Bearbeiten von „Schlachten und Kriege

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== Schlachten im Mittelalter ==
== Schlachten im Mittelalter ==
* In der '''Schlacht bei Bornhöved''' am [[22. Juli]] [[1227]] siegte [[Adolf IV.|Graf Adolf IV. von Schauenburg]] (* 1205, † 1261) mit seinen Koalitionstruppen aus norddeutschen Adligen, der jungen Reichsstadt Lübeck und Dithmarscher Bauern gegen das dänische Heer unter ''König Waldemar II.'' (* 1170, † 1241) und eroberte die Grafschaft Holstein zurück, die sein Vater 1203 an Waldemar verloren hatte. Die Schlacht ermöglichte die Gründung Kiels.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/bornhoeved/ Bornhöved] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019.</ref><ref>{{WP|Schlacht_bei_Bornhöved|Schlacht bei Bornhöved }}</ref><br>
* In der '''Schlacht bei Bornhöved''' am [[22. Juli]] [[1227]] siegte [[Adolf IV.|Graf Adolf IV. von Schauenburg]] (* 1205, † 1261) mit seinen Koalitionstruppen aus norddeutschen Adligen, der jungen Reichsstadt Lübeck und Dithmarscher Bauern gegen das dänisches Heer unter ''König Waldemar II.'' (* 1170, † 1241) und eroberte die Grafschaft Holstein zurück, die sein Vater 1203 an Waldemar verloren hatte. Die Schlacht ermöglichte die Gründung Kiels.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/bornhoeved/ Bornhöved] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019.</ref><ref>{{WP|Schlacht_bei_Bornhöved|Schlacht bei Bornhöved }}</ref>
Bei der Sage, dass Graf Adolf nach der Schlacht den unterlegenen König Waldemar nach Kiel gebracht habe, ohne dass dieser ihn dabei erkennen konnte (siehe unten), muss es sich um vom Sieger betriebene Propaganda oder eine schlichte Vokserzählung handeln. Denn die Schlacht fand einige Jahre vor der Gründung Kiels (1242) statt und auch die Begründung der [[Kieler Schloss|Burg]], die wahrscheinlich vor der Stadt entstand, wird von Historikern frühestens den 1220er-Jahren zugeordnet.


* Die erfolglose '''Belagerung von Kiel''' ([[1261]]) des  ''Herzogs Albrecht I. der Große von Braunschweig-Lüneburg'' (* 1236, † 1279) im Feldzug nach Holstein.<ref>[http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=6944&view=pdf&pn=tagungsberichte&type=tagungsberichte Der letzte Welfe im Norden (pdf)] Jan Ocker, Fachtagungsbericht der Abteilung für Regionalgeschichte, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Der letzte Welfe im Norden:  Herzog Albrecht I. ‚der Lange‘ von Braunschweig (1236-1279), 14.10.2016–15.10.2016; Artikel „Albrecht I., Herzog von Braunschweig“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 257–261, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Albrecht_I._(Herzog_von_Braunschweig-L%C3%BCneburg)&oldid=2486056 (abgerufen am 28. Januar 2019).</ref><ref>{{WP|Albrecht_I._(Braunschweig)|Albrecht I. von Braunschweig}}</ref><br>Albrecht hatte bei seinem Versuch, in einen dänischen Erbfolgestreit einzugreifen, bereits Oldenburg und Plön erobert. Er scheiterte dann aber vor Kiel. Die ''Braunschweigische Reimchronik'' berichtet, dass zunächst der Versuch, Kiel von allen vier Ecken zu stürmen, durch die Palisaden der Stadt verhindert wurde. Im zweiten Versuch sollte ein mit Brennmaterial beladenes Schiff in Brand gesetzt und vom Wind gegen die Stadtbefestigung getrieben werden. Erst als ein Kreuz auf die Brustwehr getragen wurde, habe sich der Wind gedreht und das Schiff aus der Förde getrieben – ein Gotteswunder in Kiel also!<ref>[https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290031 Belagerung von Kiel] bei kuladig.de, abgerufen am 23. Okt. 2023</ref> Durch dieses Ereignis war Albrechts Feldzug erfolglos bendet.
* Die erfolglose '''Belagerung von Kiel''' ([[1261]]) des  ''Herzogs Albrecht I. der Große von Braunschweig-Lüneburg'' (* 1236,; † 1279) im Feldzug nach Holstein.<ref>[http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=6944&view=pdf&pn=tagungsberichte&type=tagungsberichte Der letzte Welfe im Norden (pdf)] Jan Ocker, Fachtagungsbericht der Abteilung für Regionalgeschichte, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Der letzte Welfe im Norden:  Herzog Albrecht I. ‚der Lange‘ von Braunschweig (1236-1279), 14.10.2016–15.10.2016; Artikel „Albrecht I., Herzog von Braunschweig“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 257–261, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Albrecht_I._(Herzog_von_Braunschweig-L%C3%BCneburg)&oldid=2486056 (abgerufen am 28. Januar 2019).</ref>
<ref>{{WP|Albrecht I. (Braunschweig)|Albrecht I. von Braunschweig}}</ref>


*  '''Schlacht auf der Lohheide''' am [[28. Juni]] [[1261]] zwischen dem ''Herzog Erich I. von Schleswig'', den Grafen ''Johann I. von Holstein-Kiel'' (* 1261, † 1263) und ''Gerhard I. von Holstein-Itzehoe'' (* 1232, † 1290) einerseits und der dänischen Regentin ''Margarete Sambiria'' (* um 1230, † 1282) andererseits. In der Schlacht wurde die Schwarze Margaret (Swarte Gret) und ihr Sohn ''Erich V. Klipping'' (* um 1249, † 1286) von den holsteinischen Grafen gefangen genommen, sie kam aber mit Hilfe des Herzogs ''Albrecht I.'' wieder frei.
*  '''Schlacht auf der Lohheide''' am [[28. Juni]] [[1261]] zwischen dem ''Herzog Erich I. von Schleswig'', den Grafen ''Johann I. von Holstein-Kiel'' (* 1261, † 1263) und ''Gerhard I. von Holstein-Itzehoe'' (* 1232, † 1290) einerseits und der dänischen Regentin ''Margarete Sambiria'' (* um 1230; † 1282) andererseits. In der Schlacht wurde die Schwarze Margaret (Swarte Gret) und ihr Sohn ''Erich V. Klipping'' (* um 1249, † 1286) von den holsteinischen Grafen gefangen genommen, sie kam aber mit Hilfe des Herzogs ''Albrecht I.'' wieder frei.


* '''Schlacht von Wöhrden''' am [[7. September]] [[1319]], bei der die Dithmarscher ein holsteinisches und mecklenburgisches Invasionsheer vernichteten, welches unter ''Graf Gerhard III. von Holstein'' (* 1293,  † 1340) in Dithmarschen einmarschierte.<ref>{{WP|Schlacht_von_Wöhrden| Schlacht von Wöhrden}}</ref>
* '''Schlacht von Wöhrden''' am [[7. September]] [[1319]], bei der die Dithmarscher ein holsteinisches und mecklenburgisches Invasionsheer vernichteten, welches unter ''Graf Gerhard III. von Holstein'' (* 1293,  † 1340) in Dithmarschen einmarschierte.<ref>{{WP|Schlacht_von_Wöhrden| Schlacht von Wöhrden}}</ref>
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== Kriege in der Neuzeit bis 1848 ==  
== Kriege in der Neuzeit bis 1848 ==  
[[Datei:Meisner Kiel in Holstein Spoliatis arma supersunt.jpg|mini|rechts|Kiel in Holstein aus Daniel Meisner’s Schatzkästlein, 1625]]
[[Datei:Meisner Kiel in Holstein Spoliatis arma supersunt.jpg|mini|rechts|Kiel in Holstein aus Daniel Meisner’s Schatzkästlein, 1625]]
* In der '''Grafenfehde''', einem zwischen 1533 und 1536 andauernden Bürgerkrieg in Dänemark und zugleich ein militärischer  - und erfolgloser – Versuch der Hansestadt Lübeck, ihre Vormacht im Ostseehandel zu retten, lagerten 1536 ein Jahr lang Landsknechte in Kiel.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/grafenfehde/ Grafenfehde] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Grafenfehde|Grafenfehde}}</ref>
* In der '''Grafenfehde''', ein zwischen 1533 und 1536 andauernder Bürgerkrieg in Dänemark und zugleich ein militärischer  - und erfolgloser – Versuch der Hansestadt Lübeck, ihre Vormacht im Ostseehandel zu retten. 1536 lagerten ein Jahr lang Landsknechte in Kiel.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/grafenfehde/ Grafenfehde] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Grafenfehde|Grafenfehde}}</ref>


*  Im '''Dreißigjährigen Krieg''' waren schwedische und kaiserliche Truppen in Kiel und das [[Kieler Schloss]] war mehrfach besetzt. Die Ausstattung wurde dabei zum Teil geplündert:<br>Bis zum ''Dänisch-Niedersächsischen Krieg'' (1625–1629) waren die Herzogtümer Schleswig und Holstein nicht beteiligt. Im  Jahr 1627 zogen Heere ''Wallensteins'' und ''Tillys'' nach Holstein, und Kiel wurde von den Kaiserlichen besetzt. Die dänische Truppe belagerte Kiel seit 1628. Am [[25. Mai]] [[1629]] endeten die kriegerischen Handlungen mit dem Frieden von Lübeck. Die abziehenden Truppen, die zwei Jahre „aus dem Land“ gelebt und unter denen die Bewohner mit den Einquartierungen, Plünderungen, Bränden und Vergewaltigungen stark gelitten hatten, hinterließen ein in Teilen verarmtes Land.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/dreissigjaehriger-krieg/ Dreißigjähriger Krieg], [http://www.geschichte-s-h.de/kaiserlicher-krieg/ Kaiserlicher Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. [[WP|Dreißigjähriger_Krieg#Dänisch-niedersächsischer_Krieg_(1623–1629)|Dänisch-niedersächsischer Krieg}}</ref><br>Im ''Schwedisch-Französischen Krieg'' (1635–1648) kamen 1643 die schwedischen Truppen nach Kiel und wurden 1644 von den Kaiserlichen vertrieben.<ref>{{WP|Dreißigjähriger_Krieg#Schwedisch-Französischer_Krieg_(1635–1648)|Schwedisch-Französischer Krieg}}</ref>
*  Im '''Dreißigjährigen Krieg''' waren schwedische und kaiserliche Truppen in Kiel und das [[Kieler Schloss]] war mehrmals besetzt und die Ausstattung dabei zum Teil geplündert:<br>Bis zum ''Dänisch-niedersächsischen Krieg'' (1625–1629) waren Herzogtümer Schleswig und Holstein vor 1625 nicht beteiligt. Im  Jahr 1627 zogen Heere ''Wallensteins'' und ''Tillys'' nach Holstein, und Kiel wurde von den Kaiserlichen besetzt. Die dänische Truppe belagerte Kiel seit 1628. Am [[25. Mai]] [[1629]] endeten die kriegerischen Handlungen mit dem Frieden von Lübeck. Die abziehenden Truppen, die zwei Jahre „aus dem Land“ gelebt und unter denen die Bewohner mit den Einquartierungen, Plünderungen, Bränden und Vergewaltigungen stark gelitten hatten, hinterließen ein in Teilen verarmtes Land.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/dreissigjaehriger-krieg/ Dreißigjähriger Krieg], [http://www.geschichte-s-h.de/kaiserlicher-krieg/ Kaiserlicher Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. [[WP|Dreißigjähriger_Krieg#Dänisch-niedersächsischer_Krieg_(1623–1629)|Dänisch-niedersächsischer Krieg}}</ref><br>Im ''Schwedisch-Französischer Krieg'' (1635–1648) kamen 1643 die Schwedischen Truppen nach Kiel und wurden 1644 von den Kaiserlichen vertrieben.<ref>{{WP|Dreißigjähriger_Krieg#Schwedisch-Französischer_Krieg_(1635–1648)|Schwedisch-Französischer Krieg}}</ref>


