Bearbeiten von „Hindenburgufer

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|Kategorie=Straße
|Kategorie=Straße
|Bild= Hindenburgufer 2010.jpg
|Bild= Hindenburgufer 2010.jpg
|Bild zeigt= Hindenburgufer - Höhe Kieler Yacht Club, Blickrichtung Norden
|Bild zeigt= Hindenburgufer - Höhe Kieler Yacht Club, Blick Richtung Norden. Foto: Sebastian Bremer
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|Ortsteil=Düsternbrook
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'''Hindenburgufer''' ist der ehemalige Name eines Teils der heutigen [[Kiellinie]]. Das Hindenburgufer wurde nach dem deutschen Generalfeldmarschall und Politiker Paul von Hindenburg (* [[2. Oktober]] [[1847]] in Posen; † [[2. August]] [[1934]] auf Gut Neudeck, Ostpreußen) benannt. Am [[16. Januar]] [[2014]] hat die Ratsversammlung die Umbenennung in Kiellinie beschlossen.
[[category:Hindenburgufer]] [[Kategorie:historische Straße]]
'''Hindenburgufer''' ist der ehemalige Name eines Teils der heutigen [[Kiellinie]]. Das Hindenburgufer wurde nach dem deutschen Generalfeldmarschall und Politiker Paul von Hindenburg (* 2. Oktober 1847; † 2. August 1934) benannt. Am 16. Januar 2014 hat die Ratsversammlung die Umbenennung in Kiellinie beschlossen.


== Verlauf ==
== Verlauf ==
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* [[6. März]] [[1933]]: Die bereits stark republikfeindlich ausgerichtete Presse ([[NSDAP]]-nah: [[Kieler Zeitung]], [[DNVP]]-nah: [[Kieler Neueste Nachrichten]]) berichtet, dass Angehörige der [[NSDAP]] das Schild "[[Platz der Republik]]" und "[[Legienstraße]]" entfernt und sie durch Pappschilder "[[Hitlerplatz]]" und "[[Horst-Wessel-Straße]]" ersetzt haben. Der Polizeipräsident nimmt Kontakt mit der Kreisleitung auf und die Pappschilder werden entfernt.
* [[6. März]] [[1933]]: Die bereits stark republikfeindlich ausgerichtete Presse ([[NSDAP]]-nah: [[Kieler Zeitung]], [[DNVP]]-nah: [[Kieler Neueste Nachrichten]]) berichtet, dass Angehörige der [[NSDAP]] das Schild "[[Platz der Republik]]" und "[[Legienstraße]]" entfernt und sie durch Pappschilder "[[Hitlerplatz]]" und "[[Horst-Wessel-Straße]]" ersetzt haben. Der Polizeipräsident nimmt Kontakt mit der Kreisleitung auf und die Pappschilder werden entfernt.
* [[9. März]] [[1933]]: Der Polizeipräsident [[Otto zu Rantzau]] schreibt an den Regierungspräsidenten [[Anton Wallroth]] (beide eingesetzt 1932 nach dem sogenannten "[https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fenschlag Preußenschlag]"), er habe Bedenken die alten Schilder wieder anzubringen, es sprächen ''"polizeiliche Gesichtspunkte"'' dagegen, es müsse mit ''"einer fortgesetzten Demolierung der Straßenschilder"'' gerechnet werden.
* [[9. März]] [[1933]]: Der Polizeipräsident [[Otto zu Rantzau]] schreibt an den Regierungspräsidenten [[Anton Wallroth]] (beide eingesetzt 1932 nach dem sogenannten "[https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fenschlag Preußenschlag]"), er habe Bedenken die alten Schilder wieder anzubringen, es sprächen ''"polizeiliche Gesichtspunkte"'' dagegen, es müsse mit ''"einer fortgesetzten Demolierung der Straßenschilder"'' gerechnet werden.
* [[10. März]] [[1933]]: Der Polizeipräsident schreibt verschiedene rechte Organisationen an ([[NSDAP]], [[DNVP]], [[Stahlhelm]]) und bittet um Vorschläge zu Neu- oder Zurückbenennungen. Der Kieler Oberbürgermeister [[Emil Lueken|Dr. Emil Lueken]] wird vom Regierungspräsidenten abgesetzt wird, weil er sich weigert, die SPD-Ratsleute noch vor der [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahl]] zwei Tage später zu entlassen. Am Tag danach besetzen [[SA]] und [[SS]] sowie Mitglieder des "[[Stahlhelm]]" und der [[DNVP]] das Kieler Rathaus.<ref>AKENS "[http://www.akens.org/akens/texte/ak_ap/reader/macht.html 'Machtergreifung' im Rathaus]", November 1994</ref> Die Presse berichtet über Umbenennungen in anderen Städten, u.&nbsp;a. am [[21. März]] über die Benennung des Republikplatzes in Lübeck in Adolf-Hitler-Platz und des dortigen Stadtparks in Hindenburgpark.
