Bearbeiten von „Schleswig-Holsteinische Erhebung

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== Kriegsverlauf ==
== Kriegsverlauf ==
=== 1848 ===
=== 1848 ===
==== Einnahme von Rendsburg (24. März) ====
==== Einnahme von Rendsburg ====
Es wurde in Kiel erwartet, dass Dänemark der Erhebung mit Gewalt begegnen werde. Daher war es geboten, mit Rendsburg die zweitgrößte Festung in Dänemark mit ihrem Arsenal in die Hand zu bekommen. Am Morgen des 24. März fuhr deswegen ein Sonderzug von Kiel über Neumünster nach Rendsburg (es gab noch keine direkte Bahnverbindung). Im Zug befanden sich der Prinz von Noer als Kriegsminister der Provisorischen Regierung, die Soldaten der Kieler Garnison und 50 Schützen der Bürgerwehr.  
Es wurde in Kiel erwartet, dass Dänemark der Erhebung mit Gewalt begegnen werde. Daher war es geboten, mit Rendsburg die zweitgrößte Festung in Dänemark mit ihrem Arsenal in die Hand zu bekommen. Am Morgen des 24. März fuhr deswegen ein Sonderzug von Kiel über Neumünster nach Rendsburg (es gab noch keine direkte Bahnverbindung). Im Zug befanden sich der Prinz von Noer als Kriegsminister der Provisorischen Regierung, die Soldaten der Kieler Garnison und 50 Schützen der Bürgerwehr.  


Es gelang, die Festung im Handstreich zu nehmen, da der Bahnhof innerhalb der Festungswälle lag und der Zug ungehindert einfahren konnte. Durch das Läuten der Feuerglocke konnte die Besatzung der Festung unbewaffnet aus den Unterkünften gerufen werden. Der Prinz verkündete die Kieler Erklärung und stellte den Soldaten frei, sich auf die schleswig-holsteinische Seite zu stellen oder unter freiem Geleit zur dänischen Krone zu halten. Es zeigte sich, dass fast alle Mannschaften und Unteroffiziere übertraten, während die Offiziere mehrheitlich an ihrem Treueeid zum König festhielten.
Es gelang, die Festung im Handstreich zu nehmen, da der Bahnhof innerhalb der Festungswälle lag und der Zug ungehindert einfahren konnte. Durch das Läuten der Feuerglocke konnte die Besatzung der Festung unbewaffnet aus den Unterkünften gerufen werden. Der Prinz verkündete die Kieler Erklärung und stellte den Soldaten frei, sich auf die schleswig-holsteinische Seite zu stellen oder unter freiem Geleit zur dänischen Krone zu halten. Es zeigte sich, dass fast alle Mannschaften und Unteroffiziere übertraten, während die Offiziere mehrheitlich an ihrem Treueeid zum König festhielten.


In den folgenden Tagen traten alle weiteren Garnisonen in den Herzogtümern zur schleswig-holsteinischen Armee über, ebenso 65 Offiziere, während 94 Offiziere das angebotene freie Geleit in Anspruch nahmen. Damit waren die Weichen auf Krieg gestellt und die Provisorische Regierung nahm für einige Monate ihren Sitz in Rendsburg.
In den folgenden Tagen traten alle weiteren Garnisonen in den Herzogtümern zur schleswig-holsteinischen Armee über, ebenso 65 Offiziere, während 94 Offiziere das angebotene freie Geleit in Anspruch nahmen. Damit waren die Weichen auf Krieg gestellt und die provisorische Regierung nahm für einige Monate ihren Sitz in Rendsburg.


==== Schlacht von Bov (9. April)====
==== Schlacht von Bov (9. April)====
Das erste militärische Aufeinandertreffen ereignete sich am 9. April 1848 beim Dorf Bau (dän.: Bov, gesprochen wie im Deutschen), nordwestlich von Flensburg. Im Vorfeld hatte Dänemark das ''Nörrejyske Arméekorps'' von Kolding nach Süden marschieren lassen und das kleinere ''Flankekorps'' von der Insel Alsen über die Halbinsel Sundeved (dt.: Sundewitt) von Osten dazustoßen lassen, so dass dort rund 11 000 Soldaten standen.  
Das erste militärische Aufeinandertreffen ereignete sich am 9. April 1848 beim Dorf Bau (dän.: Bov, gesprochen wie im Deutschen), nordwestlich von Flensburg. Im Vorfeld hatte Dänemark das ''Nörrejyske Arméekorps'' von Kolding nach Süden marschieren lassen und das kleinere ''Flankekorps'' von der Insel Alsen über die Halbinsel Sundeved von Osten dazustoßen lassen, so dass dort rund 11 000 Soldaten standen.  


