Sternwarte Kiel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kiel-Wiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Sternwartenweg 5 Kiel.jpg|mini|rechts|Ehemalige Königliche Sternwarte der Universität Kiel]]
[[Datei:Sternwartenweg 5 Kiel.jpg|mini|rechts|Ehemalige Königliche Sternwarte der Universität Kiel]]
Im Jahre 1873 wurde die erste '''Sternwarte  Kiel''',  die ''Universitätssternwarte'  auf der ''Keplerhöhe'' (jetzt die [[Sternwartenweg]]) errichtet.
Im Jahre 1873 wurde die erste '''Sternwarte  Kiel''',  die ''Universitätssternwarte''  auf der ''Keplerhöhe'' (jetzt [[Sternwartenweg]]) errichtet.


Im Jahr 1821 gründete ''Heinrich Christian Schumacher'' (1780-1850) in Altona auf dänisch-königliches Geheiß die ''Astronomischen Nachrichten'', die älteste existierende astronomische Fachzeitschrift der Welt, und die Errichtung einer Sternwarte (1822).<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Christian_Schumacher Heinrich Christian Schumacher] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Nachrichten Astronomische Nachrichten] auf de.wikipedia, abgerufen am 25. Dezember 2018</ref>
Im Jahr 1821 gründete ''Heinrich Christian Schumacher'' (1780-1850) in Altona auf dänisch-königliches Geheiß die ''Astronomischen Nachrichten'', die älteste existierende astronomische Fachzeitschrift der Welt, und die Errichtung einer Sternwarte (1822).<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Christian_Schumacher Heinrich Christian Schumacher] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Nachrichten Astronomische Nachrichten] auf de.wikipedia, abgerufen am 25. Dezember 2018</ref>
Nach der Abtrennung Altonas von Dänemark im Jahre 1866 wurde die Sternwarte und den Sitz der Astronomischen Nachrichten nach Kiel an die [[Christian-Albrechts-Universität]] verlagert.<br>
Nach der Abtrennung Altonas von [[Dänemark]] im Jahre 1866 wurde die Sternwarte und der Sitz der Astronomischen Nachrichten nach Kiel an die [[Christian-Albrechts-Universität]] verlagert.<br>
   
   
Die ''Königliche Sternwarte der Universität Kiel'' wurde die erste ernstzunehmende astronomische Forschungsstätte der Kieler Universität.  
Die ''Königliche Sternwarte der Universität Kiel'' wurde die erste ernstzunehmende astronomische Forschungsstätte der Kieler Universität.  
Zeile 9: Zeile 9:
Die Universitätssternwarte wurde 1938 geschlossen und ihre Geräte auf verbleibende Sternwarten in Deutschland aufgeteilt.<br>
Die Universitätssternwarte wurde 1938 geschlossen und ihre Geräte auf verbleibende Sternwarten in Deutschland aufgeteilt.<br>


Trotzdem überlebte der Namen für Jahrzehnte durch das ''Instituts für Theoretische Physik und Sternwarte'': der  Kieler Astrophysiker ''Albrecht Unsöld'' (*20. April 1905 in Bolheim, †23. September 1995 in Kiel), bereits im Jahr 1932 als 26-jähriger den ''Lehrstuhl für Theoretische Physik'' der CAU übernommen hatte, gelang es nach der Schließung der Sternwarte die wertvolle astronomische Bibliothek vor dem Bombenkrieg zu retten und in Kappeln zwischenzulagern.
Trotzdem überlebte der Name für Jahrzehnte durch das ''Instituts für Theoretische Physik und Sternwarte'': der  Kieler Astrophysiker ''Albrecht Unsöld'' (*20. April 1905 in Bolheim, †23. September 1995 in Kiel), bereits im Jahr 1932 als 26-jähriger den ''Lehrstuhl für Theoretische Physik'' der CAU übernommen hatte, gelang es nach der Schließung der Sternwarte die wertvolle astronomische Bibliothek vor dem [[Luftangriffe auf Kiel|Bombenkrieg]] zu retten und in Kappeln zwischenzulagern.
Im Jahr 1956 wurde auf Unsölds Initiative der Bau des deutschlandweit ersten Radioteleskops auf dem Gelände der CAU bewilligt. Heute befindet es sich am Ende der [[Max-Eyth-Straße]].<ref>
Im Jahr 1956 wurde auf Unsölds Initiative der Bau des deutschlandweit ersten Radioteleskops auf dem Gelände der CAU bewilligt. Heute befindet es sich am Ende der [[Max-Eyth-Straße]].<ref>
[https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Uns%C3%B6ld Albrecht Unsöld] auf de.wikipedia; [http://ag15.astrophysik.uni-kiel.de/index_html_files/WF-Radioteleskop_Kiel-2015.pdf Gudrun Wolfschmidt, Das Kieler Radioteleskop] in: Astronomy in the Baltic (AKAG Kiel 2015), abgerufen amam 25. Dezember 2018</ref>
[https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Uns%C3%B6ld Albrecht Unsöld] auf de.wikipedia; [http://ag15.astrophysik.uni-kiel.de/index_html_files/WF-Radioteleskop_Kiel-2015.pdf Gudrun Wolfschmidt, Das Kieler Radioteleskop] in: Astronomy in the Baltic (AKAG Kiel 2015), abgerufen am 25. Dezember 2018</ref>
Eine kleine Sternwarte für Übungszwecken für Studierende steht auf dem Dach des in den 1970er Jahren bezogenen Instituts in der [[Leibnizstraße]].
Eine kleine Sternwarte für Übungszwecken für Studierende steht auf dem Dach des in den 1970er Jahren bezogenen Instituts in der [[Leibnizstraße]].<ref>[https://www.ub350.uni-kiel.de/de/podcast/medien-podcast/sternwarte-script Die Sternwarte der Universität Kiel (pdf)] auf der Webseite [[http://www.medienwissenschaft.uni-kiel.de/de/podcast/die-sternwarte-der-cau Die Sternwarte der CAU], abgerufen am 25. Dezember 2018]</ref>
<ref>[https://www.ub350.uni-kiel.de/de/podcast/medien-podcast/sternwarte-script Die Sternwarte der Universität Kiel (pdf)] auf der Webseite [[http://www.medienwissenschaft.uni-kiel.de/de/podcast/die-sternwarte-der-cau Die Sternwarte der CAU], abgerufen am 25. Dezember 2018]</ref>
[[Datei:Staatliche Ingenieurschule in der Legienstraße 35 (Kiel 34.819).jpg|mini|Rechts zu sehen die Kuppel der Sternenwarte der Staatliche Ingenieurschule 1963]]
[[Datei:Staatliche Ingenieurschule in der Legienstraße 35 (Kiel 34.819).jpg|mini|Rechts zu sehen die Kuppel der Sternenwarte der Staatliche Ingenieurschule 1963]]
Die erste Sternwarte der [[Fachhochschule Kiel]] wurde Anfang der 1960er Jahre auf dem Gebäude der [[Georg Pauly|Ingenieurschule]] (heute [[Muthesius Kunsthochschule]] in der [[Legienstraße]] errichtet. Als das Gebäude 1988 saniert wurde und die Blechkuppel entfernt werden musste, scheiterte der Wiederaufbau am Einspruch eines Anwohners.
Die erste Sternwarte der [[Fachhochschule Kiel]] wurde Anfang der 1960er Jahre auf dem Gebäude der [[Georg Pauly|Ingenieurschule]] (heute [[Muthesius Kunsthochschule]] in der [[Legienstraße]] errichtet. Als das Gebäude 1988 saniert wurde und die Blechkuppel entfernt werden musste, scheiterte der Wiederaufbau am Einspruch eines Anwohners.

Version vom 27. Dezember 2018, 06:35 Uhr

Ehemalige Königliche Sternwarte der Universität Kiel

Im Jahre 1873 wurde die erste Sternwarte Kiel, die Universitätssternwarte auf der Keplerhöhe (jetzt Sternwartenweg) errichtet.

Im Jahr 1821 gründete Heinrich Christian Schumacher (1780-1850) in Altona auf dänisch-königliches Geheiß die Astronomischen Nachrichten, die älteste existierende astronomische Fachzeitschrift der Welt, und die Errichtung einer Sternwarte (1822).[1] Nach der Abtrennung Altonas von Dänemark im Jahre 1866 wurde die Sternwarte und der Sitz der Astronomischen Nachrichten nach Kiel an die Christian-Albrechts-Universität verlagert.

Die Königliche Sternwarte der Universität Kiel wurde die erste ernstzunehmende astronomische Forschungsstätte der Kieler Universität. Unter der Leitung des Professors für Astronomie Adalbert Krueger (*9. Dezember 1832 in Marienburg; †21. April 1896 in Kiel) von 1880 bis 1896 erlebte die Universitätsternwarte ihren Höhepunkt mit dem neuesten Stand der Technik und internationale Anerkennung.[2] Die Universitätssternwarte wurde 1938 geschlossen und ihre Geräte auf verbleibende Sternwarten in Deutschland aufgeteilt.

Trotzdem überlebte der Name für Jahrzehnte durch das Instituts für Theoretische Physik und Sternwarte: der Kieler Astrophysiker Albrecht Unsöld (*20. April 1905 in Bolheim, †23. September 1995 in Kiel), bereits im Jahr 1932 als 26-jähriger den Lehrstuhl für Theoretische Physik der CAU übernommen hatte, gelang es nach der Schließung der Sternwarte die wertvolle astronomische Bibliothek vor dem Bombenkrieg zu retten und in Kappeln zwischenzulagern. Im Jahr 1956 wurde auf Unsölds Initiative der Bau des deutschlandweit ersten Radioteleskops auf dem Gelände der CAU bewilligt. Heute befindet es sich am Ende der Max-Eyth-Straße.[3] Eine kleine Sternwarte für Übungszwecken für Studierende steht auf dem Dach des in den 1970er Jahren bezogenen Instituts in der Leibnizstraße.[4]

Rechts zu sehen die Kuppel der Sternenwarte der Staatliche Ingenieurschule 1963

Die erste Sternwarte der Fachhochschule Kiel wurde Anfang der 1960er Jahre auf dem Gebäude der Ingenieurschule (heute Muthesius Kunsthochschule in der Legienstraße errichtet. Als das Gebäude 1988 saniert wurde und die Blechkuppel entfernt werden musste, scheiterte der Wiederaufbau am Einspruch eines Anwohners.

Daraufhin wurde auf dem Dach des Hochhauses der Fachbereiche Wirtschaft und Sozialwesen am Sokratesplatz eine 4 m große Beobachtungskuppel aus Kunststoff errichtet, in der das Teleskop untergebracht ist. Unterhalb der Kuppel befindet sich der Seminarraum der Sternwarte. Zur Betreuung wurde eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die aus Studenten, Mitarbeitern der FH und einer amateurastronomischen Vereinigung, der „Gesellschaft für volkstümliche Astronomie“, besteht.
An der Sternwarte werden regelmäßig öffentliche Himmelsbeobachtungen durchgeführt.[5]

Weblinks

Webseite der Sternwarte der Fachhochschule Kiel

Einzelnachweise

  1. Heinrich Christian Schumacher und Astronomische Nachrichten auf de.wikipedia, abgerufen am 25. Dezember 2018
  2. Adalbert Krueger auf de.wikipedia, abgerufen am 25. Dezember 2018
  3. Albrecht Unsöld auf de.wikipedia; Gudrun Wolfschmidt, Das Kieler Radioteleskop in: Astronomy in the Baltic (AKAG Kiel 2015), abgerufen am 25. Dezember 2018
  4. Die Sternwarte der Universität Kiel (pdf) auf der Webseite [Die Sternwarte der CAU, abgerufen am 25. Dezember 2018]
  5. Wikipedia: „Sternwarte Kiel“