Holsatiamühle: Unterschied zwischen den Versionen
Ender (Diskussion | Beiträge) (+ Bild, Plan) |
(→Bilder) |
||
(3 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 31: | Zeile 31: | ||
== Bilder == | == Bilder == | ||
<gallery> | <gallery> | ||
Baltische Muehle.jpg|Baltische Mühle und Holsatiamühle, 1909 | |||
Holsatiamuehle 1965.jpg|Holsatiamühle, Januar 1965 | |||
Holsatiamuehle Abriss2008.jpg|Abriss der Holsatiamühle, 23. Februar 2008 | |||
</gallery> | </gallery> | ||
Zeile 39: | Zeile 41: | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie:Neumühlen-Dietrichsdorf]] [[Kategorie:Abgegangenes Gebäude]] [[Kategorie:Historisches Unternehmen]] | |||
[[ |
Aktuelle Version vom 24. Oktober 2018, 20:11 Uhr
Holsatiamühle
- Aktiv
- Nein
- Gegründet
- 1860
- Beendet
- 1992
- Adresse
- An der Holsatiamühle
24149 Kiel - Stadtteil
- Neumühlen-Dietrichsdorf
Die ersten Anfänge des Mühlenstandortes „Neumühlen“ gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Damals wurde erstmalig im Bereich des unteren Schwentinelaufs eine Mühle gebaut. Diese wurde über die nächsten Jahrhunderte konsequent ausgebaut und erweitert. Die Mühle war in diesem Bereich mit der Schwentinequerung gleichzeitig auch das Tor in die Probstei. Rund um das Gebäude entwickelte sich eine rege Verkehrsinfrastruktur. Um 1860 wurden die vorhandenen Gebäude abgerissen und eine völlig neue Mühle gebaut mit sechs Geschossen und sechzig Mahlgängen. Nach einem verheerenden Brand 1874 musste das Gebäude völlig neu aufgebaut werden. Dabei entstand der seinerzeit größte Mühlenbetrieb im gesamten Deutschen Reich mit sogar achtzig Mahlgängen. Exporte erstreckten sich in die ganze Welt.
Mit der Entwicklung der Mühle wuchs auch der Bedarf an Arbeitskräften. Dies trug nachhaltig zur Entwicklung des Stadtteiles bei. Bis 1992 war die Mühle in Betrieb. In diesem Jahr wurde der Mühlenbetrieb eingestellt, weil sich die Produktionsbedingungen wegen der Umweltbelastungen für die benachbarten Wohn- und Mischgebiete erheblich verschlechterten. Insbesondere der Betrieb der benachbarten, neu eingerichteten Kompass-Klinik vertrug sich nicht mit den Emissionen des Mühlenbetriebes. Der weithin sichtbare Schornstein wurde gesprengt und die Nebengebäude abgerissen. Erhalten blieb nur das Maschinenhaus, in dem sich heute ein Restaurant befindet. Verschiedene neue Nutzungsmöglichkeiten wurden im Ortsbeirat vorgestellt, jedoch nicht umgesetzt. Dazu gehörten eine neue Nutzung als Teil des Gesundheitsbetriebes in Zusammenarbeit mit der Compass-Klinik oder eine neue Nutzung als Hotel. Alle Konzepte beinhalteten einen Erhalt der Fassade als prägendes Element für die Schwentinemündung. Dies stellte sich gleichzeitig als größtes Hindernis für eine neue Nutzung heraus. An dem im Gebäudeinneren vorhandenen Stahlskelett mit seinen strengen Maßen scheiterten die Neuplanungen oft wegen der geringen Raumhöhen.
Im Jahre 1996 vernichtete ein Feuer dann das Dach der Mühle. Die Witterungseinflüsse zerstörten dann schleichend das Gebäude. Eine neue Nutzung konnte nicht gefunden werden. Obwohl das Gebäude unter Denkmalschutz stand, konnte ein Abriss letztlich nicht verhindert werden.
Mit dem Abriss des weißen Mühlengebäudes sind im Februar 2008 etwa 600 Jahre Mühlengeschichte in Kiel-Neumühlen zu Ende gegangen. Neben der Werft, die im Jahre 1983 ihre Pforten in Dietrichsdorf für immer schloss, war damit auch das Ende des zweiten historischen Gewerbes in Neumühlen gekommen.[1]
Das benachbarte Hochsilo wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut, das den Namen „Albert-Einstein-Haus“ trägt. Hier werden heute Wohnräume für Studenten der nahegelegenen Fachhochschule angeboten.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
-
Baltische Mühle und Holsatiamühle, 1909
-
Holsatiamühle, Januar 1965
-
Abriss der Holsatiamühle, 23. Februar 2008
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Holsatiamühle“ auf dem Online-Stadtplan der Stadt Kiel, aufrufbar auf kiel.de