Schleswig-Holstein verfügte lediglich über 6 500 Soldaten, von denen überdies 900 Angehörige von hastig bewaffneten und schlecht ausgebildeten Freikorps waren. Insbesondere auch das ''Kieler Studenten- und Turnerkorps''. Letztere waren dem 5. Jägerbataillon aus Kiel zugeordnet, das auch schon bei der Überrumpelung von Rendsburg eingesetzt war. Diese Formation wurde von Major ''Sören Johann Dietrich Michelsen'' befehligt und bildete die rechte Flanke, nördlich von Flensburg an der Förde. Ein Teil der schleswig-holsteinischen Truppen war allerdings voher bei Glücksburg, östlich von Flensburg, in Stellung gebracht worden, weil es Gerüchte gab, dass Dänemark dort Truppen über die Flensburger Förde übergesetzt habe, die jetzt auf der Halbinsel Holnis stünden.
Schleswig-Holstein verfügte lediglich über 6 500 Soldaten, von denen überdies 900 Angehörige von hastig bewaffneten und schlecht ausgebildeten Freikorps waren. Insbesondere auch das ''Kieler Studenten- und Turnerkorps''. Letztere waren dem 5. Jägerbataillon aus Kiel zugeordnet, das auch schon bei der Überrumpelung von Rendsburg eingesetzt war. Diese Formation wurde von Major ''Sören Johann Dietrich Michelsen'' befehligt und bildete die rechte Flanke, nördlich von Flensburg an der Förde. Ein Teil der schleswig-holsteinischen Truppen war allerdings voher bei Glücksburg, östlich von Flensburg, in Stellung gebracht worden, weil es Gerüchte gab, dass Dänemark dort Truppen über die Flensburger Förde übergesetzt habe, die jetzt auf der Halbinsel Holnis stünden.
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* Beendigung der Blockade der deutschen Küste durch Dänemark
* Beendigung der Blockade der deutschen Küste durch Dänemark
* Abzug der dänischen und der Truppen der deutschen Bundestaaten aus den Herzogtümern
* Abzug der dänischen und der Truppen der deutschen Bundestaaten aus den Herzogtümern
* Aufhebung aller Gesetze der Provisorischen Regierung
* Aufhebung aller Gesetze der provisorischen Regierung
* Bildung einer fünfköpfigen, vom dänischen und vom preußischen König bestimmten Regierung für Schleswig und Holstein.  
* Bildung einer fünfköpfigen, vom dänischen und vom preußischen König bestimmten Regierung für Schleswig und Holstein.  
Der künftige Status der beiden Herzogtümer und die Frage nach ihrer Zugehörigkeit zu Deutschland oder Dänemark blieben ungeklärt.<ref>{{WP|Vertrag_von_Malmö_(1848)|Vertrag_von_Malmö_(1848)}}</ref>
Der künftige Status der beiden Herzogtümer und die Frage nach ihrer Zugehörigkeit zu Deutschland oder Dänemark blieben ungeklärt.<ref>{{Vertrag_von_Malmö_(1848}})</ref>
 
Der Vertrag führte zu beträchtlichen Kontroversen und Unruhen. Die Frankfurter Nationalversammlung stimmte ihm erst im zweiten Anlauf am 16. September mehrheitlich zu. Dies führte in Frankfurt zu den ''Septemberunruhen'', in deren Verlauf u.&nbsp;a. zwei Abgeordnete der Nationalversammlung zu Tode kamen.
 
Ebenso problematisch war die Besetzung der ''Gemeinsamen Regierung'', bei der je zwei Mitglieder von Preußen und Dänemark und der Präsident gemeinsam von beiden Mächten zu bestimmen waren. Dies zog sich mit mehreren Anläufen über mehr als einen Monat hin. Ihr gehörten schließlich ''Theodor Reventlow'' (Präsident), ''Paul Boysen'', ''Josias von Heintze'', ''Alexander Preusser'' und ''Adolf von Moltke'' an. Die Provisorische Regierung erklärte daraufhin ihren Rücktritt zum 22. Oktober und die Gemeinsame Regierung nahm am Folgetag ihre Arbeit auf.
 
Die Gemeinsame Regierung wandte jedoch die von der Provisorischen Regierung erlassenen Gesetze weiterhin an. Das führte zu einer "Gegenregierung", der von Dänemark eingesetzten ''Immediatkommisssion'', welcher die ursprünglich von Dänemark präferierten Regierungsmitglieder angehörten. Sie verwaltete jedoch faktisch nur die Inseln Alsen und Ærø sowie einen kleinen Teil des Festlandes.<ref>{{WP|Gemeinsame_Regierung_(Schleswig-Holstein)|Gemeinsame_Regierung_(Schleswig-Holstein)}}</ref>


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Aufruf_der_provisorischen_Regierung_vom_24._März_1848.jpg|Wortlaut der Erklärung von 24. März 1848
Aufruf_der_provisorischen_Regierung_vom_24._März_1848.jpg|Wortlaut der Erklärung von 24. März 1848
Provisorische_Regierung_Schleswig-Holstein_1848.jpg|Die Mitglieder der Provisorischen Regierung
Provisorische_Regierung_Schleswig-Holstein_1848.jpg|Die Mitglieder der provisorischen Regierung
Proklamation_der_Provisorischen_Regierung_Schleswig-Holstein_(Olde).jpg|Verkündung der provisorischen Regierung Gemälde von Hans Olde (zwischen 1912 und 1917)
Proklamation_der_Provisorischen_Regierung_Schleswig-Holstein_(Olde).jpg|Verkündung der provisorischen Regierung Gemälde von Hans Olde (zwischen 1912 und 1917)
Gemeinsame_Regierung_1849.jpg|Die Mitglieder der Gemeinsamen Regierung
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