Bearbeiten von „Gefallenen-Ehrenmal der Christian-Albrechts-Universität

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[[Datei:Gefallenen-Ehrenmal der CAU (02) (17890153845).jpg|mini|rechts]]Das '''Gefallenen-Ehrenmal der [[Christian-Albrechts-Universität]]''' steht nordöstlich des [[Schloßgarten|Schlossgartens]] im Stadtteil [[Düsternbrook]].
[[Datei:Gefallenen-Ehrenmal der CAU (02) (17890153845).jpg|mini|rechts]]Das '''Gefallenen-Ehrenmal der [[Christian-Albrechts-Universität]]''' steht nordöstlich des [[Schloßgarten|Schlossgartens]] in dem Stadtteil [[Düsternbrook]].
Es wurde zum Andenken von 541 Studenten und 17 Dozenten errichtet, die im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gefallen waren.
Das Denkmal errichtete man im Andenken von im {{Erster Welkrieg|Ersten Weltkrieg]] gefallenen 541 Studenten und 17 Dozenten.


Auf dem Sockel aus Granitsteinen stehen fünf Sandsteinstelen, die an die fünf Kriegsjahre erinnern, ca. sieben Meter hoch und  jeweils mit einer Spitze aus Edelstahl, wie Bajonette. Die Jahreszahlen 1914–1918 sind in den Boden eingelassen.
Auf dem Sockel aus Granitsteinen stehen fünf Sandsteinstelen, die an die fünf Kriegsjahren erinnern, ca. sieben Meter hoch und  jeweils mit einer Spitze aus Edelstahl, wie Bajonette. Die Jahreszahlen 1914–1918 sind in den Boden eingelassen.


Ergänzend wurden 1932 Bronzetafeln mit den Namen der Gefallenen im Eingangsbereich des nicht mehr vorhandenen Kollegiengebäudes angebracht.
Ergänzend wurden 1932 Bronzetafeln mit den Namen der im Eingangsbereich des Kollegiengebäudes angebracht.
[[Datei:Gefallenen-Ehrenmal der CAU (07) (17904411865).jpg|mini|links]]
[[Datei:Gefallenen-Ehrenmal der CAU (07) (17904411865).jpg|mini|links]]
== Geschichte ==


== Geschichte ==
Ab 1925 plante die Universität eine Denkmal. [[1931]] beauftragte sie den Architekten ''Gustav August Munzer'', denen Entwurf des [[Marine-Ehrenmal Laboe|Marine-Ehrenmals Laboe]] zeitgleich gefertigt wurde, das ein Ehrenmal östlich des  Kollegiengebäudes am Schlosspark zu errichten.  
Ab 1925 plante die Universität ein Denkmal. [[1931]] beauftragte sie den Architekten ''Gustav August Munzer'', dessen Entwurf des [[Marine-Ehrenmal Laboe|Marine-Ehrenmals Laboe]] zeitgleich gefertigt wurde, ein Ehrenmal östlich des  Kollegiengebäudes am Schlosspark zu errichten.  


Die moderne Form des Ehrenmales unterscheidet sich stark von dem gegenüber im Schlossgarten stehenden, 1879 im Stil des Historismus von [[Heinrich Moldenschardt]] und ''Rudolf Siemering'' gebauten Kriegerdenkmal für den Krieg 1870/71.<ref>[https://sh-kunst.de/gustav-august-munzer-studenten-ehrenmal/ Gustav August Munzer: Studenten-Ehrenmal] auf [https://sh-kunst.de Kunst@SH], abgerufen am 3. Januar 2019</ref>
Die moderne Form des Ehrenmales unterscheidet sich stark von dem gegenüber im Schlossgarten stehenden, im Stil des Historismus gebauten Kriegerdenkmal 1870/71 von [[Heinrich Moldenschardt]] und ''Rudolf Siemering'' aus dem Jahr 1879.<ref>[https://sh-kunst.de/gustav-august-munzer-studenten-ehrenmal/ Gustav August Munzer: Studenten-Ehrenmal] auf [https://sh-kunst.de Kunst@SH], abgerufen am 03. Januar 2019</ref>
So wird das ungegenständliche Ehrenmal durch seine räumliche Nähe zum Skulpturenpark und zur Kunsthalle vielfach ohne seine frühere Bedeutung und ohne Bezug zur Universität nur als eine Plastik auf einer Aussichtsplattform, nicht als Denkmal wahrgenommen.
So wird das ungegenständliche Ehrenmal durch ihre räumliche Nähe des Skulpturenpark und der Kunsthalle vielfach ohne ihre frühere Bedeutung und ohne Bezug der Universität nur als eine Plastik auf einer Aussichtsplattform, nicht als Denkmal betrachtet.
Das Hauptgebäude der  Universität am Schlossgarten wurde 1954 nach Kriegsschäden beseitigt; der Campus der Kieler Universität hat sich in den Stadtteil [[Ravensberg]] verlagert. Auch wenn die universitären Gebäude neben der [[Kunsthalle]], die [[Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung]] und das [[Zoologisches Museum]] sowie die Nähe des [[UKSH]] nach wie vor den Bezug zur Universität herstellen.
Das Hauptgebäude der  Universität steht seit 1954 nicht mehr am Schlossgarten, der Campus der Kieler Universität hat sich in den Stadtteil [[Ravensberg]] verlagert, auch wenn die universitären Gebäuden neben der [[Kunsthalle]], die [[Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung]] und das [Zoologisches Museum]], und die Nähe der [[UKSH]] erinnern könnten.


Die Universität wählte den Entwurf Munzers, weil das Denkmal auch deutungsoffen ist: In einer Zeit politischer Anspannung, auch zwischen Lehrkörper und Teilen der Studenten der Universität, wollte man eine einseitige politische Instrumentalisierung durch überhöhte Stiliserung des Gefallenengedenkens verhindern.<br>
Die Universität wählte den Entwurf Munzer, weil das Denkmal auch deutungsoffen ist: in einer Zeit politischer Anspannung, auch zwischen Lehrkörper und Teilen der Studenten der Universität, wollte man eine einseitige politische Instrumentalisierung durch überhöhte Stiliserung des Gefallenengedenkens verhindern.<br>
Das Ehrenmal wird allerdings wiederholt auch als ''Langemarck-Denkmal'' bezeichnet.<br>
Das Ehrenmal wird allerdings wiederholt ''Langemarck-Denkmal'' bezeichnet.<br>
Die ersten schriftlichen Belege dieser Bezeichnung stammen womöglich aus den frühen 1980er-Jahren; heute findet man das Ehrenmal unter den Namen „Langemarck-Denkmal“ auch im Internet.<br>
Die ersten schriftlichen Belege der Bezeichnung stammen womöglich aus den frühen 1980, heute findet man das Ehrenmal unter den Namen „Langemarck-Denkmal“ auch im Internet.<br>
Es ist durchaus möglich, dass man in Kiel kurz nach der Errichtung des Ehrenmals oder in der Zeit der NS-Diktatur mit ihrer Propaganda das Ehrenmal „Langemarck-Denkmal“ nannte und sich deshalb dieser Namen in der Erinnerung festgesetzt hat.<br>
Es ist durchaus möglich, dass man in Kiel kurz nach der Errichtung des Ehrenmals oder in der Zeit der NS-Diktatur mit ihrer Propaganda das Ehrenmal „Langemarck-Denkmal“ sagte und deshalb dieser Namen in der Erinnerung festgesetzt wurde.<br>
Die  ''Freie Kieler Studentenschaft'' hielt am 11. November 1928 die erste Langmarck-Feier in Kiel mit einem Fackelmarsch durch die Innenstadt ab. Die „''Deutsche Studentenschaft''“ beschloss, jährlich an allen deutschen Universitäten der „Helden von Langemarck“ zu gedenken.<br>
Die  ''Freie Kieler Studentenschaft'' hielten am 11. November 1928 die erste Langmarck-Feier in Kiel mit einem Fackelmarsch durch die Innenstadt ab. Die „''Deutschen Studentenschaft''“ beschloss, jährlich an allen deutschen Universitäten den „Helden von Langemarck“ zu gedenken.<br>
Im Jahr 1929 entzog der Rektor ''Walter Jellinek''<ref>{{WP|Walter_Jellinek|Walter Jellinek}}</ref> (1885-1955) der ''Freie Kieler Studentschaft'' die Anerkennung als akademische Vereinigung.<br>
Im Jahr 1929 entzog der Rektor ''Walter Jellinek''<ref>{{WP|Walter_Jellinek|Walter Jellinek}}</ref> (1885-1955) der ''Freie Kieler Studentschaft'' die Anerkennung als akademische Vereinigung.<br>
Unter ihm und seinem Nachfolger ''Rudolf Höber''<ref>{{WP|Rudolf_Höber|Rudolf Höber}}</ref> (1873-1953) wurde das Ehrenmal „zur Überwindung des uns zerklüftenden Hasses“ errichtet: Es sollte nicht die Hochstilisierung des „heldischen“ und „heiligen Opfers“ symbolisieren, wie sie der Mythos von Langemarck verdichtete.<ref>{{WP|Mythos_von_Langemarck|Mythos von Langemarck}}</ref>
Unter ihm und seinem Nachfolger ''Rudolf Höber''<ref>{{WP|Rudolf_Höber|Rudolf Höber}}</ref> (1873-1953) wurde das Ehrenmal errichtet zur „Überwindung des uns zerklüftenden Hasses“: das Ehrenmal sollte nicht die Hochstilisierung des „heldischen“ und „heiligen Opfer“ symbolisieren, wie es der Mythos von Langemarck verdichtete.<ref>{{WP|Mythos_von_Langemarck|Mythos von Langemarck}}</ref>
Erst ab 1937 wurden große Langemarck-Feiern abgehalten und der [[Strandweg]] zwischen der Seeburg und dem Wall in Langemarck-Ufer umbenannt.<ref>Sven Reiß, Das Kieler "Langemarck-Denkmal" - Nicht errichtet und doch steinernes Zeugnis. Von Transformationsprozessen universitärer Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg (S. 195-208)
Erst ab 1937 wurden großen Langemarck-Feier abgehalten und das [[Strandweg]] von der Seeburg zum Wall umbenannt in Langemarck-Ufer. <ref>Sven Reiß, Das Kieler "Langemarck-Denkmal" - Nicht errichtet und doch steinernes Zeugnis. Von Transformationsprozessen universitärer Erinnerungskultur an den Ersten Weltkrieg (S.195- S.208)
in: Markus Tauschek (Hrsg.) Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen
in: Markus Tauschek (Hrsg.) Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen
Potenziale kulturwissenschaftlichen Denkens  Festschrift für Silke Göttsch-Elten Waxmann Verlag  
Potenziale kulturwissenschaftlichen Denkens  Festschrift für Silke Göttsch-Elten Waxmann Verlag  
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Düsternbrook]] [[Kategorie:Christian-Albrechts-Universität]] [[Kategorie:Kulturdenkmal]] [[Kategorie:1931-1940]] [[Kategorie:Gedenkstätte]]
[[Kategorie:Park]] [[Kategorie:Düsternbrook]] [[Kategorie:Christian-Albrechts-Universität]] [[Kategorie:Kulturdenkmnale]]
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