Nachdem das Lokal im Ersten Weltkrieg als Kaserne gedient hatte, wurde es danach als größtes Ballhaus Schleswig-Holsteins wiedereröffnet. 1934 gehörte das Lokal Fritz Eichelberg. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es als Lazarett-Bunker genutzt. Allerdings wurde es bei einem Bombenangriff am [[7. April]] [[1941]] stark beschädigt, die Küche und der Saal konnten aber eingeschränkt für Veranstaltungen weiter betrieben werden. Erst ein weiterer Luftangriff im August [[1944]] beschädigte das Gebäude so stark, dass die Ruine gesprengt werden musste.


Nach dem Krieg eröffnete Fritz Eichelberg schon 1948 im erhaltenen Luftschutzkeller das Tanz- und Varieté-Lokal ''Fledermaus'' und ließ das Gebäude bis 1952 in Etappen wieder aufbauen. In einem Anbau eröffnete er 1950 das Kino [[Scala-Lichtspiele|Scala]] mit 505 Plätzen. Die Fledermaus existierte bis 1958.
Nach dem Krieg eröffnete Fritz Eichelberg schon 1948 im erhaltenen Luftschutzkeller das Tanz- und Varieté-Lokal ''Fledermaus'' und ließ das Gebäude bis 1952 in Etappen wieder aufbauen. In einem Anbau eröffnete er 1950 das Kino [[Scala-Lichtspiele|Scala]] mit 505 Plätzen. Die Fledermaus existierte bis 1958.

Aktuelle Version vom 6. September 2024, 20:38 Uhr

Waldwiese

Aktiv
Nein
Gegründet
1892
Beendet
1944
Adresse
Hamburger Chaussee 75
24113 Kiel
Stadtteil
Gaarden-Süd / Kronsburg
Branche
Gastronomie
Waldwiese

Die Waldwiese war ein Ausflugs- und Veranstaltungslokal an der Ecke Hamburger Chaussee/Von-der-Goltz-Allee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldwiese, um 1935

Das Gebäude wurde von den Brüdern Johann Hinrich und Heinrich Karl Busch auf einem Grundstück errichtet, das sie vom Hof Krusenrott gekauft hatten. Die Begründer stauten zusätzlich den Vollrathsbach auf und schufen so den Waldwiesenteich. Sie bauten außerdem am südlichen Teichufer einen Pavillon und legten das Gelände parkartig an. An der nördlichen Grundstücksgrenze bauten sie das eigentliche Restaurantsgebäude, das bis zu 6 000 Gäste fassen konnte.

Obwohl die Gebäudefront mit dem Eingang zur Von-der-Goltz-Allee wies, blieb die Adresse stets Hamburger Chaussee 75, da die Von-der-Goltz-Allee erst zwei Jahre nach dem Gebäude entstand.

Nach der Eröffnung zu Pfingsten 1892 bot die Waldwiese ein vielfältiges Programm mit Gesangs-, Schauspiel- und Orchesterveranstaltungen sowie Opernaufführungen und Varieté. (Sowohl das heutige Opernhaus als auch das Schauspielhaus wurden als Stadttheater bzw. als Kleines Theater erst 1907 eröffnet.)

Die Gaststätte erlebte in den folgenden Jahren durch mehrere Besitzerwechsel einen Niedergang, der erst durch den Eigentümer Rudolf Langerfeld beendet werden konnte, indem er das Programm um Volksbelustigungen für Kinder und Erwachsene ergänzte. 1903 musste Langerfeld das Restaurant aus gesundheitlichen Gründen an den Gastwirt Wilhelm Gau verkaufen, der es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges betrieb. Dieser erweiterte das Angebot um eine künstliche Eisbahn und Kinovorstellungen. In den besten Tagen des Restaurants wurden dort an einem Tag bis zu 10 000 Gäste bewirtet.

Nach Bombentreffern, 1941

Nachdem das Lokal im Ersten Weltkrieg als Kaserne gedient hatte, wurde es danach als größtes Ballhaus Schleswig-Holsteins wiedereröffnet. 1934 gehörte das Lokal Fritz Eichelberg. Im Zweiten Weltkrieg wurde es als Lazarett-Bunker genutzt. Allerdings wurde es bei einem Bombenangriff am 7. April 1941 stark beschädigt, die Küche und der Saal konnten aber eingeschränkt für Veranstaltungen weiter betrieben werden. Erst ein weiterer Luftangriff im August 1944 beschädigte das Gebäude so stark, dass die Ruine gesprengt werden musste.

Nach dem Krieg eröffnete Fritz Eichelberg schon 1948 im erhaltenen Luftschutzkeller das Tanz- und Varieté-Lokal Fledermaus und ließ das Gebäude bis 1952 in Etappen wieder aufbauen. In einem Anbau eröffnete er 1950 das Kino Scala mit 505 Plätzen. Die Fledermaus existierte bis 1958.

In den 1960er-Jahren diente das Gebäude als Ausstellungshalle der Firma Opel-Kirberger und beherbergte die Gaststätte Blauer Bock. Von den 1970er-Jahren bis zum Herbst 1985 residierte dort die Tanzschule Ströhemann-Brinck. Anschließend wurde der vordere Grundstücksteil verkauft, das Gebäude abgebrochen und das heute dort stehende Seniorenheim Residenz Waldwiese errichtet.[1][2]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldwiese wurde namensgebend für die gleichnamige Bushaltestelle in der Hamburger Chaussee und für die in unmittelbarer Nähe liegende, 1967 in Betrieb genommene Verkehrsanlage Waldwiesenkreuz.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte „Waldwiese (Restaurant)“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kiel-Lokal, Ausgabe Oktober 2017, S. 6-7; online bei kiel-lokal.de, abgerufen am 21.02.2023
  2. Tillmann/Rosenplänter in: Kiel Lexikon, Wachholtz Verlag, 2. Auflage, 2010, Stichwort: Waldwiese, ISBN 978-3529025563