Bearbeiten von „Gängeviertel

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Das '''Gängeviertel''' war ein Stadtviertel in der [[Vorstadt]] im Bereich zwischen [[Walkerdamm]] und [[Kleiner Kuhberg|Kleinem Kuhberg]]. Es bestand aus einer Vielzahl von eng bebauten Gassen bestand. Diese ''Gänge'' waren in Kiel wie in vielen norddeutschen Städten insbesondere in den [[Armenpflege|Armenvierteln]] zu finden.
Das '''Gängeviertel''' war ein Stadtviertel in der [[Vorstadt]] im Bereich zwischen [[Walkerdamm]] und [[Kleiner Kuhberg|Kleinem Kuhberg]] befand.<br>
Es bestand aus einer Vielzahl von eng bebauten Gassen bestand. Diese ''Gänge'' waren in Kiel wie in vielen norddeutschen Städten insbesondere in den [[Armenpflege|Armenvierteln]] zu finden.


Der Warenverkehr zwischen Kiel und den umliegenden Gütern sowie anderen Städten Schlewig-Holsteins wurde in vergangenen Jahrhunderten durch Fuhrleute vorgenommen, für die es eine strenge Berufsordnung gab. Viele Fuhrleute stammten von Bauernhöfen im Kieler Umland. Sie konnten unter gewissen Voraussetzungen das Kieler Bürgerrecht erwerben und ließen sich dann meist außerhalb der dicht besiedelten Altstadt nieder. So entstanden auf dem Kuhberg viele kleinbürgerliche Häuser, die dem Gängeviertel das Gepräge gaben.<ref>Grönhoff, Johann: "Litzenbrüder, Prachervögte und andere vergessene Berufe im alten Kiel", Kiel (Mühlau) 1966, S. 12</ref>  
Der Warenverkehr zwischen Kiel und den umliegenden Gütern sowie anderen Städten Schlewig-Holsteins wurde in vergangenen Jahrhunderten durch Fuhrleute vorgenommen, für die es eine strenge Berufsordnung gab. Viele Fuhrleute stammten von Bauernhöfen im Kieler Umland. Sie konnten unter gewissen Voraussetzungen das Kieler Bürgerrecht erwerben und ließen sich dann meist außerhalb der dicht besiedelten Altstadt nieder. So entstanden auf dem Kuhberg viele kleinbürgerliche Häuser, die dem Gängeviertel das Gepräge gaben.<ref>Grönhoff, Johann: "Litzenbrüder, Prachervögte und andere vergessene Berufe im alten Kiel", Kiel (Mühlau) 1966, S. 12</ref>  
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wanderten orthodoxe Juden aus Osteuropa zu. In Kiel ließen sich vor allem im ''Gängeviertel'' nieder und verdienten ihren Lebensunterhalt vornehmlich als Hausierer und Kleinhändler.<ref>[http://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/k-l/1045-kiel-schleswig-holstein Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum - Kiel], abgerufen am 24. Januar 2019</ref>
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wurde auf seinem nördlichen Teil, zwischen Kleinem und [[Großer Kuhberg|Großem Kuhberg]], die [[Ostseehalle]] errichtet.


Zum Gängeviertel gehörten die Straßen<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref><ref>[http://www.kieler-stadtentwicklung.de/Plaene/Detailplaene/Gaengeviertel/Gaengeviertel%201883.png Detailkarte des Gängeviertels um 1883] bei www.kieler-stadtentwicklung.de</ref>
Zum Gängeviertel gehörten die Straßen<ref>{{Kieler Straßenlexikon}}</ref><ref>[http://www.kieler-stadtentwicklung.de/Plaene/Detailplaene/Gaengeviertel/Gaengeviertel%201883.png Detailkarte des Gängeviertels um 1883] bei www.kieler-stadtentwicklung.de</ref>
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* [[Spritzengang]]
* [[Spritzengang]]
* [[Steinberg (Gängeviertel)|Steinberg]]
* [[Steinberg (Gängeviertel)|Steinberg]]
[[Datei:Gängeviertel_Kiel_(41743633680).jpg|mini|Gedenktafel am Kleinen Kuhberg ]]
[[Datei:Gängeviertel_Kiel_(41743633680).jpg|mini|Gedenktafel am Kleinen Kuhberg ]]
 
Der ''Schlachtergang'' verschwand schon 1913 bei einer Neuordnung des Viertels, der ''Budengang'' 1933.
==Nach beiden Weltkriegen==
''Am Pferdeborn'' und ''Postgang'' wurden nach dem Zweiten Weltkrieg überbaut; auf dem Gelände von ''Bierträgergang'', ''Feuergang'', ''Gerbergang'', ''Querstraße'' und ''Steinberg'' befinden sich heute die Sparkassen-Arena und der [[Europaplatz]].
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wanderten orthodoxe Juden aus Osteuropa zu. In Kiel ließen sich vor allem im ''Gängeviertel'' nieder und verdienten ihren Lebensunterhalt vornehmlich als Hausierer und Kleinhändler.<ref>[http://www.xn--jdische-gemeinden-22b.de/index.php/gemeinden/k-l/1045-kiel-schleswig-holstein Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum - Kiel], abgerufen am 24. Januar 2019</ref>
Die ''Alte Reihe'' und die ''Neue Reihe'' wurden 1982 zugunsten des Parkplatzes zwischen Sparkassen-Arena und [[Exerzierplatz]] aufgehoben.
 
Der ''Große Kuhberg'' wurde 1990 zum Teil in den [[Ziegelteich]] einbezogen, zum anderen Teil in den Europaplatz.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde es fast vollständig zerstört. Nach dem Krieg wurde auf seinem nördlichen Teil, zwischen Kleinem und [[Großer Kuhberg|Großem Kuhberg]], die [[Ostseehalle]] errichtet.
 
* Der ''Schlachtergang'' verschwand schon 1913 bei einer Neuordnung des Viertels, der ''Budengang'' 1933.
* ''Am Pferdeborn'' und ''Postgang'' wurden nach dem Zweiten Weltkrieg überbaut; auf dem Gelände von ''Bierträgergang'', ''Feuergang'', ''Gerbergang'', ''Querstraße'' und ''Steinberg'' befinden sich heute die Sparkassen-Arena und der [[Europaplatz]].
* Die ''Alte Reihe'' und die ''Neue Reihe'' wurden 1982 zugunsten des Parkplatzes zwischen Sparkassen-Arena und [[Exerzierplatz]] aufgehoben.
* Der ''Große Kuhberg'' wurde 1990 zum Teil in den [[Ziegelteich]] einbezogen, zum anderen Teil in den Europaplatz.


Lediglich ''Bäckergang'', ''Hohe Straße'', ''Kleiner Kuhberg'', ''Kurze Straße'', ''Lange Reihe'', ''Sandkuhle'', ''Schevenbrücke'' und ''Spritzengang'' existieren heute noch. Allerdings lassen sie nach Kriegszerstörung, Neubebauung und auch teilweiser Überbauung den ehemaligen Gassencharakter nicht mehr erkennen.
Lediglich ''Bäckergang'', ''Hohe Straße'', ''Kleiner Kuhberg'', ''Kurze Straße'', ''Lange Reihe'', ''Sandkuhle'', ''Schevenbrücke'' und ''Spritzengang'' existieren heute noch. Allerdings lassen sie nach Kriegszerstörung, Neubebauung und auch teilweiser Überbauung den ehemaligen Gassencharakter nicht mehr erkennen.
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