* Der aus wirtschaftlichen Gründen geführte '''Schwedisch-Dänische Krieg''' (1643-1645) verheerte erneut die Herzogtümer Holstein und Schleswig in weiten Teilen. Zu Beginn des sogenannten ''Torstenssonkrieges'' wurde im Dezember 1643 die [[Festung Friedrichsort]] außerhalb Kiels von schwedischen Truppen erobert und bis zum Kriegsende besetzt gehalten.<br>In der ''Seeschlacht auf der Kolberger Heide'' trafen die dänische und die schwedische Flotte nördlich von Fehmarn aufeinander und zogen dann im Verlauf der Schlacht bis in die [[Kieler Förde]], wo die schwedische Flotte eingeschlossen wurde. Trotz des Sieges hatte Dänemark mit dem ''Frieden von Brömsebro'' 1645 die Hegemonie im Ostseeraum verloren.<ref>{{WP|Torstenssonkrieg|Torstenssonkrieg}}</ref><ref>{{WP|Seeschlacht_auf_der_Kolberger_Heide|Seeschlacht auf der Kolberger Heide}}</ref><br>Zwar hatte  ''Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf'' (* 1597, † 1659) sich bereits 1644 vom dänischen König als Lehnsherrn getrennt und Gottorf wurde in einem Vertrag von allen Kriegsauflagen befreit, doch es bewahrte den herzoglichen Anteil und damit auch die Stadt Kiel nicht vor Einquartierungen, Kontributionen und Kriegsschäden.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/schwedisch-daenischer-krieg/ Schwedisch-dänischer Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019.</ref>
* Der aus wirtschaftlichen Gründen geführten '''Schwedisch-Dänischen Krieg''' (1643-1645) verheerte erneut die Herzogtümer Holstein und Schleswig in weiten Teilen. Zu Beginn des sogenannten ''Torstenssonkrieges'' wurde im Dezember 1643 die [[Festung Friedrichsort]] außerhalb Kiels von schwedischen Truppen erobert und bis zum Kriegsende besetzt gehalten.<br>In der ''Seeschlacht auf der Kolberger Heide'' trafen die dänische und die schwedische Flotte nördlich von Fehmarn aufeinander und zogen dann im Verlauf der Schlacht bis in die [[Kieler Förde]], wo die schwedischen Flotte eingeschlossen wurden. Trotz des Sieges hatte Dänemark mit dem  ''Frieden von Brömsebro'' 1645 die Hegemonial im Ostseeraum verloren.<ref>{{WP|Torstenssonkrieg|Torstenssonkrieg}}{{WP|Seeschlacht_auf_der_Kolberger_Heide|Seeschlacht auf der Kolberger Heide}}</ref><br>Zwar hatte  ''Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf'' (* 1597, † 1659) sich bereits 1644 vom dänischen König als Lehnsherrn getrennt und Gottorf wurde in einem Vertrag von allen Kriegsauflagen befreit, doch es bewahrte den herzoglichen Anteil und damit auch die Stadt Kiel nicht vor Einquartierungen, Kontributionen und Kriegsschäden.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/schwedisch-daenischer-krieg/ Schwedisch-dänischer Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019.</ref>


