Bearbeiten von „Schwedische Kirche

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== Vorgeschichte ==
== Vorgeschichte ==
=== Bethelkapitäne ===
Seit den 1830er-Jahren gab es ausgewählte schwedische Schiffe, auf denen der Schiffsführer als ''Bethelkapitän'' berechtigt war, eine ''Bethelflagge'' zu führen. Die Bethelflagge hatte während der gesamten Hafenzeit des Schiffes am Großmast gehisst zu sein. Es gab unterschiediche Bethelflaggen; eine historische Form bestand aus einer weißen Flagge mit einem roten Kreuz und dem Bibelvers aus 1. Mos. 21,34 ("... Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? ...").<ref>Information zur [https://sv.wikipedia.org/wiki/Svenska_Betelf%C3%B6reningen Bethelvereinigung] in der schwedischen Wikipedia, gelesen am 17. März 2018</ref>
Seit den 1830er-Jahren gab es ausgewählte schwedische Schiffe, auf denen der Schiffsführer als ''Bethelkapitän'' berechtigt war, eine ''Bethelflagge'' zu führen. Die Bethelflagge hatte während der gesamten Hafenzeit des Schiffes am Großmast gehisst zu sein. Es gab unterschiediche Bethelflaggen; eine historische Form bestand aus einer weißen Flagge mit einem roten Kreuz und dem Bibelvers aus 1. Mos. 21,34 ("... Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? ...").<ref>Information zur [https://sv.wikipedia.org/wiki/Svenska_Betelf%C3%B6reningen Bethelvereinigung] in der schwedischen Wikipedia, gelesen am 17. März 2018</ref>
   
   
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Die 1884 als ''Skandinaviska Bethelföreningen i Sverige'' gegründete schwedische Seemannsmission führte ab 1907 den vereinfachten Namen ''Svenska Betelföreningen''.
Die 1884 als ''Skandinaviska Bethelföreningen i Sverige'' gegründete schwedische Seemannsmission führte ab 1907 den vereinfachten Namen ''Svenska Betelföreningen''.
=== Arbeitsmigration ===
Ein weiterer Grund für die Entsendung eines Pastors nach Kiel ist folgender: Beginnend mit den 1860er-Jahren wurden schwedische Arbeitskräfte vornehmlich aus Südschweden durch deutsche Agenten nach Norddeutschland gelockt. Für 1869 wird eine Zahl von 3000 schwedischen Arbeitskräften in Schleswig-Holstein genannt. Diese gerieten hier häufig in Not, weil sie von den Werbern mit übertriebenen Versprechungen geködert worden waren. Kiel war mit seinen Hafenanlagen und der [[Norddeutsche Werft|Norddeutschen Werft]] ein Zentrum für diese Arbeitsmigranten.
Diese Verhältnisse erfuhren in Schweden allerdings erst 1884 durch eine Reihe von Zeitungsartikeln in ''Stockholms Dagblad'' eine öffenliche Aufmerksamkeit. Diese erschienen später unter dem Titel "I tjänst hos främlingar. Svenska utvandrare i norra Tyskland" (Im Dienst der Fremden. Schwedische Auswanderer in Norddeutschland) als Buch.


== Schwedische Kirche in Kiel ==
== Schwedische Kirche in Kiel ==
=== Die Anfänge ===
Ab 1902 war ''Johann Bernhard Sethelius'' (* 1857) Seemannspastor in Kiel. Die Gemeinde besaß damals noch keine eigenen Räumlichkeiten. Der Pastor wohnte in der Bergstraße; die Gottesdienste fanden im Konfirmandensaal der [[St. Jürgen-Kirche]] am Hauptbahnhof statt.
Als erster Seemannspastor wurde ''B. Albin Hildebrand'' zum 1. April 1876 nach Kiel entsandt. Zu seinem Aufgaben gehörte auch die "Verpflichtung, die Landsleute in der Umgebung und zu jeder Zeit, je nach den Umständen, in Hamburg, Lübeck und anderen norddeutschen Häfen seelsorgerlich zu betreuen".
 
Die Familien der schwedischen Zuwanderer umfassten damals etwa 1500 Personen, die teils verstreut im Stadtgebiet wohnten, aber auch konzentriert in einem Barackenlager in Gaarden, in das sich weder Außenstehende noch die Polizei hineintrauten. Pastor Hildebrandt fand dort menschenunwürdige Zustände vor und traf bei den Kieler Behörden auf taube Ohren, als er deren Eingreifen forderte ("Wenn sich die Schweden totschlagen, was geht uns das an?"). Es gelang ihm aber, durch mühsame Überzeugungsarbeit Veränderungen zu erreichen. Er hielt zunächst Gottesdienste in einem Schulraum im Barackenlager ab, später dann in der [[St.-J%C3%BCrgen-Kirche#St.-J.C3.BCrgen-Kapelle|St. Jürgen-Kapelle]] im Sophienblatt.
 
Nach zweijähriger Tätigkeit in Kiel kehrte Hildebrandt nach Schweden zurück und übergab die Arbeit an seinen Nachfolger Carl Johan Ålander.<ref>Renström, Carl: [https://archive.org/stream/arkivkopia.se-runeberg-ihams/ihams_djvu.txt I hamnar ock störstäder], Uppsala (Appelberg), 1926 (OCR-Digitalisat) bei archive.org (schwedisch), abgerufen am 15. April 2021</ref>
 
=== Die weitere Entwicklung ===
Ab 1902 war ''Johann Bernhard Sethelius'' (* 1857) Seemannspastor in Kiel. Die Gemeinde besaß damals noch keine eigenen Räumlichkeiten. Der Pastor wohnte in der Bergstraße; die Gottesdienste fanden im Konfirmandensaal der [[St.-Jürgen-Kirche|St. Jürgen-Kirche]] am Hauptbahnhof statt.


Von 1909 (nach anderer Quelle: 1913) bis 1931 wirkte Pastor ''Carl-Gösta Lagerfelt'' an der Schwedischen Kirche. Während seiner Zeit wurde die Arbeit der Gemeinde ausgeweitet. Die Gemeinde führte ihre Gottesdienste weiterhin bei der St.-Jürgen-Gemeinde durch, es kam aber spätestens 1913 ein Lesezimmer im Haus "Hansa" in der [[Hafengasse]] 6, zwischen der [[Auguste-Viktoria-Straße]] und der [[Kaistraße]], hinzu. Das Lesezimmer war bis 1919 in den Eisenbahndamm 13b verlegt worden; dort traf sich auch der Jugendtreff "Viktoria".
Von 1909 (nach anderer Quelle: 1913) bis 1931 wirkte Pastor ''Carl-Gösta Lagerfelt'' an der Schwedischen Kirche. Während seiner Zeit wurde die Arbeit der Gemeinde ausgeweitet. Die Gemeinde führte ihre Gottesdienste weiterhin bei der St Jürgen-Gemeinde durch, es kam aber spätestens 1913 ein Lesezimmer im Haus "Hansa" in der [[Hafengasse]] 6, zwischen der [[Auguste-Viktoria-Straße]] und der [[Kaistraße]], hinzu. Das Lesezimmer war bis 1919 in den Eisenbahndamm 13b verlegt worden; dort traf sich auch der Jugendtreff "Viktoria".


Ab 1920 verfügte die Kirche über ein eigenes Gebäude im Eisenbahndamm 10 (heute [[Kaistraße]]). Das zweistöckige Haus umfasste sowohl die Kirchenräume als auch die Wohnung des Pastors (Lagerfelt hatte bis dahin in der Fleethörn gewohnt). Es war mit seinem Mittelgiebel und der vom Hafen weither lesbaren Aufschrift "Svenska Kyrkan" ein markantes Wahrzeichen des Eisenbahndamms.
Spätestens ab 1926 verfügte die Kirche über ein eigenes Gebäude im Eisenbahndamm 10 (heute [[Kaistraße]]). Das zweistöckige Haus umfasste sowohl die Kirchenräume als auch die Wohnung des Pastors (Lagerfeld hatte bis dahin in der Fleethörn gewohnt). Es war mit seinem Mittelgiebel und der vom Hafen weither lesbaren Aufschrift "Svenska Kyrkan" ein markantes Wahrzeichen des Eisenbahndamms.


Lagerfelt war von 1917 bis 1924 gleichzeitig Lektor für schwedische Sprache und Literatur an der Kieler [[CAU|Universität]]. 1931 ging er zurück nach Schweden und übernahm dort als Pfarrer die Gemeinde in Näshulta bei Eskilstuna.<ref>[https://sv.wikipedia.org/wiki/Carl-G%C3%B6sta_Lagerfelt Biografische Notiz] zu Carl-Gösta Lagerfelt in der schwedischen Wikipedia, gelesen am 17. März 2018</ref>
Lagerfelt war von 1917 bis 1924 gleichzeitig Lektor an der Kieler [[CAU|Universität]]. 1931 ging er zurück nach Schweden und übernahm dort als Pfarrer die Gemeinde in Näshulta bei Eskilstuna.<ref>[https://sv.wikipedia.org/wiki/Carl-G%C3%B6sta_Lagerfelt Biografische Notiz] zu Carl-Gösta Lagerfelt in der schwedischen Wikipedia, gelesen am 17. März 2018</ref>


1932 folgte auf Lagerfelt der Pastor ''Rudolf Hjalmar Johannes Stjernquist'' (* 1907). Stjernquist wechselte 1936 als Seemannspastor nach Melbourne, ging 1946 nach Sölvesborg in Blekinge und wurde 1949 Gemeindepfarrer in Mjällby bei Sölvesborg.
1932 folgte auf Lagerfelt der Pastor ''Rudolf Hjalmar Johannes Stjernquist'' (* 1907). Stjernquist wechselte 1936 als Seemannspastor nach Melbourne, ging 1946 nach Sölvesborg in Blekinge und wurde 1949 Gemeindepfarrer in Mjällby bei Sölvesborg.
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