* [[10. März]] [[1933]]: Der Polizeipräsident schreibt verschiedene rechte Organisationen an ([[NSDAP]], [[DNVP]], [[Stahlhelm]]) und bittet um Vorschläge zu Neu- oder Zurückbenennungen. Der Kieler Oberbürgermeister [[Emil Lueken|Dr. Emil Lueken]] wird vom Regierungspräsidenten abgesetzt wird, weil er sich weigert, die SPD-Ratsleute noch vor der [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahl]] zwei Tage später zu entlassen. Am Tag danach besetzen [[SA]] und [[SS]] sowie Mitglieder des "[[Stahlhelm]]" und der [[DNVP]] das Kieler Rathaus.<ref>AKENS "[http://www.akens.org/akens/texte/ak_ap/reader/macht.html 'Machtergreifung' im Rathaus]", November 1994</ref> Die Presse berichtet über Umbenennungen in anderen Städten, u.a. am [[21. März]] über die Benennung des Republikplatzes in Lübeck in Adolf-Hitler-Platz und des dortigen Stadtparks in Hindenburgpark.
* [[12. März]] [[1933]]: Kommunalwahl: Die NSDAP holt zwar den Sieg, aber nicht die absolute Mehrheit (44,8%)
* [[12. März]] [[1933]]: Kommunalwahl: Die NSDAP holt zwar den Sieg, aber nicht die absolute Mehrheit (44,8%)
* [[14. März]] [[1933]]: Der NSDAP-Kreisleiter<ref>AKENS "[http://www.akens.org/akens/texte/ak_ap/reader/macht.html 'Machtergreifung' im Rathaus]", November 1994</ref> [[Walter Behrens]] wird vom Regierungspräsidenten rückwirkend zum [[11. März]] als Staatskommissar für den Oberbürgermeister und den Magistrat eingesetzt.
* [[14. März]] [[1933]]: Der NSDAP-Kreisleiter<ref>AKENS "[http://www.akens.org/akens/texte/ak_ap/reader/macht.html 'Machtergreifung' im Rathaus]", November 1994</ref> [[Walter Behrens]] wird vom Regierungspräsidenten rückwirkend zum [[11. März]] als Staatskommissar für den Oberbürgermeister und den Magistrat eingesetzt.
* [[27. März]] [[1933]]: Es findet ein Gespräch der Ortspolizeibehörde mit dem Staatskommissar statt: Es sollen geeignete Straßen oder Plätze für eine Benennung nach Hitler und Hindenburg gefunden werden.
* [[27. März]] [[1933]]: Es findet ein Gespräch der Ortspolizeibehörde mit dem Staatskommissar statt: Es sollen geeignete Straßen oder Plätze für eine Benennung nach Hitler und Hindenburg gefunden werden.
* [[29. März]] [[1933]]: Oberbaurat [[Oskar Thunsdorff]] teilt dem Polizeipräsidenten mit, dass der [[Magistrat]] bereits eigene Vorschläge gemacht habe, die dem Staatskommissar vorlägen. Der [[Strandweg]] sollte demnach in Hindenburgweg, der [[Werfterholungspark]] in Hindenburgpark und der [[Neumarkt]] in [[Adolf-Hitler-Platz]] umbenannt werden.
* [[29.3.]] [[1933]]: Oberbaurat [[Oskar Thunsdorff]] teilt dem Polizeipräsidenten mit, dass der [[Magistrat]] bereits eigene Vorschläge gemacht habe, die dem Staatskommissar vorlägen. Der [[Strandweg]] sollte demnach in Hindenburgweg, der [[Werfterholungspark]] in Hindenburgpark und der [[Neumarkt]] in [[Adolf-Hitler-Platz]] umbenannt werden.
* [[29. März]] [[1933]]: Am gleichen Tag geht dieser Vorschlag an den Polizeipräsidenten. Dieser antwortet am [[30. März]] [[1933]] mit seinem Einverständnis, weist aber darauf hin, dass nach dem Erlass des Innenministeriums vom [[9. November]] [[1932]] die staatliche Polizeibehörde vollständig für die Benennung der öffentlichen Straßen zuständig sei. Im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidium habe aber die Stadtverwaltung das Vorschlagsrecht.
* [[29. März]] [[1933]]: Am gleichen Tag geht dieser Vorschlag an den Polizeipräsidenten. Dieser antwortet am [[30. März]] [[1933]] mit seinem Einverständnis, weist aber darauf hin, dass nach dem Erlass des Innenministeriums vom [[9. November]] [[1932]] die staatliche Polizeibehörde vollständig für die Benennung der öffentlichen Straßen zuständig sei. Im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidium habe aber die Stadtverwaltung das Vorschlagsrecht.
* [[3. April]] [[1933]]: Stadtrat Gluck bespricht die Frage mit Staatskommissar und dieser legt dem Polizeipräsidenten die Vorschläge zur abschließenden Entscheidung vor.
* [[3. April]] [[1933]]: Stadtrat Gluck bespricht die Frage mit Staatskommissar und dieser legt dem Polizeipräsidenten die Vorschläge zur abschließenden Entscheidung vor.
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* [[8. April]] [[1933]]: Auf telefonischen Vorschlag des Stadtkommandanten wird der [[Strandweg]] nicht in Hindenburgstraße sondern in Hindenburgufer umbenannt, Behrens befürwortet dies ausdrücklich, der Polizeipräsident stimmt telefonisch zu.
* [[8. April]] [[1933]]: Auf telefonischen Vorschlag des Stadtkommandanten wird der [[Strandweg]] nicht in Hindenburgstraße sondern in Hindenburgufer umbenannt, Behrens befürwortet dies ausdrücklich, der Polizeipräsident stimmt telefonisch zu.
* [[28. April]] [[1933]]: Behrens wird zum Oberbürgermeister gewählt, setzt das Führerprinzip durch und entmachtet die demokratischen Gremien.
* [[28. April]] [[1933]]: Behrens wird zum Oberbürgermeister gewählt, setzt das Führerprinzip durch und entmachtet die demokratischen Gremien.
* [[20. Juli]] [[1933]] Die Stadtkollegien beschlossen einstimmig, dass Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg zu [[Ehrenbürger von Kiel|Ehrenbürgern]] ernannt und ein Platz und eine Straße nach ihnen benannt werden sollen. Begründung: "Die Benennung des Neumarktes in [[Adolf-Hitler-Platz]] und des Strandwegs in [[Hindenburgstraße]] ist eine Ehrung Kiels für Reichskanzler und Reichspräsident."<ref>Nils Hinrichsen: "[http://www.akens.org/akens/texte/info/50/50_320.pdf Vom Mythos zum Markenzeichen - Hitlers Steigbügelhalter Hindenburg als Namenspatron für öffentliche Orte in Schleswig-Holstein]" in: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 50: Winter 2008</ref>
* [[20. Juli]] [[1933]] Die Stadtkollegien beschlossen einstimmig, dass Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg zu Ehrenbürger ernannt und ein Platz und eine Straße nach ihnen benannt werden sollen. Begründung: "Die Benennung des Neumarktes in [[Adolf-Hitler-Platz]] und des Strandwegs in [[Hindenburgstraße]] ist eine Ehrung Kiels für Reichskanzler und Reichspräsident."<ref>Nils Hinrichsen: "[http://www.akens.org/akens/texte/info/50/50_320.pdf Vom Mythos zum Markenzeichen - Hitlers Steigbügelhalter Hindenburg als Namenspatron für öffentliche Orte in Schleswig-Holstein]" in: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 50: Winter 2008</ref>
* [[30. Januar]] [[1936]]: Auch die Verlängerung von der [[Koesterallee]] zur [[Feldstraße]] erhält die Bezeichnung Hindenburgufer.
* [[30. Januar]] [[1936]]: Auch die Verlängerung von der [[Koesterallee]] zur [[Feldstraße]] erhält die Bezeichnung Hindenburgufer.


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==== 1972 - Die Olmypischen Spiele in Kiel ====
==== 1972 - Die Olmypischen Spiele in Kiel ====
Im Vorfeld der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spiele 1972]] in Kiel schlägt nach langer öffentlicher Diskussion Ratsherrin [[Rosa Wallbaum]] ([[SPD]]) spontan in der Ratsversammlung am [[20. Januar]] [[1972]] den Begriff "[[Kiellinie]]" vor. Damals wollte man nicht, dass die internationalen Gäste zu den Segelwettbewerben der Olympischen Spiele am "Hindenburgufer" flanieren müssen. Der Name setzt sich in der Abstimmung gegen die Bezeichnungen "Kieler Kante" und "Langer Törn" durch; vom [[Sporthafen Düsternbrook]] an bleibt die Bezeichnung Hindenburgufer bestehen.
Im Vorfeld der [[Olympischen Spiele 1972]] in Kiel schlägt nach langer öffentlicher Diskussion Ratsherrin [[Rosa Wallbaum]] ([[SPD]]) spontan in der Ratsversammlung am [[20. Januar]] [[1972]] den Begriff "[[Kiellinie]]" vor. Damals wollte man nicht, dass die internationalen Gäste zu den Segelwettbewerben der Olympischen Spiele am "Hindenburgufer" flanieren müssen. Der Name setzt sich in der Abstimmung gegen die Bezeichnungen "Kieler Kante" und "Langer Törn" durch; vom [[Sporthafen Düsternbrook]] an bleibt die Bezeichnung Hindenburgufer bestehen.


==== 1986/88 ====
==== 1986/88 ====
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==== 2013 ====
==== 2013 ====
Seit [[2013]] gibt es wieder eine öffentliche Kontroverse. Hierbei wird zum Teil die Umbenennung des Hindenburgufers verlangt. Am [[17. Januar]] [[2013]] hat die [[Ratsversammlung]] nach einer Initiative der Fraktion von [[Die Linke]]<ref>Kieler Nachrichten "[https://www.kn-online.de/Kiel/Hindenburgufer-Bald-ein-neuer-Name Hindenburgufer: Bald ein neuer Name?]", 19.01.2013 08:30 Uhr</ref> mit einen interfraktionellen Antrag von [[CDU]], [[SPD]], [[Die Grünen]] und [[SSW]] beschlossen, dass in einer umfangreichen Diskussion mit Expertinnen und Experten und mit den Bürgerinnen und Bürgern über den Umgang mit dem Straßennamen und eine mögliche Umbenennung diskutiert wird.<ref>Ratsinformationssystem: [http://ratsinfo.kiel.de/bi/si016.asp?SELECT=1 Sitzung der Ratsversammlung 17.1.2013]</ref> Im April [[2013]] fand hierzu eine Kulturkonferenz mit einem Vortrag des Hindenburg-Experten Prof. Dr. Pyta statt ([http://kiel.de/kultur/stadtgeschichte/erinnerungskultur/hindenburg/index.php?video=video.kiel.de/erinnerung/hindenburg/KiKuKo_02_Vortrag.flv&weite=777&hoehe=599 Videoaufzeichnung]).<ref>kiel.de: [http://kiel.de/kultur/stadtgeschichte/erinnerungskultur/hindenburg/ Debatte um Ehrenbürgerschaft und Umbenennung des Hindenburgufers]</ref><ref>Kieler Nachrichten "[http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Neuer-Name-fuers-Hindenburgufer Neuer Name fürs Hindenburgufer?]", 08.03.2013 07:45 Uhr</ref>
Seit [[2013]] gibt es wieder eine öffentliche Kontroverse. Hierbei wird zum Teil die Umbenennung des Hindenburgufers verlangt. Am [[17. Januar]] [[2013]] hat die [[Ratsversammlung]] nach einer Initiative der Fraktion von [[Die Linke]]<ref>Kieler Nachrichten "[http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Hindenburgufer-Bald-ein-neuer-Name Hindenburgufer: Bald ein neuer Name?]", 19.01.2013 08:30 Uhr</ref> mit einen interfraktionellen Antrag von [[CDU]], [[SPD]], [[Die Grünen]] und [[SSW]] beschlossen, dass in einer umfangreichen Diskussion mit Expertinnen und Experten und mit den Bürgerinnen und Bürgern über den Umgang mit dem Straßennamen und eine mögliche Umbenennung diskutiert wird.<ref>Ratsinformationssystem: [http://ratsinfo.kiel.de/bi/si016.asp?SELECT=1 Sitzung der Ratsversammlung 17.1.2013]</ref> Im April [[2013]] fand hierzu eine Kulturkonferenz mit einem Vortrag des Hindenburg-Experten Prof. Dr. Pyta statt ([http://kiel.de/kultur/stadtgeschichte/erinnerungskultur/hindenburg/index.php?video=video.kiel.de/erinnerung/hindenburg/KiKuKo_02_Vortrag.flv&weite=777&hoehe=599 Videoaufzeichnung]).<ref>kiel.de: [http://kiel.de/kultur/stadtgeschichte/erinnerungskultur/hindenburg/ Debatte um Ehrenbürgerschaft und Umbenennung des Hindenburgufers]</ref><ref>Kieler Nachrichten "[http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Neuer-Name-fuers-Hindenburgufer Neuer Name fürs Hindenburgufer?]", 08.03.2013 07:45 Uhr</ref>


Die Ratsfraktion der LINKE erklärt nach dieser Entscheidung:
Die Ratsfraktion der LINKE erklärt nach dieser Entscheidung:
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Am [[15. Juli]] [[2013]] berichtet der Benutzer "Gfm. Paul von Hindenburg" auf "Indymedia" von einer Straßenumbenennungsaktion: "Wir haben an diesem Wochenende Straßenschilder des Hindenburgufers mit einem kleinen Hinweisschild, an welche Geschichte dieser Name 'erinnert', versehen (und der [[Lutherstraße]] auch)." Fotos zeigten ein weißes Schild, das unter dem Straßennamen angebracht ist. Der Text besagte: "Paul von Hindenburg (1847-1934), Reichspräsident 1925-1934, Verbreiter der 'Dolchstoßlegende', ernannte Hitler zum Reichskanzler".<ref>Indymedia "[http://de.indymedia.org/2013/07/346844.shtml KI "Geschichte braucht Erinnerung"*]", 15.07.2013 07:48</ref> Zur Begründung heißt es dort:
Am [[15. Juli]] [[2013]] berichtet der Benutzer "Gfm. Paul von Hindenburg" auf "Indymedia" von einer Straßenumbenennungsaktion: "Wir haben an diesem Wochenende Straßenschilder des Hindenburgufers mit einem kleinen Hinweisschild, an welche Geschichte dieser Name 'erinnert', versehen (und der [[Lutherstraße]] auch)." Fotos zeigten ein weißes Schild, das unter dem Straßennamen angebracht ist. Der Text besagte: "Paul von Hindenburg (1847-1934), Reichspräsident 1925-1934, Verbreiter der 'Dolchstoßlegende', ernannte Hitler zum Reichskanzler".<ref>Indymedia "[http://de.indymedia.org/2013/07/346844.shtml KI "Geschichte braucht Erinnerung"*]", 15.07.2013 07:48</ref> Zur Begründung heißt es dort:


: "Straßennamen erinnern in Allgemeinen keineswegs an Geschichte (nur wenige Straßenschilder sind mit einem Hinweis auf die Identität der betreffenden Person versehen, z.&nbsp;B. "Philosoph" oder "Bürgermeister bis 1933"), aber durch sie wird diese Person geehrt und gewürdigt. Dem letzten Reichskanzler und Steigbügelhalter Hitlers, Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, gebührt aber keine Ehre! Es bleibt abzuwarten, ob die CDU/JU mit dem Wahlspruch "Geschichte braucht Erinnerung" auch die Rück-Umbenennung des Rathausplatzes in Adolf-Hitler-Platz einfordern wird."
: "Straßennamen erinnern in Allgemeinen keineswegs an Geschichte (nur wenige Straßenschilder sind mit einem Hinweis auf die Identität der betreffenden Person versehen, z.B. "Philosoph" oder "Bürgermeister bis 1933"), aber durch sie wird diese Person geehrt und gewürdigt. Dem letzten Reichskanzler und Steigbügelhalter Hitlers, Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, gebührt aber keine Ehre! Es bleibt abzuwarten, ob die CDU/JU mit dem Wahlspruch "Geschichte braucht Erinnerung" auch die Rück-Umbenennung des Rathausplatzes in Adolf-Hitler-Platz einfordern wird."


Die [[SPD]] befasste sich am [[27. November]] [[2013]] auf einer Mitgliederversammlung des [[SPD Ortsverein Kieler Mitte|Ortsverein Kieler Mitte]] im Restaurant "[[Konak]]" mit der Frage der Umbenennung.
Die [[SPD]] befasste sich am [[27. November]] [[2013]] auf einer Mitgliederversammlung des [[SPD Ortsverein Kieler Mitte|Ortsverein Kieler Mitte]] im Restaurant "[[Konak]]" mit der Frage der Umbenennung.
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==== 2014 ====
==== 2014 ====
Am [[9. Januar]] [[2014]] beschließt der Bauausschuss<ref>Bauausschuss: [http://ratsinfo.kiel.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1571&options=4 Sitzung vom 9.1.2014]</ref> mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken gegen die CDU<ref>Kieler Nachrichten "[http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Kiel-Hindenburgufer-soll-Kiellinie-heissen-Auch-Ehrenbuergerwuerde-von-Paul-Hindenburg-wird-aberkannt Neuer Name für Hindenburgufer], 11.01.2014 10:42 Uhr"</ref> die Umbenennung des Hindenburgufers in "Kiellinie" und gibt damit eine Empfehlung für eine abschließende Beschlussfassung in der Ratsversammlung. Einig sind sich die Ausschussmitglieder, dass Paul von Hindenburg von der Liste der [[Ehrenbürger von Kiel|Kieler Ehrenbürger]] gestrichen werden sollte. Am [[16. Januar]] entschied die Ratsversammlung mit den Stimmen der SPD, der Grünen, des SSW und der Linken, daß das Hindenburgufer zukünftig ein Teil der [[Kiellinie]] sein soll.<ref>[https://www.kn-online.de/Kiel/Ratsversammlung-Kiel-Hindenburg-wird-getilgt Hindenburg wird getilgt], auf kn-online.de. Abgerufen am 30.01.2014</ref>
Am [[9. Januar]] [[2014]] beschließt der Bauausschuss<ref>Bauausschuss: [http://ratsinfo.kiel.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1571&options=4 Sitzung vom 9.1.2014]</ref> mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linken gegen die CDU<ref>Kieler Nachrichten "[http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Kiel-Hindenburgufer-soll-Kiellinie-heissen-Auch-Ehrenbuergerwuerde-von-Paul-Hindenburg-wird-aberkannt Neuer Name für Hindenburgufer], 11.01.2014 10:42 Uhr"</ref> die Umbenennung des Hindenburgufers in "Kiellinie" und gibt damit eine Empfehlung für eine abschließende Beschlussfassung in der Ratsversammlung. Einig sind sich die Ausschussmitglieder, dass Paul von Hindenburg von der Liste der [[Ehrenbürger von Kiel|Kieler Ehrenbürger]] gestrichen werden sollte. Am [[16. Januar]] entschied die Ratsversammlung mit den Stimmen der SPD, der Grünes, des SSW und der Linken, daß das Hindenburgufer zukünftig ein Teil der [[Kiellinie]] sein soll.<ref>[http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Ratsversammlung-Kiel-Hindenburg-wird-getilgt Hindenburg wird getilgt], auf kn-online.de. Abgerufen am 30.01.2014</ref>


== Weblinks ==
== Links ==
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* kiel.de: [http://kiel.de/kultur/stadtgeschichte/erinnerungskultur/hindenburg/ Debatte um Ehrenbürgerschaft und Umbenennung des Hindenburgufers]
* kiel.de: [http://kiel.de/kultur/stadtgeschichte/erinnerungskultur/hindenburg/ Debatte um Ehrenbürgerschaft und Umbenennung des Hindenburgufers]
* Hans‐Ulrich Thamer: "[http://www.muenster.de/stadt/archiv/pdf/strassennamen_vortrag-thamer.pdf Vom Umgang mit"Straßennamen. Der Fall Hindenburg.]"
* Hans‐Ulrich Thamer: "[http://www.muenster.de/stadt/archiv/pdf/strassennamen_vortrag-thamer.pdf Vom Umgang mit"Straßennamen. Der Fall Hindenburg.]"
* Nils Hinrichsen: "[http://www.akens.org/akens/texte/info/50/50_320.pdf Vom Mythos zum Markenzeichen - Hitlers Steigbügelhalter Hindenburg als Namenspatron für öffentliche Orte in Schleswig-Holstein]" in: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 50: Winter 2008
* Nils Hinrichsen: "[http://www.akens.org/akens/texte/info/50/50_320.pdf Vom Mythos zum Markenzeichen - Hitlers Steigbügelhalter Hindenburg als Namenspatron für öffentliche Orte in Schleswig-Holstein]" in: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 50: Winter 2008


== Einzelnachweise ==
== Quellen ==
<references />
<references />
[[category:Hindenburgufer]] [[Kategorie:historische Straße]] [[Kategorie:Benannt nach Offizier]]
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