* Im '''Dänisch-Schwedischen Krieg''' (1655–1660, auch  ''Polackenkrieg'' genannt, Teil des ''Zweiten Nordischen Kriegs'') kam am [[13. Oktober]] [[1659]] ein großer Teil der Kopenhagener Truppen unter ''Graf Hans von Schack'' (* 1609, † 1676) mit Schiffen in Kiel an, um dann 14 Tage später am [[27. Oktober]] von Kiel aus nach Fünen zu segeln.<br>Nach dem Dänisch-Schwedischen Krieg erreichten die Gottorfer teilweise ihre Souveränität und waren nicht mehr dem dänischen König als Lehnsherrn verpflichtet. Es war jedoch der Beginn der ''Gottorfer Frage'' mit dem militärischen Auseinandersetzungen zwischen der dänischen Krone und Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/daenisch-schwedischer-krieg/ Dänisch-Schwedischer Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Zweiter_Nordischer_Krieg#Krieg_Dänemarks-Norwegens_gegen_Schweden|Dänisch-Schwedischer Krieg}}</ref>
* Im '''Dänisch-Schwedischer Krieg''' (1655–1660, auch  ''Polackenkrieg'' genannt, Teil des Zweiten  ''Nordischen Kriegs'') kamen am 13. Oktober 1659 mit Schiffen ein großer Teil der Kopenhagener Truppen unter ''Graf Hans von Schack'' (* 1609, † 1676) in Kiel an, um dann 14 Tage später am 27. Oktober von Kiel aus nach Fünen zu segeln.<br>Nach dem Dänisch-Schwedischen Krieg erreichten die Gottorfer teilweise ihre Souveränität und waren nicht mehr dem dänischen König als Lehnsherrn verpflichtet. Doch es war der Beginn der ''Gottorfer Frage'' mit dem militärischen Auseinandersetzungen zwischen der dänische Krone und Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/daenisch-schwedischer-krieg/ Dänisch-Schwedischer Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Zweiter_Nordischer_Krieg#Krieg_Dänemarks-Norwegens_gegen_Schweden|Dänisch-Schwedischer Krieg}}</ref>


* Der dritte, der '''Große Nordischer Krieg''' dauerte von 1700 bis 1721. Das Kriegsgeschehen verlagerte sich ins Baltikum. Mit ihm endete die beherrschende Position Schwedens im Ostseeraum und begann der Aufstiegs Rußlands zur Großmacht.<br>In Schleswig-Holstein war das Ziel der militärischen Aktionen Dänemarks die Lösung der ''Gottorfer Frage'' (u.&nbsp;a. durch die  Belagerung der Festung Tönning (1700)<ref>{{WP|Belagerung_von_Tönning_(1700)|Belagerung von Tönning}}</ref> und einige der Schlachten auf der Lohheide im Jahr 1712.<ref name=“Lohheide“></ref>)<br> Am Ende des Krieges waren die Weichen für den dänischen Gesamtstaat gestellt; der dänische König war alleiniger Herr über Schleswig und dem Gottorfer ''Herzog Carl Friedrich'' (* 1700, † 1739) blieb nur noch Streubesitz im holsteinischen Teil. Damit war kurzzeitig das Kieler Schloss seine Hauptresidenz und Kiel eine Residenzstadt, bis sein Sohn [[Peter III. (Russland)|Karl Peter Ulrich]] den russischen Zarenthron bestieg.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/grosser-nordischer-krieg-in-schleswig-holstein/ Großer Nordischer Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Zweiter_Nordischer_Krieg#Krieg_Dänemarks-Norwegens_gegen_Schweden|Dänisch-Schwedischer Krieg}}{{WP|Karl_Friedrich_(Schleswig-Holstein-Gottorf)|Herzog Karl Friedrich}}</ref>
* Der dritte, der '''Großer Nordischer Krieg''' dauerte von 1700 bis 1721. Das Kriegsgeschehen verlagerte sich ins Baltikum und mit ihm endete die beherrschende Position Schwedens im Ostseeraum und begann der Aufstiegs Rußlands zur Großmacht.<br>In Schleswig-Holstein war Ziel der militärischen Aktionen Dänemarks die Lösung der ''Gottorfer Frage'' (u. a. durch die  Belagerung der Festung Tönning (1700)<ref>{{WP|Belagerung_von_Tönning_(1700)|Belagerung von Tönning}}</ref> und einige der Schlachten auf der Lohheide im Jahr 1712.<ref name=“Lohheide“></ref>)<br> Am Ende des Krieges war der dänische Gesamtstaat entstanden, der dänische König war alleiniger Herr über Schleswig und dem Gottorfer ''Herzog Karl Friedrich'' (* 1700, † 1739) blieb nur noch Streubesitz im holsteinischen Teil. Damit war kurzzeitig das Kieler Schloss sein Hauptresidenz und Kiel eine Residenzstadt, bis sein Sohn [[Peter III. (Russland)|Karl Peter Ulrich]] den russischen Zarenthron bestieg.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/grosser-nordischer-krieg-in-schleswig-holstein/ Großer Nordischer Krieg] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Zweiter_Nordischer_Krieg#Krieg_Dänemarks-Norwegens_gegen_Schweden|Dänisch-Schwedischer Krieg}}{{WP|Karl_Friedrich_(Schleswig-Holstein-Gottorf)|Herzog Karl Friedrich}}</ref>


* Sechster Koalitionskrieg der '''Napoleonischen Kriege''' (1792 bis 1815): Die schwedisch-russisch-preußische Nordarmee unter dem Oberbefehl des schwedische Kronprinzen ''Jean Baptiste Bernadotte'' (* 1763, † 1844), des späteren schwedischen Königs ''Karl XIV. Johann'', kämpfte in Schleswig-Holstein gegen Dänemark, seit 1805 Verbündeter Frankreichs. Es kam Anfang Dezember zu blutigen Gefechten mit den dänischen Truppen bei Bornhöved und Sehestedt. 1813 wurde die [[Festung Friedrichsort]], damals außerhalb Kiels, eingenommen. Am [[13. Dezember]] wurde Kiel besetzt und im sogenannten [[Schwedenwinter]] 1813/14 lagen für sechs Wochen fast 8&nbsp;000 Mann der vereinigten schwedischen, russischen und preußischen Truppen in der Stadt, die damals selbst nicht mehr als 9&nbsp;000 Einwohner hatte. <br>Am [[14. Dezember]] 1813 hatte Bernadotte sein Hauptquartier im [[Buchwaldscher Hof|Buchwaldschen Hof]] bezogen, wo auch am [[14. Januar]] [[1814]] der Kieler Frieden unterzeichnet wurde.<br>{{Hauptartikel|Seite=Kieler Frieden}}
* Sechster Koalitionskrieg der '''Napoleonische Kriege''' (1792 bis 1815): Die schwedisch-russisch-preußische Nordarmee unter dem Oberbefehl des schwedische Kronprinzen ''Jean Baptiste Bernadotte'' (* 1763, † 1844), der später schwedische ''Königs Karl XIV. Johann'', kämpfte in Schleswig-Holstein gegen Dänemark, seit 1805 Verbündeter Frankreichs. Es kam Anfang Dezember zu blutigen Gefechten mit den dänischen Truppen bei Bornhöved und Sehestedt. 1813 wurde die [[Festung Friedrichsort]] außerhalb Kiels eingenommen. Am [[13. Dezember]] wurde Kiel besetzt und im sogenannten [[Schwedenwinter]] 1813/14 lagen für sechs Wochen fast 8.000 Mann der vereinigten schwedischen, russischen und preußischer Truppen in der Stadt, die damals nicht mehr als 9.000 Einwohner hatte.Die [Festung Friedrichsort)<br>Am [[14. Dezember]] 1813 hatte Bernadotte sein Hauptquartier im Buchwaldtschen Hof bezogen, wo dort am 14. Januar 1814 den Kieler Frieden unterzeichnet wurden.<br>{{Hauptartikel|Seite=Kieler Frieden}}


== Nationalkriege ab 1848 ==
== Nationalkriege ab 1848 ==
[[Datei:SH-Flottille in Kiel.jpg|mini|rechts|Die [[Schleswig-Holsteinische Flottille]] im Kieler Hafen: „Von der Tann“, „Elbe“ und „Bonin“(1849)]]
[[Datei:SH-Flottille in Kiel.jpg|mini|rechts|Die [[Schleswig-Holsteinische Flottille]] im Kieler Hafen: „Von der Tann“, „Elbe“ und „Bonin“(1849)]]
* '''Schleswig-Holsteinische Erhebung''' (1848 – 1851, auch ''Schleswig-holsteinischer Befreiungskrieg'' und ''Schleswigscher Krieg'' genannt, dänisch ''Treårskrigen'', der Drei-Jahres-Krieg), eine von der Mehrheit der Staaten des Deutschen Bundes unterstützte politische und militärische Auseinandersetzung der deutschen Nationalbewegung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein mit dem Königreich Dänemark.<ref>{{WP|Schleswig-Holsteinische_Erhebung|Schleswig-Holsteinische Erhebung}}</ref>{{Hauptartikel|Seite=Schleswig-Holsteinische Erhebung}}
* Schleswig-Holsteinische Erhebung (1848 – 1851, auch ''Schleswig-holsteinische Befreiungskrieg'' und ''Schleswigsche Krieg'' genannt, dänisch ''Treårskrigen'', der Drei-Jahres-Krieg), eine von der Mehrheit der Staaten des Deutschen Bundes unterstützte politische und militärische Auseinandersetzung der deutschen Nationalbewegung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein mit dem Königreich Dänemark.<ref>{{WP|Schleswig-Holsteinische_Erhebung|Schleswig-Holsteinische Erhebung}}</ref>{{Hauptartikel|Seite=Schleswig-Holsteinische Erhebung}}


* '''Deutsch-Dänischer Krieg''' (auch ''Zweiter Schleswig-Holsteinischer Krieg'') vom [[1. Februar]] bis zum [[30. Oktober]] [[1864]] zwischen Dänemark und der Allianz Preußen-Österreich um die nationale Zugehörigkeit der Herzogtümer Holstein und insbesondere Schleswig, wo auch hauptsächlich die Gefechte stattfanden. Für Kiel führte der Krieg zunächst zu einer Zweiteilung der Stadt in ein österreichisches und ein preußisches Gebiet. Im März 1865 wurde die preußische Marinestation Ostsee, die oberste Kommandobehörde der Marine für den Ostseeraum, von Danzig nach Kiel verlegt.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/erhebung/  Schleswig-Holsteinische Erhebung] und [http://www.geschichte-s-h.de/schleswigsche-krieg/ Schleswigsche Kriege] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Deutsch-Dänischer_Krieg|Deutsch-Dänischer Krieg}}</ref>
* '''Deutsch-Dänischer Krieg''' (auch ''Zweiter Schleswig-Holsteinischen Krieg'') vom 1. Februar bis zum 30. Oktober 1864 zwischen Dänemark und der Allianz Preußen-Österreich um die Herzogtümer Holstein und insbesondere Schleswig über die nationalen Zugehörigkeit. Dort waren hauptsächlich die Gefechte. Für Kiel führte der Krieg zunächst zu einer Zweiteilung der Stadt in ein österreichisches und ein preußisches Gebiet. Im März 1865 wurde die preußische Marinestation Ostsee, die oberste Kommandobehörde der Marine für den Ostseeraum, von Danzig nach Kiel verlegt.<ref>[http://www.geschichte-s-h.de/erhebung/  Schleswig-Holsteinische Erhebung] und [http://www.geschichte-s-h.de/schleswigsche-krieg/ Schleswigsche Kriege] auf der Website der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, abgerufen am 25. Januar 2019. {{WP|Deutsch-Dänischer_Krieg|Deutsch-Dänischer Krieg}}</ref>
{{Hauptartikel|Seite=Deutsch-Dänischer Krieg}}
{{Hauptartikel|Seite=Deutsch-Dänischer Krieg}}


* '''Deutscher Krieg''' (1866, auch ''Preußisch-Österreichischer Krieg'' genannt) zwischen dem Deutschen Bund unter Führung Österreichs einerseits und Preußen sowie dessen Verbündeten andererseits. Preußische Truppen marschierten in Herzogtum Holstein ein, welches von Österreich verwaltet wurde. Nach dem Prager Frieden am [[23. August]] [[1866]] verzichtete Österreich auf Rechte am Kondominium in Schleswig und Holstein. 1867 entstand die preußische Provinz Schleswig-Holstein im Königreich Preußen aus den beiden vormaligen Herzogtümern Schleswig und Holstein. Die Stadt Kiel wurde Kriegshafen der Marine des Norddeutschen Bundes und Sitz des aus den [[Amt Kiel|Ämtern Kiel, Kronshagen, Bordesholm]] und Neumünster gebildeten [[Kreis Kiel|Kreises Kiel]].<ref>{{WP|Deutscher_Krieg|Deutscher Krieg}}</ref>
* '''Deutscher Krieg''' (1866, auch ''Preußisch-österreichischer Krieg'' genannt) zwischen dem Deutschen Bund unter Führung Österreichs einerseits und Preußen sowie dessen Verbündeten andererseits. Preußische Truppen marschierten in Herzogtum Holstein ein, welches von Österreich verwaltet wurde. Nach dem Prager Frieden am 23. August 1866 verzichtete Österreich auf Rechte am Kondominium in Schleswig und Holstein. 1867 entstand die preußische Provinz Schleswig-Holstein im Königreich Preußen aus den beiden vormaligen Herzogtümern Schleswig und Holstein. Die Stadt Kiel wurde Kriegshafen der Marine des Norddeutschen Bundes und Sitz des aus den [[Amt Kiel|Ämtern Kiel, Kronshagen, Bordesholm]] und Neumünster gebildeten [[Kreis Kiel|Kreises Kiel]].<ref>{{WP|Deutscher_Krieg|Deutscher Krieg}}</ref>
    
    
* '''Deutsch-Französischer Krieg''' von 1870 bis 1871 zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits. Er führte zur Gründung des Deutschen Reiches mit der Kaiserproklamaition in Versailles. Kiel wurde dadurch vom Kriegshafen des Nordeutschen Bundes zum Reichskriegshafen<ref>{{WP|Deutsch-Französischer_Krieg|Deutsch-Französischer Krieg}}</ref>
* '''Deutsch-Französische Krieg''' von 1870 bis 1871 zwischen Frankreich einerseits und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens sowie den mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt andererseits, die Kaiserproklamation und die Deutsche Reichsgründung. Kiel wurden Reichskriegshafen<ref>{{WP|Deutsch-Französischer_Krieg|Deutsch-Französischer Krieg}}</ref>


* '''Erster Weltkrieg''' von 1914 bis 1918 mit dem [[Kieler Matrosenaufstand]] {{Hauptartikel|Seite=Erster Weltkrieg}}
* '''Erster Weltkrieg''' von 1914 bis 1918 mit dem [[Kieler Matrosenaufstand]] {{Hauptartikel|Seite=Erster Weltkrieg}}


* '''Zweiter Weltkrieg''' von 1939 bis 1945 mit den [[Luftangriffe auf Kiel|Luftangriffen auf Kiel]] zwischen Juli 1940 und Mai 1945. {{Hauptartikel|Seite=Zweiter Weltkrieg}}
* '''Zweiter Weltkrieg''' von 1939 bis 1945 mit den [[Luftangriffe auf Kiel]] zwischen Juli 1940 und Mai 1945. {{Hauptartikel|Seite=Zweiter Weltkrieg}}


== Sagen ==
== Sagen ==
In der Sagensammlung von [[Karl-Müllenhoff-Weg|Karl Müllenhoff]] finden sich:
In den Sagensammlung von [[Karl-Müllenhoff-Weg|Karl Müllenhoff]] finden sich:


;''Die Schlacht bei Bornhövede''
;''Die Schlacht bei Bornhövede''
''„Als Graf Alf mit seinen Holsten dem König Waldemar auf dem Felde bei Bornhövede gegenüberstand und schon lange gekämpft war, begannen seine Scharen zu weichen. Denn die Sonne schien ihnen ins Gesicht und die Dänen wehrten sich tapfer. Da flehte der edle Herr mit inbrünstigem Gebete zu der heiligen Maria Magdalena, deren Tag gerade war, und verhieß ihr ein Kloster zu bauen, wenn sie ihm hülfe. Da erschien die Heilige in den Wolken, segnete das Heer und bedeckte mit ihrem Gewande die Sonne. Als die Holsten dieses Wunder sahen und Graf Alf sie zugleich mit Worten ermunterte, faßten sie neuen Mut und nachdem die Dithmarschen ihre Schilde umgekehrt hatten und den Dänen in den Rücken gefallen waren, ward der vollständigste Sieg erfochten.''<br>''In dieser Schlacht hatte der König Waldemar seinen Stand auf dem Hügel, der nach ihm der Köhnsberg heißt. Es ward ihm sein Pferd unter dem Leibe erschossen. Als seine Leute geflohen waren und es schon dunkel werden wollte, irrte er noch hilflos auf dem Schlachtfelde umher. Da traf er einen schwarzen Ritter, der seinen Helm geschlossen hatte; den bat er für eine gute Belohnung ihn nach Kiel in Sicherheit zu bringen. Der Ritter nahm ihn zu sich aufs Pferd und brachte ihn ohne ein Wort zu sagen zur Stelle. Als sie in den Schloßhof einritten und die Diener mit Fackeln erschienen, forderte ihn der König auf, seinen Helm zu öffnen und seinen Namen zu nennen, damit er seinen Lohn empfange. Da schlug der Ritter das Visier zurück und alle erkannten erstaunt den Grafen Alf selbst. Er wandte darauf sein Roß und ritt eilend zu seinen Leuten ins Lager zurück.''
''„Als Graf Alf mit seinen Holsten dem König Waldemar auf dem Felde bei Bornhövede gegenüberstand und schon lange gekämpft war, begannen seine Scharen zu weichen. Denn die Sonne schien ihnen ins Gesicht und die Dänen wehrten sich tapfer. Da flehte der edle Herr mit inbrünstigem Gebete zu der heiligen Maria Magdalena, deren Tag gerade war, und verhieß ihr ein Kloster zu bauen, wenn sie ihm hülfe. Da erschien die Heilige in den Wolken, segnete das Heer und bedeckte mit ihrem Gewande die Sonne. Als die Holsten dieses Wunder sahen und Graf Alf sie zugleich mit Worten ermunterte, faßten sie neuen Mut und nachdem die Dithmarschen ihre Schilde umgekehrt hatten und den Dänen in den Rücken gefallen waren, ward der vollständigste Sieg erfochten.''<br>''In dieser Schlacht hatte der König Waldemar seinen Stand auf dem Hügel, der nach ihm der Köhnsberg heißt. Es ward ihm sein Pferd unter dem Leibe erschossen. Als seine Leute geflohen waren und es schon dunkel werden wollte, irrte er noch hilflos auf dem Schlachtfelde umher. Da traf er einen schwarzen Ritter, der seinen Helm geschlossen hatte; den bat er für eine gute Belohnung ihn nach Kiel in Sicherheit zu bringen. Der Ritter nahm ihn zu sich aufs Pferd und brachte ihn ohne ein Wort zu sagen zur Stelle. Als sie in den Schloßhof einritten und die Diener mit Fackeln erschienen, forderte ihn der König auf, seinen Helm zu öffnen und seinen Namen zu nennen, damit er seinen Lohn empfange. Da schlug der Ritter das Visier zurück und alle erkannten erstaunt den Grafen Alf selbst. Er wandte darauf sein Roß und ritt eilend zu seinen Leuten ins Lager zurück.''
''Christiani, Geschichte der Herzogt. Schleswig u. Holstein, Bd. II, 102. Mündlich. – Bei Gönnebek, in der Nähe von Bornhöved, im Fiendsmoor, sollen die Dänen begraben sein.''<ref>[http://www.zeno.org/nid/20005403553 Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, 1. Buch, S. 15f.] auf zeno.org</ref>
''Christiani, Geschichte der Herzogt. Schleswig u. Holstein, Bd. II, 102. Mündlich. – Bei Gönnebek, in der Nähe von Bornhöved, im Fiendsmoor sollen die Dänen begraben'' sein."“<ref>[http://www.zeno.org/nid/20005403553 Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, 1. Buch, S. 15f.] auf zeno.org</ref>


;''Wie Graf Geert die Dithmarschen überfiel''
;''Wie Graf Geert die Dithmarschen überfiel''
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''Presbyter Bremens. bei Westphalen III, 41. – Mündlich nach verschiedenen Mitteilungen. – Die Unionskönigin Margaretha soll sonst die Schlei gesperrt haben. Offenbar meint die spätere Sage auch gerade diese mit der schwarzen Magaret. Ihr wird in dänischen Sagen dieselbe Kriegslist beigelegt. Thiele I, 51. Vgl. unten Nr. 41.''<ref>[http://www.zeno.org/nid/2000540360X Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, 1. Buch, S. 17 f..] auf zeno.org</ref>
''Presbyter Bremens. bei Westphalen III, 41. – Mündlich nach verschiedenen Mitteilungen. – Die Unionskönigin Margaretha soll sonst die Schlei gesperrt haben. Offenbar meint die spätere Sage auch gerade diese mit der schwarzen Magaret. Ihr wird in dänischen Sagen dieselbe Kriegslist beigelegt. Thiele I, 51. Vgl. unten Nr. 41.''<ref>[http://www.zeno.org/nid/2000540360X Karl Müllenhoff: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Kiel 1845, 1. Buch, S. 17 f..] auf zeno.org</ref>


In der Sagensammlung von [[Gustav Friedrich Meyer]] finden sich:
In den Sagensammlung von [[Gustav Friedrich Meyer]] finden sich:
   
