Schilksee: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| Ortsteil                  = Schilksee
| Gemeindeart              = Stadt
| Gemeindename              = Kiel
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen                =
| Breitengrad              = 54/25/19/N
| Längengrad                = 10/10/21/E
| Bundesland                = DE-SH
| Höhe                      = 24 <!-- Quelle: Geodatenzentrum -->
| Fläche                    = 5.931
| Einwohner                = 5220
| Einwohner-Stand-Datum    = 2010-12-31
| Eingemeindungsdatum      = 1959-04-01
| Postleitzahl1            = 24159
| Postleitzahl2            =
| Vorwahl1                  = 0431
| Vorwahl2                  =
| Lagekarte                = Kieler-Stadtteil-24.png
| Lagekarte-Beschreibung    =
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[[Datei:Schilksee-Holtenau-Pries-Friedrichsort-1898.png|thumb|250px|Karte von Schilksee und Umgebung 1898]]
'''Schilksee''' (dä. ''Schilksø'') ist ein Stadtteil von [[Kiel]]. <ref>{{Kieler-Stadtteile-Statistischer-Bericht}}</ref> Er liegt im Norden der Stadt an der [[Kieler Förde]] auf der Halbinsel [[Dänischer Wohld]]. Bekannt geworden ist Schilksee durch das dort als Austragungsort der Segelwettbewerbe zu den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spielen 1972]] errichtete [[Olympiazentrum Schilksee]].
== Geschichte ==
Die erste Nennung Schilksees geht auf den hier damals lebenden Adligen Thimmo de Skildekesse zurück. 1274 erschien dies im Kieler Stadtbuch, das – auf Pergament geschrieben – noch heute im Stadtarchiv vorhanden ist. Seit 1575 gehörte das Bauerndorf Schilksee zum Gutsbezirk Seekamp. 1791 erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft, Seekamp wurde zu einem Parzellenhof zurückgestuft, Stift zum Hauptsitz des lange bestehenden Gutsbezirkes Stift-Seekamp.
1876, wenige Jahre nach der Annexion des bis dahin nicht zum Deutschen Bund gehörigen [[Herzogtum Schleswig|Herzogtums Schleswig]], wurde Schilksee preußische Landgemeinde. Bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Schilksee nur Landwirtschaft auf 6 Halbhufen und 4 Parzellenhöfen. Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts leben und arbeiten ständig Künstler auf dem ehemaligen Gut Seekamp, zunächst [[Hans Olde]], der Ältere (Mitbegründer der klassischen Moderne und Freilichtmalerei in Deutschland) sowie sein gleichnamiger Sohn. 1927 fand hier unter Beteiligung von verschiedenen Künstlern die [[Kinderrepublik]] Seekamp statt.
Seit den 1890er Jahren entwickelte sich in Schilksee ein reger Fremdenverkehr mit Strandleben, gefolgt vom Segelsport, der sich zwar erst nach 1950 hier richtig etablierte, seit 1972 aber dominierend im Stadtteil ist. Damals fanden hier anlässlich der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele]] die Segelregatten statt, für die das [[Olympiazentrum Schilksee]] gebaut wurde. Dabei wurde auch ein großer Segelhafen angelegt, der bis heute insbesondere zur [[Kieler Woche]] genutzt wird.
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Nach dem Krieg lebte und wirkte [[Till de Kock]] in Schilksee, einer der für die Welt des Puppentheaters bedeutsamsten [[Holzbildhauer]] Deutschlands.
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== Wissenswertes ==
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== Bilder ==
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Datei:Kiel-schilksee-förde.jpg|Kiel-Schilksee – Blick auf die Kieler Förde
Datei:Olympiahafen-Schilksee.jpg|Segelhafen des Olympiazentrums
Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F010790-0007, Kieler Bucht, Strand in Kiel-Schilksee.jpg|Strand bei Schilksee im Juni 1961
Datei:FoerdeSchilksee.JPG|Blick über die Förde von Schilksee aus, im Hintergrund [[Laboe]]
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== Literatur ==
* H. Pieper-Wöhlk, D. Wöhlk: ''725 Jahre Schilksee'', Kiel 1999
* Diess.: ''Archivbilder Schilksee'', Erfurt 2002
* TSV Schilksee (Hrsg.): ''50 Jahre TSV Schilksee'', Kiel 1997
== Weblinks ==
* [http://www.schilksee-kiel.de/ Private Website über Schilksee]
* {{commonscat|Schilksee}}
* {{wikivoyage|Schilksee}}
== Einzelnachweis ==
<references/>
{{Navigationsleiste Stadtteile von Kiel}}
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[[Kategorie:Ort in der kreisfreien Stadt Kiel]]
[[Kategorie:Ort in Südschleswig]]
[[Kategorie:Olympische Sommerspiele 1972]]
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Version vom 18. Juni 2013, 11:26 Uhr

Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland

Datei:Schilksee-Holtenau-Pries-Friedrichsort-1898.png
Karte von Schilksee und Umgebung 1898

Schilksee (dä. Schilksø) ist ein Stadtteil von Kiel. [1] Er liegt im Norden der Stadt an der Kieler Förde auf der Halbinsel Dänischer Wohld. Bekannt geworden ist Schilksee durch das dort als Austragungsort der Segelwettbewerbe zu den Olympischen Spielen 1972 errichtete Olympiazentrum Schilksee.

Geschichte

Die erste Nennung Schilksees geht auf den hier damals lebenden Adligen Thimmo de Skildekesse zurück. 1274 erschien dies im Kieler Stadtbuch, das – auf Pergament geschrieben – noch heute im Stadtarchiv vorhanden ist. Seit 1575 gehörte das Bauerndorf Schilksee zum Gutsbezirk Seekamp. 1791 erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft, Seekamp wurde zu einem Parzellenhof zurückgestuft, Stift zum Hauptsitz des lange bestehenden Gutsbezirkes Stift-Seekamp.

1876, wenige Jahre nach der Annexion des bis dahin nicht zum Deutschen Bund gehörigen Herzogtums Schleswig, wurde Schilksee preußische Landgemeinde. Bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Schilksee nur Landwirtschaft auf 6 Halbhufen und 4 Parzellenhöfen. Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts leben und arbeiten ständig Künstler auf dem ehemaligen Gut Seekamp, zunächst Hans Olde, der Ältere (Mitbegründer der klassischen Moderne und Freilichtmalerei in Deutschland) sowie sein gleichnamiger Sohn. 1927 fand hier unter Beteiligung von verschiedenen Künstlern die Kinderrepublik Seekamp statt.

Seit den 1890er Jahren entwickelte sich in Schilksee ein reger Fremdenverkehr mit Strandleben, gefolgt vom Segelsport, der sich zwar erst nach 1950 hier richtig etablierte, seit 1972 aber dominierend im Stadtteil ist. Damals fanden hier anlässlich der Olympischen Sommerspiele die Segelregatten statt, für die das Olympiazentrum Schilksee gebaut wurde. Dabei wurde auch ein großer Segelhafen angelegt, der bis heute insbesondere zur Kieler Woche genutzt wird.

Ein Intermezzo stellte die Arbeit der überwiegend aus Sønderjylland zugewanderten Fischer dar, die den 1920 frei gewordenen Marinehafen in Beschlag nahmen und 1939 von der Marine wieder vertrieben wurden. Zum 1. April 1959 gab Schilksee seine Selbstständigkeit auf und wurde Stadtteil von Kiel mit eigenem Ortsbeirat. Heute ist Schilksee ein moderner Stadtteil, der sich aber auch viel Altes bewahrt hat.

Nach dem Krieg lebte und wirkte Till de Kock in Schilksee, einer der für die Welt des Puppentheaters bedeutsamsten Holzbildhauer Deutschlands.

Bemerkenswert neben Strand und Segelhafen ist auch der Skulpturenpark Seekamp, Werk des Bildhauers Hans Kock, der hier gelebt hat.

Wissenswertes

Auf der Station Schilksee der DGzRS sind die Seenotrettungsboote Franz Stapelfeldt und Walter Rose stationiert.

Bilder

Literatur

  • H. Pieper-Wöhlk, D. Wöhlk: 725 Jahre Schilksee, Kiel 1999
  • Diess.: Archivbilder Schilksee, Erfurt 2002
  • TSV Schilksee (Hrsg.): 50 Jahre TSV Schilksee, Kiel 1997

Weblinks

Einzelnachweis




Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Schilksee ist ein Stadtteil der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel.