Bearbeiten von „St.-Jürgen-Kirche“
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Die '''St. | Die '''St. Jürgen-Kirche''' ist ein Kirchengebäude der [[Evangelisch-lutherische Friedensgemeinde|evangelisch-lutherischen Friedensgemeinde zu Kiel]] im Stadtteil [[Südfriedhof]]. Sie befindet sich im [[Königsweg]] 78 und ist das dritte Bauwerk dieses Namens in Kiel.<ref>{{WP|St._Jürgen_(Kiel)|St. Jürgen (Kiel)}}</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
; St Jürgen-Kapelle | |||
[[Datei:St Juergen Kapelle 2 2769.jpg|mini|hochkant|Kapelle um 1900]] | [[Datei:St Juergen Kapelle 2 2769.jpg|mini|hochkant|Kapelle um 1900]] | ||
Die erste Erwähnung von St. Jürgen in Kiel findet sich 1267 im Kieler Stadtbuch. Aus dem ''St.-Jürgen-Kloster'', das ursprünglich zwölf Plätze hatte und damals weit vor der Stadt lag, entwickelte sich ab 1400 eine Armenanstalt mit klösterlichen Lebensregeln. An der Kapelle entstand ab 1793 ein Friedhof, der seit der Eröffnung des [[Südfriedhof (Friedhof)|Südfriedhofs]] den Namen [[St. | Die erste Erwähnung von St. Jürgen in Kiel findet sich 1267 im Kieler Stadtbuch. Aus dem ''St.-Jürgen-Kloster'', das ursprünglich zwölf Plätze hatte und damals weit vor der Stadt lag, entwickelte sich ab 1400 eine Armenanstalt mit klösterlichen Lebensregeln. An der Kapelle entstand ab 1793 ein Friedhof, der seit der Eröffnung des [[Südfriedhof (Friedhof)|Südfriedhofs]] den Namen [[St. Jürgen-Friedhof]] trug. | ||
Nach der Reformation bildete das ''St. | Nach der Reformation bildete das ''St. Jürgen-Armenhaus'' zusammen mit dem [[Franziskanerkloster]], dem [[Heiligengeistspital]] und dem sogenannten ''Neugasthaus'' eine Gruppe von vier kleinen städtischen Fürsorgeeinrichtungen. Das großzügige Vermächtnis von [[Henriette Friederica Elend|Henriette Friederica von Ellendsheim]] ermöglichte 1822 die Zusammenlegung der Einrichtungen in einem Neubau auf der ''St. Jürgenwiese'', das den Namen [[Kieler Stadtkloster]] erhielt. Die wachsende Stadt und der Bau des [[Hauptbahnhof]]s machten aber Anfang des 20. Jahrhunderts eine Verlegung des Kieler Stadtklosters in die [[Harmsstraße]] erforderlich. | ||
Die Kapelle erwies sich für die wachsende Südstadt als zu klein und wurde 1902 abgerissen. | Die Kapelle erwies sich für die wachsende Südstadt als zu klein und wurde 1902 abgerissen. | ||
; Die Kirche von 1904 | |||
[[Datei:St Juergen Ruine 2766.jpg|mini|hochkant|St. | [[Datei:St Juergen Ruine 2766.jpg|mini|hochkant|St. Jürgen-Ruine, 1952]] | ||
Der sehr viel größere Neubau konnte am [[10. November]] [[1904]] eingeweiht werden.<ref name="Erinnerungstag">[https://kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=25 ''Kieler Erinnerungstag: 10. November 1904''] auf kiel.de, abgerufen 10. Februar 2018</ref> Mit ihrem 58 Meter hohen Turm bildete die Kirche einen besonderen Akzent am [[Sophienblatt]]. Nach der Beseitigung des Stadtklosters schloss sie an der westlichen Bahnhofseite gegen den St. | Der sehr viel größere Neubau konnte am [[10. November]] [[1904]] eingeweiht werden.<ref name="Erinnerungstag">[https://kiel.de/de/bildung_wissenschaft/stadtarchiv/erinnerungstage.php?id=25 ''Kieler Erinnerungstag: 10. November 1904''] auf kiel.de, abgerufen 10. Februar 2018</ref> Mit ihrem 58 Meter hohen Turm bildete die Kirche einen besonderen Akzent am [[Sophienblatt]]. Nach der Beseitigung des Stadtklosters schloss sie an der westlichen Bahnhofseite gegen den St. Jürgen-Friedhof ab. Zum Sophienblatt erhielt sie den Vorbau einer Eingangshalle, die die Straßengeräusche dämpfte. Zwischen Kirche und Hauptbahnhof befand sich noch ein Hof, über den der Zugang zum St.-Jürgen-Friedhof führte. | ||
Erster Organist an der Kirche wurde der Königliche Musikdirektor ''Heinrich Johannsen'' (* [[30. Juli]] [[1864]] in Lauenburg; † [[8. Februar]] [[1947]] in Eutin), der im Übrigen auch die Glockenspielmelodie des Kieler [[Rathaus|Rathausturms]] schuf. | Erster Organist an der Kirche wurde der Königliche Musikdirektor ''Heinrich Johannsen'' (* [[30. Juli]] [[1864]] in Lauenburg; † [[8. Februar]] [[1947]] in Eutin), der im Übrigen auch die Glockenspielmelodie des Kieler [[Rathaus|Rathausturms]] schuf. | ||
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Im Zuge des Wiederaufbaus des Hauptbahnhofs entschloss man sich gegen einen Wiederaufbau der Kirche und zur Aufgabe des Friedhofs zugunsten der Verbreiterung des Sophienblatts. Die Ruine wurde bis 1954 abgetragen. | Im Zuge des Wiederaufbaus des Hauptbahnhofs entschloss man sich gegen einen Wiederaufbau der Kirche und zur Aufgabe des Friedhofs zugunsten der Verbreiterung des Sophienblatts. Die Ruine wurde bis 1954 abgetragen. | ||
; Die heutige St. Jürgen-Kirche | |||
Der heutige Bau am Königsweg wurde von dem Kieler Architekten [[Ernst Mackh]] entworfen. Seine Einweihung fand am [[12. Dezember]] [[1954]] statt. In den Backsteinbau konnten einige Elemente aus der alten Kirche wie Türen und Bänke und sogar die Turmuhr integriert werden.<ref name="Erinnerungstag" /> | Der heutige Bau am Königsweg wurde von dem Kieler Architekten [[Ernst Mackh]] entworfen. Seine Einweihung fand am [[12. Dezember]] [[1954]] statt. In den Backsteinbau konnten einige Elemente aus der alten Kirche wie Türen und Bänke und sogar die Turmuhr integriert werden.<ref name="Erinnerungstag" /> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie:Evangelisch-lutherische Kirche]] [[Kategorie:Königsweg]] [[Kategorie:Südfriedhof]] [[Kategorie:Evangelisch- | [[Kategorie:Evangelisch-lutherische Kirche]] [[Kategorie:Königsweg]] [[Kategorie:Südfriedhof]] [[Kategorie:Evangelisch-lutherische Friedensgemeinde]] |