   
;''Die List der Kieler'''  (eine Variante von ''Wie Graf Geert die Dithmarschen überfiel''
;''Die List der Kieler'''  (eine Variante von ''Wie Graf Geert die Dithmarschen überfiel''
''Im Jahr 1317 halfen die Dithmarscher Bauern dem Graf Johann gegen den Grafen von Rendsburg und Plön. Sie raubten und plünderten und brannten ab, was den Rendsburger Grafen gehörte.<br> Als die Dithmarscher nach Kiel kamen, öffneten die Bürger das Tor und ließen sie als Freunde in die Stadt herein. Aber ihr Graf Johann verlor den Kampf vor der Stadt. Da wollten die Kieler die Dithmarscher Bauern wieder loswerden, aber die weigerten sich.''<br>
''Im Jahr 1317 halfen die Dithmarscher Bauern dem Graf Johann gegen den Grafen von Rendsburg und Plön. Sie raubten und plünderten und brannten ab, was den Rendsburger Grafen gehörte.<br> Als die Dithmarscher nach Kiel kamen, öffneten die Bürger das Tor und ließen sich als Freunde in die Stadt herein. Aber ihr Graf Johann verlor den Kampf vor der Stadt. Da wollten die Kieler die Dithmarscher Bauern wieder loswerden, aber die weigerten sich.''<br>
''Die Bürger dennoch taten listig so, als wollten sie gemeinsam mit der Dithmarscher auf Beute vor der Stadt hinausziehen. Mit Pfeifen und Trommeln zogen hinauf zum Kuhberg. Die Dithmarschen, besessen von der Beutegier, merkten nicht, dass die Kieler in ihre Stadt zurückgelaufen waren und ihr Tor verschlossen hatten.''<br>
''Die Bürger dennoch taten listig so, als wollten sie gemeinsam mit der Dithmarscher auf Beute vor der Stadt hinausziehen. Mit Pfeifen und Trommeln zogen hinauf zum Kuhberg. Die Dithmarschen, besessen von der Beutegier, merkten nicht, dass die Kieler in ihre Stadt zurückgelaufen waren und ihr Tor verschlossen hatten.''<br>
''So mussten die Dithmarscher wieder in ihr Land  zurückziehen.''<ref>Nach Gustav Friedrich Meyer, Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929); Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 10 f.</ref><br>
''So mussten die Dithmarscher wieder in ihr Land  zurückziehen.''<ref>Nach Gustav Friedrich Meyer, Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929); Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 10 f.</ref><br>
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;''Die Schweden im Lande''
;''Die Schweden im Lande''


''Im Dreißigjährigen Krieg zogen wilde Schwedenhordem raubend und plündernd durch das Land um Kiel herum, doch die holsteinischen Heerscharen konnten sie in blutigen Gefechten zurückdrängen. Da schanzten die Schweden sich ein. Solch eine Schwedenschanze lag zwischen Kiel und Preetz bei Raisdorf und die Schweden sollen ihre Kriegskasse vergraben haben. Als die Holsteiner die Schanze stürmten, haben die Schweden in der Eile ihrer Flucht die Kriegskasse liegengeblieben.''<ref>Nach Gustav Friedrich Meyer,  Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929); Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 15</ref><br>
''Im Dreißigjährigen Krieg zogen wilde Schwedenhordem raubend und plünderten durch das Land um Kiel herum, doch die holsteinischen Heerscharen konnten sie in blutigen Gefechten zurückdrängen. Da schanzten die Schweden sich ein. Solch eine Schwedenschanzen lag zwischen Kiel und Preetz bei Raisdorf und die Schweden sollen ihre Kriegskasse vergraben haben. Als die Holsteiner die Schanze stürmten, haben die Schweden in der Eile ihrer Flucht die Kriegskasse liegengeblieben.''<ref>Nach Gustav Friedrich Meyer,  Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929); Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 15</ref><br>


;''Ein Soldat wird gevierteilt''
;''Ein Soldat wird gevierteilt''


''Im Jahr 1683 schoß ein dänischer Soldat im Streit auf seinen Offizier , doch die Kugel tötete einen anderen Soldaten. Der Soldat wurde danach zum Kieler Markt geführt, enthauptet und gevierteilt. Zwei Viertel wurden vor dem Holstentor und zwei vor dem dänischen Tor vier Tage lang auf Pfähle aufgesteckt. <br>Zwei andere Soldaten halfen bei dem Streit nicht ihrem Offizier und mußten auf einer Trommel würfeln. Wer die höchstere Zahl würfelte, wurde am Kniegalgen aufgehängt, der andere mußte Spießrutenlaufen und kam mit den Leben davon''.<ref>Nach Gustav Friedrich Meyer Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929); Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 13 f.</ref>
''Im Jahr 1683 schoß ein dänisches Soldat im Streit auf seinen Offizier , doch die Kugel tötete einen anderen Soldaten. Der Soldat wurde danach zum Kieler Markt geführt, enthauptet und gevierteilt. Zwei Viertel wurden vor dem Holstentor und zwei vor dem dänischen Tor vier Tage lang auf Pfähle aufgesteckt.<br> Zwei andere Soldaten halfen bei dem Streit nicht ihren Offizier und mußten auf einen Trommel würfeln. Wer die höchstere Zahl würfelte, wurde am Kniegalgen aufgehängt, der andere mußte Spießrutenlaufen und kam mit den Leben davon''.<ref>Nach Gustav Friedrich Meyer Schleswig-Holsteiner Sagen (Jena 1929); Broder-M. Ketelsen, Kieler Sagen, Verlag Michael Jung Kiel 1991, S. 13 f.</ref>


== Einzelnachweise ==
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