Wasserturm Ravensberg

Aus Kiel-Wiki
Version vom 3. Februar 2022, 12:18 Uhr von Skw (Diskussion | Beiträge) (Doppelung bereinigt)
Wasserturm Ravensberg (2018)

Der Wasserturm Ravensberg wurde im Jahr 1896 im Stadtteil Ravensberg errichtet und stellte lange Zeit die Wasserversorgung im Kieler Norden sicher. 1990 wurde er stillgelegt, 2013 entkernt und ein Umbau zu Wohnzwecken begann.

Das Gebäude wurde von dem damaligen Kieler Stadtbaurat Rudolph Schmidt entworfen, der es – mit Rücksicht auf die zu erwartende Bebauung der Umgebung – architektonisch bewusst an mittelalterliche Befestigungs-, Stadt- und Burgtürme anlehnte.

Der aus Backsteinen errichtete Wasserturm befindet sich auf einer künstlichen Anhöhe, hat einen Durchmesser von 23,70 m und eine Höhe von ca. 30 m. Im Inneren befand sich bis zum Umbau des Gebäudes in 15 m Höhe ein nach oben offener Ringbehälter (ein Intze-Behälter) mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Kubikmetern.

1976 wurde der Bau als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein eingetragen. Der wasserspeichernde Ringbehälter wurde 1990 außer Betrieb genommen.

Im Jahre 2000 erwarb ein privater Investor den Wasserturm, der noch bis 2012 für Veranstaltungen (Theater, Konzerte, Ausstellungen etc.) genutzt wurde.[1] 2013 begann die Entkernung und ein umfangreicher Umbau zu 34 modernen Eigentumswohnungen auf mehreren Ebenen einschließlich einer Tiefgarage mit 92 Stellplätzen für Fahrzeuge und Fahrräder.[2] Dabei blieb das äußere Erscheinungsbild erhalten.[3]

Während der Bombenangriffe auf Kiel im II. Weltkrieg stand an der Ecke Ravensberg und Rankestraße eine Nebeltonne Originalartikel unter Marine-Nebel-Abteilung II. Diese wurde bei Herannahen der Bombenflugzeuge gezündet. Durch die Vernebelung sollte die Lage des Stadtgebietes verschleiert werden, da der Nord-Ostsee-Kanal mit den Holtenauer Schleusen und die Bebauung der Stadt mit den Werften bei klarem Wetter wie auf einem Präsentierteller lagen. Der Nebelstoff wurde aus zahlreichen taktisch verteilten Fässern mit Druckluftbehältern über einen Verdampfer abgeblasen. [5, 7]

Bilder

Einzelnachweise