Bearbeiten von „Kleiner Kuhberg“
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Der Kleine Kuhberg wurde in der üblichen Lesart nach einem Weidelandhügel benannt. Der Name muss sich jedoch nicht zwingend auf eine Kuhweide beziehen, sondern kann nach einer Vermutung von Kiels früherer Stadtarchivarin ''Hedwig Sievert'' auch "Berg an der Grenze" bedeuten, nämlich zwischen den städtischen Besitzungen in der [[Vorstadt]] und denen des Landesherrn auf dem späteren [[Damperhof]].<ref>Zitiert nach Karl-Heinz Reischuk: "Die Geschichte eines Hangars - 50 Jahre Kieler Ostseehalle", Ostseehalle Kiel Betriebsgesellschaft (Hrsg.), o. Verlagsangabe, o. Jg. [2001], o. ISBN, S. 30</ref> | Der Kleine Kuhberg wurde in der üblichen Lesart nach einem Weidelandhügel benannt. Der Name muss sich jedoch nicht zwingend auf eine Kuhweide beziehen, sondern kann nach einer Vermutung von Kiels früherer Stadtarchivarin ''Hedwig Sievert'' auch "Berg an der Grenze" bedeuten, nämlich zwischen den städtischen Besitzungen in der [[Vorstadt]] und denen des Landesherrn auf dem späteren [[Damperhof]].<ref>Zitiert nach Karl-Heinz Reischuk: "Die Geschichte eines Hangars - 50 Jahre Kieler Ostseehalle", Ostseehalle Kiel Betriebsgesellschaft (Hrsg.), o. Verlagsangabe, o. Jg. [2001], o. ISBN, S. 30</ref> | ||
=== Straßenansicht von 1940 === | === Straßenansicht von 1940 === | ||
[[Datei:Kleiner-Kuhberg 1938-41.jpg|mini|left|Kleiner Kuhberg 18-36, ca. 1940]] | [[Datei:Kleiner-Kuhberg 1938-41.jpg|mini|left|Kleiner Kuhberg 18-36, ca. 1940]] | ||
Die ersten beiden Häuser von links sind noch vorhanden und haben die Hausnummern 36 bzw. 32-34. Dort befinden sich ein Antiquitäten-Geschäft und das Restaurant | Die ersten beiden Häuser von links sind noch vorhanden und haben die Hausnummern 36 bzw. 32-34. Dort befinden sich ein Antiquitäten-Geschäft und das Restaurant "[[Kleiner Seehund]]". | ||
Auch das Haus | Auch das Haus ganz rechts steht noch - Nr. 18-20. Auf dem Foto ist dort Werbung für einen Kurzwaren-Großhandel zu sehen. Dabei handelt es sich um die Firma ''Otto & Teichmann''. Nach dem Krieg befand sich neben Otto & Teichmann im Erdgeschoss auch der Lebensmittelgroßhandel ''Paulsen & Hochfeld'', der dort noch bis zum Anfang der 1970er-Jahre einen Lebensmittelmarkt führte. Paulsen & Hochfeld hatte seinen Großmarkt in der [[Legienstaße]] und gründete 1972 gemeinsam mit der ''Bartels-Langness GmbH'' den ersten Citti Großmarkt (damals noch ''City-Markt''). Vermutlich in den 1990er-Jahren hat das Gebäude einen Glasvorbau bekommen. Zwischenzeitlich befand sich dort das Restaurant "[[LA]]" und heute ist dort das Kurzwaren- und Stoffgeschäft [[Stoffkontor]]. | ||
In Hausnummer 16 befand sich die | In Hausnummer 16 befand sich die Lichtbildstelle der Stadt Kiel ("Stadtbildstelle"), wo sich z. B. Lehrer Filme und Diasammlungen für den Unterricht ausleihen konnten. Später wurde hier das [[Kieler Schulmuseum]] eingerichtet. Das Gebäude Nummer 16 ist als Kulturdenkmal eingetragen. | ||
Die fünf kleineren Häuser dazwischen wurden im Krieg zerstört oder später abgerissen. An Stelle des dritten und vierten Hauses von links steht seit 1965 die [[Walter-Damm-Haus|SPD Landesgeschäftsstelle]] mit der Hausnummer 28-30. An Stelle der drei weiteren Häuser steht heute das Gebäude 22-26 - ursprünglich errichtet von der IDEAL-Versicherung. | Die fünf kleineren Häuser dazwischen wurden im Krieg zerstört oder später abgerissen. An Stelle des dritten und vierten Hauses von links steht seit 1965 die [[Walter-Damm-Haus|SPD Landesgeschäftsstelle]] mit der Hausnummer 28-30. An Stelle der drei weiteren Häuser steht heute das Gebäude 22-26 - ursprünglich errichtet von der IDEAL-Versicherung. | ||
Im mittleren Gebäude mit der Nummer 26 lebten bis zu ihrer Deportation die Juden Mendel Czapnik, Osias Markus und Anna Markus-Bard, für die 2013 dort | Im mittleren Gebäude mit der Nummer 26 lebten bis zu ihrer Deportation die Juden Mendel Czapnik, Osias Markus und Anna Markus-Bard, für die 2013 dort Stolpersteine verlegt wurden (siehe unten). | ||
== [[Stolpersteine]] == | == [[Stolpersteine]] == | ||
Am [[18. August]] [[2013]] hat der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine am [http://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&adresse=KleinerKuhberg26& Kleinen Kuhberg 28] und gegenüber [http://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&adresse=KleinerKuhberg28& Kleiner Kuhberg 28-30] verlegt. Schülerinnen des [[Gymnasium Altenholz|Gymnasiums Altenholz]] hatten die Lebensläufe der von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen, die hier während des Dritten Reichs gelebt haben, recherchiert und anlässlich der Steinverlegung verlesen. Anwesend war auch [[Bürgermeister]] [[Peter Todeskino]]. | |||
Am [[18. August]] [[2013]] hat der Künstler Gunter Demnig Stolpersteine am Kleinen Kuhberg | Am [[1. Oktober]] [[2014]] wurden 15 Stolpersteine im Beisein von [[Oberbürgermeister]] [[Ulf Kämpfer]] an den [http://ims.kiel.de/extern/kielmaps/?view=stpl&adresse=KleinerKuhberg28& Kleinen Kuhberg 28] verlegt. | ||
[[Datei:Stolpersteine im Kleinen Kuhberg.jpg|200px|thumb|left|Schülerinnen verlesen die Lebensläufe]] | |||
Die Stolpersteine im Kleinen Kuhberg erinnern an die folgenden Personen: | |||
*Verlegt am 18. August 2013 | |||
Kleiner Kuhberg 26: | |||
für Mendel Czapnik, Anna Markus-Bard - geb. Bradspies und Osias Markus | |||
Kleiner Kuhberg 28: | |||
für Golda Weitz - geb. Stempel, Minna Weitz, Leo Weitz und Jakob Weitz | |||
* Verlegt am | *Verlegt am 1. Oktober 2014 | ||
Kleiner Kuhberg 28: | |||
: | |||
für Alter Weber, Mirel Weber - geb. Lakritz, Simcha Weber-Lakritz, Schoje Oskar Weber, Samuel Winzelberg, Chana Winzelberg - geb. Otter, Rosa Winzelberg, Frieda Winzelberg, Josef Winzelberg, David Weidmann, Erna Recha Weidmann - geb. Weber-Lakritz, Leo Weidmann, Arnold Weidmann, Ruth Weidmann und Rosa Weidmann | |||
== | == Fotos == | ||
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Datei:Kleiner Kuhberg.jpg|Kleiner Kuhberg, 2012 | |||
Datei:Kleiner Kuhberg 18-38.jpg|Kleiner Kuhberg 18-38, 2015 | |||
Kleiner Kuhberg.jpg|Kleiner Kuhberg, 2012 | |||
Kleiner Kuhberg 18-38.jpg|Kleiner Kuhberg 18-38, 2015 | |||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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[http://www.kieler-stadtentwicklung.de/Plaene/Detailplaene/Gaengeviertel/Gaengeviertel%201883.png Detailkarte des Gängeviertels um 1883] bei www.kieler-stadtentwicklung.de | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |